Vertrauen? Verlustangst? Unsicherheit?

Rumpelwicht, du hast natürlich Recht damit, dass das vollkommen in Ordnung ist und ich würde auch niemals den Hund dazu zwingen wollen oder so. Aber ich finde trotzdem, dass man es zumindest mal versuchen kann. Wenn die Begeisterung dann nämlich doch kommt, kann man damit sehr viel erreichen! So eine Chance nicht zu nutzen, wäre ja auch schade. Wie gesagt, es kann ja gut sein, dass sie den Mensch als Spielpartner einfach nicht kennt.

Versuchen kann man es natürlich, klar. Mich störte nur die Aussage, dass die TE quasi selbst Schuld sei, weil sie es nicht interessant genug machen würde und die Aussage, dass jeder Hund gerne spielt. Das ist eben einfach nicht der Fall. Es gibt Hunde, die haben da einfach nicht das Interesse dran und dann finde ich persönlich einfach, dass man das so nicht sagen kann:denken24: Gerade, wenn man nicht weiß, was schon versucht wurde.
 
Versuchen kann man es natürlich, klar. Mich störte nur die Aussage, dass die TE quasi selbst Schuld sei, weil sie es nicht interessant genug machen würde und die Aussage, dass jeder Hund gerne spielt. Das ist eben einfach nicht der Fall. Es gibt Hunde, die haben da einfach nicht das Interesse dran und dann finde ich persönlich einfach, dass man das so nicht sagen kann:denken24: Gerade, wenn man nicht weiß, was schon versucht wurde.

Die Aussage war eher generell gemeint. Nicht jeder Hund hat total Gefallen am klassischen Spielzeug-Spiel. Aber jeder Hund mag es, Spaß mit seinem Menschen zu haben. Spielen kann man ja nicht nur in dem man am Tau zieht oder den Ball weg wirft!
 
Hallo liebe Mitglieder,

da komme ich mit meinem ersten Beitrag.
Meine Hündin lebt seit November 2016 bei uns (meinem Freund und mir). Sie ist 8 Jahre alt und das Leben war laut Tierheim und Brief bisher kein schönes. Dennoch ist unsere kleine Mala ein Traum von Hund, sie ist lieb zu Tier und Mensch und ist glücklich und zufrieden, wenn sie dabei ist. Bei mir...
Die kleine Maus ist extrem auf mich fixiert (mein Freund und ich haben sie zusammen aus dem Tierheim geholt, ich war dann allerdings eine Woche mit ihr im Urlaub, wo er nicht mit konnte..). Und genau da liegt das "Problem". Mein Freund ist wirklich unglaublich lieb mit ihr, kümmert sich toll um sie und das gefällt ihr auch alles gut. Aber wehe, ich verlasse den Raum, dann ist sie schwups, weg von ihm, mir hinterher. Komme ich nach Hause quiekt sie vor Freude, kommt er, freut sie sich kurz und geht dann wieder schlafen. Wenn er Abends mit ihr raus will, muss ich mit zur Tür kommen, damit sie überhaupt mitgeht. Sind die beiden mal draußen, ist es auch okay für sie und sie geht gerne mit ihm mit.
Allerdings hatten wir jetzt schon zwei mal das Problem, wenn ich zu Hause war, dass sie wieder heim gelaufen ist und vor der Tür gewartet hat (einmal als er mit ihr gegangen ist, einmal als meine beste Freundin mit ihr gegangen ist).
Wir haben schon versucht, dass nur mein Freund sie füttert, nur er mit ihr raus geht, er sie überall mit hin nimmt etc. Aber sobald ich da bin, ist mein Freund vergessen :(
Er ist jetzt langsam so traurig, dass er nicht mehr mit ihr Gassi gehen will und ich kann es wirklich verstehen. Er sitzt stundenlang bei ihr auf dem Boden und streichelt sie und solange ich im gleichen raum bin, lässt sie sich das auch mega gerne gefallen.
Er gibt ihr die Leckerlies und verwöhnt sie, das tue ich gar nicht.

Habt ihr einen Tipp, wie sie sich etwas mehr an ihn binden könnte?

Vielleicht machen wir ja auch was total falsch und sehen es nicht.

Meine vorherige Hündin war in der Hinsicht völlig unkompliziert, daher kenne ich das so nicht...

Vielen Dank schon mal,

liebe Grüße
Marry
Womit füllt denn dein Freund die Zeit, die er alleine mit ihr verbringt?
Du hast Andeutungen gemacht, dass es dem Hund vorher nicht gut ging. Kann es sein, dass ein Mann dabei eine Rolle spielte und sie daher länger braucht, um deinen Freund als Bezugsperson zu akzeptieren?
Warum macht es euch etwas aus, dass dein Freund vom Hund so "vernachlässigt" wird?
 
Was würdet ihr vorschlagen, wie ich es probieren soll?
Mala hat in den Monaten, seit sie bei uns ist, noch NIE irgendwas ins Maul genommen (außer ihr Futter :happy2:).
Ich habe sie versucht zu animieren, habe versucht, dass ich das Spielzeug selbst spannend finde und dann wieder weggelegt, anderes mal habe ich ein anderes Spielzeug liegen gelassen, oder habe versucht zu werfen. Was kann ich noch tun?
 
Mh meine ist auch nicht soo begeistert von Spielzeug. Was sie am meisten interessiert sind Wettrennen - ich bin dann immer in gebückter Haltung auf sie zu,ganz langsam, kurz vor ihr stehen geblieben und dann ist einer von uns beiden zu einer Seite weggesprungen und dann sind wir rumgerannt :p Bis ich mir dabei mal den Fuß gebrochen hab, seitdem ist das erstmal nicht mehr möglich :frech3:

Daher versuch ich jetzt immer ihr Spielzeug schmackhaft zu machen. Meistens muss ich es ein paar Mal verstecken und sie suchen lassen und dann zu mir bringen lassen, dann kriegts ein Leckerli. Das mach ich ein paar Mal, dann nehm ich das Spielzeug wieder weg. Wenn ich das ein paar mal wiederhole dann hat sie irgendwann tatsächlich Lust auf dieses eine Spielzeug :happy: Und dann kann ich auch mit ihr damit spielen - sei es ein Tau oder ein Ball oder einfach ein Kuscheltier dass wir dann durch die Gegend werfen. Aber wie gesagt, ich msus es erst immer interessant machen ;)
 
Du hast erst vor kurzem einen Hund adoptiert, der es davor wohl nicht immer leicht hatte in seinem Leben. Ich finde das ganz toll und bitte erfreue dich doch erstmal daran,dass dieser Hund so ein Vertrauen zu Euch hat - ich sage hier auch bewusst ZU EUCH, denn auch dein Freund wird doch akzeptiert und sie hat keine Angst,sie geht mit ihm spazieren,er nimmt sie mit zur Arbeit o.ä.
Anstatt euch erstmal darüber zu freuen und den Rest einfach mal "laufen" zu lassen, schaut ihr jetzt schon wie es NOCH besser gehen könnte.
Entschuldigt bitte, aber da erwartet ihr von dem Hund und von Euch viel zu viel.

Bitte nicht falsch verstehen,aber ihr braucht viel mehr Geduld.

Dass der Hund sich erstmal eine Bezugsperson rauspickt ist soweit normal,vielleicht strhlst du mehr Ruhe und Souveränität aus - das hat nichts mit Liebe oder Zuneigung zu tun, damit will ich nicht sagen,dass sie deinen Freund weniger mag,sie findet aber bei Dir anscheinend genau die Sicherheit die sie benötigt.

Und bitte, bitte, gehe nicht den Weg, dass Du sie ignorierst!
Du wirst den Hund damit extrem verunsichern,für den Hund wäre das eine Bestrafung.
Das was du hier beschreibst ist von "extremer Fixierung" meilenweit entfernt.

Ich bin ein Freund der wahren Worte, also Sorry wenn ich so deutlich werde:
Aber wenn dein Freund nur deswegen weil sie sich nach dir umdreht oder weil sie wieder zurück möchte, dann schon keine Lust mehr hat mit ihr spazieren zu gehen, dann muss er mal schauen ob sich da nicht schon ein gewisser Frust aufgebaut hat...
Natürlich merkt der Hund das.

Ich finde es ganz ganz toll, dass ihr einem älteren Hund eine Chance gebt.
Es kann sein, dass du für diesen Hund immer die erste Bezugsperson sein wirst, aber das bedeutet ja nicht, dass dein Freund nicht auch eine tolle Bindung zu ihr aufbauen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
@jayne
ein kluger kommentar. intellektuell wertig, sprachlich angenehm, gedanklich überzeugend.

danke !
 
Womit füllt denn dein Freund die Zeit, die er alleine mit ihr verbringt?
Du hast Andeutungen gemacht, dass es dem Hund vorher nicht gut ging. Kann es sein, dass ein Mann dabei eine Rolle spielte und sie daher länger braucht, um deinen Freund als Bezugsperson zu akzeptieren?
Warum macht es euch etwas aus, dass dein Freund vom Hund so "vernachlässigt" wird?

Mein Freund schmust viel und ausgiebig mit ihr. Ansonsten geht er mit ihr in den Wald, oder nimmt sie mit in die Arbeit (auch hier wird spazieren gegangen, im Garten "gechillt" oder gekuschelt).
Diese Vernachlässigungen von dem Besitzer vor uns war wohl eine Frau, bei der sie aus der Wohnung geholt werden musste, aber da das wohl nicht Malas einzige Station war, kann das mit den schlechten Erfahrungen durch einen Mann wohl durchaus sein..
Mein Freund würde einfach nur so gerne auch so wichtig für sie sein, dass ich die beiden nicht immer zur Tür begleiten muss, wenn er mal mit ihr raus will. Ein echtes Problem ist es natürlich so gesehen nicht...

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Du hast erst vor kurzem einen Hund adoptiert, der es davor wohl nicht immer leicht hatte in seinem Leben. Ich finde das ganz toll und bitte erfreue dich doch erstmal daran,dass dieser Hund so ein Vertrauen zu Euch hat - ich sage hier auch bewusst ZU EUCH, denn auch dein Freund wird doch akzeptiert und sie hat keine Angst,sie geht mit ihm spazieren,er nimmt sie mit zur Arbeit o.ä.
Anstatt euch erstmal darüber zu freuen und den Rest einfach mal "laufen" zu lassen, schaut ihr jetzt schon wie es NOCH besser gehen könnte.
Entschuldigt bitte, aber da erwartet ihr von dem Hund und von Euch viel zu viel.

Bitte nicht falsch verstehen,aber ihr braucht viel mehr Geduld.

Dass der Hund sich erstmal eine Bezugsperson rauspickt ist soweit normal,vielleicht strhlst du mehr Ruhe und Souveränität aus - das hat nichts mit Liebe oder Zuneigung zu tun, damit will ich nicht sagen,dass sie deinen Freund weniger mag,sie findet aber bei Dir anscheinend genau die Sicherheit die sie benötigt.

Und bitte, bitte, gehe nicht den Weg, dass Du sie ignorierst!
Du wirst den Hund damit extrem verunsichern,für den Hund wäre das eine Bestrafung.
Das was du hier beschreibst ist von "extremer Fixierung" meilenweit entfernt.

Ich bin ein Freund der wahren Worte, also Sorry wenn ich so deutlich werde:
Aber wenn dein Freund nur deswegen weil sie sich nach dir umdreht oder weil sie wieder zurück möchte, dann schon keine Lust mehr hat mit ihr spazieren zu gehen, dann muss er mal schauen ob sich da nicht schon ein gewisser Frust aufgebaut hat...
Natürlich merkt der Hund das.

Ich finde es ganz ganz toll, dass ihr einem älteren Hund eine Chance gebt.
Es kann sein, dass du für diesen Hund immer die erste Bezugsperson sein wirst, aber das bedeutet ja nicht, dass dein Freund nicht auch eine tolle Bindung zu ihr aufbauen kann.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich bin mehr als zufrieden mit der Entwicklung und wie alles läuft!!
Nur dass hier einige das mit dem Spielen geschrieben haben, hat mich verunsichert und daher habe ich nachgefragt.
Ignorieren tue ich sie nicht in dem Sinne, nur quatsch ich sie auch nicht die ganze Zeit voll oder suche ständig den Kontakt zu ihr, wenn sie hinter mir her rennt...
Und dass mein Freund frustriert ist verstehe ich schon, da er sich seit Monaten echt Mühe gibt und ich dennoch IMMER mit zur Tür kommen muss, wenn die beiden Gassi gehen. Schlimm ist das natürlich nicht aber schade. Daher habe ich das hier mal geschrieben. Und nein, er ist deswegen nicht irgendwie blöd zu ihr oder so...
 
Mein Freund schmust viel und ausgiebig mit ihr. Ansonsten geht er mit ihr in den Wald, oder nimmt sie mit in die Arbeit (auch hier wird spazieren gegangen, im Garten "gechillt" oder gekuschelt).
Diese Vernachlässigungen von dem Besitzer vor uns war wohl eine Frau, bei der sie aus der Wohnung geholt werden musste, aber da das wohl nicht Malas einzige Station war, kann das mit den schlechten Erfahrungen durch einen Mann wohl durchaus sein..
Mein Freund würde einfach nur so gerne auch so wichtig für sie sein, dass ich die beiden nicht immer zur Tür begleiten muss, wenn er mal mit ihr raus will. Ein echtes Problem ist es natürlich so gesehen nicht...

Er geht also nur mit ihr Spazieren und kuschelt mir ihr?
Du hast es so positiv hervorgehoben, dass sie mit ihm auf die Arbeit geht und sie dann richtig gut auf ihn reagiert. Was macht er auf der Arbeit mit ihr?

Bindung und Vertrauen entsteht (jetzt nur grob gesagt) durch gemeinsame Erlebnisse, gemeinsames meistern von "Gefahren" (wenn ihr etwas unheimlich ist, lockeres heranführen und ihr zeigen, das da nichts ist, wovor sie Angst haben muss), gemeinsames spielen, versch. Übungen, wo der Hund ein "Erfolgserlebnis" bekommt.
Wie hat dein Freund versucht das Vertrauen aufzubauen?


Da man letztendlich nicht genau weiß, was dein Hund alles vor eurer Zeit erlebt hat, würde ich ihr viel mehr Zeit geben...Ingesamt denke ich, dass sie nur unsicher ist
 



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