Bei Spiegel TV heute abend um 22:15 interessante Sendung

Aber beim Einschläfern HAT der Besitzer keine Verantwortung. Er ist dabei, ja, aber Verantwortung hat nur der Tierarzt.


Ich sehe es vielleicht auch ein bisschen anders, ich habe ja nun mehr Tiere beim Einschläfern begleitet, als die meisten hier. Die ruhigsten Tiere, mit dem stressfreiesten Tod waren die, wo nur "Professionelle" anwesend waren. Waren Bezugspersonen anwesend (Pfleger, Herrchen, Frauchen [war mehrmals bei Bekannten mit]), war es immer (!) mit Streß verbunden. Denn die Bezugsperson (ja, auch die Tierpfleger binden sich an die Tiere, trotz allem) ist immer unruhig und nervös. Das färbt ab.
Irgendwann wurde sogar die Regel eingeführt, dass ab Hundegröße keine Tierpfleger beim Einschläfern dabei sein durften.

Natürlich verstehe ich vollkommen, dass es für viele Menschen wichtig ist, den letzten Gang mit ihrem Tier gemeinsam zu machen. Das ist auch völlig ok. Aber deshalb muss man ja nicht die Lebensentscheidungen anderer Menschen abwerten?
 
Um es mal realistisch zu betrachten: Der Hund weiß nicht, dass er eingeschläfert wird. Er hat keine Ahnung, dass er seinen letzten Atemzug tut. Denn Hunde haben kein Konzept von "Tod".
Da bin ich nicht so sicher.
Das Verhalten meiner Motte als sie vor vielen Jahren nach einer Einschläferung der nächste Patient im Raum war, war ziemlich deutlich. Manche ihrer Verhaltensweisen beim TA haben sich in den letzten Jahren massiv verändert. Ich habe inzwischen Zweifel, dass Hunde kein Konzept vom Tod haben. Beweise habe ich zwar nicht, aber die Möglichkeit schließe ich nicht aus.
Er freut sich wenn sein Herrchen bei ihm ist, aber denkt nicht: Ich möchte mein Herrchen noch ein letztes Mal sehen.
Das stimmt zwar, aber trotzdem sind auch bei Narkosen laut Aussage aller mir bekannten TÄ die Hunde deutlich entspannter beim Einschlafen wenn die Besitzer anwesend sind. Manipulationen am Hund ohne Anwesenheit einer vertrauten Person sind zusätzlicher Stress - und genau den gilt es auch in den letzten Minuten des Hundes zu vermeiden. Das gehört für mich zu der oben erwähnten Verantwortung.

Sicher ist er verunsichert, weil er in einer ungewohnten Situtation ist. Aber wäre es so verwerflich, den Hund in einer Klinik allein zu lassen, dürfte man seinem Hund keine größere OP zumuten, denn der Hund müsste ja in der Klinik bleiben. Würde man sich aufregen, wenn er gesagt hätte: "operiert ihn!" und der Besitzer wäre nicht zum Setzen der Narkose gekommen?
Als ich in eine mir bis dahin unbekannte Klinik für eine OP gefahren bin, war eine meiner wichtigsten Fragen: bin ich dabei, wenn der Hund in Narkose gelegt wird? Wäre die Antwort nein gewesen, wäre mein Hund dort nicht operiert worden. Ich stehe neben meinem Hund, bis er nichts mehr wahrnimmt.
In einem Notfall mag das noch anders aussehen, aber das ist dann schlichtweg Risiko-Abwägung. Manchmal geht ideal nicht, aber das ist hier nicht das Thema. Im beschriebenen Fall hätte zumindest ich es genauso bizarr gefunden, wenn der Besitzer explizit die Klinik verlässt bevor der Hund in Narkose gelegt wird.
 
Du darfst aber die Anwesenheit eines ruhigen Besitzers (meinem Hund wird geholfen, es wird alles wieder gut, ich hab zwar ein bisschen Angst, aber bin zuversichtlich) nicht mit einem unruhigen Besitzer vergleichen (mein Hund, wichtigster und treuester Freund wird jetzt getötet, oh mein Gott, er muss sterben, weil ich mir die OP nicht leisten kann).
 
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Danke Yacco :jawoll:

Um es mal realistisch zu betrachten: Der Hund weiß nicht, dass er eingeschläfert wird. Er hat keine Ahnung, dass er seinen letzten Atemzug tut. Denn Hunde haben kein Konzept von "Tod". Er freut sich wenn sein Herrchen bei ihm ist, aber denkt nicht: Ich möchte mein Herrchen noch ein letztes Mal sehen.
Sicher ist er verunsichert, weil er in einer ungewohnten Situtation ist. Aber wäre es so verwerflich, den Hund in einer Klinik allein zu lassen, dürfte man seinem Hund keine größere OP zumuten, denn der Hund müsste ja in der Klinik bleiben. Würde man sich aufregen, wenn er gesagt hätte: "operiert ihn!" und der Besitzer wäre nicht zum Setzen der Narkose gekommen?
Für den Hund ist die Situation 1:1 dieselbe. Dass der Hund nachher tot ist und die Situation deswegen schrecklicher, ist eine menschliche Interpretation.
Ich möchte sogar behaupten, dass es für den Hund sogar netter ist, in Gesellschaft von ruhigen, professionellen Menschen einzuschlafen, als mit einem völlig aufgelösten Herrchen, das nach Angst und Trauer stinkt, aus, für den Hund, völlig unverständlichen Gründen.

Zum verspäteten Anruf: Vielleicht hatte er gehofft irgendwie Geld aufzutreiben? Das ein Wunder passiert? Hier sind Geschichten von Hunden zu lesen, die Wochen-, ja Monatelang leiden, weil die Besitzer an irgendwelche Wunder glauben. Ist da wirklich so verwerflich nicht direkt den Telefonhörer in die Hand zu nehmen und den Tod des wichtigsten Sozialpartners "zu bestellen"?
Da schreibst Du was wahres !:zustimmung2:
 
@ Schnaufnase
So ein Hund wird locker 15 Jahre alt.
In diesen 15 Jahren kann sich sehr viel im Leben des HH verändern, was auch Lebensbestimmend ist.
Einen Vorwurf daraus zu machen , so lese ich das, daß man schon mit dem Tod bei Erwerb zu rechnen war.
Ist meiner Meinung nach stark überzogen.
Mit dem Tod des Hundes war zu rechnen , sicher aber es
gibt auch Dinge im Leben eines Menschen die ihn verändern, möchte nicht alle aufzählen.
Und ein physisch oder physisch angeschlagenen Mensch der zudem noch mitunter seinen besten Partner
verliert gar töten lassen muß. Dem sollte man die Entscheidung ob er dabei sein möchte oder nicht selber zugestehen.
Ebenso sollte man diesem Menschen auch später nicht dem Wunsch nach einem neuen Hund verwehren.
 
Da schreibst Du was wahres !:zustimmung2:

Sie schreibt ihre Meinung.
Nur weil sie sich mit deiner deckt ist sie nicht zwangsläufig wahr.
Für ein Richtig und Falsch ist dieses Thema meiner Meinung nach zu Emotional.


Und ein physisch oder physisch angeschlagenen Mensch der zudem noch mitunter seinen besten Partner
verliert gar töten lassen muß. Dem sollte man die Entscheidung ob er dabei sein möchte oder nicht selber zugestehen.
Ebenso sollte man diesem Menschen auch später nicht dem Wunsch nach einem neuen Hund verwehren.

Psychisch kranke Menschen sind nicht zwangsläufig arme schwache Personen die unbedingt vor allen schlimmen Auswirkungen des Lebens bewahrt werden müssen.


Für mich war es niemals eine Frage ob ich beim Einschläfern dabei bin denn für mich ist das eine meiner Pflichten als Hundehalter.
Ich finde es traurig wenn man seinen Hund, ohne seinen Bindungspartner der Vertrautheit in einer Situation vermittelt die für den Hund belastend ist, alleine lässt.


@Betty
Ich bin mir nicht sicher ob es um diesen Beitrag geht.
Der ist allerdings schon etwas älter.
http://www.spiegel.tv/filme/reportage-drama-eddi-helmuth/
 
@aTuin
Nein müssen nicht, können aber durchaus.
Manche Menschen " verhärten" auch.
Aber es ist nicht von der Hand zu weisen, daß es sein kann.
Und außerdem, wieviele Hunde sterben ganz normal ?
Muß ich denn beim Kauf eines Hundes damit rechnen daß ich ihn einschläfern lassen muß?
 
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