Hallo zusammen,
gleich zu Anfang möchte ich euch sagen, dass ich keinerlei eigene Hundeerfahrung besitze und von Hunden eigentlich keine Ahnung habe
Jetzt zum Thema:
Ich habe in letzter Zeit immer häufiger "Der Hundeflüsterer" mit Cesar Milan angeschaut und fand ihn und seinen Einfluss auf Hunde absolut faszinierend. Ich hielt ihn für den absoluten Gott im Umgang mit Hunden und dass er wohl der beste auf seinem Gebiet sei. Ich hatte den Eindruck, als gäbe es keinen Fall den er nicht lösen kann und dass das was er sagt ausnahmslos richtig ist.
Ich dachte, wenn ich mal einen eigenen Hund habe, dann werde ich ihn genau so erziehen wie Cesar es vormacht.
Meine Meinung änderte sich dann schlagartig, als eine Klientin von Cesar in einem Rückblick sagte "manche Leute sagen dass Cesar hinter der Kamera grob mit den Tieren umgeht, aber es stimmt nicht".
Ich wollte irgendwie wissen warum manche Leute ihr das gesagt haben und habe begonnen zu googeln ("Cesar Milan hinter den Kulissen", "Cesar Milan Kritik"...).
Ich bin auf einen
Artikel von Lisa Mullinax gestoßen, der auch in diesem Thread mehrfach verlinkt wurde.
Ich fiel gewissermaßen aus allen Wolken nachdem ich ihn und Teile dieses Threads hier durchgelesen hatte und das ganze Material, das in diesem Thread bereits verlinkt wurde.
Woher hätte ich auch wissen sollen, dass Cesar Hunden schadet, ich habe wie gesagt keinerlei eigene Erfahrung mit Hunden oder anderen Hundetrainern (Z.B. Martin Rütter den ich mir jetzt mal als vergleich angeschaut habe).
Mir wurde schnell klar, dass der allgemeine Tenor Cesar kritisiert und seine Methoden hier stark angezweifelt werden, deshalb möchte ich es jetzt mal genauer wissen.
Ich habe bereits mehrfach gelesen, dass Cesar nur ein "Meideverhalten" erzeugt, anstatt das Verhalten nachhaltig zu ändern und, dass der Hund so zu einer tickenden Zeitbombe wird und dass er mit seinen "brutalen" Methoden (mir war die Brutalität von Cesar gar nicht klar, auch als ich z.B. die Folge mit Jonbee sah, ich dachte nicht dass der Hund fast erstickt und Panikattacken bekommt, ich war der Meinung er sei einfach aggressiv und Cesars Methode sei der einzige Weg um den Hund zu besänftigen und sein Verhalten zu ändern. Ich war der Meinung, dass der Erfolg ihm Recht gibt) nur eine "erlernte Hilflosigkeit" erzeugt.
Wenn Cesar Kritiker hier ihre Meinung sagen, dann beschränken die meisten ihre Kritik auf seine brutalen Methoden und so die erlernte Hilfsologkeit, Stachelhalsbänder, Teletakt usw.
Man hat den Eindruck, dass alles schlecht ist, was Cesar macht, weil ihre Kritik nur sehr einseitig ausfällt.
Ich denke, dass Cesar aber auch gute Methoden hat und würde deshalb gerne eure Meinung zu folgenden Punkten hören:
1) Im Vergleich zu anderen Hundetrainern (zumindest was ich gesehen habe) spricht Cesar immer wieder von der Haltung und vor allem der Energie des Menschen.
Das typische "ruhig und bestimmt" ist den meisten hier bestimmt bekannt. Ich denke dass Cesar damit Recht hat und dass der Hund eher gehorcht wenn man eben so auftritt. Was sagt ihr dazu, spielt die "Energie des Menschen" ein Rolle und beeinflusst den Hund?
2) Die Klaue, die Cesar mit seinen Händen macht. Er setzt sie immer wieder ein, wenn ein Hund aggressiv gegenüber einem anderen Hund wird und er den Hund aus seiner Konzentration auf den anderen Hund reißen will.
Er macht das nicht um dem Hund Schaden zuzufügen oder ihm weh zu tun, sondern um den Hund auf sich zu konzentrieren. Man sieht das dann immer wenn der Hund dann plötzlich Sitz macht und Cesar anschaut und eine ruhige Haltung einnimmt. Für mich sieht das dann nicht nach Schmerz oder Angst aus, sondern nach einer funktionierenden Methode um unerwünschtes Verhalten zu unterbinden.
3) Das dominieren. Cesar dreht einen Hund oft auf die Seite oder nimmt ihn hoch um einen anderen Hund an ihm schnüffeln zu lassen. Der Hund soll sich so dem anderen unterwerfen, was auch des öfteren funktioniert, wenn der Hund eine ruhige Haltung annimmt (ich weiß dass es auch Beispiele gibt, bei denen das nicht funktioniert, z.b. bei Jonbee, aber meiner Meinung nach funktioniert es auch oft und Cesar berührt einen Hund nur einmal kurz und er setzt sich sofort aufmerksam und gehorsam hin. Ich denke nicht, dass Cesar dann Gewalt anwendet).
Manchmal, wenn ein Hund besitzergreifend wird (Couch, Futternapf, Spielzeug,...) dann versucht Cesar einfach den Hund zu verdrängen, indem er seinen Platz oder das Objekt einnimmt. Auch dann setzt er öfters "die Klaue" ein und
beansprucht das Objekt für sich, was sagt ihr dazu?
Zu diesen drei Punkten habe ich eine Folge heraus gesucht, bei der seine Methoden meiner Meinung nach sehr gut funktionieren ohne, dass der Hund panisch oder aggressiv reagiert:
https://www.youtube.com/watch?v=FyNMS3uLpms
Schaut euch das Video mal bis zur 10. Minute an
4) Cesar dominiert Hunde auch, wenn sie beispielsweise vor ihm durch eine Tür oder ein Tor gehen. Er bleibt dann stehen und versperrt ihnen den Weg, sodass sie sich erst ruhig un gehorsam setzten müssen bevor er z.B. spazieren geht. Man sieht dann immer, dass der Hund viel ruhiger an der Leine geht... Das selbe macht er, wenn ein Hund zieht oder vor ihm geht und so die Richtung und das Tempo angibt. Typisch ist dann auch immer der Ruck zur Seite an der Leine, mit dem er den Hund korrigiert. Ich finde das kann man nicht als Gewalt einstufen, funktioniert aber hervorragend. Der Hund geht dann immer ganz ruhig weiter.
Ein Beispiel für Punkt 4 ist für mich die Folge mit dem Husky und dem kleinen Jungen (Man sieht hier übrigens auch nochmals die ruhige und bestimmte Haltung, die der Mensch einnehmen muss):
https://www.youtube.com/watch?v=7gLrAcrXaaU
Schaut euch bitte mal diese Folge an und sagt eure Meinung dazu
So das wars jetzt erstmal von mir, ich freue mich darauf bald eure Meinung zu hören
LG Kotti