Was sagt ihr zu CESAR MILLAN ?

Katharina Saalfrank kriegt das doch in 45 Minuten hin.

:wuetend2:

eben. auch bei der kindererziehung machen die menschen vor kuriösem nicht halt. mittlerweile könnt ich ein buch über die beziehungskrisen der kinder und hunde während eines biergartenaufenthaltes mit ihren "haltern" schreiben. unbeschreiblich, die zusammenhänge!!

die ähnlichkeiten, der erziehungsmethoden bei hunden und kindern sind auch verblüffend.

was ich aber noch schlimmer finde, sind die medien, die ihren anhängern entsprechende vorschläge und philosphien veröffentlichen, die sich manchmal nicht mal im ansatz decken.

was sollen demnach ahnungslose halter glauben?
 
Hallo,

zu den Parallelen hatte ich mal einen Thread eröffnet:

http://www.hundeforum.com/forum/threads/21437-Hundeerziehung-Kindererziehung-(speziell-Autismus)

In Bezug auf unsere Kinder ist der berühmte "Klapps" mittlerweile verboten und strafbar. Und das zu Recht. Unsere Hunde dürfen dennoch das Gerucke und Geknuffe ertragen.
Mach das mal in der Öffentlichkeit mit Deinem Kind...reiß es zurück, knuffe und schubbse es als Mutter...wenn Du Glück hast, erntest Du nur strafende Blicke.

Beim Hund...!? Der braucht ne strenge Hand...Hunde machen das untereinander auch...

Kinder ebenso...die schubbsen und kneifen sich auch gegenseitig, wenn der eine dem anderen die Schaufel wegnimmt. Laß da mal eine Mutter sagen "Die machen das unter sich aus!". Oder dazwischen gehen und das Kind, welches angefangen hat, ebenfalls kneifen oder am Ohr aus dem Sandkasten ziehen. Das ist schon lange nicht mehr gesellschaftsfähig.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Unsere Hunde dürfen dennoch das Gerucke und Geknuffe ertragen.

das ist es eben, was mich so kirre macht. hunde kommunizieren doch auch taktil mithilfe von aktionsraumbegrenzungen untereinander. das ist schon ok- aber wir menschen haben halt menschliche vorstellungen vom gerucke und geknuffe, so dass die hunde es eben nicht verstehen.

bei kindern ist es schlimmer, wenn die eltern gar nicht merken, wenn ihre kinder sie nicht verstehen.

vor einigen wochen hatte ich eine familie mit einem autistischen baby bei einer familienfeier bedient. ich bekam gänsehaut. die körpersprache und die mimik waren übertrieben ursprünglich. ihr könnt mich jetzt steinigen, aber die ähnlichkeit der regungen, gesichts- und gefühlsausdrücke war verblüffend. da wurde mir wirklich bewusst, dass es kein unsinn ist, mit den parallelen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

habe Deinen Beitrag mal in das verlinkte Thema kopiert, weil ich darauf eingehen wollte und das hier zu OffTopic wird.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hallo,
bringen wir es doch einmal auf den Punkt. WAS macht CM so erfolgreich, oder besser gesagt was beschert ihm so viele Anhänger?

Ich bin jetzt einmal ganz streng: 80 % der Hundehalter machen sich vorher nicht wirklich Gedanken, was es bedeutet einen Hund ca. 10 - 15 Jahre als Begleiter haben zu dürfen. Der Hund soll "gut" aussehen, ABER keine Arbeit machen. Erziehung: quatscht läuft von selbst...
So genießt der 4beinige Freunde in den ersten Monaten seines Lebens absolute Freizeit und wird verwöhnt von A - Z. Spätestens dann, wenn Probleme auftauchen, sucht der Mensch nach einer schnellen Lösung. Diese glaubt er bei diesen "Hundeflüsterern" zu finden - wird ihnen ja schließlich im TV so verkauft. Mit welchen Mitteln und Maßnahmen der "Schauspieler" Hund in diesen Sendungen zum gezeigten Verhalten gebracht wird, bleibt im Dunkeln.
Was letztendlich zählt ist das Ergebnis: Und dies überzeugt. Der Hund ist komplett verwandelt - gehorsam. Und dies so einfach und in so kurzer Zeit, kann ja nur gut sein!

Ich gebe mich jetzt einmal zu erkennen: Ich arbeiten seit einigen Jahren als Hundetrainerin in meiner eigenen Hundeschule. Habe eine entsprechende "Ausbildung", Seminare und mehrjährige praktische Erfahrungen. U. a. biete ich auch Einzelstunden und Hausbesuche an. Was mich bei diesen Hausbesuchen manchmal erwartet, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Völlig unterforderte und unerzogene Hunde, die ihr "Unwesen" schon eine Zeit lang praktizieren durften. Plötzlich muss nun eine Lösung her! Schnell, unkompliziert und ohne viel Mühe und Arbeit. Mit welchen Mitteln ist egal.
Der erste Kontakt mit meinen Kunden ist meistens ein Telefonat. Oft höre ich in diesen Gesprächen, wie toll CM ist, wie er es schafft, die Hunde zu "therapieren". Ich erkläre meinen Kunden dann, dass ich diese "Methoden" nicht anwende. Meine Arbeit basiert auf positiver Verstärkung, Gegenkonditionierung. Ebenfalls erklären ich den Kunden, dass es eine gewisse Zeit des Trainings braucht und auch Mühe und Arbeit macht bis der Hund das unerwünschte Verhalten einstellt und etwas Neues lernt.
Während des Hausbesuches zeige ich den Kunden verschiedene Trainingsansätze und arbeite dabei mit Futterbelohnung. Erkläre dabei auch ganz ausführlich warum. Die anfänglich Euphorie über den Besuch des Hundetrainers ist dann ganz schnell verflogen, wenn der Kunde erkennt, dass dieser auch nicht zaubern kann.

Abschließend nur noch eins: Was ich nie begreifen werde, ist, dass das Training mit Futterbelohnung so oft belächelt wird. Schreck- oder Schmerzreize werden hingegen akzeptiert und toleriert. Den Hund in seinem Willen zu brechen wird kommentarlos hingenommen. Dabei haben wir eine Verantwortung: Den Hund artgerecht aufzuziehen und zu halten. Ein Hund möchte uns vertrauen können. Das ein Hund auch Bedürfnisse hat und auch diesen entsprechend zu erziehen und zu halten ist, wird dabei völlig außer Acht gelassen. Meine Meinung dazu: Respektlos!!!

LG Marion

Marion, damals, als ich meinen ersten Setter heimholte, ich war damals 15 - ist also knappe 40 Jahre her, - gab es keine Erziehungs- und Trainigsmaßnahmen. Ich wuchs in einer Jägerfamilie heran, aber körperliche Gewalt an den Hunden habe ich nie erlebt, übrigens auch keine Zwingerhaltung, allerdings sehr konsequente Erziehung der Hunde (wie auch meiner).Leckerlis in Form von Wildfleisch-Stückchen gab es bei sehr guter Leistung durchaus, aber nicht in dem Maß, wie sie heute buchstäblich "verstreut" werden bei jeder kleinsten und sowieso logischen Leistung.
Ich halte es bei meinen (Jagdhund)-Welpen nach wie vor so, für schöne - da noch gute kleine Leistungen - wird belohnt, funzt das Training nicht, breche ich es ab, lenke den Welpen/Junghund ab, laß ihn eine Weile rein Hund sein und dann üben wir wieder ein bisschen. Ich muss keinen sofortigen Erfolg haben, für mich ist eher die Alltags-/Umweltsicherheit, das Wesen des HUndes vorrangig. Primo hat das echte "Sitz" erst mit knapp 2 Jahren beherrscht, heute, mit 3 Jahren beherrscht er vieles auf einfachen Blick- und ganz leise Lautzeichen, an den weiter entfernten Sichtzeichen arbeiten wir, Aber .... er ist auch kein Setter, - und das ist keine Ausrede: Die itallienischen Jagdhunde werden nicht erzogen, sie arbeiten und funktionieren einwandfrei am Wild. Sitz, Platz, Down, Fuß sind "unbekannte" Dinge für die meisten von ihnen, und so agieren auch die hiesigen Bracchi, Spinoni und Segugi. Und ich verwende trotzdem keinen Fußtritt, keinen Oberländer, kein Teletakt, keine Stachler, keinen Leinenruck, keine echten Würger.
Aber auch mein Italiener hier ist mit seinen nun 3,3 Jahren fast fertig und sehr gut erzogen. Und damit fertig für seine bald kommende neue Aufgabe als Lehrmeister, lieber Kumpel und Beschützer eines neuen Italieners.

Was Du in Deinem ersten Absatz völlig richtig schreibst, kommt aber nicht von CM, sondern ist eine generelle, fatale Enntwicklung auch der hiesigen heutigen Gesellschaft: Keine Zeit, keine Lust, keine Ausdauer, keine liebevolle Konsequennz - es spiegelt sich ja auch in den heutigen Kindern wieder!? Wenn die meisten heutigen Eltern noch nicht einmal eine vernünftige Kinder-Erziehung zustande bringen, wie soll das dann bei den Hunden funktionieren??? Und wenn man dann damit nicht zurecht kommt, gibt's eben nur den einzigen Weg - der wieder heißt, keine Zeit, keine Lust, keine Konsequenz, kein Wissen = Hauptsache, der Hund funktioniert schnell und möglichst "problemlos" wirklich gut. DAS kannst herrüben genauso gut haben, wie bei CM, oder MR oder MG ...... CM, - ist nicht der Böse, es sind diese denk- und handlungsfaulen Idioten, die zwar einen Hund oder mehrere haben wollen, aber dazu auch nichts tun wollen, daß das auch funktioniert.

Sehr viel anders als bei den Amis ist es ja auch bei uns nimma: im Garten meiner Nachbarn in OÖ beobachte ich seit einem knappen halben Jahr einen jungen RR-Rüden. Der Hund kommt nie vom Grundstück, es wird nie Gassi gegangen, der Jungspund ist jetzt 9 Monate jung und schon hochgradig aggressiv an Leuten, die an dem Grundstück vorbei gehen, es gibt permanentes Gebell. Erziehung? Öh nein, braucht er ja nicht, er soll ja in erster Linie Familienhund und Wachhund sein. Die direkte Familie daneben leidet schon darunter, haben drei kleine Kinder. Meine Mutter, 2. Nachbarin daneben, hört ihn gottseidank kaum, weil sie auf der anderen Seite ihr Wohn- und Schlafzimmer hat. Ist sie im Garten, ist der Hund nicht zu überhören.
Mitleiden tun alle anderen HH in der Gegend, die die so beginnende Hundefeindlichkeit von NH übertrrägt sich ja auf alle.
 
@PriRoGi
Klar, sind diese fatalen Erziehungsmethoden nicht nur generell CM zuzuschreiben. Aber hier geht es nun einmal um CM. Trainer dieser Art gibt es jede Menge. Nur CM ist eben oft im TV vertreten, macht dazu nach einen relativ netten Eindruck (meine Meinung). Viele meiner Kunden halten das, was er vermittelt für das Nonplusultra. Viele überlegen nicht, hinterfragen diese Methoden auch nicht. Und eben genau das, macht mich wütend.
Mein Rat, den Hund im Training mit Futter zu belohnen, ist meiner Meinung nach relativ effektiv und einfach umzusetzen. Was hier evtl. falsch belohnt wird, ist relativ schnell wieder zu korrigieren. Aber werden Straf- oder Schmerzreize im Training eingesetzt, kann es oft zu fatalen Verhaltensveränderungen kommen, die dann nur wieder durch sehr langwieriges Training ins rechte Lot gebracht werden können. Oft ist es für den "normalen Hundehalter" auch schwierig diese Korrekturen richtig einzusetzen und das unerwünschte Verhalten wird damit nur verstärkt.

In meinen Trainingsstunden frage ich oft, was bisher unternommen wurde, um das unerwünschte Verhalten zu verändern und stelle dabei fest, dass gerade Korrekturen falsch eingesetzt wurden. Auf meine Frage, ob sich durch die angewandten Maßnahmen eine positive Veränderung gezeigt hat, antworten die Hundehalter oft mit einem verlegenen Nein.

Auch bei meinen Hunden arbeite ich mit positiver Verstärkung, was allerdings nicht bedeutet, dass es jedes Mal eine Futterbelohnung gibt. Belohnen kann man auch z. B. mit Umweltreizen, Zugang so begehrten Objekten und, und, und. Allerdings ist dieses Belohnungsschema dem "normalen" Hundehaltern oft nicht ganz klar. Deshalb in den Trainingsstunden Futterbelohnung, da diese recht einfach erlernbar. Für Hundehalter die weiter in die Materie einsteigen wollen, biete ich dann ganz spezielle Kurse an, die auf andere Belohnungsarten ausgerichtet sind.

Ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, dass ein Umdenken im Bezug auf Hunderziehung stattfinden wird und einfach nicht vergessen wird, dass wir mit einem "Lebewesen" zusammenleben, das es mehr als verdient hat, mit Respekt behandelt zu werden.

LG Marion
 
Vor einer Weile hat mir jemand auf FB folgendes zum Thema Millan geschrieben, das ich wirklich wahnsinnig gut und treffend fand - inklusive wissenschaftlicher Studie zur kognitiven Dissonanz:

"Tatsachen, die der eigenen Meinung und Überzeugung entgegen stehen, werden ignoriert bzw. abgewertet. Das passiert sogar, wenn man ganz objektiv betrachtet die Tatsache als nachvollziehbar und vernünftig empfindet. In einer Zeit, in der alles möglichst einfach, unkompliziert, billig und schnell sein soll, bietet CM genau solche Erklärungen an. Dagegen erfordert es schon ein wenig Zeit, Verständnis, Willen und Geduld, um seine Sichtweise und den Umgang mit dem Hund zu ändern."

Was kümmern uns die Fakten, wenn wir eine Meinung haben?


Eine spannende Sache. Denn das Millan größtenteils Unfug redet, ist ein wissenschaftlicher Fakt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

gleich zu Anfang möchte ich euch sagen, dass ich keinerlei eigene Hundeerfahrung besitze und von Hunden eigentlich keine Ahnung habe :D

Jetzt zum Thema:
Ich habe in letzter Zeit immer häufiger "Der Hundeflüsterer" mit Cesar Milan angeschaut und fand ihn und seinen Einfluss auf Hunde absolut faszinierend. Ich hielt ihn für den absoluten Gott im Umgang mit Hunden und dass er wohl der beste auf seinem Gebiet sei. Ich hatte den Eindruck, als gäbe es keinen Fall den er nicht lösen kann und dass das was er sagt ausnahmslos richtig ist.
Ich dachte, wenn ich mal einen eigenen Hund habe, dann werde ich ihn genau so erziehen wie Cesar es vormacht.

Meine Meinung änderte sich dann schlagartig, als eine Klientin von Cesar in einem Rückblick sagte "manche Leute sagen dass Cesar hinter der Kamera grob mit den Tieren umgeht, aber es stimmt nicht".
Ich wollte irgendwie wissen warum manche Leute ihr das gesagt haben und habe begonnen zu googeln ("Cesar Milan hinter den Kulissen", "Cesar Milan Kritik"...).
Ich bin auf einen Artikel von Lisa Mullinax gestoßen, der auch in diesem Thread mehrfach verlinkt wurde.
Ich fiel gewissermaßen aus allen Wolken nachdem ich ihn und Teile dieses Threads hier durchgelesen hatte und das ganze Material, das in diesem Thread bereits verlinkt wurde.
Woher hätte ich auch wissen sollen, dass Cesar Hunden schadet, ich habe wie gesagt keinerlei eigene Erfahrung mit Hunden oder anderen Hundetrainern (Z.B. Martin Rütter den ich mir jetzt mal als vergleich angeschaut habe).
Mir wurde schnell klar, dass der allgemeine Tenor Cesar kritisiert und seine Methoden hier stark angezweifelt werden, deshalb möchte ich es jetzt mal genauer wissen.

Ich habe bereits mehrfach gelesen, dass Cesar nur ein "Meideverhalten" erzeugt, anstatt das Verhalten nachhaltig zu ändern und, dass der Hund so zu einer tickenden Zeitbombe wird und dass er mit seinen "brutalen" Methoden (mir war die Brutalität von Cesar gar nicht klar, auch als ich z.B. die Folge mit Jonbee sah, ich dachte nicht dass der Hund fast erstickt und Panikattacken bekommt, ich war der Meinung er sei einfach aggressiv und Cesars Methode sei der einzige Weg um den Hund zu besänftigen und sein Verhalten zu ändern. Ich war der Meinung, dass der Erfolg ihm Recht gibt) nur eine "erlernte Hilflosigkeit" erzeugt.
Wenn Cesar Kritiker hier ihre Meinung sagen, dann beschränken die meisten ihre Kritik auf seine brutalen Methoden und so die erlernte Hilfsologkeit, Stachelhalsbänder, Teletakt usw.
Man hat den Eindruck, dass alles schlecht ist, was Cesar macht, weil ihre Kritik nur sehr einseitig ausfällt.

Ich denke, dass Cesar aber auch gute Methoden hat und würde deshalb gerne eure Meinung zu folgenden Punkten hören:
1) Im Vergleich zu anderen Hundetrainern (zumindest was ich gesehen habe) spricht Cesar immer wieder von der Haltung und vor allem der Energie des Menschen.
Das typische "ruhig und bestimmt" ist den meisten hier bestimmt bekannt. Ich denke dass Cesar damit Recht hat und dass der Hund eher gehorcht wenn man eben so auftritt. Was sagt ihr dazu, spielt die "Energie des Menschen" ein Rolle und beeinflusst den Hund?
2) Die Klaue, die Cesar mit seinen Händen macht. Er setzt sie immer wieder ein, wenn ein Hund aggressiv gegenüber einem anderen Hund wird und er den Hund aus seiner Konzentration auf den anderen Hund reißen will.
Er macht das nicht um dem Hund Schaden zuzufügen oder ihm weh zu tun, sondern um den Hund auf sich zu konzentrieren. Man sieht das dann immer wenn der Hund dann plötzlich Sitz macht und Cesar anschaut und eine ruhige Haltung einnimmt. Für mich sieht das dann nicht nach Schmerz oder Angst aus, sondern nach einer funktionierenden Methode um unerwünschtes Verhalten zu unterbinden.
3) Das dominieren. Cesar dreht einen Hund oft auf die Seite oder nimmt ihn hoch um einen anderen Hund an ihm schnüffeln zu lassen. Der Hund soll sich so dem anderen unterwerfen, was auch des öfteren funktioniert, wenn der Hund eine ruhige Haltung annimmt (ich weiß dass es auch Beispiele gibt, bei denen das nicht funktioniert, z.b. bei Jonbee, aber meiner Meinung nach funktioniert es auch oft und Cesar berührt einen Hund nur einmal kurz und er setzt sich sofort aufmerksam und gehorsam hin. Ich denke nicht, dass Cesar dann Gewalt anwendet).
Manchmal, wenn ein Hund besitzergreifend wird (Couch, Futternapf, Spielzeug,...) dann versucht Cesar einfach den Hund zu verdrängen, indem er seinen Platz oder das Objekt einnimmt. Auch dann setzt er öfters "die Klaue" ein und
beansprucht das Objekt für sich, was sagt ihr dazu?

Zu diesen drei Punkten habe ich eine Folge heraus gesucht, bei der seine Methoden meiner Meinung nach sehr gut funktionieren ohne, dass der Hund panisch oder aggressiv reagiert:
https://www.youtube.com/watch?v=FyNMS3uLpms
Schaut euch das Video mal bis zur 10. Minute an :)

4) Cesar dominiert Hunde auch, wenn sie beispielsweise vor ihm durch eine Tür oder ein Tor gehen. Er bleibt dann stehen und versperrt ihnen den Weg, sodass sie sich erst ruhig un gehorsam setzten müssen bevor er z.B. spazieren geht. Man sieht dann immer, dass der Hund viel ruhiger an der Leine geht... Das selbe macht er, wenn ein Hund zieht oder vor ihm geht und so die Richtung und das Tempo angibt. Typisch ist dann auch immer der Ruck zur Seite an der Leine, mit dem er den Hund korrigiert. Ich finde das kann man nicht als Gewalt einstufen, funktioniert aber hervorragend. Der Hund geht dann immer ganz ruhig weiter.
Ein Beispiel für Punkt 4 ist für mich die Folge mit dem Husky und dem kleinen Jungen (Man sieht hier übrigens auch nochmals die ruhige und bestimmte Haltung, die der Mensch einnehmen muss):
https://www.youtube.com/watch?v=7gLrAcrXaaU
Schaut euch bitte mal diese Folge an und sagt eure Meinung dazu :)


So das wars jetzt erstmal von mir, ich freue mich darauf bald eure Meinung zu hören :)

LG Kotti
 
Hey Kotti,
1) ein bestimmtes und selbstsicheres Auftreten ist gut bei Hunden. Aber selbstsicher und bestimmt bedeutet nicht, dass man aggressiv oder unberechenbar sein sollte.
Wenn du deinen Hund ruhig und sicher führst, dann ist die halbe Miete schon drin. Wenn du dich aber aufführst wie ein Bully, wie jemand der mobbt, dann machst du dir dieses Vertrauen, dass entstehen kann, wenn du selbstsicher bist, kaputt.
Ein König der ruhig und bestimmt rgiert wird dafür geachtet. Ein König der den Eindruck eines Psychopaten vermittelt weil er sein Volk erniedrigt, quält und beschämt wird dafür verachtet.
2) Die 'Klaue' hat nichts mit einem Biss oder dem Imitat eines Mauls zutun. Du erreichst das gleiche Level der Aufmerksamkeit indem du den Hund ansprichst oder mit dem Finger anstupst.
Viele Hunde werden in diesem Fall ruhig weil sie Millan nicht berechnen können. Sie verstehen nicht was er möchte (wie denn auch, wenn ich dir auf die Schulter tippe und dann nichts weiter sage, dann weißt du ja auch nicht was ich von dir möchte..) und nehmen eine hilflose und submissive Stellung ein. Sie warten auf ein Kommando oder einen Tipp darauf was sie tun sollen und was nicht. Das Stupsen an sich ist keine Trainingsmethode. Nach dem Stupsen sollte eigentlich ein Kommando folgen, oder ein verbales Lob oder eine verbale Strafe.
(Hund kurrt anderen Hund an- Stups- 'Nein!'- 'Mach sitz.'- 'So ist gut, fein gemacht'.) Bei Millan fehlt nach dem Stups die Rückmeldung was vom Hund verlangt wird. Er signalisiert dem Hund, dass er etwas von ihm will ohne ihm zu zeigen WAS er von ihm will.
Das ist ziemlich blöd, denn die meißten Hunde sind bereit mit dem Menschen zusammenzuarbeiten.
Millan hingegen stupst, wartet, stupst, wartet, stupst.. Das ist der Weg zur erlernten Hilflosigkeit. Er lässt den Hund in seinem Zustand hängen und bestraft alles was der Hund in dieser Lage tut. So lange bis der Hund sich für ihn submissiv verhält.
Was der Hund daraus lernt ist, dass er nicht mit seinem Menschen kommunizieren kann. Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund basiert auf Rückmeldung beider Seiten.
Der Hund tut etwas und der Mensch antwortet. Millan antwortet nicht, er verlangt vom Hund in einem Zustand zu bleiben der für den Hund unter Umständen unangenehm oder sinnlos ist (warum soll sich ein Hund im Hundepark hinlegen? Das ist unzweckmäßig, denn Hunde kommunizieren nicht nur indem sie absolute Unterwürfigkeit signalisieren oder absolute Dominanz signalisieren. Zu der Kommunikation gehören kleinste Signale ,wie z.B. die Rutenstellung). Ein Hundehalter der sich mit diesen Signalen auskennt braucht aus einem Konflikt keine Ausnahmesituation machen indem er den Hund in eine absolute Submissive Haltung zwingt. Ein Halter der sich damit auskennt kann den Hund lesen und so eingreifen, dass der Hund garnicht erst in die Bedrängnis kommt sich falsch zu verhalten.
3) Das Video ist mMn recht kompliziert als Beispiel. Millan erzählt viel Blödsinn und gleichzeitig ein, zwei Dinge die stimmen.
Das Problem an diesem Beispiel ist für mich, dass es eine richtig blöde Situation ist. Man geht mit einem Hund der im Tierheimzwinger gemobbt wurde nicht in einen vollen, eingezäunten Hundepark.
PTBS gibt es auch bei Hunden!
Man führt einen Hund auch grundsätzlich nicht an einem Stachelhalsband.
Und man rennt seinem Hund auch nicht hinterher wenn er nicht hört. Man arbeitet erst am Gehorsam des Hundes und DANN trifft man sich mit ausgewählten Hundekontakten auf einem recht leeren Hundeauslauf.
Stell dir den Hundeauslauf wie eine Aktiengesellschaft vor die kaufen und verkaufen, du weißt schon, diese vielen Männer in Anzügen die sich Zahlen ansehen und wild durcheinander brüllen 'Kaufen, verkaufen, verkaufen, kaufen!!'. Und stell dir vor jemand entscheidet, dass du nun dort arbeiten sollst und schmeißt dich mitten hinein.
Da wirst du blöd im Kopf.
4) schaue ich mir jetzt gleich an..
 
Zuletzt bearbeitet:
hey :)

Vielen Dank erstmal für die schnelle Antwort!

1) Aber hast du denn bei Cesar den Eindruck, dass er den Hund mobbt oder ihm gegenüber aggressiv ist? Natürlich gibt es schlechte Beispiele, bei denen selbst Cesar Gewalt anwendet und mit seinen Methoden nicht weiter kommt, aber ich denke ich habe circa 30 Episoden gesehen und kann mich nur an sehr wenige Fälle erinnern, bei denen er aggressiv wird, und dass er einen Hund "mobbt" habe ich glaube ich noch gar nicht gesehen... Hast du ein Beispiel? Ich finde Cesar macht immer einen sehr ruhigen Eindruck und wird nur sehr selten aggressiv...
2) Er sagt ja auch immer wieder, dass es nur auf die Berührung ankommt... Also wenn Cesar nach der Berührung "ruhig" oder "sitz" sagen würde, wärst du mit der Methode einverstanden?
Cesar macht ja oft dieses "Tsss" während er den Hund berührt... Ist das kein befehl für den Hund ruhig zu sein? Ich meine er ist ja kein Mensch und kann eigentlich nicht zwischen einem "Tsss" und einem "ruhig" oder "sitz" unterschieden, oder?
3) Was ist Blödsinn, von dem was er sagt?
Aber Cesar kann ja nichts dafür, dass er von dem Halter verzogen war... Wie hätte er also am gehorsam arbeiten sollen, bzw. was hätte Cesar in dieser Situation anders machen sollen?

Entschuldigt bitte die dummen Fragen, aber wie gesagt ich selbst habe keinerlei Erfahrung mit Hunden...

LG
 



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