Strafe/ Konsequenz/ Bockwurst

Erster Hund
Leelah/ AH
Zweiter Hund
Bonsai/ CC
Dritter Hund
E.T./ Terriermix
Hallo!

Ich nehme mal das Seitetret- Thema als Anlass ein neues Thema über Strafe zu eröffnen.

Es geht um Strafe/ Konsequenz/ Bockwurst.

Wie definiert ihr Strafe?
Ich persönlich halte alles, was vom Hund nicht positiv aufgefasst werden kann, für eine Konsequenz, von mir aus auch für eine Strafe.

Haltet ihr Strafe/ Konsequenz für sinnvoll oder sinnlos?
Ich vertrete die Meinung, dass Strafe/ Konsequenz in einem festgesteckten Maß durchaus sinnvoll und wichtig ist.

Wo seht ihr ein Problem? Wo seht ihr einen Vorteil?
Das Problem sehe ich darin eine Strafe sinnvoll zu gestalten. Den Vorteil darin, dass Warnungen effektiver werden.

Bei all den Überlegungen muss garantiert sein, dass

der Hund mit absoluter Sicherheit weiß was er tun soll, also das Kommando kennt.
der Hund gelernt hat auch unter hohem Stress zu folgen (z.B. bei einem geworfenen Ball oder Fremdhund in der Nähe).
die Motivation des Hundes so weit wie möglich auf den Halter gelenkt wurde (Aussicht auf ein Leckerlie, Ball, Lob etc).
der Hund auf vorangegangene Warnungen (a la Ampelsystem) nicht wie gewünscht reagiert hat.

Sollte all das zutreffen halte ich eine Strafe/ Konsequenz z.B. in Form von folgendem Leinenzwang für sinnvoll.

Ich denke es ist selbstredend, dass ich mit Strafe/ Konsequenz keine Gewalt meine.
Unter 'Gewalt' zähle ich persönlich alles, was dem Hund große Schmerzen, körperlich wie seelisch, zufügt.
Ein Pieks in die Seite zählt nicht darunter. Ein drohendes 'Määädchen' auch nicht.
Ein Tritt fällt unter Gewalt, ein Zusammenstauchen bis Hund verängstigt ist auch.

All das ist meine eigene Meinung, die sich durchaus ändern kann und auf persönlichem Empfinden basiert.
Dazu sei gesagt, dass Fälle in denen eine Strafe angebracht ist recht selten sind.

Und nun möchte ich eure Gedanken bezüglich Sinn und Unsinn der Strafe/ Konsequenz lesen. :)
 
Hm, ich denke in gewissen Situationen und einem gewissen Zusammenhang kann eine Strafe sinnvoll sein.

Ich nehme mal als Beispiel den Schorsch. Er ist früher oft in ein kleines Wäldchen in der Au abgehauen, weil Obdachlose da ihr Lager hatten und immer irgendwelche Essensreste da rumlagen. Egal was wir gemacht haben, es hat nicht gefruchtet. Irgendwann haben wir einfach immer, wenn er gekommen ist, ihn als 'Strafe' wortlos angeleint und da blieb er dann den Rest. Keine Leckerlis, keine Ansprache, schnuppern nur nach Erlaubnis, kein spielen, kein Hundekontakt, nichts. Nach 3-4 mal hat er damit aufgehört, abzuhauen.

Scheinbar hat er also durch diese Strafe --> Nichtbeachtung und nichts-tun-dürfen, gelernt.
 
Bei uns gibt es zwei Strafen und eine Art Negativmarker.

Die "Hauptstrafe" ist bei uns eindeutig das Nicht beachten. Baylie giert geradezu nach Aufmerksamkeit, nach einer kleinen Streicheleinheit, einem netten Wort, einem Lob. Tut er nicht das gewünschte wird er ignoriert, und wenn er sich auf den Kopf stellt.
Die Zweite Strafe ist das Anleinen.
Den beiden Strafen geht der Negativmarker vorran, zb. ein strenges "Wirds Bald, Freundchen... oder Du spinnst ja wohl !"
In 98 % der Fällen wird dann reagiert, andernfalls kommt er für ein paar Minuten an die Leine und es wird nicht links und nicht rechts geschnüffelt.
 
Ich find das Thema sehr interessant - aber auch sehr schwierig............
Ich habe immernoch nicht die richtige "Strafe" für Hachikos Blödsinn gefunden.
Ignorieren interessiert ihn nicht - dann trollt er sich halt selber
schimpfen interessiert ihn auch nicht, wenn es ihm zu "bunt" wird, schimpft er mit, er kläfft.......

Wie reagiere ich aber nun, wenn er den Mülleimer ausräumt???
Oder auf dem Esstisch steht???
 
Ich denke ich würde den Hund in so einer Situation in einer abgelegenen Ecke absitzen lassen, bis ich ihn auf seinen Platz schicke.
 
Also.


Bei uns, vom Bahnhof bis zu mir nach Hause sinds schon einige Meter. Dazwischen gibt es eine Stelle, wo eine Dame immer Katzenfutter für die 'Wild'katzen auslegt.
Tüte hat relativ schnell begriffen das sie dort immer was findet.


Am Anfang ist Tüte immer hin, ist auch nicht gekommen wenn ich sie rief. Ich bin hingestampft, habe mit einem schorfen Ton 'NEIN' gesagt, sie am Halsband genommen und vorn weg geschoben (etwas gröber).

Als das nicht half, habe ich sie dort einfach an der Leine gelassen, das wollte ich aber auch nicht auf Dauer.

Also lag es an mir, mich in diesem Moment, wo wir dort langlaufen, interessanter zu machen. Ball rausgeholt, geworfen, Leckerle und Augenkontakt ect.
Am Anfang musste ich den richtigen Moment abpassen, eine Ablenkung durch einen Anruf oder gequatsche mit der Mama durfte ich mir nicht leisten, da sie sonst wieder dort war.

Mittlerweile reicht bei ihr ein Fuß (wenn wir dort langlaufen), dann gibts Leckerchen und es ist gut :)


Wenn Tüte oder Joky am Müll gehen, gibts ein lautes 'EY!', Händeklatschen und beide sind so erschrocken, das sie sofort vergessen was sie machen wollten und von der Mülltüte weggehen :)
 
Bei neo gibts zwei Konsequenzen die wunderbar fruchten, zum einen beim anschlagen auf dem Balkon (wo neo nicht nur kurz bellt, sondern enorm hochfährt), da muss er rein und die Balkontür wird solange geschlossen bis der Herr wieder ruhig ist. Inzwischen werden nur noch Sachen angekläfft, die enorm ungewöhnlich sind.
Das zweite ist die körperliche Einschränkung wenn er LeinenAggressionen zeigt. Dabei springe ich vor ihn und dränge ihn zurück.
Bei beiden Sachen hab ich vorher versucht sein verhalten umzulenken, zu benennen, etc.

Lori ist da wesentlich einfacher zu handhaben, wahrscheinlich auch wegen ihrer alters ^^ bei ihr reicht eine tiefe Stimme, und eine entsprechende Drohung - anfangs noch manchmal durch ein pieksen in die Seite unterstützt.

Strafe finde ich persönlich in gewissen Bereichen durchaus sinnvoll, solange sie nicht in Gewalt ausartet. Sonst wird es sehr schwer auch mal Grenzen durchzusetzen.

Das Problem ist für mich, eine Strafe zu finden die richtig verknüpft wird, bzw den hund nicht verunsichert aber trotzdem ernst genommen wird.
 
bei uns gibt es auch strafen

Wenn Balou meint mal wieder den King raushängen zu lassen und schon mit ner Bürste auf unseren Hof stürmt nur um NICHTS anzukläffen muss er SOFORT wieder rein..ich zieh ihm dann die Tür direkt vor der Nase zu. Jetzt ist es manchmal sogar so das er kläfft..sich wirklich verdutzt umdreht und rein marschiert bevor ich was sagen muss *gg* so nach dem Motto Sch*** jetztm uss ich rein..wieso hab ich bloß.. dadurch das er dann sofort aus dem Verkehr gezogen wird kläfft er allerdings kaum noch...ich denke er hört dann etwas was ich noch nicht wahrgenommen habe...

Wenn er ein Komando nicht ausführt nutze ich das Wort Schade (von Anne abgekupfert)..er weiß dann ganz genau..das war nicht jetzt gibt es weder Lob noch Leckerlie oder Streicheleinheiten.
 
Ich wollte nur kurz was zu den Begrifflichkeiten loswerden: Für mich ist Konsequenz ein Überbegriff, der sowohl Strafe als auch Lob bedeuten kann. Konsequenz ist das, was auf eine gewisse Handlung folgt - im Sinne von Ursache und Wirkung.

Insofern finde ich Strafe den sinnvolleren Begriff oder um ihn zu vermeiden negative Konsequenz. :jawoll:
 
interessantes Thema.


Tut der HUnd nicht was er soll oder nicht was er soll fasse ich das so auf, dass er noch nicht weiß was er tun/lassen soll.
wieso soll ich Unkenntnis strafen? Das heißt doch eher, dass ich zu wenig mit ihm gearbeitet habe.
Alle Hunde, die ich hatte, hatten extreme Freude an Lob! Und sie haben sich nen Keks gefreut, wenn sie gelobt wurden, wenn etwas endlich klappte, weil sie es wirklich begriffen haben.

Leine als Strafe - hmmm nö. Es gibt Situationen, da soll die Leine dem Hund Sicherheit geben ( Straßenverkehr zum Beispiel). Da wer ich den Teufel tun und sie ihm als Negativkonsequenz verknüpfen und wenn ich mit Lob und positiver Bestärkung arbeite, brauch ich keine Strafe ( siehe oben).

Arbeiten mit dem HUnd kostet Zeit- extrem viel Zeit. Hab ich die nicht, muss ichs lassen.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben