Pflegehund läuft nicht bei Fuß und zieht ständig zu anderen Hunden, nichts hilft

hallo mal wieder,

ich habe zusätzlich zu meinem rottweiler oscar (tierheimhund) etwa 3-4x die woche noch einen pflegehund, einen 3-jährigen unkastrierten malteser-havaneser-rüden, der meiner schwägerin gehört. er ist an sich sehr umgänglich (versteht sich auch mit meinem klasse), was mich aber extrem viele nerven kostet ist, wenn ich mit den beiden gassi gehe. mein eigener hund ist da sehr entspannt, läuft problemlos bei fuß und fängt auch nicht an durchzudrehen, wenn uns ein anderer hund entgegen kommt. allerdings muss ich dazusagen, dass nicht ich ihm das beigebracht habe, sondern die netten leute vom tierheim, aus dem ich ihn adoptiert habe.

mit meinem pflegehund gestaltet sich das gassi gehen allerdings als sehr belastend und nervenaufreibend. habe auch schon mit meiner schwägerin darüber geredet, ob er das nur bei mir macht - sie versicherte mir, dass sie dieselben probleme mit ihm beim spaziergang hat und kann dies gar nicht verstehen, da er in der welpenschule war und auch sonst sehr viel kontakt zu artgenossen hat - es ist also nicht so, dass er nur unter menschen lebt.

erstens zieht er wie ein irrer an der leine. er versteht zwar "fuß", das funktioniert aber grade mal ein paar schritte und er prescht wieder nach vorne. sobald er einen anderen hund erspäht, gibt es für ihn kein halten mehr. er fixiert diesen förmlich und ist dann nicht mehr ansprechbar. weder spielzeug noch leckerlis, die er liebt, interessieren ihn. für kommandos wird er taub. selbst wenn er dann mal hört und sich z.b. hinsetzt auf ansage, ist der hintern nach wenigen sekunden wieder oben. wenn ich ihn nicht zu dem anderen hund hinlasse (weil ich den ein oder anderen schon kenne und weiß, dass sie sich eigentlich nicht mögen und auch schonmal gezankt haben), jault er herzzerreissend und macht einen riesigen aufstand, bis der andere hund außer sichtweite ist.

ich habe mir nun angewöhnt, einfach schnell vorbeizugehen und die leine kurz zu halten, aber eine dauerlösung ist das natürlich nicht. die gegend wo er wohnt und gassi geführt wird, ist nunmal sehr "hundelastig" und davon sind nicht wenige recht aggressiv gegenüber anderen hunden, insbesondere rüden. wie könnte ich denn das gassi gehen mit ihm angenehmer gestalten? ich hatte schon gehofft, er würde sich an meinem hund orientieren, da dieser wie gesagt sehr entspannt ist, aber bisher hat er sich da leider nichts abgeschaut. was mir auch auffällt, mein pflegehund meidet es komplett, mich anzuschauen, wenn ich ihn anspreche und wir in so einer situation sind. selbst wenn das objekt seiner begierde schon längst vorbeigelaufen ist und ich ihn anspreche, interessiert es ihn nicht. :denken3:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Bei Fuß gehen und eine ordentliche Leinenführigkeit sind ja zweierlei. Bei Fuß ist ein Kommando und für jeden Hund anstrengend, weil er sich über eine längere Zeit konzentrieren muß. Ebenso wie ein "Sitz", welches man erst durch ein Auflösekommando wieder freigibt. Die allgemeine Leinenführigkeit ist ja etwas anderes.

Ist schwierig, da er ja nur Dein Pflegehund ist. Wie geht denn die Schwägerin mit dem Verhalten um? Duldet sie es oder trainiert sie? Wie reagiert sie darauf? Du alleine wirst da wenig ausrichten können, wenn Ihr beide gegensätzlich arbeiten würdet. Das würde den Hund nur verwirren. Will sagen, Du trainierst an den 3 Tagen intensiv und an den anderen 4 Tagen der Woche darf er wieder tun, was er will, weil die Schwägerin nicht mitarbeitet. Das wird auf Dauer nicht funktionieren. Darf er an der Leine zu jedem Hund hin? Klingt für mich so, weil er ja ordentlich Frust schiebt, wenn er es nicht darf.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Natürlich ist es von Vorteil, wenn alle an einem Strang ziehen in der Erziehung, macht vieles einfacher-vor allem für
den Hund! Es geht aber durchaus, dass der Hund sich von Person zu Person umstellt. Also wenn es dich
stört dann arbeite dran-auch wenn Frauchen nicht mitzieht.
Mein Pflegi Pascha durfte/darf bei Frauchen alles-betteln,aufdringlich irgendwas fordern,an der Flexi ziehen und
den Spazierweg bestimmen, Kommandos kannte er so gut wie gar nicht. Er gehört meiner Ex-Schwima und veräppelt sie
von vorn bis hinten.. Bei mir gelten andere Regeln und mein Wort ist Gesetz :zwinkern2:. Es dauerte zwar etwas
aber der Hund wandelte sich dermaßen! Bei mir isser echt ein Braver, konnte offline laufen, konnte sogar ne schöne
UO mit allem Pipapo (is´n Shih-Tzu), Tricks und konnte sich in der Bude einfach ruhig verhalten! Er hat sich mir
sehr eng angeschlossen und ich konnte richtig viel mit dem Zwerg anstellen/unternehmen, was vorher unmöglich war.

Du könntest vermutlich schon einiges erreichen, wenn
Du immer mal alleine ne kleine Runde mit ihm gehst und ihm in Ruhe zeigst, was du dir vorstellst.

Sei geduldig, lange eingespieltes Verhalten braucht Zeit bis es sich ändert-er wird vermutlich öfter versuchen,
wieder in die frühere Routine zu verfallen-bleib konsequent. Belohne ihn für Aufmerksamkeit in deine Richtung.
Schaut er zu dir (ohne dass du was gesagt hast) direkt loben, Lecker in die Schnüss, weiterschicken..
Ich würde erstmal einfach die lockere Leine festigen-Fuß gehen ist schwieriger zu lernen.

Ist die Leine locker gehts voran, spannt sie sich, bleib stehen und lass den Hund zu dir zurück kommen. Dann gehts
wieder vorwärts an lockerer Leine. Kannst auch eine "Warnung" auftrainieren, so als Hinweis "Gehst du weiter bleib ich stehen,
gleich wieder!" Bei uns ist es ein "Ähäh". Da kommt dann der Blick zu mir bzw Hund korrigiert sich zurück zu mir.
Dafür gibts ein "Fein und Weiter".
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben