Deprivationsschaden und Behandlung

Erster Hund
Ben,Labbi-Kangal (2)
Zweiter Hund
Sam,Jacky-Pinscher (4)
Hallo alle zusammen,
ich melde mich auch mal wieder zu Wort :winken3:

Gestern hatte ich langen Besuch der neuen Tiertrainerin, die mir mitteilte mein Ben hat einen Deprivationsschaden und das es wohl sehr lange dauert, bis er seine schlimme Angst und die Unsicherheit in den Griff bekommt.
Leider gibt es im Internet scheinbar nicht wirklich viel darüber, ich wollte mich schlau machen, aber das scheint schwerer zu sein, als ich dachte.

Hat jemand Erfahrungen oder kann mir näheres sagen?

Sie hat mir eine Behandlung erstmal mit DAP Spray empfohlen und darüber hab ich tatsächlich was gefunden,aber die Aussagen im Internet sind so wiedersprüchlich. Hat jemand Erfahrung mit diesem Spray, ob und wie es wirkt?

Tja ich werde wohl laaaaaaaaaaaaaaange brauchen um meinem kleinen Stinker zu zeigen, dass die Welt nicht so schlimm ist, wie er denkt und werde wohl viel mit ihm trainieren müssen. Das war mir schon klar, aber ich hatte gehofft ihm seinen Stress und seine Angst vielleicht schneller nehmen zu können, um ihm einfach ein Stückweit Lebensqualität zurück zu geben.
Was haben die bloss mit meinem Liebling gemacht? Das macht mich echt traurig:traurig2:
 
Wenn Du mehr zu diesem Thema wissen willst, dann würde ich Dir die Bücher von Dorrit Feddersen-Petersen nahelegen.

Das Spray arbeitet an den Symptomen. Sicherlich eine Option, wenn auch nicht die erste Option. Hunde mit Hospitalismus etc. brauchen ein sehr langwieriges Training. Das Verhaltenschema muss unterbrochen werden, Verhalten muss korrigiert werden, so dass der Hund nach und nach ein anderes Verhalten zeigt. Wie das im Detail aussieht muss ein Trainer, der sich mit so etwas genau auskennt, Dir zeigen.

Mein Tipp wäre auf jeden Fall noch einmal einen zweiten Trainer zu rate zu ziehen.
 
Wenn Du mehr zu diesem Thema wissen willst, dann würde ich Dir die Bücher von Dorrit Feddersen-Petersen nahelegen.

Das Spray arbeitet an den Symptomen. Sicherlich eine Option, wenn auch nicht die erste Option. Hunde mit Hospitalismus etc. brauchen ein sehr langwieriges Training. Das Verhaltenschema muss unterbrochen werden, Verhalten muss korrigiert werden, so dass der Hund nach und nach ein anderes Verhalten zeigt. Wie das im Detail aussieht muss ein Trainer, der sich mit so etwas genau auskennt, Dir zeigen.

Mein Tipp wäre auf jeden Fall noch einmal einen zweiten Trainer zu rate zu ziehen.

Das ist bereits die zweite.. Die erste hat mir erzählt ich sollte (bei einem hochsensiblen Hund) soviel Lärm wie möglich machen, irgendwann gewöhnt er sich daran und dann hat sie sich nie mehr bei mir gemeldet und mir empfohlen ich soll in ihre Gruppe kommen, obwohl ich Ben da 1. nicht hinbekommen würde und 2. hat er Angst vor Menschen und anderen Hunden. Und diese Trainerin ist wirklich gut denke ich sie hat mir auch Hausaufgaben aufgegeben und wir machen Verhaltenstraining und nicht nur Medikamente aber die Frage ist einfach ob es hilft wenn ich ihm das am Anfang gebe oder ob es dann hinterher schlimmer wird, wenn wir das absetzen...
 
Hallo Kati,

ich finde es nicht verkehrt, die Therapie anfangs mit Medikamenten zu unterstützen.
Angst und Stress be- oder verhindert das Lernen.

Ich kenne nur eine Labrador-Hündin mit Deprivationssyndrom, leicht zum Glück nur, ein Kellerwurf. Reinrassig und teuer gewesen der Hund.
Die Besitzerin hat sehr viel Mühe, der Hündin etwas Umweltsicherheit zu geben, es dauert wirklich lange und erfordert sehr viel Einfühlungsvermögen, damit das Tier nicht überfordert wird, was zu Rückschlägen führen kann.

Ich wünsche dir alles Gute bei dieser Aufgabe!
Wie wurde der Hund gehalten in seinen ersten Monaten, weißt du das?

Liebe Grüße
JoJu
 
Hallo Kati,

ich finde es nicht verkehrt, die Therapie anfangs mit Medikamenten zu unterstützen.
Angst und Stress be- oder verhindert das Lernen.

Ich kenne nur eine Labrador-Hündin mit Deprivationssyndrom, leicht zum Glück nur, ein Kellerwurf. Reinrassig und teuer gewesen der Hund.
Die Besitzerin hat sehr viel Mühe, der Hündin etwas Umweltsicherheit zu geben, es dauert wirklich lange und erfordert sehr viel Einfühlungsvermögen, damit das Tier nicht überfordert wird, was zu Rückschlägen führen kann.

Ich wünsche dir alles Gute bei dieser Aufgabe!
Wie wurde der Hund gehalten in seinen ersten Monaten, weißt du das?

Liebe Grüße
JoJu

Ben kommt aus dem Tierschutz, er wurde in Rumänien auf der Strasse ausgesetzt zusammen mit seiner Mama und seinen Geschwistern. Als er 4 Monate war kam er dann nach Deutschland und in eine Pflegefamilie wo er wohl schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Naja ich werd das einfach mal probieren weil mit den komischen Bachblüten das hat gar nichts geholfen. Und wenn er in seinem "Wahn" ist lässt er sich auch nicht ablenken, er hat total den Stress, ist am Hecheln und Zittern und will einfach nur noch flüchten. Und er hat vor fast allen Angst.
 
Hallo,

mein Rüde kommt aus Sardinien und hat dort die ersten zwei Jahre seines Lebens in einem kleinen Zwinger in einer Einöde verbracht.
Er ist per Flugzeug nach Deutschland gekommen. Die ganze Reise (danach vom Flughafen Düsseldorf bis nach LK Neumarkt, etwa 550Km) hat ihn furchtbar mitgenommen. Sogar die Haare am Bauch sind ausgefallen vor Stress.

Er kannte überhaupt nichts. Am Anfang musste er die Treppen hochgetragen werden, weil er jaulend darauf stehen geblieben ist und weder rückwärts noch vorwärts wollte. Er hat sich nicht getraut über Brücken zu gehen, er hatte Angst vor LKWs,Bussen und teils Autos. Autofahren bedeutete purer Stress, alles war schrecklich.
Langsam haben wir ihn an alles herangeführt, ihn nie gedrängt, nie überfordert, ihm nie unnötig Angst gemacht.
Medis hat er keine bekommen.
Heute nach 7Monaten in Deutschland ist er fast schon ein ganz normaler Hund. :)

Weiß nicht ob man das mit Deiner Situation vergleichen kann, aber ich bin sicher ihr schafft das auch! :) LG!
 
Hallo,

mein Rüde kommt aus Sardinien und hat dort die ersten zwei Jahre seines Lebens in einem kleinen Zwinger in einer Einöde verbracht.
Er ist per Flugzeug nach Deutschland gekommen. Die ganze Reise (danach vom Flughafen Düsseldorf bis nach LK Neumarkt, etwa 550Km) hat ihn furchtbar mitgenommen. Sogar die Haare am Bauch sind ausgefallen vor Stress.

Er kannte überhaupt nichts. Am Anfang musste er die Treppen hochgetragen werden, weil er jaulend darauf stehen geblieben ist und weder rückwärts noch vorwärts wollte. Er hat sich nicht getraut über Brücken zu gehen, er hatte Angst vor LKWs,Bussen und teils Autos. Autofahren bedeutete purer Stress, alles war schrecklich.
Langsam haben wir ihn an alles herangeführt, ihn nie gedrängt, nie überfordert, ihm nie unnötig Angst gemacht.
Medis hat er keine bekommen.
Heute nach 7Monaten in Deutschland ist er fast schon ein ganz normaler Hund. :)

Weiß nicht ob man das mit Deiner Situation vergleichen kann, aber ich bin sicher ihr schafft das auch! :) LG!

Ich hoffe. Er braucht erstmal vertrauen wieder zu Menschen, er ist ja nur rumgereicht und nicht grad gut behandelt wurden. Das mit den Treppen kenn ich, mal geht er die eins A mal weigert er sich und macht lieber unter sich und schämt sich dann.
Schön, dass es bei euch so "schnell" gegangen ist. Meine Trainerin hat mir prophezeit, dass es bestimmt ein zwei jahre dauern wird, bis er einigermassen "normal" ist, es kann sogar sein das er das nie wird. aber ich bin auch nicht normal, was brauch ich da einen normalen hund =)
mir reicht es schon, wenn ich mit ihm gehen kann ohne das er vor angst vor ein auto springt oder sich losreisst und abhaut. Er soll einfach wie ein glücklicher junger Hund mit anderen Hunden spielen können, das würde mir ausreichen.
 
Ich denke das klappt! :)

Necci hat sich am Anfang auch rückwärts aus jedem Geschirr herausgewunden wenn er Angst hatte (zBs. vor einer offenen Autotür, vor einer Brücke, vor Unterführungen uvm...). Das hat er schon über einen Monat nicht einmal mehr versucht!
Besonders beim Autofahren konnte ich ihm offenbar große Sicherheit vermitteln. Zu Anfangs ist fast auf meinen Schoss gekrochen (zitternd, sabbernd und hechelnd) weil er solchen Stress hatte. Ich habe meinen Arm um ihn gelegt, damit er in Kurven nicht allzu sehr geschwankt hat und hab ihn ansonsten gewähren lassen. Politisch nicht ganz korrekt, ich weiß. Aber dieses Verhalten hat ihn soweit beruhigt, dass er nun freiwillig (!) ins Auto hüpft, hecheln, sabbern und vor allem zittern der Vergangenheit angehören und er sich ruhig und vernünftig auf seinen Platz legen kann! Sprich endlich ist fahren mit Anschnall-Geschirr möglich! :happy:
Seltsamerweise ist er nochmals deutlich entspannter wenn wir bei Nacht fahren!
Seither bin ich auch in allen anderen Lebenslagen seine "Ansprechpartnerin".
Ich denke wir hatten auch Glück: trotz seiner Erlebnisse (oder eben nicht...) ist er ein sehr neugieriger, vertrauensvoller Hund geblieben! Das hilft sehr.

Aber ansonsten habe ich noch gelernt, dass man sich nicht irren darf...
Wenn man dem Hund sagt, etwas ist sicher, ok und nicht gefährlich, dann muss das auch so sein. Vor allem am Anfang sind solche "Vertrauensbrüche" für den Hund eine schlimme Sache, die Dich meilenweit zurück katapultieren können!
Beispiel Unterführung (Zug): Dein Hund hat Angst, da es in der Unterführung hallt (die Schritte), es dort Wasserpfützen gibt und es natürlich dunkler ist und rund rum zu. Du zeigst Deinem Hund: ist nichts schlimmes, komm mit. Dein Hund folgt Dir, genau in der Mitte der Unterführung rast plötzlich ein Zug über euren Köpfen hinweg: laut (!), ratternd, vibrierend. Hund: Panik!! Sch***e...

Ich spreche aus Erfahrung... :denken3:

Es kann wirklich sein, dass es so lange dauert aber ich denke so schlimm wirds nicht! :)
Hilfreich ist es auch oft, bei manchen Sachen eben NICHT ein großes TamTam draus zu machen. Wenn Du es (Zbs. Autofahren) als großen Akt ansiehst und Deinen Hund praktisch schon den halben Tag drauf vorbereitest, wird Dein Hund merken, dass es auch für Dich was besonderes ist, was außergewöhnliches sozusagen und nichts alltägliches. Dann ist es das für ihn auch! Je aufgeregter Du bist, desto unheimlicher und aufregender ist es für Deinen Hund. Er weiß ja nicht, dass es an IHM liegt und nicht an der Situation!

Sorry wegen meines Romanes.. ^^ Ich wollte eigentlich nur sagen, dass man einen Hund definitiv aus solch einer Lage helfen kann!! Und wenn Du mit ein paar kleinen Eigenarten Deines Hundes auch kein Problem hast, umso besser. Welcher Hund hat die nicht? ;)
 
Ich denke das klappt! :)

Necci hat sich am Anfang auch rückwärts aus jedem Geschirr herausgewunden wenn er Angst hatte (zBs. vor einer offenen Autotür, vor einer Brücke, vor Unterführungen uvm...). Das hat er schon über einen Monat nicht einmal mehr versucht!
Besonders beim Autofahren konnte ich ihm offenbar große Sicherheit vermitteln. Zu Anfangs ist fast auf meinen Schoss gekrochen (zitternd, sabbernd und hechelnd) weil er solchen Stress hatte. Ich habe meinen Arm um ihn gelegt, damit er in Kurven nicht allzu sehr geschwankt hat und hab ihn ansonsten gewähren lassen. Politisch nicht ganz korrekt, ich weiß. Aber dieses Verhalten hat ihn soweit beruhigt, dass er nun freiwillig (!) ins Auto hüpft, hecheln, sabbern und vor allem zittern der Vergangenheit angehören und er sich ruhig und vernünftig auf seinen Platz legen kann! Sprich endlich ist fahren mit Anschnall-Geschirr möglich! :happy:
Seltsamerweise ist er nochmals deutlich entspannter wenn wir bei Nacht fahren!
Seither bin ich auch in allen anderen Lebenslagen seine "Ansprechpartnerin".
Ich denke wir hatten auch Glück: trotz seiner Erlebnisse (oder eben nicht...) ist er ein sehr neugieriger, vertrauensvoller Hund geblieben! Das hilft sehr.

Aber ansonsten habe ich noch gelernt, dass man sich nicht irren darf...
Wenn man dem Hund sagt, etwas ist sicher, ok und nicht gefährlich, dann muss das auch so sein. Vor allem am Anfang sind solche "Vertrauensbrüche" für den Hund eine schlimme Sache, die Dich meilenweit zurück katapultieren können!
Beispiel Unterführung (Zug): Dein Hund hat Angst, da es in der Unterführung hallt (die Schritte), es dort Wasserpfützen gibt und es natürlich dunkler ist und rund rum zu. Du zeigst Deinem Hund: ist nichts schlimmes, komm mit. Dein Hund folgt Dir, genau in der Mitte der Unterführung rast plötzlich ein Zug über euren Köpfen hinweg: laut (!), ratternd, vibrierend. Hund: Panik!! Sch***e...

Ich spreche aus Erfahrung... :denken3:

Es kann wirklich sein, dass es so lange dauert aber ich denke so schlimm wirds nicht! :)
Hilfreich ist es auch oft, bei manchen Sachen eben NICHT ein großes TamTam draus zu machen. Wenn Du es (Zbs. Autofahren) als großen Akt ansiehst und Deinen Hund praktisch schon den halben Tag drauf vorbereitest, wird Dein Hund merken, dass es auch für Dich was besonderes ist, was außergewöhnliches sozusagen und nichts alltägliches. Dann ist es das für ihn auch! Je aufgeregter Du bist, desto unheimlicher und aufregender ist es für Deinen Hund. Er weiß ja nicht, dass es an IHM liegt und nicht an der Situation!

Sorry wegen meines Romanes.. ^^ Ich wollte eigentlich nur sagen, dass man einen Hund definitiv aus solch einer Lage helfen kann!! Und wenn Du mit ein paar kleinen Eigenarten Deines Hundes auch kein Problem hast, umso besser. Welcher Hund hat die nicht? ;)

Naja das Autofahren ist das Einzige, mit dem er keine Probleme hat =) Vielleicht auch weil wir ne ganze Strecke fahren mussten als ich ihn abgeholt hab und er jetzt in einem schöneren Zuhause ist.
Ben vertraut mir schon. Er hängt sehr an mir, ich kann nirgendswo ohne ihn hingehen nicht mal in der Wohung. Das engt im Moment ein aber ist ok ich denke das legt sich ich übe immer mit ihm, gehe alleine aufs klo und so das merkt er schon das ich wieder komme

man braucht viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel geduld und manchmal hab ich die nicht.. auch wenn ich weiss das ich das brauche aber wenn man einen schritt vor macht, geht man zwei zurück und manchmal ist es echt anstrengend...:troesten2:
 
Das mit dem Autofahren war ja auch nur ein Beispiel!

Wenn Dein Hund so viel Vertrauen bereits in Dich hat, ist das wirklich super! :)


Wie gehts euch denn mittlerweile?

LG!
 



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