Hallo,
Kurz ne Frage, weil heute morgen passiert:
Hund lief ohne Leine ca 5m vor mir. Sie schaut über die Wiese, sieht offensichtlich etwas, ich jedoch nichts. Auf ein "schau" hat sie nicht reagiert; bevor ich sie anleinen konnte, ist sie quer über die Wiese gerast. Nun sah ich auch die 2 Kanadagänse, die bestimmt 80m von uns entfernt aufflogen.:verlegen1:
Hund kreuz und quer über die Wiese hinterher gesprintet.
Wie nun in der Situation richtig reagieren?
Rufen brauche ich nicht, wird nicht befolgt.
- Warten? Julie kam wieder, nachdem die Gänse sich niedergelassen haben, hat sich also abgewandt.
- Einfach weggehen und ggf verstecken? Damit Julie merkt, Frauchen ist dann ggf weg?
- verbal loben, wenn sie wieder kommt?
- Anschiss, wenn sie kommt und anleinen?
Auf jeden Fall kommt die Schlepp wieder dran....
Ich würde auch nicht rufen, wenn klar ist, dass es nichts bringt, damit macht man sich nur seinen Rückruf kaputt.
Ich lobe nach solchen Situationen bewusst
nicht. Ich weiß, dass das gerne empfohlen wird, weil der Hund ja zurück kommt, aber seien wir uns ehrlich:
1) ich habe nicht gerufen, es gab also keinen Rückruf zu befolen, für den man loben müsste.
2) selbst wenn ich gerufen hätte, hätte der Hund den Rückruf nicht so befolgt, wie ich das möchte (=SOFORT), warum zur Hölle sollte ich das bestätigen wollen?
3) dass Hunde in der Lage sind teils recht lange Verhaltensketten zu lernen, sollte mittlerweile bekannt sein. Ich werde mich hüten meinen Hund evtl. für's jagen/hetzen zu bestätigen.
Der einzige Grund, den ich mir einreden lassen würde, um in einer solchen Situation zu loben, wäre, wenn man schon bekanntermaßen schon Schwierigkeiten hat, ihn wieder zu kriegen, dann wäre mir das vordergründig wichtig, sollte es mir passieren, dass der Hund mal aus meinem Einflussbereich verschwinden.
Ich leine nach solchen Situationen möglichst kommentarlos an und lasse dem Hund dann an der Leine auch wenig Spielraum. Wir gehen dann also nicht gemütlich weiter an der Leine spazieren, sondern Herr/Frau Hund geht neben meinem Knie, darf nicht schnüffeln, etc. Wie lange kommt auf den Hund und seinen Trainingsstand an. Meine drei würden wohl vielleicht nen Kilometer an kurzer Leine gehen, wenn das mal passieren sollte. Die zwei Mal, die Loomie gehetzt hat, hab ich sie angeleint, bin am Stand umgedreht und mit ihr zurück zum Auto marschiert, ohne ihr nochmal die Möglichkeit zu geben, die Nase am Boden zu haben. Aber Loomie ist taub und ihre Hemmung einfach mal wo hinterher zu zischen soll möglichst stark sein (noch schnell ein Nein nachschießen geht dann nämlich nicht mehr), insofern habe ich auch die Konsequenz entsprechend überdeutlich ausfallen lassen. Ich habe in solchen Situationen auch schon geschimpft, aber mehr weil ich sauer war und mich nicht beherrschen konnte :zwinkern2:
Ob und wie lange ich danach wieder eine Schleppleine verwende, hängt ebenfalls vom Hund ab. Wenn der Trainingsstand deutlich wackelt schadet eine Schleppe nicht. Wenn der Hund jetzt aber eigentlich fertig und zuverlässig ist und er hat sich jetzt einmal aus den letzten 100 Wilbegegnungen dafür entschieden, doch mal abzischen zu wollen... :denken24: jo mei... wir wissen alle, dass auch Hunde nur Hunde sind und reden bei dem Thema Kontrollierbarkeit bei Wild bewusst nur von 99% oder 99,5%, statt von 100%. Die 0,5% wären für mich kein Grund gleich wieder ne Schleppleine dran zu tun. Wenn das Grundgerüst passt, macht sie eigentlich auch keinen Sinn :zwinkern2: