Pubertätsdrama

Ich schon 😂
Aber ich hab halt auch nen eher "resistenten, meinungsstabilen" Hund 😉
ich auch schon - Boomer braucht und verträgt das auch nicht.
Aber Hicks bemerkt ne einfache Begrenzung manchmal einfach nicht, da muss hin und wieder auch mal ein Machtwort kommen.
Nur kurz direkt in der Situation und dann ist wieder direkt gut.
Ich sag mal wie ein Blitzeinschlag ohne Donnergrollen.
 
Sich auf einen körperlichen "Nahkampf" (runterdrücken o.ä.) mit einem überdrehten oder respektlosen Hund einzulassen, bringt fast nie was. Es sei denn, man kann so überzeugend sein, das der Hund glaubt, jetzt bricht der Himmel über ihm zusammen. Das schafft aber kaum jemand. Ist auch nicht empfehlenswert.

Ich denke, das deine Ausstrahlung/Körperhaltung, Körperspannung Unsicherheiten signalisiert. Deswegen würde ich auch raten, laß mal einen Trainer in Einzelstunden auf Euch beide schauen. Oft sind es Kleinigkeiten, die sich aber summieren.
 
Man möge mich prügeln,soetwas ist nicht normal und auch nicht mit Pubertät zu entschuldigen.
Ich rate dir ,such Dir einen guten Trainer der gewaltfrei arbeitet und Dir hilft.
Hast du es schon mal mit einem deutlichen Anschiss versucht?

Das ist Pubertät in Reinform. In Verbindung mit einer inzwischen massiv überforderten Halterin. Unsicherheiten. Fehlenden Grenzen aufgrund fehlendem Durchsetzungsvermögen.

Der "Anschiss" muss richtig ernst gemeint sein aber dann muss auch sofort von deiner Seite alles wieder in Ordnung sein.
Der Hund nimmt dich sonst nicht ernst.
Such jemanden der sich euch mal anschaut.

Schaffen 100% der Menschen nicht abzüglich einer kleinen "handvoll".
Weder das "im richtigen Moment richtig ernst" noch das "sofort alles in Ordnung".

Ich sag mal wie ein Blitzeinschlag ohne Donnergrollen.

Eine sehr gute bildhafte Beschreibung was gefragt ist.👍
 
Weder das "im richtigen Moment richtig ernst" noch das "sofort alles in Ordnung"

Das kann ich nur bestätigen. Ich schaffe es eigentlich nie, dass danach sofort "alles wieder in Ordnung" ist. Ich brauche schon so meine 2-3 Minuten um runterzukühlen. In der Zeit laufe ich einfach schweigend weiter. Wenn ich auf dem Hundeplatz stehe versuche ich tief durchzuatmen und einen Punkt am Horizont zu fixieren....einatmen...ausatmen 😅

Fehlenden Grenzen aufgrund fehlendem Durchsetzungsvermögen.

Ich weiß nicht, ob man das so pauschalisieren kann. Sie hat ziemlich klare Grenzen, die ich schon im Welpenalter klar gemacht habe, und die auch nicht hinterfragt werden. Paula darf zum Beispiel nicht auf die Couch und nicht auf das Bett. Selbst wenn ich nicht Zuhause bin, springt sie nicht auf die Couch. Sie kennt auch die Regeln an der Leine sehr gut. Sie zieht nicht und auch Hundebegegnungen waren kein Problem mehr. Auch auf mein "Nein" hat sie immer sofort reagiert und das, was sie gerade gemacht hat, abgebrochen.

Alle diese Regeln (bis auf die räumliche Eingrenzung bzgl. Couch und Bett) interessieren sie aber seit 1,5 Wochen nicht mehr.

Ich habe total kurzfristig morgen um 09:00 Uhr einen Termin für ein Einzeltraining bei einem anderen Trainer bekommen.
 
Das kann ich nur bestätigen. Ich schaffe es eigentlich nie, dass danach sofort "alles wieder in Ordnung" ist. Ich brauche schon so meine 2-3 Minuten um runterzukühlen.
Kann ich sehr gut nachempfinden. War bei mir früher auch genau so.

Da die Hunde aber im Hier und Jetzt leben, verstehen sie dann nicht, wenn sie selber schon 3 Situationen weiter sind, dass ihr Mensch noch so angespannt ist. Der steckt gedanklich und vor allem emotional noch eben diese 3 Situationen weiter hinten fest. Das sorgt dann für Unsicherheit beim Hund. Evtl. beschwichtigt der Hund dann seinen Menschen und wenn das dann nicht erkannt oder falsch gedeutet wird, wird's nur noch verfahrener.
Beispiel: Hund baut Mist und wird vom Menschen gemaßregelt. Situation vorbei, Hund entspannt sich, Mensch nicht. Hund wird dann 20 sec. später vom Menschen per trainiertem Rückruf zurückbeordert. Mensch ist noch total angespannt, Hund merkt das und verzögert deshalb sein Tempo, schnüffelt vielleicht sogar am Boden, läuft nicht geradlinig sondern im Bogen (Meidebogen) Richtung Mensch. Dieser interpretiert aber, dass jetzt auch der Rückruf nicht klappt und wird erneut/wieder ärgerlich. Der Teufelskreis beginnt!

Gute Nachricht: man kann daran arbeiten. Früher war ich teilweise sogar noch 5 min später angepisst. Inzwischen kann ich fast immer innerhalb 1 Sekunde umschalten. Ab und an brauche ich noch mehrere Sekunden. Sowas hilft einem dann sogar im Alltag ohne einen Hund, wenn man es schafft, sich wegen einer Situationen nicht ewig lange aufzuregen!
 
Sowas hilft einem dann sogar im Alltag ohne einen Hund, wenn man es schafft, sich wegen einer Situationen nicht ewig lange aufzuregen!
Würde es bestimmt, kann ich aber nicht. Das hat aber absolut nichts mit dem Verhältnis zu meinem Hund zu tun. Über den muss ich mich nämlich nicht aufregen oder ärgern. Weil Rika nur das macht, was sie gerade für richtig hält, und wenn das was ist, was mir nicht gefällt, dann hat sie noch nicht genug gelernt. Was mein Problem ist, weil ich ihr noch nicht genug beigebracht habe.

Das ist die Grundeinstellung, in Jahrzehnten mit Pferden verinnerlicht ("es ist immer die Schuld des Reiters"). Was nicht bedeutet, dass ich Rika nicht anraunze, wenn sie mich mitten in der Nacht aufweckt, weil sie rausmuss, und ihr dann einfällt, dass sie doch nicht muss. Aber ich rege mich dann nicht weiter auf, sondern schaue, dass ich schnellstens wieder einschlafe.

Ich glaube, die Bücher von Jean Donaldson (das beste ist wohl Culture Clash) könnten beim Nicht-Aufregen hilfreich sein.
 
Ich weiß nicht, ob man das so pauschalisieren kann. Sie hat ziemlich klare Grenzen, die ich schon im Welpenalter klar gemacht habe, und die auch nicht hinterfragt werden. Paula darf zum Beispiel nicht auf die Couch und nicht auf das Bett. Selbst wenn ich nicht Zuhause bin, springt sie nicht auf die Couch. Sie kennt auch die Regeln an der Leine sehr gut. Sie zieht nicht und auch Hundebegegnungen waren kein Problem mehr. Auch auf mein "Nein" hat sie immer sofort reagiert und das, was sie gerade gemacht hat, abgebrochen.

Alle diese Regeln (bis auf die räumliche Eingrenzung bzgl. Couch und Bett) interessieren sie aber seit 1,5 Wochen nicht mehr.

Einem Kleinkind wiederum eine Grenze zu setzen ist nun keine unlösbare Herausforderung.
Eine Grenze ist erst dann gesetzt wenn sie auch dann noch besteht wenn sie hinterfragt wird/wurde.
Vielleicht ist die räumliche Begrenzung Couch/Bett tatsächlich gesetzt, vielleicht hat es für Paula aber auch (bisher) einfach keine Prio auch an dieser Grenze zu kratzen.


Ich habe total kurzfristig morgen um 09:00 Uhr einen Termin für ein Einzeltraining bei einem anderen Trainer bekommen.

👍

Sowas hilft einem dann sogar im Alltag ohne einen Hund, wenn man es schafft, sich wegen einer Situationen nicht ewig lange aufzuregen!

Total. Meiner Erfahrung nach wird es von anderen Menschen aber als eher unangenehme Fähigkeit wahr genommen.🙃
Und in Folge regt man sich irgendwann einfach über gar nichts mehr auf. Das schafft dann eigentlich nur noch die Familie. 🤣


Das ist die Grundeinstellung, in Jahrzehnten mit Pferden verinnerlicht ("es ist immer die Schuld des Reiters").

Wobei die Schuldfrage in keinsterleiweise Einfluss darauf nimmt ob man sich über etwas ärgert oder nicht. 😄
Weiß jeder der sich schon mal einen Zeh gestoßen hat. 😂
 
Kleines Update: Ich kann mein Glück kaum fassen 🤯

Aber von vorne:

Heute morgen hatte ich meine Einzelstunde bei dem anderen Trainer. Der hat ziemlich schnell festgestellt, dass Paula mich nicht so ganz für voll nimmt und mich einfach nur maßregeln will, wenn ich ihr was verbiete. Er hat auch gesagt, dass es eine ziemlich dominante Hündin ist. Sie will sofort anfangen mich zu rammeln. Seine Methoden waren ein bisschen rabiat, haben aber sofort geholfen. Als Paula mich angesprungen hat, hat er eine kleine Rassel auf sie geworfen. Sie hat sich natürlich kurz erschreckt und sofort aufgehört. Danach hat sie das nur noch ein Mal gemacht und das wars dann.

Außerdem hat er mir deutlich gemacht, dass sie beim Gehen so gut wie gar nicht auf mich achtet. Sie schnüffelt durchgehend am Boden und hält nur ungefähr meine Geschwindigkeit, damit sie nicht zieht. Er hat ein bisschen mit mir geübt, dass sie mehr auf mich achtet und zB auch stehen bleibt, wenn ich stehen bleibe. Anscheinend war ich an der Leine nicht wirklich der Boss. Das wurde extrem deutlich, als ich ihr den Weg abschneiden sollte (also wenn sie an meiner rechten Seite läuft, dass ich scharf rechts abbiege, sodass sie abbremsen muss). Das hat ihr ÜBERHAUPT nicht gefallen und sie hat sich richtig gewehrt. Nach mehreren Wiederholungen wurde es aber immer besser und ich habe eine deutliche Änderung in ihrer Haltung gespürt.

Heute Mittag auf unserem Spaziergang hatte ich einen komplett veränderten Hund an der Leine. Sie ist so unheimlich entspannt an meiner Seite gelaufen und hat sich auch viel weniger ablenken lassen. Sobald ich stehen geblieben bin, ist sie entweder auch stehen geblieben oder hat sich abwartend neben mich gesetzt. Wenn ich eine scharfe Kurve gelaufen bin, hat sie sich ganz geschmeidig meinen Bewegungen angepasst. Schon da war ich absolut geflasht.

Heute Abend war dann normale Hundeschule angesagt. Ich habe mir nicht viel erwartet, da Paula dort bei den letzten Malen ja vollkommen ausgeflippt aus. Ich wollte es aber trotzdem probieren und abbrechen, wenn es nicht geht.

Nachdem wir aus dem Auto ausgestiegen sind musste ich sie ein paar Mal abbremsen, aber ab dann war sie einfach nur…richtig super 🥲 Sie ist noch NIE leinenführig auf den Platz und vom Platz runter gelaufen, weil sie einfach immer viel zu aufgeregt war. Heute hat sie das wie selbstverständlich gemacht und mich dabei sogar ANGEGUCKT! Ich war völlig von den Socken. Bei den Übungen war sie absolut konzentriert bei der Sache und hatte auch sichtlich Spaß an der Arbeit, wie sie es auch vorher immer hatte. Es gab nur einen kurzen Zwischenfall, als ein anderer Hund ausgebüchst und rumgesprintet ist. Dann ist auch Paula wieder in die Leine und danach mich angesprungen. Da ich ja keine Schelle zur Hand habe, hat der Trainer mir gesagt, dass ich in sie reinlaufen soll, bis sie von mir ablässt, und dann einfach ein paar Schritte weitergehen soll, bis sie sich beruhigt. Wenn sie weiter pöbelt, soll ich wieder so scharf in ihre Richtung abbiegen, um sie immer wieder auszubremsen und ihr den Raum zu nehmen. Und was soll ich sagen…das hat absolut toll und schnell geklappt. Sie hat innerhalb weniger Sekunden aufgegeben und sich wieder neben mich gesetzt, ein paar Momente danach sogar hingelegt. Das hat sie in der Hundeschule bis dahin auch noch nie freiwillig gemacht.

Ich bin gerade absolut glücklich und dankbar, dass uns so schnell geholfen werden konnte. Ich werde noch weitere Einzelstunden mit dem Trainer buchen, um das alles zu vertiefen und zu festigen. Ich wollte meine Freude mit euch teilen 😊
 



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