Was muss mein Welpe alles lernen, damit er ein "guter Hund" wird ?

Huhu,

wie schon kurz wenn erwähnt, ich bin neu hier und auch dazu noch Ersthundbesitzer 

Wir haben zwei Kinder im Alter von fünf und drei, wobei unser Großer echt langsam mit unserem Buddy klar kommt und die Kurze es handelt, als hätte die nie etwas anderes gemacht.

Unser Buddy, morgen elf Wochen, soll mal ein Dobermann werden. Zig Leute haben mich, nachdem wir ihn bereits hatten, mit ihrem "fachkundigen Halbwissen", wie unsere Züchterin sagt, verrückt gemacht.
"Ein Dobermann ist ein absoluter 1-Mann Hund. Wenn er sich dich nicht aussucht, hast du Pech! "
"Man hat schon sooo viel gehört, dass die Kindern ins Gesicht gebissen haben!!! "
"Na ob das gut geht! "
(ihr müsst euch beim lesen bitte die entsprechenden hysterischen und gebildeten Stimmen vorstellen!!  )

Mittlerweile hat sich der "kleine" 12kg Kerl bei uns eingewöhnt und ist auch in seinen dollen 5 Minuten oftmals schon recht übermütig und beißt und zwickt, dass wir andauernd fiepen und aufstehen oder weggehen oder sonst was.


Unser absoluter Traum wäre es ja, wenn Buddy so ein richtig Schöner Familienhund würde und uns ist bewusst, dass wir bei der Rasse konsequent sein müssen.
Aber jetzt mal ne kurze Frage: was bedeutet konsequent bei einem Welpen?
Wenn er nicht Sitz macht obwohl ich das Kommando gegeben hab... Was soll ich dann tun?
Wenn er nicht kommt, obwohl ich ihn beim Bindungsspaziergang rufe... Soll ich dann direkt abbrechen und mit ihm Heim fahren?

Ich habe jetzt auch schon öfter gelesen, dass manche sagen "mach nicht zu viel, das kommt schon noch. Genieße die Zeit mit ihm. Freu dich wenn er die Gegend erkundet"

Ich bin etwas verunsichert. Wie gesagt : Ersthundbesitzer. Schande über mich! 
Wenn ich mit ihm spazieren gehe und er kommt nicht so wie ich will... Ist das trotzdem OK? Ab wann sollte ich mich definitiv durchsetzen?
Wenn er sich durch Leckerli nicht beeindrucken lässt... Wie schaffe ich es dann ihn zu motivieren?

Und mal ehrlich... Jetzt hunderbücher unabhängig.

Was meint ihr? Wie sollte ich die Erziehung eines Dobermanns angehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin jetzt selbst kein Experte, schon gar nicht für Dobermänner, aber wir stecken auch gerade in der Erziehung eines Welpen und ich kann dir einfach mal weitergeben, was wie bis hierher so gelernt und gesagt bekommen haben:


Konsequent heißt vor allem, dass man bei Verhaltensregeln konsequent bleibt.
Wenn ein Welpe mit 12 Wochen nicht auf Sitz hört, ist das nicht weiter tragisch.

Wichtig ist aber, dass er Sachen wie Regeln, Geduld und Zurückhaltung lernt.
Das Aufstehen und Ignorieren, wenn er zu "aggressiv" wird beim Spielen, gehört zum Beispiel dazu und das scheint ihr ja schon ganz gut zu machen.

Wenn der Hund noch nicht gut auf Kommandos reagiert, ist das okay. Ich würde erstmal mit grundsätzlichen Sachen wie Impulskontrolle und Leinenführigkeit anfangen, alles andere kann auch später noch kommen.


Den Spaziergang abbrechen, weil er Hund nicht auf Abruf hört, wird dir wahrscheinlich auch nicht viel bringen, weil den Hund nicht versteht "weil ich eben nicht gekommen bin, muss ich jetzt nach Hause".
Das macht es eig. nur noch schwieriger für dich, weil du dann evtl. einen Hund zu Hause hast, der nicht anständig ausgelastet ist und dementsprechend Aufmerksamkeit fordert und Sachen anstellt.
Außerdem sind die Spaziergänge für den kleinen wichtig, er muss seine Umwelt und vor allem auch andere Hunde kennen lernen.

Hat er denn regelmäßig Kontakt zu anderen Hunden/Welpen, besucht ihr vlt. eine Hundeschule?


Ansonsten, wenn er auf Abruf nicht reagiert und auch sonst nen Tunnelblick hat, kann man entweder warten und sich dann ganz besonders freuen, wenn er kommt, oder ihn auch einfach mal wegtragen. Das sollte man nicht ständig machen, aber gerade wenn man weiter muss, weil die Zeit knapp wird oder weil man sich nicht sicher ist, ob in der Ecke was gefährliches ist, kann das auch mal eine Lösung sein.

Wenn er Sitz nicht macht, obwohl du ihm das Kommando gegeben hast, war das Kommando entweder noch nicht richtig verankert oder was anderes einfach interessanter.
In beiden Fällen heißt es dann "einen Schritt zurück". Verlange kein Sitz von ihm, in Situationen, wo er vermutlich eh nicht auf dich hören wird, weil irgendwo was interessanteres ist. Beschränke dich dann darauf ihn im Zweifelsfall an der kurzen Leine zu halten. Evtl. kann man da auch eine Übung zur Impulskontrolle einbauen, vor allem, wenn er etwas ganz bestimmtem seine Aufmerksamkeit schenkt. Lass ihn sich ruhig auf das Objekt seiner Begierde konzentrieren, so fern es denn etwas ist, für das er sich interessieren darf. Irgendwann wird er sich hinsetzen, um es zu beobachten, wenn du ihn festhälst. Dann kannst du ihn einfach losschicken.
Andere Möglichkeit ist eben, das Sitz nicht auf Kommando zu verlangen sondern ihn nach wie vor in die Pose zu locken, das klappt aber natürlich nur, wenn er sich auch auf dich/dein Leckerchen konzentriert.
Aber wie gesagt, es kann gut sein, dass er mit 3 Monaten dafür auch einfach noch ein bisschen zu jung ist, um sowas auf Kommando zu verlangen. Baue sowas immer mal ins Spiel ein, aber erwarte nicht, dass er das nach ein paar Tagen drauf hat, er gehört halt keiner Rasse an, die für ihr schnelles Lernen bekannt ist.

Weniger ist hier mehr. Beschränke dich erstmal wirklich auf die grundlegenden Dinge wie Impulskontrolle. Wenn er die einmal beherrscht wird es auch mit Sitz und Co. einfacher.
Wichtig für eine gute Erziehung ist nicht, wie schnell er wie viele Kommandos beherrscht, sondern wie gut er mit seiner Umwelt zu Recht kommt. Dafür ist eine gute Sozialisation und Selbstbeherrschung wichtig.
 
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Egal, welche Rasse, dein Hund ist noch sehr jung, also verlang nicht zuviel auf einmal.
Vor allem - benutz nicht so oft deine KOmmandos, wenn er sie noch nicht versteht.
Wenn du jetzt "sitz" verlangst und er macht es nicht, lernt er - Frauchen ruft sitz und ich darf spielen
Verstehst du, was ich meine? Er stellt völlig falsche Verknüpfungen her
Viele gute Tipps hast du ja hier schon bekommen, ich würd ihn unterwegs öfter an der Leine/Schleppleine lassen, dann kannst du eher einwirken, ansonsten - lass ihm Zeit
 
Ich würde mich an deiner Stelle bezüglich deiner Rassewahl nicht verrückt machen lassen. Dein Hund ist noch sehr jung und meiner Meinung nach sind Hunde in dem Alter „Kinder“, die die Welt entdecken wollen, egal welche Rasse. In der Welpengruppe waren in dem Alter die kleinbleibenden Hunde wie meine noch in der gleichen Gruppe wie z.B. Doggenwelpen.

„Sitz“ würde ich vor allem zuerst im Haus üben wo es keine Ablenkung gibt damit dein Hund überhaupt versteht was du von ihm möchtest.

Draußen kannst du ausnutzen, dass dein Hund Welpenbindung hat. In der Hundeschule hat ein Helfer die Welpen festgehalten und beim Loslassen ist der Hund von allein zu seinem Menschen gelaufen und dann wurde das Abrufwort gesagt.

Die Konsequenz wirst du brauchen wenn dein Hund irgendwann in die Pubertät kommt und alles in Frage stellt. :zwinkern2:

Als meine Hunden Welpen waren war mir am wichtigsten, dass sie möglichst viele positive Hundekontakte haben und viel kennenlernen (Staubsauger, Menschen jeder Art, unterschiedliche Untergründe usw.)
 
Und es ist wichtig, dass du nicht versuchst, ihm so viel beizubringen indem du Kommandos von ihm verlangst.
Wie zum Beispiel Sitz; Wenn er sich von alleine setzt, sagst du "Sitz!" freust dich, dass er das ja schon vorher von alleine getan hat, belohnst ihn mit Leckerchen. Darüber wird er sich freuen und dir es vielleicht nochmal anbieten.
Und wie schon viele vor mir gesagt haben: Verlange keine Sachen von ihm, die er sowieso nicht machen wird oder die im Moment völlig absurd ist. Wie z.B. den Hund auf einer Hundewiese geduldig absitzen zu lassen. Sowas stößt dann nur auf taube Ohren.

Außerdem schriebst du doch in einem anderen Thread, dass ihr in eine Welpengruppe geht (wenn ich mich nicht irre). Was wird da so vermittelt?
 
Hallo,

es wurden schon gute Tipps geschrieben.

Wichtig ist, dass du dich nicht verrückt machst.
Da du zwei Kinder hast, kannst du, auch wenn es ein Hund ist, in etwa nachvollziehen, wieviel so ein Welpe umsetzen kann, nämlich noch nicht allzu viel.
Ein Welpe ist eben noch ein (Hunde)baby, was mit den meisten gesprochenen Wörtern noch nicht viel anfangen kann.
Belastet euch (noch) nicht mit "Sitz, Platz, Fuß und Co." zu sehr.
Zeigt ihm in kleinen Schritten die Umwelt, mit allem was dazu gehört, trainiert die Beißhemmung, Stubenreinheit und bringt ihm die Hausordnung sowie das Alleinebleiben (bei der Rasse dauert das) bei, damit hat der Kleine genug zu tun.

Ein wirklich gutes Buch zum Thema ist dieses: http://www.amazon.de/gp/product/394...&pf_rd_t=101&pf_rd_p=455353687&pf_rd_i=301128

Lasse dich nicht durch andere verunsichern, Dobermänner sind zwar sogen. "Einmannhunde", was nicht bedeutet, dass er gegenüber anderen Familienmitgliedern oder fremden Menschen gegenüber aggressiv ist.
Dobermänner sind sensibel, äußerst aktiv und eine konsequente Erziehung benötigt doch wohl jede Hunderasse.

Viel Spaß dem Welpen!

LG Leo
 
Ich bin auch Ersthundebesitzerin und Welpenmama (bzw. mittlerweile Junghundemama, denn sie ist ja schon 9 Monate alt). Wir haben einen Malamut, dem auch nachgesagt wird, dass er kein Anfängerhund ist und viel Konsequenz braucht.

Unsere Züchterin hat uns von Anfang an gesagt, dass wir im 1. Lebensjahr gar nicht groß mit irgendwelchen Kommandos arbeiten sollen, sondern dem Hund erstmal in der Welt ankommen lassen sollen und ihm ganz viel zeigen sollen. Auch zum Beispiel mal in die Stadt fahren und uns einfach irgendwo hinsetzen, mal an einen Bahnhof gehen, vielleicht auch mal Bus oder Bahn fahren, dann natürlich mit dem Hund raus in die Natur (Dauer der Spaziergänge hängt vom Alter ab), wenn möglich viele verschieden Tiere zeigen (Kühe, Pferde, Ziegen, Rehe, Hirsche.....wir haben hier zum Glück einen Nachbarn mit Pferden und einen kleinen Wildtierpark in der Nähe).
Einfach an die ganz normalen Alltagsdinge gewöhnen, denen er in seinem Leben immer wieder begegnen wird.

Anfangs hab ich mit unserer Hündin öfter Bindungsspaziergänge gemacht, also mit ihr in eine für sie neue Umgebung gefahren und dort mit ihr durch eine Wiese gelaufen.....immer mal wieder die Richtung gewechselt und immer wenn sie mir folgte ganz fest gelobt oder mit Futter belohnt. Durch den Folgetrieb (heißt das so?) bei Welpen ist das relativ einfach zu handhaben. Das ganze macht man nur wenige Minuten und dann gehts wieder nach Hause.

"Sitz", "Platz" und "Bleib" haben wir erstmal nur zuhause geübt. Gerade Sitz und Platz hatte sie relativ schnell drin. Die kleinen setzen sich ja eh noch oft von alleine hin, da hab ich dann einfach in dem Moment "Sitz" gesagt und sie gleich gelobt. Es hilft auch, wenn man ein Leckerchen in der Hand hat und es etwas über den Kopf des Hundes hält, dann geht die Nase nach oben und der Hintern meistens automatisch nach unten...:)

Rückruf hab ich anfangs immer im Garten geübt. Die Züchterin hat uns da nen tollen Tipp gegeben....sie hat jedes Mal wenn es Futter gab, einen bestimmten Pfeiflaut gemacht und hat so die Welpen zum Futternapf gelockt. Zuhause hab ich das dann weitergeführt und auch immer beim Füttern dieses Pfiff gemacht. Irgendwann hab ich das dann auch mal gemacht wenn sie im Garten war und da kam sie dann gleich angeschossen......dafür gabs bzw. gibts immer noch ein tolles Lob und Leckerchen.

Beim Spazierengehen pfeif ich sie auch heran oder sage "Hier", wenn sie zu mir kommen soll.....meistens klappt es gleich beim ersten Mal, manchmal stellt sie sich aber auch taub. Wichtig ist nur, dass du deinen Hund nicht schimpfst oder bestrafst, wenn er erst auf den zweiten, dritten, vierten,.... Ruf hört. Sonst lernt er "Komm ich zu Frauchen/Herrchen, gibts Ärger". Das wäre ja eher kontraproduktiv.
Ich weiß dass es oft schwer ist sich da zu beherrschen, wenn der Hund erst beim x-ten Rufen hört und dann soll man auch noch ein "Ja suuuupppper, feeeeinnnn gemacht" sagen, aber da muss man durch.

Eine Schleppleine ist da von Vorteil, da kannst du dir den Hund SANFT!!! zu dir zurückholen, wenn er auf taub stellt. Zum Beispiel in die Hocke gehen, ihn locken und dabei ganz vorsichtig mit der Leine ranholen.


Ansonsten kann ich mich nur den Vorrednern anschließen.....mach dir und dem Hund nicht zuviel Druck, besuche eine Hundeschule, bei der du ein gutes Gefühl hast, denn einen guten Grundgehorsam sollte jeder Hund haben und je früher man da anfängt, desto besser. Natürlich soll das alles ganz spielerisch, ohne Gewalt und mit viel positiver Verstärkung erfolgen und nicht mit harrschem Kasernenton.
 
wow

Ich bin ganz begeistert von euren lieben und tollen Antworten. Ich kenne Foren, da wird man für "nicht wissen" direkt in den Luft zerrissen.

Also: wir waren jetzt erst zwei mal in der welpengruppe. Dort wird dann meist erst gespielt und dann sitz geübt, am der Leine gehen und dieses zu sich rufen.

Uuuuund ich muss meinen Hund offensichtlich von loben. Denn Sitz macht er super. Wenn es Futter gibt macht er fast von selbst Sitz und neuerdings sag ich dann noch "schau " und wenn er mich ansieht gibts das Futter. Und das macht er auch schon so gut wie automatisch.außerdem setzt er sich bei jedem mal wenn wir vom Pipi machen rein kommen direkt hin, weil er weiß, dass ich dann die Leine abmache.

Wie handhabt ihr das denn, wenn er wie dulle an der Leine zieht?
Manchmal geht er ganz toll neben mir. Echt! Und heute Anlass ich zum Friseur bin, hat er an der Straße gezogen wie bescheuert. Ich bleibe dann immer stehen und wenn er langsam Druck wegnimmt gehe ich weiter. Am der Straße kann ich ja noch andauernd die Richtung ändern. Manchmal wenn er nicht will, versuche ich einfach konsequent weiter zu gehen. Aber das fühlt sich für mich nicht besonders gut an :-(
Wir benutzen übrigens n Geschirr. Nicht dass ihr denkt ich zieh ihn da am Hals die Straße entlang


Ps:komische Worte im Text sind übrigens der autokorrektur meines Handys zu verdanken. Falls mir mal eins durchgeht, - sorry
 
Wir haben bei uns guten Erfolg mit der "Baum-Methode", sobald er zieht stocksteif stehen bleiben und ignorieren, bis er aufhört zu ziehen und sich wieder auf uns konzentriert (wir warten sogar immer bis er zu uns rankommt, das muss aber wahrscheinlich nicht sein. Bei uns funktioniert es nur gut, weil wir einen sehr gelehrigen Hund haben, der konnte Sitz nach 2 Tagen mehr oder weniger aus Versehen^^)
Gerade wenn wir merken, dass er in einem Moment vermehrt dazu neigt zu ziehen, also praktisch wieder sofort anfängt sich in die Leine zu hängen, locken wir ihn auch mal mit einem Leckerchen neben uns her, dass er dann erst nach ein paar Schritten bekommt. Klappt auch super, wenn man an Stellen vorbeikommt, zu denen er immer hinziehen will, falls ihr sowas habt.

Mittlerweile zieht er kaum noch. Eigentlich nur noch zur Pinkelstelle, wenn wir gerade erst rausgegangen sind und manchmal wenn ihn was interessanteres ablenkt, aber das dürfte bei einem Welpen normal sein. Muss man halt mal wieder Bäumchen spielen :frech3:
Wie gesagt, bei uns hat das relativ schnell geholfen, wir haben aber eben auch einen sehr lernwilligen Welpen.
 



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