Was ist los mit Lana und der Küche?

Ich fang' mal vorne an...
Lana war schon immer nicht der allertapferste Hund, in der Wohnung jedoch bewegte sie sich immer frei und ungezwungen.
Seit einiger Zeit hat sich das in der Küche aber verändert.
Es fing an mit einer scheinbar völlig auslöserfreien Angst vor der Spülmaschine.
Jahrelang kein Problem. Von jetzt auf gleich das ganze Stressprogramm, wenn sie lief. Hecheln, furzen, fiepen, zittern...
Erst konnte ich sie noch mit Leckerchen überzeugen, dass sie in die Küche kommt, das war auch alles einigermaßen entspannt, solange die SPÜMA nicht lief. Aber
ich durfte in der Küche NICHTS anfassen. Sobald ich irgendwas angefasst habe, ist sie geflitzt.
Damit nicht genug. Inzwischen hat sie sich in ihre Küchenangst so sehr hineingesteigert, dass ich sie nicht mal rufen kann, wenn ich drin bin.
Lana kommt IMMER, wenn man sie ruft. Sie ist der gehorsamste Hund der Welt, möchte ich behaupten, für die Küche ist das aber jetzt vorbei.
Aber die Angst ist keine Angst mehr, sondern nackte Todespanik. Ich habe sie mitgenommen in die Küche (bin mit ihr mitgegangen).
Wollte einen Tipp umsetzen, den ich im Netz gefunden habe, warten, bis sie sich entspannt und dann zur Belohnung von der Situation erlösen.
Sie hat sich aber nicht entspannt. Sie hat sich fast totgezittert.
Es ist absolut NICHTS vorgefallen.

Jetzt ist dieser "Tick" nichts Neues.
Sie hat allenaselang mal irgendwas, womit sie sich beschäftigt.
Einmal war es die Wiese, auf der sie immer gern gespielt hat und die auch am Rand eine Pipiwiese für sie war.
Die wollte sie irgendwann auf keinen Fall mehr betreten.
Ist an der Leine herumgehopst wie ein Känguru, hat den Schwanz eingekniffen und so getan, als gingen es um ihr Leben.
Bestimmt eine Woche lang.
Danach war alles beim alten...

Plastiktüten. Lana weiß, dass aus Plastiktüten oft Leckerchen kommen. Deshalb waren Plastiktüten für sie immer super.
Plötzlich: Jemand fasst eine Plastiktüte an und Lana rastet komplett aus (rennt weg, zittert, fiept, heult).
Ich geh mit der Tüte zu ihr und halt sie ihr hin. Sie guckt mich an wie: "Bist du komplett wahnsinnig? Wie kannst du mir eine PLASTIKTÜTE zeigen???"
guckt gequält weg, hechelt, massiv gestresst...
Ein paar Tage später war das mit der Tüte auch kein Thema mehr. Bis heute.

Oh ach.... die Waschmaschine war auch schon mal dran.
Autofahren ist auch so ein Thema. Sie konnte nicht auf dem Rücksitz mitfahren, weil sie sich dermaßen aufgeregt hatte, dass sie ge****t hat (egal, ob was im Magen war oder nicht,
sie hat in den Untiefen der Darmwindungen immer noch was gefunden, was sie hervorwürgen konnte...).
Dann haben wir sie vorne im Fußraum mitfahren lassen und das lief jahrelang super!
Plötzlich will Lana nicht mehr ins Auto steigen. Hecheln, zittern, fiepen, schwanzeinklemmen...
Ich trag sie rein, auf ihren Platz, auf dem alles gut ist... und sie: ****t mir rein.
Lana fährt jetzt wieder hinten mit.
Und findet das super.

Fressen: Ich dachte, an manchen Tagen hat Lana einfach keinen Hunger. Kann ja passieren!
Falsch gedacht... Ihr Fressplatz! Immer super. Sie isst dort, jeden Tag. Alles tutti. Plötzlich hat sie solch eine panischen Angst vor diesem Platz, dass sie sich ihm nicht nähern will.
Wir haben das herausgefunden, nachdem ich ihr nach 2 Tagen fasten (!!!) den Futternapf ins Wohnzimmer gestellt habe und sie ihn fast mit verschlang, weil sie solchen Hunger hatte.
Die Panik vor diesem Ort war größer als der Hunger!
Der Platz ist übrigens momentan kein Problem. Aber das wiederholt sie regelmäßig.

....

Ich weiß nicht, was ich mit der anfangen soll... ehrlich...
 
Hast du Lana als Welpen bekommen bzw. was weißt du über ihre Vorgeschichte bevor sie bei dir eingezogen ist?

Hast du dich mal mit dem Thema Deprivationsschaden auseinandergesetzt? Daran musste ich bei deiner Schilderung denken.
 
Oh, dass klingt ja richtig fies :nachdenklich1: hatten damals einen Husky aus dem Tierheim geholt.
Der hatte auch einige heftige Auffälligkeiten. Angst vor Autos, Mülltonnen, Regenschirmen... allerdings wurde
das mit den Jahren immer besser und irgendwann waren all diese Sachen normal für ihn. Ob er vorweg
Misshandelt wurde oder diese "Dinge" einfach nicht kannte, wussten wir natürlich nie.
Bei deiner Lana ist das natürlich etwas völlig anderes. Ihre Angst kommt und geht, scheinbar grundlos.
Würde mich auch sehr interessieren woran es bei ihr liegen könnte...

Ps. Meine Hündin hat seit ca 2 Jahren plötzlich Angst vor Blitzen. Und vor Fenster/Türen die sich ohne Einwirkung
bewegen (zb Wind). Schien all die Jahre vorher kein Problem zu sein. Hab das einfach auf ihr alter geschoben, oder
einer unbewussten "Erfahrung".
 
Hast du Lana als Welpen bekommen bzw. was weißt du über ihre Vorgeschichte bevor sie bei dir eingezogen ist?

Hast du dich mal mit dem Thema Deprivationsschaden auseinandergesetzt? Daran musste ich bei deiner Schilderung denken.


Wir haben sie bekommen, da war sie ein knappes Jahr alt.
Sie hat keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht, hat aber einige Wochen auf der Straße gelebt.
Wie gesagt, all diese Ticks baut sie immer mal wieder auf und dann wieder ab.
Es ist kein einziger konstanter Tick dabei.

Wenn sie nicht gerade in ihrer Zauberkiste wühlt, ist sie völlig normal. Das kann monate- bzw. ja auch jahrelang gutgehen.
 
Ich finde das schon sehr merkwürdig.

Ist gesundheitlich mit ihr alles in Ordnung? Auch die Sinne, Gehör, Augen?

Ich weiß da jetzt keinen Rat. Außer jemand zu suchen, der Tierpsychologie studiert hat. Nicht bloß jemand, der sich so nennt, sondern jemand wirklich qualifizierten.
 
Das erinnert mich an unseren Hund. Er hat auch phasenweise völlig irrationale Panik vor Sachen, die zuvor völlig problemlos waren.
Er konnte nur aus einem winzigen Wassernapf trinken, plötzlich an einer Parkbank vorbeilaufen, nicht durch die Wohnzimmertüre gehen. Und dann war es wieder gut, und dann ging es bei einer anderes Sache plötzlich wieder los.

Wir haben alles versucht, eine Zeitlang war es richtig schlimm und ich war am verzweifeln.

Gesundheitlich haben wir ihn zweimal komplett checken lassen. Bei der 2. Untersuchung fand sich im Labor eine Schilddrüsenunterfunktion. Seit er gut medikamentös eingestellt ist, wurde es besser, ist aber nie ganz verschwunden.

In der ganz schlimmen Phase war Adaptil ( Tryptophan ) als Tabletten regelmäßig gegeben sehr hilfreich.
Versucht haben wir auch Homöopathie, leider ohne Wirkung.

Mittlerweile sehen wir es entspannt, manchmal sieht unser Hund eben Gespenster. Seine Panik äußert sich im Einfrieren, mittlerweile haben wir einen Trick. Mit einem bestimmten Klappergeräusch können wir ihn schnell wieder aus der Panik holen und dann ist alles wieder gut.

Einen Deprivationsschaden hat unser Hund nicht, er ist gut aufgewachsen und hatte nie traumatisierende Erfahrungen. Und wenn man ihn sonst erlebt, als fröhlichen , völlig normalen Hund, dann kann man sich das gar nicht vorstellen. Sachen, die andere Hunde ängstigen, wie Gewitter oder Silvester dagegen, machen ihm gar keine Probleme.

Was ich an Deiner Stelle abklären lassen würde, falls nicht eh schon passiert, wäre die Schilddrüsenfunktion.
 
Diese Verhaltensauffälligkeiten finde ich sehr drastisch.
Als Ursache kommen zahlreiche Möglichkeiten in Betracht.

Wie ist euer Umgang mit der Hündin? Seid ihr streng?
Ist sie mal vom Tierarzt untersucht worden?
Ich denke da an Stoffwechselstörungen und würde mal das Blut umfassend untersuchen lassen.

Es ist auch möglich, dass eine Allergie oder Futterunverträglichkeit dahinter steckt.
Auch eine Unterversorgung mit Proteinen, Vitaminen, Spurenelementen ist möglich.
Wird sie regelmäßig geimpft, entwurmt oder gegen Zecken behandelt?
Diese Medikamente enthalten alle Nervengifte, die zu einer Wesensänderung führen können.

Diese Punkte würde ich der Reihe nach abarbeiten.
Eine Untersuchung beim Tierarzt, dann evtl. mal eine Futterumstellung und wenn alles nichts bringt, dann würde ich eine Entgiftung bei einer klassischen Homöopathin in Betracht ziehen.
 
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Hallo!

Habt ihr mal ein großes blutbild machen lassen?

Bekannte von mir hatten eine ganz ähnliche Situation mit ihrem Hund, ganz seltsame angst vor verschiedensten Dingen und dann plötzlich wieder alles gut.

Bei Ihnen ist nach vielen jahren leider erst raus gekommen, dass er wohl eine unverträglichkeit hatte auf verschiedene zusatzstoffe in industriellem Futter und bestimmten Medikamenten.

Sie haben eine entgiftung gemacht und füttern nun roh, haben sich da professionell beraten lassen und seit dem ist es viel besser geworden!

Er hatte durch diese Allergie wohl enormen Stress und hat dann die “schübe“ mit Situationen verknüpft die eigentlich nichts damit zu tun hatten. So kam diese irrationale Angst.

Vielleicht ist es ja was ähnliches bei euch? Ich hoffe ihr findet raus woran es liegt!
 
Er hatte durch diese Allergie wohl enormen Stress und hat dann die “schübe“ mit Situationen verknüpft die eigentlich nichts damit zu tun hatten. So kam diese irrationale Angst.

Da wird nichts verknüpft, sonst würden sich diese Ängste nicht von alleine wieder auflösen.
Chemische Zusatzstoffe im Industriefutter können direkt den Gehirnstoffwechsel beeinträchtigen.
 
Ok - so haben die Besitzer es mir erklärt. Vielleicht haben sie sich das selbst so gedacht oder falsch verstanden.
Dennoch hing es wohl mit den Zusätzen zusammen und hat sich Gott sei Dank ohne wieder gebessert.
 
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