@TinaH: Ich habe nie geschrieben, dass der Hund bei mir auf der Wiese Wild hetzen "darf". Aber, wie Hermelin ja auch schreibt, es könnte theoretisch passieren, dass ein Kaninchen zur gleichen Zeit wie der Hund unterwegs ist und die Begegnung nicht überlebt - und dann werde ich weder in Tränen ausbrechen, noch den Hund verprügeln. Nur der Neugierde halber: Was schlägst du vor, dass ich tun soll, um dem Laufbedürfnis gerecht zu werden - ohne Risko für irgend jemanden? Und falls deine Antwort heisst "keinen Windhund halten" - wer darf denn dann wo Windhunde halten? Kaninchen gibt's doch überall...
Apropos: Wenn man Windhunde zur Hasenjagd eingesetzt hat - also zur Lebensmittelbeschaffung für den Windhundehalter - wie lief das in der Praxis ab? Waren die Hunde so gehorsam, dass sie das Tier nicht selbst gefressen habe, oder musste der Halter schnell genug laufen, damit er noch was abbekam?
@Hermelin: Meine Wiese ist fast zwei Mal so lang wie ein Fussballfeld, sollte also passen. Das mit dem Spielgefährten bereitet mir aber auch Kopfzerbrechen - meine nächsten Nachbarn haben zwar einen sehr hochbeinigen huskyartigen Hund (der mit ziemlicher Sicherheit nicht ausgelastet ist), sind aber ein bisschen komisch, so dass ich bis jetzt keinen Kontakt mit ihnen habe. Im Nachbarort gibt's eine Whippetzucht, aber die Frau kenne ich bis jetzt noch nicht. Spazierengehen ist geplant, aber logischerweise an der Leine (das Video "Really Reliable Recall" ist in der Post - falls ich das wirklich hinkriege, gibt's natürlich mehr Möglichkeiten. Die Züchterin fährt mit ihren Hunden ans Meer - ausserhalb der Badesaison können sie da nicht viel anstellen, Möwen erwischen sie nicht). Mit dem erwachsenen Hund kann ich auch radfahren, aber bis dahin ist noch lange hin... Für den täglichen Freilauf bleibt also nur die eigene Wiese - vielleicht kann ich den Hund mit Frisbee oder Ball motivieren... Einem zweiten Hund wäre ich grundsätzlich nicht abgeneigt (es scheint hier auch kaum jemand nur einen Windhund - gerade bei den grösseren Rassen - zu haben), aber ich denke, der erste muss erzogen sein, bevor ich eine Meute aufbaue.
Du erwähnst Taigan in deinem Post - kennst du einen persönlich? Ich wusste gar nicht, dass die schon den Weg in den Westen gefunden haben.
"Meine" Züchterin lädt die Welpenkäufer ausdrücklich ein, schon lange vor dem Abholtermin so öft wie möglich (die Entfernungen sind gross in Frankreich) zu kommen. Die Frau (auf der Ausstellung getroffen), von der ich die Adresse hatte, wohnte nicht weit weg und kam jeden zweiten Tag, um mit "ihrem" Welpen zu spielen (und die Hündin sass schwanzwedelnd da, sobald sie das Auto ihres zukünftigen Frauchens hörte - klingt für mich nicht nach mangelnder Intelligenz beim Barsoi!)
Danke für die Videos! Der Barsoi ist ein Rüde, oder, der Grösse nach? Wunderschöner Hund, soweit man das aus der Ferne beurteilen kann. Mir ist aufgefallen dass die Wiese uneingezäunt am Waldrand liegt - besteht da keine Gefahr, dass Wild rumläuft? Oder haben die Hunde jahrelanges intensives Rückruftraining hinter sich? Der Barsoi ist ja offensichtlich gut erzogen...
@RaJoSa: Wie von den Vorschreibern schon gesagt kann man den Rassencharakter nicht verallgemeinern. Es heisst, der Barsoi sei ein "Einmannhund", schmusig mit seinem Besitzer, Fremden gegenüber zurückhaltend (stimmt bei "meiner" Züchterin schon mal nur bedingt, deren Hündinnen haben mich begeistert begrüsst - dann aber in Ruhe gelassen und nicht versucht, mir auf den Schoss zu steigen oder noch mehr Streicheleinheiten abzubetteln), habe was vom Charakter einer Katze (was absolut nichts aussagt, weil Katzen völlig unterschiedliche Charaktäre haben), bellen nicht, sind unabhänging (eigenköpfig, stur, dumm - je nachdem ob man die Rasse mag oder nicht), schwer erziehbar/lernen das lebensnötige praktisch von selbst (je nachdem, wen man fragt)... Was durchaus auf andere (Windhunde)Rassen auch zutreffen kann und wird - aber mir gefällt der Barsoi halt am besten. Mein Ex-Tierarzt hat gemeint, Barsois seien liebe, nette Hunde (im Gegensatz zu Afghanen, die eher mal biestig seien...Hermelin steht nicht alleine mit ihrer Meinung. Ich persönlich kenne keine Afghanen näher.) Ein Windhunderichter hat als einzigen "Nachteil" des Barsois das Haaren erwähnt. Was bei mir berufsbedingt überhaupt kein Problem ist - ich sehe Tierhaare als Nahrungsergänzungsmittel...
Was mich zum schön aufgeräumten Wohnzimmer bei der Züchterin zurückbringt, das ist falsch rübergekommen: Ich war nicht von der Sauberkeit beeindruckt (das Thema ist mir ziemlich egal), sondern mir ist zu Hause aufgefallen, was ein Welpe bei mir alles anstellen kann, bis er gelernt hat, was er nicht tun darf (wenn er's denn je lernt). Und Barsois sollen im Geiste sehr lang "Welpe" bleiben und manche gar nicht erwachsen, bzw. "brav" werden (habe ich aus dem Buch "Being Borzoi" und von einer Ex-Halterin, die auf Salukis umgestiegen ist. Die Züchterin kauft ihren Barsois Plüschtiere zum Zerlegen, was sie mit Hingabe machen.) Weshalb ich an meine offenen Regale Türen bauen werde anstatt zu riskieren, dass der Hund die DVDs shreddert und dabei womöglich einen Splitter verschluckt.