Gesprächslösungen pro Hund auf der Arbeit - Brauche eure Hilfe

Erster Hund
Enya / Labbi-Mix (23.12.10)
Zweiter Hund
Joe/Irish Tinker Pony ('89)
BITTE LESEN; auch wenn der Text lang ist...

Hallo zusammen!

Ich habe bei mir auf der Arbeitsstelle folgende Situation. Ich sitze mit 2 Geschäftsführern und 2 Controllern auf einer Etage, ganz oben im Haus.
Jeder, bis auf ein Controller und ich, hat nochmal ein eigenes Büro, die aber alle an das "Grossraumbüro" vom anderen Controller und mir anschliessen.
Im Vorfeld war ich sehr zuversichtlich, dass es unter den gegebenen Umständen (wenig-kein Laufverkehr, Ruhe, keine 'Schlupflöcher' etc.) kein Problem sein dürfte den Hund hierher mitzunehmen. Ich wusste ja auch, dass die ehemalige Leiterin der Filiale hier auch ihren Hund dabei hatte. Leider ist die Dame heute nicht mehr im Unternehmen, weil sie von sich aus die Stelle gewechselt hat.
Nun habe ich also meinen direkten Büronachbarn gefragt, was er davon hielte.
Er war selbstredend einverstanden, da er zuhause selbst einen Hund hat und somit Hundefreund ist. Den einen Geschäftsführer habe ich telefonisch erreicht und er hat mir bestätigt, solange alle im Büro damit einverstanden sind und der Hund nicht von der Arbeit ablenkt, wieso eigentlich nicht?
Am meisten Angst hatte ich vor dem anderen Controller, weil er sehr penibel und pingelig rüberkommt, was auch sein Job ist, aber ich hatte trotzdem schiss, dass er dann wegen den Hundehaaren oder Allergie oder Phobie oder was auch immer, nein sagt.
Bin dann direkt am Montagmorgen zu ihm rein und habe ihn gefragt. Er sagte, dass er da nicht im Weg stehen möchte und er auch keine Allergie oder so hat, ABER dass es ja auch schon in der Vergangenheit Probleme mit dem Thema Hund hier gegeben habe usw.
Wollte dann direkt kurz vor acht noch mit meinem ChefChef, dem anderen Geschäftsführer sprechen, aber er kam etwas zu spät und musste direkt in eine Sitzung.
In der Mittagspause bin ich dann zu ihm rein (im Glauben eigentlich das JA schon in der Tasche zu haben, da mein Chef echt locker ist).
Hab ihm gesagt, ich wolle mit ihm über etwas reden und er hat schon gemeint, ja er habe es heute morgen schon in der Sitzung (Teilnehmer er, der andere GF und der besagte Controller) gehört. Sie haben darüber entschieden, dass sie das nicht machen können. Zum einen könne sich die GF momentan keine Privilegien erlauben usw., weil es ja auch in der Vergangenheit schon Probleme gab mit Hunden (wer ihm das wohl zugeflüstert hat? :zornig:) Aber er würde mir ja gern entgegenkommen. Er hat ja nichts gegen Hunde und hat auch gefragt was es für einer ist usw.
Wir sind dann überein gekommen, dass ich mir bis zum nächsten Tag noch Alternativen überlegen solle und mit meinem Partner sprechen und dass wir uns dann nochmal mit dem anderen GF zusammensetzen.
Raus kam jetzt letztendlich, dass ich über mittag 2 Stunden wegbleiben darf.
Mein ChefChef is nicht so ganz glücklich, da er mich oft auch über mittag physisch hier braucht. Ich bin damit semi-glücklich, weil ich zwar somit keinen Hundesitter o. ä. brauche, aber jeden Tag tierischen Stress habe dann (fahr ÖV und hab ca. ne Stunde Fahrtweg insgesamt dann).

Soviel zur Vorgeschichte, jetzt das eigentliche:

Eine andere Kollegin, die im Nebengebäude sitzt hatte Jahrelang täglich ihre Hündin dabei. Inzwischen nicht mehr. Ich habe sie angeschrieben und habe gefragt, ob es ihr verboten wurde und hab ihr das o.g. erklärt.
Sie war geschockt. Ihre Hündin kommt nur deshalb nicht mehr mit, weil sie mit 15 zu alt fürs Zug- und Busfahren geworden ist. Aber wenn ihre Hündin stirbt, dann wird sie sich einen neuen Hund zutun und diesen hatte sie auch vor, wieder täglich mit auf die Arbeit zu bringen. Sie will mir auch gerne helfen das Thema in unserer beider Interesse nochmal auf den Tisch zu bringen.
Zumal in unseren deutschen Filialen auch einige Filialleiter ihren Hund dabei haben (somit fällt das von meinem Chef gesehene Problem mit der Holding weg)...
Vor diesem Hintergrund habe ich beschlossen, bevor wir unsere Hündin zu uns nehmen, nochmal mit meinen Chefs über die Angelegenheit zu sprechen.

Führen wir uns mal die Fakten vor Augen:
- keiner hier oben hat etwas dagegen, wenn wir hier einen Hund haben (wobei mir die persönliche Meinung meines Chefs nicht bekannt ist, da mir ja das persönliche Gespräch vorweg genommen wurde:zornig: )
- wenn der Hund, wenn ich länger aus dem Büro muss für eine Sitzung, in einer grossen Box ist für diese Zeit, stört er niemanden
- der Privilegienstatus... Es MUSS ja nicht zwangsläufig ein Privileg sein, oder? Wenn die Umstände (keiner Allergien, Phobien und Hund behindert Arbeit nicht) und Gegebenheiten (wenig Laufverkehr, keine Extraumbauten notwendig, Hund kann nicht ungesehen abhauen) erfüllt sind, wäre es doch eigenltich okay? Ich will natürlich nicht nachher dastehen a lá "die blöde GL-Assi darf wieder alles und wir nicht".. Daher rede ich ja davon, dass die Umstände erfüllt sein müssen. Und nur weil ich halt aufgrund meiner Funktion hier oben sitze, kann mir das ja niemand vorwerfen, oder? In unserem Grossraumbüro weiter unten, das sich über 2 Gebäude zieht, wäre ein Hund wahrscheinlich unangebracht, da dort viel zu viel Unruhe herrscht. Das wäre auch für das Tier nicht gut.

Erstmal DANKE für alle die bis hierher gelesen haben!! :winken3:

Und jetzt das eigentliche. Ich habe mit meinen Chefs Anfang nächster Woche nochmal einen halbstündigen Termin abgemacht, wo ich das mit ihnen nochmal klären möchte. Die o.g. Dame die dann wieder einen Hund mitbringen möchte unterstützt mich dabei.
Aber: Wie beginne ich das Gespräch und wie argumentiere ich, ohne dass ich meinen Chefs auf den Schlips trete oder sie was in den falschen Hals bekommen...
- Ich möchte mich gerne für das entgegenkommen bedanken
- ich möchte sagen, dass ich es schade finde, bei dem Gespräch wo es um die Entscheidung ging nicht dabei gewesen zu sein
- ich möchte eben mangels der Teilnahme an dem Gespräch wissen, was genau die Probleme waren im Vorfeld (nur mit der FL gab es Probleme, weil ihr junger Jagdhund ständig ausgebüchst ist und die GF bei der Entscheidung gar nicht gefragt wurde)
- ich möchte gern erklären, dass es gar kein Privileg sein muss und dass Hunde nachweislich das Arbeitsklima verbessern und Stress abbauen
- ich möchte gerne die Vorteile aufzeigen, wenn ich den Hund mitbringen könnte, aber gleichzeitig nicht erwähnen, was es für mich für eine Belastung wäre jeden Mittag nach Hause zu fahren (je nach Entscheidung nehmen mir sie das sonst auch)
- ich möchte sie einfach von den vorteilen und vom positiven überzeugen und vorschlagen, ob man es nicht mal eine Weile probieren könne (wobei der evtl. aufkeimende Neid bei anderen Mitarbeitern wieder das "Privileg" hervorhebt :/)

Ach man es ist so schwierig.. Meine Chefs sind beide sehr verständnisvolle Menschen, die wirklich mit sich reden lassen und eigentlich nur wollen, dass es den Mitarbeitern und der Firma auch gut geht. Also nicht so engstirnige, kapitalistische Schlipsträger oder so...

Ich hoffe hier hat jemand ganz viel Fingerspitzengefühl um mir bei dem Thema, der Wortwahl, der Argumentation vielleicht ein wenig weiterzuhelfen.

Und sorry für den langen Text, aber je mehr Infos, umso präsziser die Antwortmöglichkeiten ;)

Vielen Dank schonmal an alle, die alles gelesen haben und dann vielleicht auch noch Antworten :)

GLG
Anette
 
Hallo Anette...

Auch ich nehme Baylie mit zur Arbeit und hatte ähnliche Gespräche mit meiner Obrigkeit.
Ich an deiner Stelle wäre ehrlich und würde dieses hier:

- Ich möchte mich gerne für das entgegenkommen bedanken
- ich möchte sagen, dass ich es schade finde, bei dem Gespräch wo es um die Entscheidung ging nicht dabei gewesen zu sein
- ich möchte eben mangels der Teilnahme an dem Gespräch wissen, was genau die Probleme waren im Vorfeld

auch genauso sagen.

Vielleicht kannst du den Vorschlag machen das dein Hund, ähnlich wie ein Praktikant, einfach mal einen oder zwei Tage mitkommt, um zu sehen wie es passt, und damit deine Arbeitskollegen und Chefs sich ein genaueres Bild machen können. Dann kannst du vorschlagen das danach noch mal entschieden wird.
 
ich würde versuchen eine probezeit auszuhandeln
also erstmal schauen obs klappt wenn nicht könntet ihr ja immer noch auf die zwei stunden zurückkommen

achso im vorfeld erstmal DANKE sagen, kommt immer ganz gut!!!
 
Hallo Anette...

Auch ich nehme Baylie mit zur Arbeit und hatte ähnliche Gespräche mit meiner Obrigkeit.
Ich an deiner Stelle wäre ehrlich und würde dieses hier:

- Ich möchte mich gerne für das entgegenkommen bedanken
- ich möchte sagen, dass ich es schade finde, bei dem Gespräch wo es um die Entscheidung ging nicht dabei gewesen zu sein
- ich möchte eben mangels der Teilnahme an dem Gespräch wissen, was genau die Probleme waren im Vorfeld

auch genauso sagen.

Vielleicht kannst du den Vorschlag machen das dein Hund, ähnlich wie ein Praktikant, einfach mal einen oder zwei Tage mitkommt, um zu sehen wie es passt, und damit deine Arbeitskollegen und Chefs sich ein genaueres Bild machen können. Dann kannst du vorschlagen das danach noch mal entschieden wird.


Huhu und vielen lieben Dank für die schnelle Antwort! :)

Ja das wäre ein Vorschlag, allerdings nach 2 Tagen sehe ich das Problem, dass es eben noch "Probleme" geben könnte. Sie ist ja zum einen neu bei uns daheim, dann das ganze neue hier in der Grossstadt und Büro usw., ich glaube 2 Wochen wären da zur Eingewöhnung, dass man wirklich sieht, wie sie sich benimmt, besser, oder? :)

Hachja, ich glaub da brauch ich Kiloweise Zuckerbrot... *seufz* Also für die Chefs...

ich würde versuchen eine probezeit auszuhandeln
also erstmal schauen obs klappt wenn nicht könntet ihr ja immer noch auf die zwei stunden zurückkommen

achso im vorfeld erstmal DANKE sagen, kommt immer ganz gut!!!

Auch dir danke für die schnelle Antwort :)

Ich komm mir irgendwie ein bisschen so vor wie Töchterlein, das Papa um den Finger wickeln will ihr ein tolles neues Auto zu kaufen... ^^
 
Klar wären zwei Wochen besser.
Der Vorschlag mit den zwei Tagen soll ja auch nur deinen Chefs zeigen das du dir Gedanken gemacht hast und bereit bist erstmal einen kleinen "test" zu starten. Außerdem dienen sie als ein erstes Kennenlernen, deine Chefs können sich so ein besseres Bild von dem Hund machen um den es geht. Ist ja genauso wie bei Praktikanten... in zwei Tagen können sie sich kein Bild von einem Unternehmen machen, aber mal "reinschnuppern".
Ich würde das auch noch sagen, das der Hund nach einer Eingewöhnung im Büro sich auch ruhiger, anders verhält als in der "Praktikumszeit."
Im übrigen ist es nie verkehrt seinen Chefs ein wenig in den Hintern zu kriechen wenn man etwas will, das hab ich auch nicht anders gemacht. Ist ja egal obs stimmt oder nicht, manchmal kommt man mit Geschleime recht weit :D
 
Ja, du hast Recht :)

Ich glaube das grösste Problem ist immer noch die Privilegstellung. Meine Chefs wollen immer mit gutem Beispiel voran und nach Möglichkeit Friede, Freude Eierkuchen unter den Mitarbeitern.. Auch bei Kostensparmassnahmen gehen sie mit gutem Beispiel voran etc...
Aber ICH BIN ja nicht die GF... Und nur weil ich ihnen direkt unterstellt bin, bin ich ja trotzdem ne stinknormale mitarbeiterin....
 
Auch das würde ich so sagen.
Ich würd halt auch sagen das es dir keinesfalls darum geht ein Privileg zu haben, sondern einfach nur eine normale Mitarbeiterin bist und bleibst, und dieses auch gut so findest. Nur das du eben deinen Hund mitbringst.
Ich würde auch erwähnen das ein Hund für das Arbeitsklima nachweislich gut ist, es entspannt wenn man zwischendrin mal etwas hat worauf man den Blick werfen kann, außer den PC Bildschirm ( oder woran ihr auch immer sitzt :) ), und vor allem würde ich das deutliche Versprechen abgeben das meine Arbeitsleistung in keinster Weise durch den Hund beeinträchtigt wird, bzw. sich verschlechtert. Das Versprechen musst du dann natürlich auch einhalten, is klar ;)
 
Na das ist natürlich selbstredend. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass es mich eher beeinträchtigt, wenn ich immer mittags heimhetze und ich dann irgendwann vor lauter "Privatstress" nachmittags keine Konzentration mehr habe, aber DAS darf ich den Chefs natürlich nicht sagen, denn dann streichen sie mir auch die 2 Stunden Mittagspause, die ich zugesprochen bekommen habe, wenn ich zum Gassigehen heim fahren muss (sollte das mit Hund im Büro aus welchen Gründen auch immer nicht klappen).

*seufz*
Wieso muss das immer so schwer sein...?
Ich verstehe es eben einfach nicht, weil ja wie gesagt hier keiner etwas dagegen hat (menschlich) und es auch von den Räumlichkeiten kein Problem darstellt....
Dass man als Verkäufer im Laden kein Tier mitbringen kann ist ja m. E. selbstredend z. B....
 
Im Vorfeld war ich sehr zuversichtlich, dass es unter den gegebenen Umständen (wenig-kein Laufverkehr, Ruhe, keine 'Schlupflöcher' etc.) kein Problem sein dürfte den Hund hierher mitzunehmen.


In der Mittagspause bin ich dann zu ihm rein (im Glauben eigentlich das JA schon in der Tasche zu haben, da mein Chef echt locker ist).

Raus kam jetzt letztendlich, dass ich über mittag 2 Stunden wegbleiben darf.

Ich hab da mal ne Verständnisfrage....Du hast dir den Hund geholt in dem Glauben dass du ihn mitnehmen kannst, ohne das vorher abzusprechen? Oder verstehe ich das jetzt falsch?
 
Ich hab da mal ne Verständnisfrage....Du hast dir den Hund geholt in dem Glauben dass du ihn mitnehmen kannst, ohne das vorher abzusprechen? Oder verstehe ich das jetzt falsch?

Jein... Es ist ein bisschen blöde gelaufen, geb ich zu.
Früher haben wir beide gesagt: Solange wir vollzeit arbeiten, wollen wir (noch) keinen Hund. Aber der Wunsch nach einem Hund wurde immer grösser und wir haben halt hin und her überlegt. Da ich ja wusste, dass es hier schon mehrfach Hunde in der Firma gab, hab ich es mir einfacher vorgestellt....
Daraufhin sind wir, nachdem ich zwei "Zusagen" hatte, einfach mal in den Tierheimen schauen gefahren. Wir hätten nicht gedacht, dass wir bereits an diesem Tag schon denjenigen welchen, der unser Herz erobert hat, finden würden.
Ja und dann nach dem 'negativen' Bescheid haben wir eben alle überlegt, wie wir es dennoch möglich machen können, 'unseren' Hund aus dem Tierheim zu holen. Die Option dann mittags heimgehen zu können ist ja schonmal eine gute Sache. Und wenn es nicht anders geht, dann ist es eben so.
Nach der Arbeit haben wir dann jede Menge Zeit uns mit ihr ausgiebigst zu beschäftigen und in den Hundesport zu gehen etc. pp.
Wäre gar kein Entgegenkommen seitens der Firma gewesen, hätten wir uns wohl oder übel damit anfreunden müssen, 'unseren' Hund weiter dem Leid im Tierheim auszusetzen, bis er eine neue Familie gefunden hat.
Aber da es ja (wenn auch nicht 100% optimal) möglich ist, haben wir uns dafür entschieden.

Aber das Beste was uns passieren könnte, wäre natürlich ich könnte sie mitnehmen.

Ja, das ist bis hierher unsere Geschichte. Sie ist übrigens immer noch im Tierheim, da wir erst Mitte Oktober Urlaub bekommen haben und wir uns ja ganz viel Zeit für sie und ihre Eingewöhnung bei uns nehmen wollen. :)
 



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