Nach meiner Meinung ist das im Grundsatz sicher richtig, aber dennoch wieder individuell unterschiedlich.
Kira z.B. ist im Haus absolut ruhig und unauffällig (für mich schon fast zu ruhig und zu unauffällig).
Geht sie in den Garten, dann sieht man deutlich, dass sie in den "Arbeitsmodus" wechselt, d.h. es wird zwar gedöst und auch mal der Platz gewechselt, aber sie ist stets aufmerksam.
Nähert sich jemand, kreisen die Rabenvögel, dann wird in Sekundenbruchteilen reagiert.
Sie kann selbst bestimmen, wie lange und wann sie in den Garten geht, und ist trotzdem öfter mal den halben Tag draußen.
Ziehe ich die Gassisachen an, dann ist sie sofort hellwach und läuft freudig zur Garagentür.
Und zieht mein Mann seine Joggingsachen an, dann besteht der ganze Hund aus freudiger Erwartung, alles jeweils, ohne dass sie gerufen wurde.
Durchschnittlich braucht sie am Tag ihre 2-3 Stunden Gassi, allerdings in Feld und Wald auf Erkundungstour.
Es kann zwar auch mal ein paar Tage hintereinander kürzer ausfallen, aber dann bemerkt man, dass sie ihr "Draußen" wirklich braucht und vermisst.
Und gerade das eigentlich eintönige Joggen liebt sie heiß und innig. Mittlerweile hat sie zusammen mit meinem Mann auftrainiert und läuft einmal wöchentlich den langen Lauf von 30 bis 40 km mit.
Zusätzlich zum normalen Pensum.
Trotzdem ist das Letzte, was irgendjemandem einfallen würde, wenn er Kira erlebt, dass sie hibbelig oder nervös wäre.
Bekäme sie ihre körperliche Auslastung auf Dauer nicht, dann würde sie wohl eher resignieren und sich zurückziehen.
Die Freude würde aus ihren Augen verschwinden, ich weiß gerade nicht, wie ich das besser ausdrücken soll.
Von daher stimmt die Aussage in dieser Pauschalität nach meiner Meinung (und Erfahrung mit Kira) nicht.
Wobei wir mit ihr ja nur die Aktivitäten machen, die sie sich selbst ausgesucht und für gut befunden hat.
Ich persönlich wollte sie ja gern daran gewöhnen am Fahrrad zu laufen, weil ich immer gern Fahrradtouren gemacht habe.
Wir haben es ein paar Mal versucht, aber man hat ihr deutlich angemerkt, dass sie das überhaupt nicht mag und dann haben wir es eben gelassen.
Vielleicht ist das Maß der Auslastung weniger an einer Stundenzahl festzumachen als am sorgfältigen Beobachten des eigenen Hundes und am Herausfinden, was dem Hund gefällt und was ihn möglicherweise nur stresst.