Dann gäbe es doch aber kaum die Probleme die der Themenersteller jetzt hat.
Ich bin ebenfalls ohne Wenn und Aber der Ansicht, dass die beschriebene "Rasse" keineswegs eine sinnvolle Züchtung ist und dass weder dem Hund noch dem Halter damit ein Gefallen getan wurde.
Aber die beschriebenen Probleme (die meiner Ansicht nach aktuell noch gering sind im Vergleich zu dem was noch kommen wird) hatte ich sowohl bei Kira als auch bei Murphy.
Beide hatten Angst vor der Straße, vor Autos, vor fremden Menschen.
Beide fanden es gruselig auf den Arm genommen zu werden, besonders draußen.
Gut, Kira war ein Feld, Wald,- Wiesenhund aus dem Ausland, die weder Wohnung noch Straße kannte, bereits 1,5 Jahre alt und von der Rasse relativ ursprünglich.
Murphy dagegen, der angeblich problemlose Begleithund schlechthin, war bei Einzug 14 Wochen alt, war vom Züchter ausschließlich Garten und Haus in ländlicher Umgebung gewöhnt, inmitten eines Rudels von 6 Hunden, die ebenfalls nur im Garten und Haus waren und somit bei jeder ungewöhnlichen Begegnung Gefahr witterten und anschlugen.
Das erste Mal ein paar Meter vor die Haustür gehen war eine Katastrophe.
Weder an der Leine, oder, noch schlimmer, auf dem Arm.
Der ganze Hund hat gezittert und war panisch.
Glücklicherweise haben wir einen großen eingezäunten Garten am Waldrand, wo er sich von Anfang an wohl fühlte und auch sehr schnell Pipi und sein Geschäft machte, das kannte er ja.
Dadurch konnten wir ohne Druck das "Draußen" mit ihm üben.
Ich bin an der Leine mit ihm die 5 Meter bis zum Mäuerchen am Vorgarten gegangen, dahinter saß er dann etwas geschützt. Die Mauer ist etwa 40 cm hoch, von der Zufahrt unterbrochen, so dass er durchaus etwas von der Straße mitbekam.
Ist allerdings eine Sackgasse, nur Anwohner Betrieb, aber für den Anfang reichte das.
Wir sind dann mehrmals täglich raus gegangen, anfangs ein paar Minuten, dann langsam gesteigert.
Als er etwas entspannte und selbst aktiver wurde, sind wir dann ein paar Meter den Gehweg rauf und runter.
Es dauerte nicht lange, da war der Knoten geplatzt und wir konnten uns in unserer Straße frei bewegen.
Dann das Gleiche nochmal an der Hauptstraße, mehrere Tage üben, auch mit ihm saß ich dann an der Bushaltestelle an der Dorf Durchgangsstraße und habe beobachtet. Wie mit Kira 10 Jahre zuvor.
Anfangs mit zitterndem Hund ein paar Minuten, dann langsam gesteigert.
Nach einigen Wochen hatte er keine Probleme dahingehend mehr.
Das mussten wir aber für viele Situationen üben, jede Art andere Tiere, fremde Menschen, Kinder, Stadt.
Er hat alles gelernt, hat heute mit all diesen Dingen keine Probleme mehr, auch Neues wie z.B. Flughafen, Hotel und dergleichen klappt auf Anhieb ohne Schwierigkeiten.
Mit einer großen Ausnahme, sämtliche anderen Hunde, die nicht gut bekannt sind.
Im Grunde ängstlich will er sie aus seiner Nähe vertreiben, bellt und geht nach vorn.
Das wird sich wohl nie ändern und liegt daran, dass wir bei unserem Training dahingehend immer wieder durch frei laufende Hallosager bedrängt wurden/ werden, was seinen Eindruck von der Gefährlichkeit aller anderen Hunde immer wieder bestätigt.
Ist durch Management mit einem kleinen Havaneser allerdings gut händelbar und ich mache mich dahingehend nicht mehr verrückt.
Wenn ein großer Prozentsatz der HH meint, der eigene Hund darf jeden anderen begrüßen und bedrängen, dann müssen sie im Gegenzug halt mit kläffenden Kleinhunden und abwehrbereiten Frauchen leben.
Mit einem Wolfshund könnte ich mir diese Einstellung allerdings nicht leisten.