- Erster Hund
- Kritzel & Brösel
- Zweiter Hund
- Keks ♱ / Paul
- Dritter Hund
- Schorsch ♱ / Sepp ♱
- Vierter Hund
- Henry ♱ / Fritz ♱
Für mich ein sehr interessantes Thema.
Wie sind eure Erfahrungen? Kommen große und kleine zusammen zurecht oder würdet ihr bei einer Größe bleiben? Wann ist das Alter des ersten Hundes perfekt? Kann man das überhaupt pauschal sagen? Ich denke mir immer, wenn der Erste schon zu lang allein ist, sinkt dann nicht die Akzeptanz für einen weiteren Hund?
Ich belese mich schon lange dazu und bin erstaunt, wie viele unterschiedliche Meinungen und Berichte es zu diesem Thema gibt.
Wie seht ihr das?
Zwei der Familienhunde waren aus einem Wurf, beides Rüden und auch nicht gerade eine einfache Mischung (Briard x Kuvasz). Damals hat man sich halt noch beschwatzen lassen, dass es eine gute Idee sei. Im Nachhinein würden wir das nie wieder machen, denn die ersten Jahre haben die beiden uns viele Nerven gekostet. Einmal wegen den Rasseeigenschaften und weil sie eben zu zweit waren und das auch bei einigen Sachen zu nutzen wussten. Der Vorteil war, dass wir fast immer zu zweit mit ihnen gehen konnten und sich jeder auf einen Hund konzentrieren konnte. Für die beiden war es klasse zu zweit zu sein, sie haben sich charakterlich gut ergänzt, der eine war sehr schlau und überlegt im Handeln, der andere eher "typisch blond" und eine Frohnatur. Sie haben sich untereinander auf eine Art verstanden und verständigt, die ich bei zusammenlebenden Hunden unterschiedlicher Herkunft so nicht erlebe.
Wenn gleichaltige Hunde, dann nur noch in der Kombi erwachsener Hund zu bereits vorhandenem erwachsenen Hund dazu.
Kritzel war 2 Jahre alt, als damals Keks mit 12 Wochen einzog. Hinter meinem Rücken ging es hier im Forum bei ehemaligen Usern rum, dass es ja nie gutgehen kann, wenn man zwei Hündinnen, eine davon ein Rottweiler (neigen teilweise zu Unverträglichkeiten beim gleichen Geschlecht), hält. Ich habe mich auf die Einschätzung der PS verlassen, die jahrelange Erfahrungen mit Hunden unterschiedlichster Rassen und Mischungen hat und die auch einen Welpen einschätzen kann. Kritzel hat mit mir ein halbes Jahr in einem Haushalt mit einer großen Hundegruppe gelebt, daher wusste ich, dass sie damit keine Probleme hat. Im Gegenteil, sie ist kein Typ Einzelhund. Die beiden haben harmonisch miteinander gelebt, es gab keine Streitereien um irgendwas (Ressourcen habe von Anfang an ich eingeteilt und verwaltet), Zuhause ist bei mir eh Ruhe und beim Gassi haben sie fast täglich miteinander gespielt. Keks musste ich leider Mitte April einschläfern lassen und Kritzel hat darunter gelitten und fiel in alte Verhaltensmuster von damals als Einzelhund zurück, daher kam sehr bald die Entscheidung, dass wieder ein Zweithund einzieht.
Nun war sie "schon" 9 Jahre alt und ich hatte überlegt, ob ich einen ungefähr gleichaltrigen Hund hole. Allerdings gibt es bei meiner Mutter und bei meiner Schwester noch je einen Rüden, die ich hin und wieder betreue und da ist die Zusammenführung mit einem Welpen/Junghund einfacher. Davon ab ist Kritzel gesund und fitter als so einige deutlich jüngere Hunde, die ich kenne und im Falle des Falles habe ich die Kapazitäten, um zwei Hunden trotzdem gerecht zu werden. Also habe ich meine Zukunftspläne vorgezogen und nach Züchtern einer bestimmten Rasse Ausschau gehalten. Der Zufall wollte es, dass ich auf die Anzeige von Brösel (hieß dort anders) stieß, Kontakt aufnahm und mit 5,5 Monaten zog er hier ein. Ich bin mit Kritzel hingefahren und wir haben vor Ort die Sympathie getestet, bevor ich ihn mitgenommen habe. Auch mit den beiden ist es bisher sehr harmonisch, ich achte aber hier ebenso von Anfang an darauf, dass gewisse Regeln im Zusammenleben eingehalten werden. Kritzel ist wieder richtig aufgeblüht, sie spielt täglich mit dem Zwerg und er wirkt richtiggehend wie ein Jungbrunnen auf sie. Sie lässt ihm zwar sehr viel durchgehen (Dinge, die sie von anderen Junghunden nicht in dem Maße akzeptiert), aber setzt auch deutlich Grenzen, wenn es erforderlich ist. Es kann also auch mit einem Altersunterschied von 9 Jahren gut klappen.
In erster Linie ist mir wichtig, dass zwei Hunde in einem Haushalt harmonisch miteinander leben können und jeder die Grenzen des anderen akzeptiert. Ist die Sympathie so groß, dass sie auch gerne miteinander interagieren und spielen, ist das natürlich das i-Tüpfelchen. Und sie sollten körperlich in einem gewissen Maße zusammenpassen, bzw. sich aufeinander einstellen können.
Kritzel wiegt ca. 18kg bei 54cm Schulterhöhe, Keks wog 32-33kg bei 60cm Schulterhöhe. Da sie als Welpe einzog, hat Kritzel ihr von Anfang an beigebracht, mit welcher körperlichen Intensität gespielt wird und wann es zu viel wurde.
Brösel dürfte jetzt ungefähr 9kg wiegen, Schulterhöhe war zuletzt bei 43cm. Er ist also ein Stück kleiner und leichter als Kritzel, aber da sie kein körperlicher Rambo ist und Brösel sehr robust spielt, passt das. Ich muss nur ein Auge drauf haben, dass Kritzel nicht anfängt ihn zu jagen und in den Nacken zu beißen, da kommen bei ihr bei kleineren Hunden dann gerne mal die Windhundgene durch. Sie ist dabei sofort ansprechbar und lässt sich ausbremsen, deswegen habe da keine Bedenken.