zwei heimatlose Dobis

Artos, ein 10 jähriger Dobermann würde aus Zeitmangel in ein Heim gegeben.
Innerhalb von vier Wochen magerte er bis auf die Knochen ab.

Eine Userin, die einen Rentner kannte, der seine Dobermannhündin kurz vorher verloren hatte, sprach den Rentner an und fragte, ob er Artos nehmen wolle.
Ja, er wollte. Nun ist Artos wieder in familie. Man kann nur hoffen, dass beide sich gefunden haben.

Zunächst sieht es so aus.


Omina, 11 1/2 Jahre sollte ins Heim. Man wollte sie nicht mehr. Man hatte sich einen jungen Dobermann geholt.

Am 08. Januar 2010 rief mich die 1. Vors. vom Tierheim in Trier an und erzählte mir, dass bei ihr ein Mann sei, der seine 11 1/2 Jahre alte Dobermann-Hündin ins Heim geben wolle.

Ich liess mir die Telefonnr. von dem Mann geben und bat am Samstag beide zu uns.

Die Hündin hatte dieck vereiterte Augen, konnte kaum etwas sehen. Eine lange, unbehandelte Risswunde am Hals. cm-dicke Liegeschwielen. Krallen so lang, wie ein Bär Krallen hat.

Mir war klar, dass ich die Hündin hier behielt. Meinen Mann musste ich erst überzeugen, dass er noch einen Hund wollte.

Omina hat sich hier sofort wohlgefühlt. Sie schaute nicht einmal auf, als ihr Herrchen ging. Sie war Zuhause.

11 1/2 Jahre Treue vergebens. Keiner kümmert sich um sie, keiner vermisst sie.

Ich habe ihr gesagt, dass es hier zwei Menschen gibt, die sie sehr lieb haben und auch nicht vergessen werden.

Wir haben sie gesund gepflegt. Ihre Augen waren wieder blank. Sie hatte so viel Liebe in ihren Augen. Nicht nur ihre Augen strahlten Liebe aus, auch ihr ganzer Körper schien in Bewegung, wenn sie uns sah.

Täglich bin ich zweimal 1 1/2 Stunden spazieren gegangen. Sie lief frei. Genoss diese Spaziergänge so sehr. Ich ging alleine mit ihr. Nicht mit einem unserer Dobis zusammen, die waren zu wild.

Ich bin gerne mit ihr gegangen. Sie war ein liebes Mädchen.

Am 01.06.2010 liefen wir das letzte Mal gemeinsam. Oft gehe ich den Weg in stiller Erinnerung an sie. Ich hatte sie so lieb gewonnen. Sie hat mir Trost gegeben. Hasso und Cora fehlten mir so sehr. Ich hatte das Gefühl, sie verstand mich und meinen Kummer.

Am 02.06.2010 brach sie mit allen Vieren zusammen. Eine CT ergab Hirntumor.
Wir mussten sie erlösen. Sie starb in unseren Armen. Sie fehlt uns sehr.

Ihre Urne liegt zwischen Hasso und Cora. Ein Kerzchen brennt rund um die Uhr unter ihrem Bild.

Ich habe an Omina einen Brief geschrieben, ein Brief in die Unendlichkeit.

Ich habe diesen Brief einer Tier-Telekommunikatorin gegeben. Sie setzt sich mit Omina in Verbindung. Ich freue mich auf ihre Anwort!

Liebe Grüsse, Margot und die sechs Dobis
 
Ich frage mich wie man so herzlos sein kann einen so alten Hund einfach abzuschieben, der einem so lange jahre begleitet hat.
Hier in Nürnberg gab es vor kurzem auch so einen Fall... bei diesen eisigen Temperaturen wurde ein Blinder, knapp 14jähriger Schäfi am Hinterausgang des Tierheims angebunden. Dort wurde er nur durch Zufall endeckt, hätte man ihn nicht gefunden wäre er sicher erfroren. Ich finde das so erschreckend. Gehen diese Menschen mit ihren alten Eltern auch so um ? Einfach draussen anbinden und erfrieren lassen. Unfassbar traurig. Aber wie schön das ihr den Tieren noch ein gutes Zuhause gegeben habt.
 
Alte Hund kosten oft mehr Geld als junge Hunde. Sie werden häufig krank. Der normale Lauf der Zeit. Alte Hunde verändern sich oft massiv vom Wesen her. Die Sinne lassen nach. Augen und Gehör werden schwächer. Sie werden oft unsicherer. Menschen verstehen das nicht und können nicht damit umgehen. Es fehlt die Bereitschaft Geld, Verständnis und Geduld zu investieren. Den Hund im letzten Lebensabschnitt zu begleiten. Aus Zuneigung wird Wut und Hass auf den alten Wegbegleiter.

Für mich unverständlich und absolut nicht nachvollziehbar. Ein treuer Weggefährte hat ein Recht darauf, dass man alles für ihn tut, was nötig ist und mehr. Man sollte so mit ihm umgehen, das Leben mit ihm so genießen, als wäre es der letzte Tag mit ihm. Irgendwann wird es so sein.
 
Auch ich kann es nicht fassen.
Omina wäre in ein Heim gekommen, mit nur offenen Zwingern. Und das bei schwerer Arthrose in den Hinterläufen.
Rimadyl 100 mg haben ihr die Schmerzen gemildert, so dass sie im Gelände laufen konnte und wir beide die Spaziergänge machen konnten.

Omina hat mich so sehr bereichert. Sie hat geröstet. Sie verstand.
Manchmal habe ich gedacht, Hasso und Cora hätten sie geschickt, um Trost zu geben.

Leider war ihr Hiersein nur noch kurz. Aber dieses knappe halbe Jahr hat sie genossen. Es hat ihr so gut gefallen.

Am ersten Abend habe ich sie dann mit ins Schlafzimmer genommen. Sie konnte am Fussende liegen.

Als wir das Licht ausmachten, kam sie ganz nah zu mir und zeigte, dass sie unter die Decke wolle. Das habe ich auch gemacht.

Sie schlief jede Nacht bei mir, bis zum letzten Tag.

Es tut mir so gut, dass ich ihr Wärme egeben könnte, sowohl als auch.

Omina ihr Erbe hat Abidu übernommen. Er war im Begriff, sich aufzugeben.
Inzwischen ist er ein halbes Jahr bei uns. Hat sich sofort wohlgefühlt.

Den sechsten Platz werde ich immer an einen armen, älteren, kranken Hund vergeben.
Wir werden ihn dann hegen und pflegen bis zu seiner Himmelfahrt.

Es ist eine so schöne Aufgabe.

Liebe Grüsse, Margot und die sechs Dobis
 



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