Züchter oder Tierschutz? Wo soll man bloß suchen?! Eure Meinung ist gefragt :)

Wenn man jetzt nicht ganz bestimmte Anforderungen hat, wie ausstellen, selber züchten oder beim Hundesport wirklich weit zu kommen, ist es im Grunde egal, ob Hund vom Züchter oder Tierschutz, oder auch von privat.

Den gesunden Menschenverstand sollte man auf jeden Fall beim Hundeerwerb einschalten.

Es gibt gute und schlechte Züchter, genau wie es gute und schlechte TSV gibt.

Manche beraten super, andere schwindeln Dir das Blaue vom Himmel runter.

Und mit o.g. gesundem Menschenverstand habe ich bisher immer die für uns passenden Hunde gefunden. Beim Züchter, beim TS, von privat. Welpe oder auch Erwachsener.

Zur Gesundheit kann ich nichts weiter sagen. Unser einziger Züchterhund war bis ins Alter gesund, die Hunde vom Tierschutz auch. Und sie sind alle, auch für ihre Rasse, sehr alt geworden (zwischen ca. 13 bis 18 Jahre)
 
Ich finde, woher man einen Hund aufnimmt, ist wirklich eine sehr individuelle Sache.
Man muss die eigene Lebenssituation betrachten und sich dann fragen: Was passst, was kann ich dem Hund bieten, wäre ein Welpe überhaupt möglich?

Ich habe meinen Rex aus dem Tierheim. Er war ein Abgabehund, zu dem Zeitpunkt knapp 6 Monate alt und saß erst wenige Stunden im Zwinger. Eigentlich wollten wir ja einen bereits erwachsenen, gut erzogenen Hund, meine Schwester interessierte sich auch hauptsächlich für größere Rassen. Von Chihuahuas war sie absolut kein Fan.
Tja, als wir Rex dann sahen, stand für uns alle drei fest: DAS ist er!
In dem Fall war es also tatsächlich eher eine Entscheidung aus dem Bauch heraus, viel konnte man uns zu ihm ja auch gar nicht sagen. Ich hatte aber sehr viel Zeit damals, von daher war es kein Problem, ihn aufzunehmen, obwohl er unseren Kriterien nicht entsprach :jawoll:

Zukünftig würde ich mir auf jeden Fall immer wieder einen Tierheimhund nehmen. Zwar gibt es auch für mich einige "Traumrassen" (z.B. Bolonka Zwetna, Sheltie), aber so festgelegt bin ich da nicht. Ich strebe auch keine hundesportlichen Erfolge an und will nicht züchten.

Wenn man vom Züchter kauft, sollte man auf jeden Fall darauf achten, dass dieser seriös ist. Heutzutage muss man da ja oft wirklich ganz genau hinschauen, um nicht doch auf einen Vermehrer reinzufallen.
Und: Auch ein Welpe vom noch so seriösen Züchter kann krank werden! Auch Menschen, die supergesund leben und die besten Voraussetzungen haben, steinalt zu werden, können schließlich erkranken, warum also sollte es bei Hunden anders sein?
 
Seit ihr eher der Meinung man bekommt den passenden Begleiter eher bei einem Züchter oder sollte man sich im Bereich des Tierschutzes (Tierheime, Pflegestellen etc.) umsehen?
Ich bekomme meinen passenden Begleiter am ehesten im Tierschutz.

- Ich will keinen Welpen, sondern einen Hund, der aus dem gröbsten raus ist und dessen Charakter schon erkennbar ist.
- Ich bin nicht auf eine Rasse "eingeschossen", habe aber trotzdem einige klare Anforderungen: der Hund muss tragbar sein (Größe), der Hund soll "sportlich" und aktiv sein und gern mit Menschen agieren, der Hund sollte kein langes bzw. irgendwie pflegeintensives Fell haben.
Ich habe den perfekten Begleiter im Tierheim gefunden, Ich sehe regelmäßig ähnlich perfekte Begleiter im Tierheim, ich bin sicher, dass ich dort am ehesten den für mich passenden Begleiter finde.

Andere Menschen haben andere Anforderungen. Sie haben (wie Stadtmensch oben) Sorge, dass ein Tierschutzhund in der Familie oder in der Stadt nicht gut klarkäme, sie haben (wie LenaB) die Erfahrung gemacht, dass ein Tierschutzhund sich nicht so gut einfügt oder sie wollen explizit einen Welpen einer bestimmten Rasse.

Ganz allgmein: Ich bin der Meinung, man findet den besten Begleiter genau da wo man ihn sucht. Man muss natürlich mit Verstand suchen und dann noch eine ordentliche Portion Glück haben. Das gilt sowohl für den Kauf beim Züchter als auch für den Tierschutz. Es gibt kein allgemeines Richtig oder Falsch; es gibt nur geeignete oder nicht geeignete Mensch-Hund-Kombinationen.
 
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Das kann man aber nicht so verallgemeinern.

Es ist also keinesfalls so, dass ganz allgemein DER Züchterhund nicht gesund ist.

Das war auch nicht meine Kernaussage. Das war ein Kommentar meinerseits auf LenaBs Aussage, dass man bei einem Tierschutzhund Erbkrankheits-Bingo hätte. Mein Züchterhund ist ein Beispiel, dass das auch bei einem reinrassigen Hund der Fall sein kann. Das war also keine verallgemeinernde Aussage.
 
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Da hast du mich missverstanden, Zufallsprodukt. Ich wollte nicht sagen, dass der Hund vom Züchter per se gesünder ist. Oder man eine Gesundheitsgarantie bekommt. Sondern man weiß worauf man sich einlässt. Ich weiß z.B. seit ich Mausi habe (übrigens 2nd Hand aber vom Züchter), dass ich sie rein statistisch an Krebs verlieren werde. Hat sich ja auch bestätigt, bislang. Dafür weiß ich aber auch, dass sie nicht auf dem OP Tisch verbluten wird (v.Willebrand) und wahrscheinlich kein Herzproblem bekommt, HD und ED war auch unwahrscheinlich (allerdings geröntgt übernommen). Ich weiß das zu schätzen, denn so weiß ich was mich erwartet, worauf ich achten muss usw.
Bei einem Hund aus dem Tierheim weiß ich das alles nicht. Er kann (bei unbekannter Mischung) theoretisch jede Erbkrankheit in sich tragen. Mich würde das nervös machen.
 
Bei uns lief es anders rum, ein Hund über den Tierschutz, die war nicht nur total unerzogen, sondern auch schwer krank u. hat uns eine Menge Geld u. Nerven gekostet. Trotzdem haben wir sie geliebt u. sie war auf ihre Art ein ganz toller Hund.

Dann hatten wir inzwischen drei weitere Hunde, alle vom Züchter, (2 vom selben). Erste Hündin vom Züchter war ein toller Hund mit super Charakter u. pumperlgesund. Wurde 14,5 Jahre alt. Der zweite Hund vom selben Züchter ist jetzt 6 Mon. alt u. entwickelt sich prächtig. Unsere Aussilette (VHD Zucht) auch (bisher) pumperlgesund u. charakterlich ihrer Rasse entsprechend. Ist nun 8 Jahre alt.

Unser Pferde habe ich auch alle immer direkt vom Züchter gekauft u. auch da nur gute Erfahrungen gemacht.

Fazit: Ich bin ein überzeugter Züchter-Käufer. ;)
 
Alle unsere Tier bisher waren aus dem Tierschutz. Meine Katzen, unser vorheriger Hund.

Unser letzter Hund war schwer verhaltensgestört und eigentlich nur anstrengend - er wurde im Alter von nur einem Jahr ganze sieben mal umhergereicht, bis er zu uns kam.

Dennoch hatten wir ihn alle lieb und er fehlt heute noch.

Ich würde mich Stand derzeit aber nun immer wieder für einen Welpen aus guter FCI/VDH Zucht entscheiden.

Mein Groeni-Welpe ist absolut top sozialisiert, charakterstark, ausgeglichen, fröhlich, formbar - ein Traumhund! Damit will ich nicht sagen, dass das Tierheimhunde nicht auch wären - unser Nachbarsrüde kommt aus Griechenland und ist ein Goldstück von Hund.

Dennoch war/ist mir eine gewisse Planbarkeit heute etwas lieber.

Und zum Thema generell: Auch beim VDH ist nicht alles "Gold was glänzt". Wer beim DSH diese Qualen zulässt ( Spinalkanalstenosen und bla ) und beim Chi und anderen Kleinrassen immer stärkere Brachycephalie usw., toleriert, kann kein völlig reiner Verein sein!
 
Ich finde es halt immer interessant, wenn gesagt wird: Ich will keinen vorbelasteten Hund aus dem Tierschutz. Es kommt nur ein Hund vom Zuechter ins Haus.
Nicht falsch verstehen, wenn man etwas "spezielles" sucht, sollte ein Zuechter die beste Anlaufstelle sein.
Nur stellt sich halt bei mir die Frage: Wohin mit den ganzen "vorbelasteten " Hunden?

2 unserer Hunde haben wir von privat ( Molly sollte ins Tierheim mit 9 Monaten, weil nicht stubenrein, etc und Casper sollte mit 5 wochen eingeschlaefert werden, weil angeblich taub) und die 3. ist aus dem Auslandstierschutz ( aber auch nur, weil mir kein deutsches Tierheim einen Hund vermitteln wollte).
 
Ich hatte bisher einen Hund aus einer Privatabgabe, einen Hund vom VDH-Züchter, der Rest aus dem Tierschutz.
Es hat alles seine Vor- und Nachteile.
Die Welpen aus dem Tierschutz hatten auch verschiedene Geschichten und Startchancen - ein Hund war nach der Beschlagnahmung sehr behütet ins Leben gerbacht worden, ein anderer Welpe zog mit 10 Wochen ein und hatte schon 3 verschiedene Vorbesitzer.
Ein Welpe aus einer guten Zucht ist einfach mit dem Optimum bis dahin aufs Leben vorbereitet worden.

Ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass Tierschutz-/ Tierheimmitarbeiter ihre Hunde oft selbst nicht gut kennen.
Zudem staune ich immer über die lustigen Rassedefinitionen, die oft nur entfernt etwas mit der Optik zu tun haben, sondern viel mehr mit aktuellen Moderassen. Wahrscheinlich, um die Vermittlungschancen zu erhöhen.:nachdenklich1:
 
Ich finde es halt immer interessant, wenn gesagt wird: Ich will keinen vorbelasteten Hund aus dem Tierschutz. Es kommt nur ein Hund vom Zuechter ins Haus.
Nicht falsch verstehen, wenn man etwas "spezielles" sucht, sollte ein Zuechter die beste Anlaufstelle sein.
Nur stellt sich halt bei mir die Frage: Wohin mit den ganzen "vorbelasteten " Hunden?

:jawoll:
Generell finde ich es schade, dass so viele Menschen annehmen, im Tierheim befänden sich per se nur "schwierigere" oder "negativ vorbelastete" Hunde. Viele der Hunde werden aus Gründen wie Zeitmangel, familiärer Umwälzungen oder Tod/Krankheit abgegeben, und waren bis dahin ganz normale geliebte Familienhunde. Warum sollten diese so problematisch sein?
 



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