Zucht oder keine Zucht?

Yacco

Gast
Wo kommen die besseren Welpen her ?
Vom Züchter? Wenn jemand einen bestimmten Verband bevorzugt kann er/sie das ja begründen.
Vom Bauer von nebenan (auch Üps Würfe )
Vom Wühltisch soll es ja auch geben.
Aus der Verwandtschaft ?
Oder sonst woher?
Wie sind eure Erfahrungen?
 
Erstmal: Es gibt pauschal keine besseren Welpen. Der beste Welpe ist der, der gut zum "Adoptanten"/Käufer passt.

Für mich kommt, wie schon mehrfach geschrieben, der beste Welpe vom ausgewählten FCI-Züchter, idR. mit DV Papieren, also aus Deutschland. Einfach weil ich deutsche Linien lieber mag.

Aus mehreren Gründen:
-> Ich kann die Linie Jahrzehnte zurück verfolgen, oft aus eigenen Aufzeichnungen (bis 20 Jahre, für den Rest habe ich Freunde ;) ), weiß wie sie leistungsmässig aussehen
-> Ich weiß wessen Hunde offiziell an DCM sterben und welche auffällig oft "Vergiftungen"/"Autounfälle"/"Magendrehungen" haben.
-> Ich kenne die Krebsbelastenden Linien, wer vWd positiv oder carrier ist, wer gar nicht erst testet, weiß bei wem ich wegen Wobbler aufpassen muss
-> Ich kann die Hunde uneingeschränkt auch hoch im Sport führen
-> es gibt keine Dissidenz Züchter, die das anbieten was ich suche (leistungsstarke, halbwegs gesunde Hunde)

Das betrifft alles nur den Dobermann.

Würden andere Gebrauchshunde in Frage kommen (auch wenn ich überlegt hatte, kommen sie nicht), sähe es u.U. anders aus. Die besten Malis die ich kenne haben keine Papiere, bzw. sind nur phänotypisiert (für den Sport).


Mischlinge, Ups-Würfe, Bauernhof usw. kommen nicht in Frage, da ich einen Sporthund suche. Ein irgendwie gemischter Welpe, mit unsicheren Anlagen, der am Ende nur Spaß am Agility oder so hat, würde nicht zu mir passen. Man könnte sich arrangieren, aber es wäre unfair dem Welpen gegenüber.

Bei nicht Welpen ist mir die Herkunft egal. Tyson ist das beste Beispiel. Er hat selbstgedruckte Papiere, ist vollkupiert und damit als Sporthund schonmal per se untauglich (Kupierte Hunde dürfen nur noch sehr begrenzt gezeigt werden, im DV z.B. gar nicht mehr). Dazu kommt er eher aus Linien wo auf Schönheit geachtet wurde und lässt entsprechend Leistung vermissen. Er hat zwar unheimlich Spaß am Sport, aber mehr ist da nicht ;)
Er ist halt mein Sozialprojekt, bekommt noch ein paar schöne Monate bis zum Ende.
Aber Tyson hätte ich als Welpen nie aufgenommen. Einfach weil ich miese Züchterei (kranke Linien, kupieren, gebäudetechnisch überzeichnet usw.) nicht unterstützen will.
 
Präzisiere bitte Deine Fragestellung.

Was sind "die besseren Welpen"?

Die derzeit gängige Auffassung ist, dass man sich fragt, welche Art der Aufzucht für Welpen optimal ist, und wie sie seelisch und körperlich sowie gesundheitlich gut auf das Leben beim zukünftigen Besitzer vorbereitet werden.
Im Sinne der Welpen (für den guten Start ins Leben und eine positive Zukunft) und im Sinne der künftigen Besitzer.

Dazu gibt es durchaus auch verschiedenste mehr oder weniger wissenschaftliche empirische Untersuchungen (sorry, kann grad keine nennen), ob jetzt unter dem Aspekt "tierschutzgerechte" oder "optimale" Aufzuchtbedingungen.

Ich verstehe nicht, was genau du wissen möchtest. Ob man sich für die Herkunft interessieren sollte, um einen "besseren Welpen" zu erhalten?
Was meinst du mit "besser"? Gesünder? Schöner? Anpassungsfähiger? Nervenstärker? Inteligenter? Glücklicher? Im Vergleich zu was denn?

LG,
Stadtmensch
 
Zuletzt bearbeitet:
Präzisiere bitte Deine Fragestellung.

t. Ob man sich für die Herkunft interessieren sollte, um einen "besseren Welpen" zu erhalten?
Was meinst du mit "besser"? Gesünder? Anpassungsfähiger? Nervenstärker?
Im Vergleich zu was denn?

LG,
Stadtmensch
So habe meine Frage bezüglich der " besseren Welpen " eingeschränkt, indem ich die nicht relevanten Eigenschaften , in deiner Frage gelöscht habe.

Es bleiben also Gesundheit. Anpassungsfähigkeit, Nervenstärke und Intelligenz .
Hoffe du kommst damit klar?


Im Vergleich zu was ?

Ja im Vergleich unterrinander
z.B. Züchter / Bauer
oder Wühltisch / Verwandtschaf.t.

so wie jeder seine Erfahrung gemacht hat.

Es gibt ja HH mit mehreren Hunden, oder welche die ihren zweiten oder dritten Hund haben, diese können vergleichen , wenn einer zwei Hunde hat und beide von verschiedenen Züchtern kommen, wäre auch so ein Vergleich nicht uninteressant.
Wer halt nur einen Hund hat (te), kann nicht vergleichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo kommen die besseren Jeans her ?
Vom Designeroutlet? Aus der Boutique? Wenn jemand eine bestimmte Marke bevorzugt kann er/sie das ja begründen.
Von der No-Name-Kette?
Vom Discounter soll es ja auch geben.
Von Dawana ? Dritte Welt Laden? Von der Freundin genäht?
Oder sonst woher?
Wie sind eure Erfahrungen?

Obwohl ich schon viele Jeans besessen habe, interessiert das "Besser" immer mehr Leute weniger, als die Frage, ob die Herstellungsbedingungen ok sind, ob fairtrade oder ökotex vertrauenswürdig sind usw.
Die Frage ob "Levi's" oder Aldi "besser" ist ziemlich sinnfrei und kratzt im Vergleich zu wichtigeren Fragestellungen an der Oberfläche, selbst wenn ich schon drei Levi's und drei Aldijeans besessen habe.
;)
Stadtmensch
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich habe als ich mich für einen Labrador enschieden habe ganz gezielt nach einem sehr seriösen Züchter gesucht, denn die Labbis sind ja sehr in Mode. Viele Labradore die hier rumlaufen sind von billigen Vermehrern, haben keinerlei Papiere und 80% kämpfen mit gesundheitlichen Problemen. Also hab ich mich durch die Webseiten der Züchter gekämpft und eine Züchterin gefunden, die besondren Wert auf Gesundheit und Wesen ihrer Hunde legt. Alle zuchthündinnen und auch die von ihr ausgesuchten Rüden haben Untersuchungen auf die für Labradore typischen Krankheiten.
Das der Welpe dadurch teurer war, hat mich in keinster Weise gestört. Ich habe einen Welpen erhalten, der seine Röntgenuntersuchungen alle mit Bravour bestanden hat, der keine Allergien hat, und vom Wesen einfach ein Traum ist. Ich würde mich zu 100% wieder für einen seriösen Züchter entscheiden, sollte ich wieder einen Labrador wollen. Da ich schon älter bin, könnte ich mir auch eine ausgemusterte Zuchthündin eines Züchters vorstellen.
Bei einem Mischling bekommt man halt auch gesundheitlich ein Überraschungspaket. Da man die Eltern halt nicht kennt. Da kommt für mich aber nur das Tierhiem in Frage. Ups-Würfe oder Würfe vom BAuern, der sich nur mal einen Wurf anschafft und dann daran verdienen will, werde ich in keinster Weise unterstützen. Da können die Leute noch so nett sein. Auch Bekannte oder Verwandte unterstütze ich da nicht, denn ich finde dass es schon genug Hunde in Tierheimen gibt.
Denn es gibt sie, die seriösen Züchter die Wert auf das Wesen und die Gesundheit ihrer Hunde legen. Man muss sie nur suchen und auch gewillt sein mal auf den Hund seiner Wahl zu warten.
 
Ich beziehe das "bessere" mal auf die Genetik, Gesundheit und Sozialisierung/Prägung.

Beim seriösen Züchter, der unter den Dachverband VDH züchtet und in der Regel in einen der angeschlossenen Vereinen, müssen die Elterntiere untersucht werden. Fast jede Rasse (oder doch alle?) muss HD geröntgt werden. Die Auswertung findet über einen speziellen Amtstierazt statt. Dieser bewertet die Hüfte. HD A1 ist zum Beispiel das beste Ergebnis. Dann gibt es noch HD A2, B1, B2, C1 ... Einen Hund mit einer D-Hüfte ist schon ziemlich schlecht.
B-Hüfte ist glaube ich noch zur Zucht zugelassen.
Dann wird noch auf weiter Erbkrankheiten untersucht. Sind keine vorhanden, darf der Hund uneingeschränkt zur Zucht zugelassen werden, ist ein Mängel vorhanden, welcher sich rezessiv vererbt gibt es Voraussetzungen: Der Partner muss frei davon sein z.B.
Diese ganzen Untersuchen zeigen mir, dass das Bestmögliche getan wurde, um möglichst gesunde Welpen zu erzeugen. Natürlich sind diese Untersuchungen keine Garantie für einen gesunden Welpen.
Ich würde auch Wert je nach Rasse auf weiteren Untersuchungen legen und auch darauf, dass die Inzuchtrate möglichst gering ist.

Bei den Bauernhofwurf, wo ich Kiara her habe, wurde rein gar nichts untersucht. Die Elterntiere sind augenscheinlich gesund. Aber sind sie daher wirklich gesund? Wie soll man dies feststellen, wenn die Tiere nicht untersucht worden sind?

Unter dem VDH sind gewisse Seminare Pflicht, bevor man einen Zwinger anmelden kann. Diese bereiten die Züchter schon mal drauf vor, was alles passieren kann, worauf sie achten müssen usw.
Meine befreundeten Sheltie-Züchter hatten in ihren B-Wurf eine Todgeburt und mussten einen Welpen nach einer Woche erlösen lassen. Es kann auch passieren, dass die Hündin während der Trächtigkeit einen Infekt erleidet und dabei die ungeborenen Welpen erkranken.

Diese Krankheiten werden aber bei den Kontrollen der Tierärzte und des Zuchtwarts festgestellt. Woanders werden diese Welpen als gesund verkauft, obwohl sie krank sind.

Ein seriöser Züchter gibt auch sein bestes, seine Welpen bestmöglich zu sozialisieren und prägen. Die Sheltie-Züchter haben zum Beispiel ein Abenteuer Spielplatz für die Welpen, wo sie durch Tunnel krabbeln, über unterschiedliche Böden laufen und einiges mehr. Sie lernen viele Geräusche kennen. Im TV am Samstag (hundkatzemaus) fuhr ein Züchter zum Beispiel mit seinen Welpen in den Baumarkt und hat ihnen dort die Eindrücke verarbeiten lassen.

Hier im Forum gab es mal eine Userin, die hat Cavalier King Charles Spaniels gezüchtet. Sie wollte gesunde Hunde züchten. Aber sie hatte Probleme mit der Moral des Vereins. Also verließ sie den Verein und züchtete papierlose Spaniels. Die Elterntiere hatten dennoch die vorgeschriebenen Untersuchungen und auch das mehr. Die Welpen wurden für papierlose Hunde teuer verkauft. Aber das waren die Welpen bei der Aufzucht auch Wert. Von den Berichten her würde ich mich für diese Zucht entscheiden - auch ohne VDH.

Edit: Seriöse Züchter und auch "gute" Vermeherer kennen ihre Hunde und suchen gezielt die Abnehmer aus. Sie lassen nicht den Käufer einen Welpen aussuchen sondern gucken, welcher Welpe passt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es bleiben also Gesundheit. Anpassungsfähigkeit, Nervenstärke und Intelligenz .

Wenn die Aufzucht und Gesundheit stimmt, ist es mir völlig egal, ob mein Welpe vom VDH-Züchter, von der Dissidenz oder vom Mischlingswurf von nebenan kommt.

Daher kann ich eigentlich nicht sagen, woher die "besten" Welpen kommen.

Ich lege großen Wert auf möglichst optimale Prägung und Sozialisierung. Und auf wesenfeste Eltern. Würde also auf jeden Fall die Mutter kennenlernen wollen, idealerweise auch noch den Vater.

Wenn da alles stimmt, bekommt man wahrscheinlich auch einen Hund mit o.g. Eigenschaften.

Ich hatte nur 3 Hunde von Welpe an.

Meine Hündin aus VDH-Zucht war super. Die andern beiden Welpen waren einmal ein völlig blöder Kauf auf einem Markt und ein Tierschutzfall, die bei uns hängen geblieben ist.
Beides waren auch ausgesprochen liebenswerte Hunde. Aber direkt ausgesucht hätte ich sie nicht mit den Eigenschaften.
Meine Bekannte hat aber bspw. einen Schäfi-Mix der sorgfältig und liebevoll aufgezogen wurde und und ein super zuverlässiges Wesen hat. Obwohl er von einem Züchter stammt, den man hier ja gern mal als "Vermehrer" bezeichnet und am liebsten verbieten würde.
 
Ich versuch mal! :winken3:

Also, unser erster Hund war ein Zwergpudel von einem Züchter, der nicht dem VDH angeschlossen war.
Sehr nette Leute, hatten viele Hunde und auch viel Liebe für die Bande.
Bei denen wohnten glaub vier Generationen von ganz alt bis ganz jung.
Die Hunde waren Familienmitglieder, wurden im Haus aufgezogen und lebten im Rudel.

Die ganzen anderen Hintergründe, wie Verpaarung, Gesundheitschecks etc. gab es nicht bzw. wurde von uns nicht hinterfragt.
Hat uns nciht interessiert damals und es wurde auch kein Wert drauf gelegt.
Der Hund war süß und Freunde von meinen Eltern hatten auch einen Pudel von dort, also alles bestens.

Er war ein echt süßer Kerl, wurde 14 Jahre alt und war etwas ab dem 10ten Lebensjahr Diabetiker und bekam dann allerlei Alterszipperlein.
Sonst immer fit und hatte auch ein relativ gutes Sozialverhalten, nur im ALter war er echt ne Zicke.

Angepasst hat er sich gut, denke ich. Es gab so keine Probleme mit ihm, Aber wir waren damals noch sehr unerfahren.
Er lief so mit und kam damit anscheinend gut klar.

Unser zweiter Hund kam "gebraucht" im Alter von vier bis sechs Jahren von privat zu uns.
Ne Freundin von uns vermittelte ihn an uns, weil die Vorbsitzer ihn nicht mehr wollten,
Er wurde uns als Husky-Dobermann-Mix geschenkt, war aber eindeutig ein Husky-Labbi-Mix.
Er war ein sehr dankbarer, teilweise schon erzogener Hund mit diversen Macken.
Er wurde ca. 12 Jahre alt und starb an Krebs.
Sonst war er gesund, hatte im Alter ein Prostataproblem und wir mussten ihn daraufhin kastrieren lassen.
Außerdem bekam er im Alter noch Arthrose in den Ellenbogen.

Er hat sich gut in unser Leben eingefügt, da es ihm vorher recht schlecht ging, konnte es ja nur besser werden.
Man hat gemerkt, wie dankbar er war. Und wie er aufgeblüht ist.
Ein toller Kerl!

Und jetzt haben wir unsere Moony.
Sie ist aus einer VDH Zucht. Dort leben die Hunde auch im Rudel und sind in die Familie einbezogen.
Ich habe mich im Vorfeld sehr lange informiert, viel gelesen, einige Züchter angesehen.
Dann einige Würfe abgewartet. Schließlich war es soweit und sie ist eingezogen.

Gesundheitlich ist alles bestens bis jetzt, aber sie ist ja erst ein einhalb Jahre alt.
Sie hat ein sehr gutes Sozialverhalten, wurde gut geprägt.
Sie ist sehr anpassungsfähig und hat sich gut in unser Leben integriert.
 
Wenn die Aufzucht und Gesundheit stimmt, ist es mir völlig egal, ob mein Welpe vom VDH-Züchter, von der Dissidenz oder vom Mischlingswurf von nebenan kommt.

Gut, Aufzucht kann man sich anschauen. Wobei ich da weniger Ansprüche habe, als andere. Ein Züchter der mit den Welpen in einen Baumarkt fährt, bräuchte ich nicht. Sowas mache ich lieber selber mit meinem Hund. Aus dem Grund, ich kann auf einen Hund einwirken, ihn genau beobachten. Bei zwei Hunden wirds schwieriger, ab drei Hunden managt man meiner Meinung nach nur noch. Auch einzeln klappt es nur begrenzt, einfach weil beim dritten/vierten Hund die Aufmerksamkeit leidet. Bei großen, aktiven Würfen m.M nach kaum zu machen.
Ein Auslauf mit unterschiedlichen Untergründen ist für mich aber auch z.B. Pflicht.

Gesundheit ohne nachvollziehbare Papiere finde ich schwierig. Woher weiß man, dass der präsentierte Rüde tatsächlich der Vater ist? Das die "Oma" die mitläuft tatsächlich verwandt ist? Das die HD-Auswertungen tatsächlich stimmen (HD-Auswertungen sind schwierig, so mancher Dorftierarzt hat schon eine A-Hüfte bescheinigt, wo einiges im Argen war)? Was für Erbkrankheiten im Hund schlummern (gerade bei Mixen, hat vllt. mal ein Collie mitgemacht, muss man MDR-1 testen, hat eine Rasse mitgemacht wo ED/PRA/DCM/sonstwas ein Thema ist)?
Da bieten nachvollziehbare Papiere (z.B. VDH) doch mehr Sicherheit. Obwohl sie natürlich nicht von Eigenrecherche entbinden, wie zu schauen welche Tests zusätzlich zum vorgeschriebenen sinnvoll sind.
 



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