Es gibt verschiedene Gründe, warum Hunde "laut" an der Leine sind, die zwei häufigsten sind aber üblicherweise Selbstverteidigung und Frustration.
Selbstverteidigung
Diese Hunde haben entweder generell eher Angst vor fremden Hunden und halten diese durch Bellen auf Abstand oder sie haben durch schlechte Erfahrungen gelernt, dass Leinenkontakte mit fremden Hunden unangenehm sein können. Beispielsweise dadurch, dass man tatsächlich von einem fremden Hund an der Leine attackiert und verletzt wurde und kein Ausweg da war oder aber - etwas subtiler - weil der Hund ständig ungewollt Fremdhundekontakten ausgesetzt ist, die ihm zuviel sind. Klassisch sind dabei aufdringliche Junghunde, die den anderen Hund bedrängen. Wenn der Hund dann keinen Schutz von seinen Menschen erfährt, lernt er irgendwann sich selbst zur Wehr zu setzen und schon prophylaktisch laut zu sein.
Frustration
Das passiert oft dann, wenn Hunde als Welpen immer zu jedem Hund spielen gehen durften, weil man sie ja sozialisieren muss, die dann als Junghunde plötzlich aber auch mal an Hunden vorbei gehen sollen. Diese Hunde haben eine sehr hohe Erwartungshaltung (Spiel, Spaß & Action) an Hundebegegnungen und kommen dann in die Situation, wo diese Erwartungshaltung nicht mehr erfüllt wird. Dadurch entsteht Frust und dieser wird gerne lautstark geäußert.
So ganz prinzipiell sollte man aber nicht vergessen, dass solche Leinenbegegnungen im Streite nicht erst beginnen, wenn einer laut wird. Ich weiß nicht wie oft ich es schon erlebt habe, dass einer der beiden Akteure in stillem Blickfixieren am anderen vorbei geht und der andere es irgendwann nicht mehr aushält und zu brüllen anfängt. Oft entsteht der Eindruck der Hund, der als erstes bellt, "fängt an". Dabei ist Blickfixieren (auch wenn es leise passiert) eine sehr deutliche Drohung - der fixierende Hund ist an solch einem Streit somit alles andere als unschuldig