Wir möchten gerne wieder einen Hund

Hallo!

Wir sind ein Ehepaar, beide 72 Jahre jung und leben in einem Einfamilienhaus mit großem Garten am Waldrand. Als unsere Kinder noch klein waren haben wir eine Hündin gekauft. Sie war ein Sheltie-Westie-Mischling und wurde fast 18 Jahre alt.
Lili ist vor ca 14 Jahren gestorben. Seitdem haben wir immer wieder darüber nachgedacht, wieder einen Hund zu haben. Bis vor ein paar Jahren waren wir aber jedes Jahr noch 3 Monate im Jahr segeln, deshalb haben wir es sein lassen. Nun haben wir unser Schiff aber verkauft und sind nur noch mit dem Wohnwagen unterwegs.

Heute ist uns beim Spazierengehen ein Bekannter mit seinen Scotch-Terriern über den Weg gelaufen und wir fanden diese Hundchen so nett, dass wir uns nun doch nochmal ernsthaft Gedanken machen wollen.

Unsere Tochter meint, wir sollen entweder im Tierschutz nach einem Hund schauen oder bei einem Züchter. Nun wissen wir aber noch gar nicht so recht, was für ein Hund zu uns passen würde und möchten uns deshalb gern hier informieren.

Wir sind gerne in unserem Garten, werkeln am Haus, fahren mit dem Wohnwagen in den Urlaub und sind jeden Tag draußen (3-4x in der Woche machen wir mehrstündige Spaziergänge). Unsere Lili war sehr pflegeleicht. Sie ging gerne mit zum Reiten, Radfahren oder wandern, war aber auch mit 3x täglich kurz gassigehen zufrieden. Sie hat das Haus und den Garten bewacht und gebellt wenn jemand vorbeilief oder das Grundstück betreten hat, hat aber nie jemanden gebissen oder angeknurrt. Es wäre toll, wenn wir nochmal einen Hund finden würden, der einfach gerne bei uns ist, mit uns spazieren geht und der mit dem was wir ihm bieten können zufrieden leben kann.

Wir wissen, dass so ein Hund gut und gerne 15-20 Jahre alt werden kann und wären aufgrund unseres Alters auch offen, einen bereits erwachsenen oder älteren Hund aufzunehmen.

Nun würden wir uns über Ratschläge freuen. Welche Rassen könnten zu uns passen? Wo sollen wir uns am Besten nach einem Hund umschauen? Und können wir einem Hund überhaupt noch gerecht werden?

Liebe Grüße
mofra
 
Hallo,

ich finde, dass ihr in jedem Fall einem und gerecht werden könnt.

Die einzige Schwierigkeit dich ich sehen, dass ihr den neuen Hund zu sehr mit Lili vergleichen könnten.
14 Jahre ist schon eine lange Zeit (wir menschen neiegn dazu Vergangenes eher überpositiv wahr zu nehmen und die Probleme oft zu verdrängen).
Wenn also der neue Hund nicht ganz so "funktioniert" wie eure Lili (und es wird zu Situationen kommen in denen das der Fall ist), könnte es zu Frust und Enttäuschung kommen. Das ist dem neuen Hund gegeüber natürlich nicht fair. Vergleiche sind selten gut.

Also wenn ihr offen an das Abenteuer "neuer Hund" geht, auch bereit seid das ein odere andere Problem in Kauf zu nehmen/dran zu arbeiten (egal ob Welpe oder erwachsener Hund ^^) sehe ich keine Probleme.

Raten würde ich euch zu einem eher kleinen Begleiter (Shelti-Westi-Mix ist ja auch eher klein - die Größe scheint euch ja auch zuzusagen).
Zum einen wegen der praktischen seite im Alltag (Mitnahme überall hin, im Wohnmobil, ...).
Aber auch im Hinblick eurer Alters - auch wenn ihr jetzt noch aktiv viele Dinge unternehmen könnt. Manchmal kann es doch schneller passieren dass man (zeitweise) auf Hilfe bei der Hundeversorgung angewiesen ist. Und dann sollten auch Gassigänger/Betreuer gut in der Lage sein mit dem Hund sicher umzugehen - da ist die Wahrscheinlichkeit bei kleineren Hunden einfach größer - und die Suche nach einer passenden Betreuung leichter.

Zuerst würde ich mir Gedanken machen ob Welpe (ab 8 Wochen vom vernünftigen Züchter mit Vereinszugehörigkeit) oder erwachsener Hund (ab 3 Jahren aus 2. Hand) in Frage kämen.

Wenn ihr einem Hund was "Gutes" tun wollt, fände ich auch die Idee toll, einem älteren Hund noch einen schönen Lebensabend zu ermöglichen. (ihr habt tolle Vorraussetzungen!)
Bedenkt aber auch dass ein älterer Hund eher einen höheren Pflegeaufwand haben kann. Höhere Tierarztrechnungen, mehr "Weh-Weh-chen", ...
Ich bin sicher ihr könnt das leisten - die Frage ist ob ihr das wollt.

Ein Welpe wird euer Leben noch einmal auf den Kopf stellen (ähnlich wie der Einzug eines Kleinkindes) - Welpen sind nicht einfach kleine Hunde, sie haben andere Bedürfnisse (andere Aktivitätszeiten) als erwachsene Hunde. Die Alltagserziehung kann mit Arbeit verbunden sein und im Schnitt sagt man, dauert es so ~ 3 Jahre bis ein Welpe "fertig" ist.
Wenn es ein Welpe werden soll, käme ein Mischling für mich nicht in Frage.

Die Suche nach einem unkomplizierten, erwachsenen kleinen Hund kann auch Zeit (inkl. längerer Anfahrtswege) in Anspruch nehmen (sie sind halt sehr gefragt und gerade jetzt erfüllen sich viele Menschen aufgrund der HomeOfficeZeit den Traum vom eigenen Hund).
Abraten würde ich euch von einem Hund, den man nur vom Bild + einer Internetbeschreibung sieht - ein vorheriges kennen Lernen des Hundes und der Lebensumstände wäre mir wichtig.

Ich rate dazu, in Ruhe zu besprechen ob es ein älterer oder erwachsener Hund, oder Welpe werden soll - und wenn ihr euch entschieden habt weiter zu forschen, nach welchen Kriterien man diesen auswählen sollte.
 
Hallo
Schön, dass Ihr noch so aktiv seit und eure Rente in vollen Zügen genießen könnt. Im Moment spricht eigentlich nichts gegen einen Hund. Aber, dass kann sich auch ganz schnell ändern. Deshalb sollte eine Hundeanschaffung genau überlegt werden und es sollte auch mit der Familie abgesprochen werden. Sollte sich am Gesundheitszustand (o.ä.) plötzlich etwas ändern, sollte jemand da sein, der den Hund dann übernimmt. Ältere Hunde sitzen oft für den Rest ihres Lebens im Tierheim. Notfalls würde ich es sogar im Testament fest machen, wer den Hund übernimmt, Aber, man soll ja nicht vom schlimmsten ausgehen.
Ich würde auch zu einen Hund aus dem Tierheim oder einen Notfall raten. In den Tierheimen sitzen so viele, liebe Hunde und warten auf einen neuen Besitzer. Ich würde aber keinen Welpen mehr nehmen, sondern einen Hund im mittlerem Alter. Da bekommt man dann meistens einen schon gut erzogenen Hund, dessen Besitzer verstorben oder im Pflegeheim ist. Solche Hunde sitzen oft für den Rest ihres Lebens unverschuldet im Tierheim . Von einen Hund aus dem Auslandstierschutz würde ich in eurem Alter absehen. Dass wäre mir persönlich doch zu risikoreich und zu nervenaufreibend. Es gibt übrigens eine Orga, die vermittelt ältere Hunde an ältere Hundefreunde oder einer Hunde in Not Orga. Einfach mal ins Internet sehen, oder sich Adressen im TH geben lassen. Im TH würde ich mit einigen Hunden Gassi gehen und sehen, obs passen würde. Die Rasse wäre mir so ziemlich egal, nur er sollte nicht zu groß oder zu aufgedreht sein. Beim Rassehund würde ich persönlich zum Spitz, Pudel oder Bolonka tendieren. Aber egal ob Mix oder Rassehund, es muss passen.
 
Danke für eure Antworten!

Das ist in Etwa das, was uns auch unsere Tochter gesagt hat!

Wir gehen einfach ganz frech davon aus, dass wir die nächsten 10 Jahre noch so fit sind, dass wir mit einem Hund zurecht kommen. Wir haben beide keine Krankheiten (außer ein bisschen Arthrose bei meinem Mann) und leben auch einigermaßen gesund. Deshalb haben wir nicht vor, den Hund zu vererben.

Wir machen allerdings doch einmal im Jahr eine Flugreise und machen uns Gedanken, ob ein Hundehotel in dieser Zeit in Frage käme. Zu unserer Tochter könnten wir den Hund eher nicht bringen, da sie einen älteren Kater und seit 2 Wochen noch 2 kleine Katzen hat. Die kleinen wären mit einem Katzenverträglichen Hund eher nicht das Problem, aber der alte Kater kennt absolut keine Hunde und hat Angst vor ihnen.

Ich glaube, wir werden uns mal in den Tierheimen in der Umgebung umsehen. Ein Hund aus dem Ausland kommt für uns auch eher nicht in Frage.

Unsere Tochter hat gesagt, dass es für Katzen oft Pflegestellen gibt, wo zu vermittelnde Tiere in einem Haushalt leben bis sie ein Zuhause finden und dass die Pflegenden die Tiere oft viel besser einschätzen können als es im Tierheim der Fall wäre. Gibt es so etwas auch für Hunde?
 
Hallo,
wichtig ist etwas besser zu überlegen, welche Eigenschaften der Hund haben soll ,
mit einem Scotch-Terriern wäre z.B.das Radfahren wohl nur begrenzt möglich .

Das Hunde heute 15-20 Jahre alt werden , ist wohl kaum zu Hoffen ,
die meisten Hunde werden weit weniger alt werden können .

Wie ich Eure Situation einschätze , solle der Hund wohl eine mittlere Größe haben ,
einen gemäßigten Schutztrieb haben , nicht den Garten umgraben ,
sich gerne bewegen , aber auch gemütlich im Hause bleiben können .

Nun gibt es Hunde die gerne gehorchen wollen und nicht so eigen ständig sind ,
dieses hängt nur zu einem gewissem Teil von der Ausbildung ab,
sondern auch vom allgemeinen Charakter der Rasse.

Bei einem Mischling aus dem Tierheim ist es sehr ungewiss , welche Eigenschaften dieser hat
und ob es gar ein Tier mit besonderen Problemen ist , welches häufig bei Hunden aus dem Ausland vorkommen kann.

Bei Welpen vom Züchter hat man selber die Möglichkeit , diesen nach seinen Vorstellungen zu prägen und weiß ,
welche Eigenschaften die gewählte Rasse haben soll . Es ist aber sehr aufwendig und anstrengend, einen Welpen aufzuziehen ,
bis er aus dem Gröbsten heraus ist .

Ich bin ungefähr in der gleichen Situation wie Ihr und habe mich, vor nicht allzu langer Zeit noch Mahl für einen Welpen entschieden,
aber habe es nicht bereut . Die Zeit einen Welpen aufwachsen zu sehen , möchte ich nicht missen .
Wenn jemand etwas an meinem Hund versaut , möchte ich es lieber selber gewesen sein ,
Ich glaube es ist besser , als wenn man die Probleme die ein älterer , schlecht geprägter Hund mitbringen kann ,
wieder ausbügeln muß .

Ob Mops , oder Pudel , über diese Aspekte solltet Ihr Euch auch Gedanken machen , wenn es um die Wahl eines Hundes geht .

Hermann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, wir suchen schon einen Hund, der nicht 4 Stunden am Tag Vollgas geben möchte sondern ein etwas ruhigeres Modell. Unsere Lili, bei der der Hütehund wesentlich deutlicher zu erkennen war als der Terrier, war der perfekte Hund für uns und einen mit ähnlichem Charakter würden wir uns auch wieder wünschen.

Einen freundlichen, kleinen (max. Kniehoch) Hund, der gern spazieren geht (mit dem Rad sind wir inzwischen weniger unterwegs) und der gern bei uns ist und nicht eigenständig jagen geht...
 
Da euch der Charakter so wichtig ist würde ich zu einem erwachsenen Hund raten - da wisst ihr eher, was ihr bekommt. Erste Anlaufstelle wäre für mich (war für mich übrigens auch, als ich noch gesucht habe) die Tierheime im näheren Umkreis. Und dann die im weiteren, falls die Leute in den ersten zu doof sind (soll vorkommen)... Ansonsten untereschreibe ich, was Manfred007 auch schon gesagt hat.
 
Bei einem Mischling aus dem Tierheim ist es sehr ungewiss , welche Eigenschaften dieser hat
und ob es gar ein Tier mit besonderen Problemen ist , welches häufig bei Hunden aus dem Ausland vorkommen kann.

Das sehe ich nicht so.

Einen erwachsenen Hund im TH oder auf einer Pflegestelle kann man besuchen, schauen, ob es paßt.

Ein Welpe ist zwar nett und niedlich, aber doch sehr arbeitsaufwendig. Mein Mann und ich sind ja auch schon älter, schon unsere letzen Hunde aus den vergangenen ca. 10 Jahren, sind als Erwachsene bei uns eingezogen.
Es gibt so viele unkomplizierte Hunde, die ein neues Zuhause brauchen.

Ein erwachsener Hund ist im Normalfall bereits stubenrein, kennt günstigenfalls bereits einige Grundkommandos. Man kann ihn charakterlich einschätzen, wo ein Welpe doch immer ein Überraschungspaket ist.

Wir haben es nie bereut, erwachsene Hunde aufgenommen zu haben.
 
Hallo,
Welpen werden meistens dass, was man aus ihnen macht , wobei schon ältere Hunde manchmal ,
neben Problemen in der Prägung haben, aber auch häufig schon solche in der Gesundheit mitbringen können .
Um ältere Hunde beim kennenlernen gleich richtig einschätzen zu können , muß man schon gewisse Hundeerfahrung mitbringen .
Ich treffe jeden Tag Hundehalter , die viele Probleme mit solchen geretteten Hunden aus dem Tierschutz haben
und ständig Hundetrainer und Ärzte bemühen müssen .
Ich denke immer , wer keine Probleme hat , der sucht sich welche .

Bei den etablierten Hunderassen , gibt es Hüte und Jagdhunde die mittelgroß , auch gehorsam und geeignet währen,
wie Kooikerhondje , unterschiedliche Collie , Kleiner Münsterländer , Pudel , verschidene Spaniel , Australian-Shepherd ,
Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever , Tervueren und andere .
Es gibt aber auch neue Rassen, wie auch Hybrid- oder Designerhunde , die immer beliebter werden
und den Bedürfnissen der Menschen unserer Zeit angepasst werden , wie der Elo , oder die Labradoodle u.s.w.
Mit solchen Hunden und deren Eigenschaften , sollte man sich auch ruhig mal beschäftigen .

Hermann.
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Ich treffe jeden Tag Hundehalter , die viele Probleme mit solchen geretteten Hunden aus dem Tierschutz haben
und ständig Hundetrainer und Ärzte bemühen müssen .
...

Sind das wirklich Hunde aus dem Tierheim "um die Ecke"? Das würde mich wundern. Denn in einem gutgeführten Tierheim kann man den Hund vor der Adoption ausgiebig kennenlernen, mit ihm spazieren gehen, die Sache überschlafen, noch mal besuchen...

Auslandstierschutz mit Verkauf ab Website ist allerdings eine andere Geschichte...
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben