Will to please?

So, wir haben gestern im Gelände noch mal ohne Belohnung "Sitz- Platz" durchgeführt. Lucky war Streber, hab ich nach dem 12. Mal abgebrochen, weil nach dem 6. "Sitz" gab er dann auch noch mit "Pfötchen". Aslan war sehr an der Umwelt interessiert, irgendwas roch sehr gut, er machte 2x mit, das 3. Mal hab ich nachdrücklicher eingefordert, dann hab ich ihn gehen lassen.
Wenn Aslan im Strebermodus ist, kann er recht viel, recht lange etwas ausführen, auch Ketten- aber schon in Erwartung einer Belohnung.
 
...
Ich möchte meinen Hund streicheln? Ich lade ihn ein zu mir zu kommen. Kommt er ists gut, kommt er nicht, ist das auch ok, er will halt gerade nicht. Und es kommt bestimmt in 50% der Fälle vor, dass er eben nicht will.
Genauso gestern. Beim Spaziergang hatte Hermes besseres zu tun. Er war nicht in 'wir probieren was aus' Laune, sondern wollte seine Seele baumeln lassen.
Danach lagen die Hunde müde herum und haben gedöst. In so einem Moment brauch ich garnicht versuchen etwas von ihnen zu verlangen.
"Ja, ein Geh mal vom Sofa, da will ich jetzt hin" geht immer, das muss halt sein, aber dann trollt er sich und legt sich 2m weiter wo hin.
Wirklich etwas von ihm abzuverlangen? Keine Chance...

Da ich weiß, dass mein Hund so ist, probiere ich es auch garnicht groß aus.
Ich überlege seit gestern, wie ich diese Sätze mit deiner Aussage zusammenbringe, dass Hermes WTP hätte.

Es gelingt mir nicht. Ein Hund, der WTP hat, der hat (fast) immer Lust was mit seinem Menschen auszuprobieren. Es mag sein, dass der Hund gleich darauf feststellt, dass das was da grad "ausprobiert" werden soll, so richtig blöd ist, aber der WTP-Hund hofft immer erst mal auf eine schöne Aktion)* und darauf hat er immer Lust. Ein Hund, der zu 50% überhaupt keine Lust auf irgendwas hat und in so einer Situation überhaupt nur das macht, was "sein muss", dem würde ich niemals WTP attestieren.


*Ich habe bei dem Satz gerade meine Motte vor Augen: ich musste sie baden, bereitete im Bad alles vor und rief sie dann. Sie hatte gemütlich im Wohnzimmer vor sich hin gedöst und meine Vorbereitungen nicht mitbekommen. Eine Sekunde später stand ein begeisterter Hund vor mir "jajajajajaja, wir machen was!" Das hätte immer so ausgesehen. (Außer wenn sie die Vorbereitungen mitbekommen hätte oder wenn sie krank war.) Eine weitere Sekunde später war ihr klar was ich vor hatte und ihre Begeisterung schlug in Entsetzen um.

Ich denke, dass Motte extrem war, was das betrifft. Ich hab immer gesagt, wenn es den Begriff WTP nicht schon geben würde, dann müsste er für sie erfunden werden. Aber das gehört für mich zwingend zum WTP: das der Hund die Idee, irgendwas MIT seinem Menschen zu machen, grundsätzlich toll findet. Immer.
 
Ich überlege seit gestern, wie ich diese Sätze mit deiner Aussage zusammenbringe, dass Hermes WTP hätte.

Es gelingt mir nicht.
Windhunde sind in meinen Augen per se Rassen ohne WTP. Aber wenn es bei Windhunden so etwas gibt, dann am ehesten noch beim Whippet.

Wenn man dem Hermes etwas schmackhaft macht, dann macht er es auch mit und hat Spaß daran und man kann es weitestgehend auch abrufen wenn es sein muss.

Wir können mittlerweile gut mit ihm arbeiten.
Deshalb lasse ich mich gerne zu der irrigen Annahme hinreissen, er hätte WTP.
Wenn mir dann aber Leute mit solchen Hunden, die nach Aufgaben lechzen dann erklären ihre Hunde hätten keinen...
Tja ist wohl auch subjektiv.
 
Bei Chihiro ist es so:
Etwas (am besten neues) mit mir zu machen:
"Yayyyy ich bin sofort dabei"
Etwas wiederholen, was sie schon kann:
"Ey alte, das kann ich schon. Mach mal selber"
Vor allem im Rettungshundetrainig hat mans richtig schön gemerkt, als sie mir bei den Motivationsanzeigen im Wald die Mittelkralle gezeigt hat :D da bleibt sie eiskalt stehen und glotzt mich an nach dem Motto: Ich hab gesehen wo er hinläuft und du auch, also Lauf selber.

Aber etwas mit mir zu er arbeit und wenn ich dann super stolz auf sie bin, das ist für sie die größte Belohnung. Wobei sie zu zusätzlichen Leckereien nicht nein sagt :p
 
Ich würde es auch so sehen, das der Hund mit WTP immer mit seinem Menschen zusammenarbeiten will...nicht 50%, nicht 80% sondern immer 100%.

Mein Limbo hat das definitiv nicht, der macht manchmal zu gerne sein Ding.
 
Es gelingt mir nicht. Ein Hund, der WTP hat, der hat (fast) immer Lust was mit seinem Menschen auszuprobieren. Es mag sein, dass der Hund gleich darauf feststellt, dass das was da grad "ausprobiert" werden soll, so richtig blöd ist, aber der WTP-Hund hofft immer erst mal auf eine schöne Aktion)* und darauf hat er immer Lust. Ein Hund, der zu 50% überhaupt keine Lust auf irgendwas hat und in so einer Situation überhaupt nur das macht, was "sein muss", dem würde ich niemals WTP attestieren.


*Ich habe bei dem Satz gerade meine Motte vor Augen: ich musste sie baden, bereitete im Bad alles vor und rief sie dann. Sie hatte gemütlich im Wohnzimmer vor sich hin gedöst und meine Vorbereitungen nicht mitbekommen. Eine Sekunde später stand ein begeisterter Hund vor mir "jajajajajaja, wir machen was!" Das hätte immer so ausgesehen. (Außer wenn sie die Vorbereitungen mitbekommen hätte oder wenn sie krank war.) Eine weitere Sekunde später war ihr klar was ich vor hatte und ihre Begeisterung schlug in Entsetzen um.

Ich denke, dass Motte extrem war, was das betrifft. Ich hab immer gesagt, wenn es den Begriff WTP nicht schon geben würde, dann müsste er für sie erfunden werden. Aber das gehört für mich zwingend zum WTP: das der Hund die Idee, irgendwas MIT seinem Menschen zu machen, grundsätzlich toll findet. Immer.

Das hast du super beschrieben.
Bei mir ist es grundsätzlich mit Neo so:
Er liegt auf seinem Platz. Ich gucke ihn an und brauche nur den Zeigefinger krümmen (komm her) und sofort ist er wach und kommt. dabei ist es ihm grundsätzlich erst einmal egal, was ich vorhabe, wichtig ist im, dass ich was vorhabe.
Ob das nun kuscheln oder Nasenarbeit ist, ist ihm da erst einmal wumpe.
Baue ich den Schertisch auf, liegen plötzlich alle Hunde gaaaanz leise unter dem Wohnzimmertisch - außer Smilla, die freut sich sogar über das scheren. :D

Wenn man dem Hermes etwas schmackhaft macht, dann macht er es auch mit und hat Spaß daran und man kann es weitestgehend auch abrufen wenn es sein muss.

Und das ist es.... Hunde, die richtigen WTP haben, denen muss man erst gar nichts schmackhaft machen. Die sind einfach so gut wie immer daran interessiert, mit ihren Menschen zu agieren und dabei ist ihnen anfangs erst einmal völlig schnuppe, was es für eine Aufgabe geben könnte. Sie ziehen ihren Menschen meist auch jedem Hundespiel vor.
 
Hm... das fällt für mich ehrlich gesagt alles eher unter dem Arbeitswillen, und nicht unter dem WTP.:oops:
 
Es ist wahrscheinlich wirklich eine Definitionssache. Arbeitswillen ist für mich, wenn ich die Hunde mit Lecker oder Spiel oder von mir aus auch Mäuseloch u.u.u. belohnen kann. Da arbeiten sie mit für sich aber nicht für mich.
 
Wenn mans mal wörtlich nimmt:
"will to please" = "Wille zu gefallen"
Er tut also Dinge, um dem HH zu gefallen. Das heißt ja nicht, dass der Hund alles tut, nur damit er dem HH gefällt. Er kann ja trotzdem mal sagen, ne das find ich jetzt blöd.
 



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