WTP hat nichts direkt mit Intelligenz zu tun.
Natürlich muss ein Hund intelligent sein, um arbeiten zu können, aber das gilt für einen Jagdhund oder Herdenschutzhund,...genauso.
Die "Art" der Intelligenz mag anders sein.
Ein arbeitender Herdenschutzhund beweist seine Intelligenz durch seine Selbstständigkeit.
Ein Hund mit besonders viel WTP denkt nochmal in anderen Bahnen - das ist schwer zu erklären.
Er ist natürlich mit Feuereifer dabei (wie der Bloodhound auf Spurensuche), aber in seinem Kopf rattert es oft fast unaufhörlich.
Sie verknüpfen Dinge einfach unheimlich schnell und haben oft ein sehr schnelles Lernpensum, ABER genau deshalb sind diese Hunde eben alles andere als selbsterziehend.
Sie lernen ja in genau demselben Tempo as, was sie nicht lernen sollen und wenn man beim Üben nicht punktgenau bestätigt, dann verknüpft er unter Umständen falsch.
Beispiel: Hund bellt und du willst ihm das Abgewöhnen, also belohnst du immer, wenn er ruhig ist. Du belohnst aber immer in dem Moment, in dem er pupst und zu spät für das Ruhigsein. Wenn du Pech hast hast du einen bellenden Hund, der dich ständig vollgast.
Ich weiß, war ein blödes Beispiel....
Aber genauso erziehen die Hunde dich in einem Affentempo.
Ich weiß z.B. von einem, bei dem der Besitzer den Hund immer mit einem Ball abgelenkt hat, wenn der Steine ins Maul genommen hat (um sie zu tragen und mit ihnen zu spielen).
Das ging 3x so und jetzt sucht der Hund mit Begeisterung Steine, damit endlich Ball gespielt wird.
Willow z.B. hat n der Fremdelphase gelernt, dass es Leckerlis gibt, wenn sie sich von jemand Fremden anfassen lässt oder nur an ihm schnuppert.
Als sie sich schon vor die Füße der Leute warf habe ich das Üben ausgeschlichen.
Das passte Madam aber mal gar nicht.
Das Ende vom Lied war, dass sie sehr, sehr, sehr lange an Fremden hoch ist (Pfoten auf ihren Oberschenkeln abgestellt) und sich dann zu mir umgedreht hat, weil sie für den Kontakt eine Belohnung wollte.
Es gibt Rassen, die sind eben intelligenter, auf ihre Art. Weil sie mitarbeiten wollen und alles dran setzen, auch mitarbeiten zu können.
Ich zähle die Perros tatsächlich auch zu den hochintelligenten Rassen. In Hundeschulen meist die Streber, lernen sie einem Affentempo (Neo hat für "Rolle" lernen 5 Minuten gebraucht).
Aber man kann aus jeder Rasse Vollhonks machen.
Ich hoffe, ich trete jetzt keinem auf die Füße, aber die ganzen Showlinienhunde - sei es Labrador, Golden Retriever oder sonstwas - sind nicht mehr halb so intelligent, wie sie normalerweise sein sollten.
Wenn man aus den Rassen so Familienfiffis macht, die stumpf durch die Gegend latschen und alles stoisch ertragen sollen, dann hat man oft einfachere (fast selbsterziehende) Hunde ohne Erwartung, aber die sind dann wirklich dumm.