Will to please?

Erster Hund
Hermes / Whippet (9)
Zweiter Hund
En-Lil / Whippet (4)
Ich neige immer dazu zu sagen, der Whippet wäre DIE WTP-Rasse unter den Windhunden.

Immer wieder jedoch höre oder lese ich von Haltern anderer Rassen, dass ebendiese keinen WTP mitbringen würden. Gerade wenn es sich dabei um Hunde handelt, die im Vergleich zu meinen geradezu "selbstausbildend" waren, dann - muss ich gestehen - verwirrt mich das schon.

Ich glaube jeder von uns hat diesen Ausdruck schon tausendmal gehört. Und bisher habe ich ihn auch einfach so hingenommen, ohne groß drüber nachzudenken. Aber gerade komme ich doch irgendwie ins Grübeln.
Was genau ist dieser "Will to please"? Gibt es dafür eine allgemeingültige Definition?
Kann ein Hund ihn haben oder nicht haben, also schwarz/weiß, oder gibt es Abstufungen?
Ist das eine Rasseeigenschaft oder etwas rein individuelles?
Oder kann man ihn gewissermaßen auch gemeinsam erarbeiten?

Wie sind Eure Ansichten, Definitionen und Vorstellungen? Woran macht man den WTP fest?
 
Also, ich kann dir sagen, Nanouk ist nicht selbstausbildend....leider:rolleyes:

Ich würde bei ihm sagen, dass er durchaus WTP hat, dieser bei ihm aber erst "gefördert" werden musste. Sprich, ich musste ihm ein paar Mal "erklären", dass es sich lohnt, wenn er "mir gefällt" und dann hat's klick gemacht und der WTP war da. Seitdem versucht er mir schon vieles recht zu machen. Er beobachtet mich viel und erkennt schon an minimalsten Gesten und Mimik, ob mir was gefällt oder nicht. Ich würde sagen, WTP ist, wenn der Hund sehr fein auf seinen Menschen reagiert/ihn sehr fein liest und daraus schließt, wie er sich am besten verhält, um ihm zu gefallen.

Was ist denn deine Auffassung von WTP? Ich muss gestehen, dass ich bis jetzt der Meinung war, Windhunde wären eher eigenständig und ohne WTP.:oops:
 
Der WTP ist gemeingültig der Wunsch den Menschen zu gefallen. Es gibt Rassen -wie die Retriever- bei den dieser Wunsch fest verwurzelt ist, und es auch tatsächlich rassetypisch und gewünscht ist. Es gibt aber Individuen die dennoch den WTP nicht mit bringen. Auf dem Seminar für die Besuchshunde war eine Dame die einen Goldendoodle hatte, der vom WTP noch nie etwas gehört hat, obwohl ja sowohl der Golden, als auch der Pudel (meines Wissens) den WTP mit sich bringen sollten. Die Dame war sehr verzweifelt mit ihm und auch kurz vor der Abgabe des Doodles.

Ich denke aber es gibt massive Abstufungen des WTP. Von „Menschen? Was interessieren mich Menschen? Was sind überhaupt Menschen?“ bis hin zum Hund der fast einen kollaps bekommt, wenn seine Herrchen ihn nicht bestätigen.
 
Was ist denn deine Auffassung von WTP? Ich muss gestehen, dass ich bis jetzt der Meinung war, Windhunde wären eher eigenständig und ohne WTP.:oops:
Ich glaube ich erkläre es am Besten anhand eines Beispiels :)

Windhundtypisch machte Hermes schon immer sein Ding. Er ist so ein Hund, wenn man mit ihm spazieren geht, dann stramm, mit einem Ziel vor Augen unbeirrt seines Weges gehen. Dann hat man die besten Chancen, dass er sich an einem orientiert. Schaut man zu viel nach ihm, freut er sich, dass du dich an ihm orientierst und macht mal wieder sein Ding. Die Untertanen passen schon auf, dass sie nicht verloren gehen.
Arbeiten für Leckerli? Nö. Wieso eigentlich überhaupt auf Wunsch eines Menschens irgendwelche Dinge machen, die dem Überleben nicht dienlich sind?
Also ja, das ist halt ein Windhund. Dem gibt man keine Kommandos, dem macht man untertänigst Vorschläge.
Neue Tricks oder Fähigkeiten lernt er sehr sehr schnell,.. er sieht nur meistens keinen Grund, sie dann auch auszuführen :)

Wir haben ihn trotzdem ausgebildet. Unterordnung für die BH. Viel Schweiß, viel Blut, noch mehr Arbeit und viel viel Motivation. Hermes war schon 3 als er die Prüfung das erste Mal bestand.
Jetzt laufe ich mit ihm Rally Obedience und es ist wirklich eine Tagesform Sache, ob ich ihn motiviert bekomme oder nicht.
Aber: Wenn man zu lange nichts mit ihm macht, dann fordert er seine Unterordnung, dann will er arbeiten und dann will er es auch richtig machen...
Und wenn dann der Hund neben einem ein schönes, beschwingtes Fuß läuft und man sieht das und freut sich und alleine deswegen wächst der Hund nochmal um 3cm und gewinnt an Ausdruck. Und wenn er dann auf seine Aufgaben wartet und sie (auch wenn sie eigentlich für einen Hund keinen Sinn machen) freudig und motiviert ausführt,.. dann ist das ja doch irgendwie auch der Wille, mir zu gefallen. Es richtig zu machen, es gut zu machen, dass ich stolz auf ihn bin und ihn toll finde.

Und da ich mir keinen Afghanen bei sowas vorstellen kann, oder einen Barsoi, oder einen Azawakh und durchaus auch von Whippets weiß, die z.B. im Obedience geführt werden oder in sonstigem Sport. Es gibt in Deutschland sogar einen geprüften Flächensuchwhippet. Dann sehe ich halt schon, dass unter den per se sehr eigenständigen Windhunden der Whippet noch derjenige ist, der am ehesten sowas wie einen Will to Please mitbringt.

Trotzdem ist er sicherlich in der Ausbildung mit den gängigen Sporthunderassen in keinster Weise zu vergleichen.
 
Das soll jetzt nicht beleidigend klingen, aber Windhunde gelten generell ja eher als nicht sooo intelligent. Vom Whippet speziell weiß ichs grad nicht, aber ich kann mich erinnern, dass der Barsoi lange Zeit als dümmste Hunderasse galt oder vllt. auch immer noch gilt.

Ich denke, um WTP zu haben, muss ein Hund eine gewisse "Intelligenz" haben.
 
Wtp ist für mich der hund will einem gefallen... Er schaut selbst was kann er anbieten, ist immer bereit dazu, schaut auf sein Mensch...
 
Das soll jetzt nicht beleidigend klingen, aber Windhunde gelten generell ja eher als nicht sooo intelligent. Vom Whippet speziell weiß ichs grad nicht, aber ich kann mich erinnern, dass der Barsoi lange Zeit als dümmste Hunderasse galt oder vllt. auch immer noch gilt.

Ich denke, um WTP zu haben, muss ein Hund eine gewisse "Intelligenz" haben.
Ich glaube dass dieses Denken, dass Windhunde dumm sind daher kommt, dass man Intelligenz von Hunden daran misst, wie bereitwillig sie neue Tricks ausführen und mit dem Menschen kooperieren.
In Wirklichkeit ist das aber natürlich keinerlei Maß für die Intelligenz eines Hundes.

Es wird halt nie unterschieden, ob der Hund etwas nicht macht, weil er es nicht versteht, oder ob er sehr wohl verstanden hat um was es geht, die Übung aber sinnlos findet.
Und das ist in meinen Augen jedoch der Kern der Geschichte.

ein Hund, der eine Übung ohne es zu hinterfragen 10mal hintereinander macht,... inwiefern ist der intelligenter als z.B. mein Hund, der sie einmal macht und sich dann fragt warum die dämliche Alte das jetzt nochmal sehen will.

Deine Definition des WTP basiert auf einem sehr intelligenten Hund, der seinen Menschen sehr genau lesen kann.
Ich denke fast, dass das eher die Hunde sind, die den Menschen so manipulieren können, wie es ihnen gerade in den Kram passt.

Echten Will to please würde ich eher bei etwas stumpferen Hunden verorten, die wirklich einfach nur abarbeiten, was der Mensch ihnen vorgibt.
 
Das soll jetzt nicht beleidigend klingen, aber Windhunde gelten generell ja eher als nicht sooo intelligent. Vom Whippet speziell weiß ichs grad nicht, aber ich kann mich erinnern, dass der Barsoi lange Zeit als dümmste Hunderasse galt oder vllt. auch immer noch gilt.

Ich denke, um WTP zu haben, muss ein Hund eine gewisse "Intelligenz" haben.
Das eine hat mit dem anderen aber nichts zu tun. Das ist eine Frage, wie man Intelligenz misst.
Ein Terrier braucht zur eigenständigen Lösung von Aufgaben nicht weniger Intelligenz als ein Border, der Menschensignale lesen muss.;)

Edit: Wenn man gemein wäre, könnte man auch sagen, Rassen mit WTP sind weniger intelligent, weil sie ständig Anweisungen brauchen. :p:p:D
 
Deine Definition des WTP basiert auf einem sehr intelligenten Hund, der seinen Menschen sehr genau lesen kann.
Ich denke fast, dass das eher die Hunde sind, die den Menschen so manipulieren können, wie es ihnen gerade in den Kram passt.

Genau, und wenn man von meiner Definition von WTP ausgeht, muss ein Hund "intelligent" sein, um seinen Menschen zu lesen und daraus sein Verhalten zu kombinieren;)
 
Aber braucht man wirklich eine hohe Intelligenz um herauszufinden, wie man jemandem eine Freude machen kann?
 



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