Wie lange oder überhaupt Welpenfutter bei großen Rassen?

Erster Hund
Maxi/Mix(*)
Zweiter Hund
Amy/BernerSennen;6 M
Hallo🙂

in ein paar Tagen ist es nun endlich soweit und unser Welpe wird bei uns einziehen.
Was mir noch immer Kopfzerbrechen bereitet - das Futter für einen Berner Sennen Welpen. Ich habe so viel recherchiert und gelesen... übrig geblieben sind trotzdem nur Fragezeichen.

Einen Welpen, dessen Leben sich auf einen Schlag ändert, soll man nicht zusätzlichen Stress machen durch die Futterumstellung.
Heißt, das gewohnte Futter steht für die kommenden zwei Wochen schon parat.

Nun zu meinen Fragen
Ich möchte die kleine Maus hauptsächlich mit "Mischkost" ernähren.
Also einmal am Tag eine Portion Trockenfutter (kaltgepresst) und die übrigen Mahlzeiten aus der Dose, bzw. "Teilzeit-Barf".

Wie lange sollte ein Welpe "der Größe" Welpenfutter bekommen?
Soll er überhaupt Futter für Welpen bekommen, wegen des gelenkschonenden Wachstums?
Muss das Dosenfutter extra für Welpen sein? (meine Katzen haben kein extra Kittenfutter bekommen)

Es gibt so viele verschiedene Empfehlungen, da blicke ich nicht mehr durch.
Vielleicht hat jemand einen Rat für mich, bzw. kann mir erzählen, wie er seinen Welpen durch die Wachstumsphase ernährt hat.
 
Oh Futterfragen sind gefährlich 😅
Wir füttern wie du, zum Teil Trocken (super für mal schnell belohnen), Dose, und Barf. Meine Hunde sind generell Allesfresser da gibt es mal ein Stückchen Käse oder auch eine Banane. Wir fahren damit am Besten.
Welpenfutterauf jedenfall die erste 6 Monate,danach achte ich sehr auf den einzelnen Hund. Sie sollen ja auch nicht zu dick sein, gerade im ersten Lebensjahr nicht.
 
Heißt, das gewohnte Futter steht für die kommenden zwei Wochen schon parat.

Das würde ich davon abhängig machen, ob das Futter welpentauglich ist.
Ein Welpe wird meistens erst ab der 4. Woche langsam an etwas festere Nahrung gewöhnt.
Vorher wird er vollständig flüssig ernährt mit der Muttermilch.
Man fängt also erstmal mit Brei, Feuchtfutter oder sehr fein zerkleinertem Fleisch an zu füttern.

Bis zur Abgabe des Welpen mit 8 Wochen sind dann gerade mal 4 Wochen vergangen, von denen er vielleicht 2 Wochen ein Fertigfutter bzw. Trockenfutter gewöhnt ist. Also ist das "gewohnte" Futter auch noch ziemlich unbekannt für ihn.
Wenn der Welpe Trockenfutter bekommen hat, würde ich das allenfalls 2-3 Tage weiter füttern, dann aber jeden Tag eine Mahlzeit mehr durch Nassfutter oder Frischfutter ersetzen.

Erst ab ca. 4 Monaten produziert der Körper des Welpen die Enzyme, mit denen er Trockenfutter verwerten kann.
Vorher würde ich auf keinen Fall Trockenfutter geben.

Wie lange sollte ein Welpe "der Größe" Welpenfutter bekommen?

So lange wie er wächst, weil der Bedarf so lange erhöht ist. Damit ist nicht nur das Wachsen in die Höhe gemeint.
Das Wachsen dauert ca. 1,5 Jahre - bei einem sehr großen Hund kann das auch länger dauern.
Erst dann ist der Körper wirklich fertig.

Soll er überhaupt Futter für Welpen bekommen, wegen des gelenkschonenden Wachstums?

Das kommt darauf an, welche Zusammensetzung das Futter hat und ob der Hersteller einem Ammenmärchen glaubt oder ob er ein fundiertes Fachwissen hat.
Ein proteinreduziertes Futter für Welpen sollte man unbedingt vermeiden.
Es gehört nämlich in den Bereich der Märchen, dass viel Protein einen Welpen zu schnell wachsen lässt.

Man sollte einen Welpen unbedingt hochwertig ernähren.
Die Nährstoffe sind die Bausteine des Körpers. Was man jetzt aus finanziellen Gründen oder aus Bequemlichkeit spart, rächt sich später durch eine schlechtere Gesundheit.

Ich würde mich weniger auf Ratschläge verlassen, weil das immer nur Meinungen sind, die richtig oder falsch sein können.
Man sollte selbst ein fundiertes Wissen über die Ernährung des Hundes haben.
Niemand anderes kann die Verantwortung übernehmen.

Ich empfehle dir diesen Blog:


Frau Wolf ist Ernährungsberaterin und auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft.
Du findest dort auch jede Menge Infos über Fertignahrung.
Wenn ein Teil der Nahrung Barf sein soll, kommst du nicht umhin, dich in das Thema einzulesen.

Wir können dich hier auch beraten und deine Futterpläne prüfen.
Wir können auch das gewählte Fertigfutter (Dosen oder Trockenfutter) für dich unter die Lupe nehmen.
Die Zutaten sind ganz entscheidend für eine gesunde Ernährung.

Aber ein Grundwissen solltest du selbst haben.
 
Hallo @Bubuka

vielen Dank für deine wirklich ausführliche Erklärung. Mir erscheint jetzt einiges klarer.

Das Trockenfutter nicht gut für einen Welpen sein soll, das hatte ich schon mitbekommen, war mir aber nicht so richtig bewusst, dass es mit den Enzymen zu tun hat, die er erst mit ca. vier Monaten produzieren kann. Auch logisch erscheint mir Deine Erklärung, dass sein "gewohntes" Trockenfutter nicht wirklich gewohnt ist, weil es für den Welpen doch relativ neu in seiner Ernährung ist.

Das heißt, ich kann ihm schon in der ersten Woche langsam auf Feuchtfutter umstellen?
Ich kann es mir nicht vorstellen, aber ich glaube gelesen zu haben, dass man nicht zu schnell das Futter Wechseln soll, weil der Körper sonst zu Unverträglichkeiten neigt. Also das neue, gute Futter als Allergen einsortiert?

Ich habe zwei Katzen, die am Anfang bei dem harten Wechsel auf neues Futter mit Durchfall reagiert haben. Nachdem ich dann langsam, Stück für Stück neues Futter dazu gegeben habe, hielt es sich in Grenzen und es blieb ein zwei Tage bei weichem Kot. Unverträglichkeiten oder Allergien gegenüber einer Sorte Fleisch sind bisher nicht aufgetreten. Ob man das vergleichen kann, weiß ich nicht. Aber so in etwa stelle ich mir das auch bei einem Welpen vor.

Das Futter, welches er momentan bekommt ist Josera Kids. Bin davon nicht so begeistert, einerseits wegen der undurchsichtigen Zusammensetzung (Geflügelprotein) und weil die %-Angaben für die einzelnen Zutaten fehlen.

Ich würde ihm Lukullus Junior füttern wollen, kaltgepresst. Da gibt es eine Sorte mit Huhn und Lachs, für alle Größen.
Bei dem Dosenfutter tendiere ich in Richtung Mac's, GranatPet oder Belcando.
Der Preis schreckt mich im ersten Moment bei der später empfohlen Futtermenge schon ab. Bei ca. 40 - 50 kg Endgewicht bräuchte er dann in etwa 1.600 g. Das sind zwei große Dosen!

Danke für den Link zum Barf-Blog. Da werde ich mich die nächsten Tage wohl tief in die Materie einlesen müssen.
Wenn man den Hund Barfen würde, kommt man dann auf die selbe Futtermenge pro Tag? Oder benötigt er davon weniger, weil es wirklich eine sehr hochwertige Form der Fütterung ist?
 
Das heißt, ich kann ihm schon in der ersten Woche langsam auf Feuchtfutter umstellen?

Ja, das würde ich nach 2-3 Tagen langsam umstellen. Von den 4 Mahlzeiten pro Tag würde ich jeden Tag eine Mahlzeit durch Feuchtfutter ersetzen. Wenn es bei der ersten oder zweiten Mahlzeit Feuchtfutter Probleme geben sollte, kannst du ja langsamer vorgehen.

Durchfall beim Welpen hat auch oft andere Ursachen. Die Welpen werden kurz vor der Abgabe ja entwurmt und geimpft.
Das macht viel mehr Probleme als eine Futterumstellung.

Ich kann es mir nicht vorstellen, aber ich glaube gelesen zu haben, dass man nicht zu schnell das Futter Wechseln soll, weil der Körper sonst zu Unverträglichkeiten neigt. Also das neue, gute Futter als Allergen einsortiert?

Ein Trockenfutter enthält bis zu 50 verschiedene Bestandteile, das ist das Problem mit Unverträglichkeiten.
Die meisten Bestandteile sind körperfremd (synthetisch hergestellte Vitamine oder isolierte Mineralstoffe, Konservierungsmittel usw.). So ein Futter kommt in der Natur einfach nicht vor und breitet darum Probleme.

Nach meiner Ansicht verursachen Impfungen noch weit mehr Allergien als das Futter.
Der Wirkverstärker Aluminium wirkt allergieauslösend, das ist bekannt.

Zitat aus der Allergieforschung:
„Aluminium macht das Immunsystem gegen eine gleichzeitig verabreichte Substanz scharf", erklärt Prof. Erika Jensen-Jarolim.

"Aluminium wird standardmäßig für die Allergieerzeugung verwendet“


Ich würde ihm Lukullus Junior füttern wollen, kaltgepresst. Da gibt es eine Sorte mit Huhn und Lachs, für alle Größen.
Bei dem Dosenfutter tendiere ich in Richtung Mac's, GranatPet oder Belcando.

Das sind ganz gute Sorten, die ich auch ruhig mal abwechseln würde.

Bei ca. 40 - 50 kg Endgewicht bräuchte er dann in etwa 1.600 g. Das sind zwei große Dosen!

Auf die Menge kommt man auch beim Barfen:


Das sind ja Richtwerte und die optimale Menge muss man für seinen Hund herausfinden.
Ich füttere meine Hunde so, dass sie richtig satt sind, aber nicht übergewichtig werden.
Ich taste mich also von der Höchstmenge nach unten.

Dann gibt es Hundehalter, die wollen möglichst günstig füttern und geben erst mehr, wenn der Hund zu dünn ist.
Sie tasten sich mit der Menge langsam nach oben.

Der Spielraum zwischen Übergewicht und Untergewicht ist sehr viel größer als angenommen.
Junge erwachsene Hunde können genauso wie junge erwachsene Menschen ziemlich viel futtern ohne übergewichtig zu werden. Sie leisten ja auch viel.
Ich würde weder Hund noch Mensch die Essensmenge knapp bemessen bei einer guten Figur, weil es furchtbar ist, nicht satt zu werden.
 
Was mir persönlich wichtig wäre bei der Welpenernährung wäre das ich mich erst nur auf maximal 2 verschiedene Fleischsorten konzentrieren würde (ich persönlich tendiere wegen der einfachen und kostengünstigen Verfügbarkeit sowie auch aus ökologischen Gesichtspunkten zu Rind und Huhn).

Einerseits wegen der oralen Toleranz, andererseits falls sich doch eine Futtermittelallergie bilden sollte (gibt ja genügend Einflüsse die das begünstigen wie Umweltgifte, Impfungen, zu früh zu viele potenzielle Allergene usw.) hat man noch eine Auswahl.
 
Hallo @Crime

Orale Toleranz ist das Stichwort, dass mir entfallen war.

Reicht es, diese "Toleranz" über ein paar Tage aufzubauen, oder sollte man da mehrere Wochen dran bleiben und solange das selbe Füttern bis sich die Toleranz aufgebaut hat?
 
Mit der Dauer kann ich leider nichts zu sagen. Vielleicht kann @TinaH dir dazu mehr sagen wenn sie hier zufällig (oder weil ich sie jetzt markiert hab 😉) vorbei schaut.
Ich glaube aber das hat weniger was mit Dauer als viel eher mit dem Alter zu tun. Unter einem bestimmten Alter sollte man dies einfach gering halten.
 
An deiner Stelle würde ich dem Welpen das vom Züchter gewohnte Futter etwa 2 Wochen lang weitergeben.
Sofern er es verträgt und gut frisst.

Wenn du nämlich bereits in den ersten Tagen anfängst umzustellen und der Kleine bekommt dann Durchfall, dann weißt du nicht, woran es nun liegt.
Ob an der Aufregung über den Umzug oder am neuen Futter.

Daher würde ich persönlich erst dann anfangen langsam umzustellen, wenn der Kleine sich eingewöhnt hat und fit ist.
Bei der Umstellung würde ich eine Sorte Nassfutter auswählen und eine Sorte Trockenfutter.
Beides langsam einführen und dann, falls es vertragen wird, ein paar Wochen füttern.

Wenn er beide Futtersorten über mehrere Wochen verträgt und mag, erst dann würde ich andere Sorten dazu einführen.
Später kannst du ruhig immer wieder wechseln, mache ich bei Kira auch so.
 
Reicht es, diese "Toleranz" über ein paar Tage aufzubauen, oder sollte man da mehrere Wochen dran bleiben und solange das selbe Füttern bis sich die Toleranz aufgebaut hat?

Ein Dosenfutter enthält ja schon mehrere verschiedene Zutaten. Da ist die Gewöhnung an einzelne Bestandteile gar nicht möglich. Das geht nur beim Barfen oder beim Kochen einer Mahlzeit.

Wenn du nämlich bereits in den ersten Tagen anfängst umzustellen und der Kleine bekommt dann Durchfall, dann weißt du nicht, woran es nun liegt.
Ob an der Aufregung über den Umzug oder am neuen Futter.

Das weiß man ohnehin nie, weil ja auch noch Wurmmittel und Impfung in diese Zeit fallen.
Wenn der Welpe nach dem ersten Nassfutter Durchfall bekommt, geht man halt langsamer vor.
Man kann das Nassfutter auch erstmal Teelöffelweise dazugeben.
Ich hatte noch nie bei einem Welpen Umstellungsprobleme.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben