Wie lange nach Hundeabschied getrauert, bzw. wann nächsten Hund adoptiert?

Erster Hund
Luna/Labbi +14,4J.
Zweiter Hund
Abby/Papimix 11J.
Dritter Hund
Orlando/Hütemix 11J.
Habe bei Nachbarn und vom Lesen her schon sehr unterschiedliches mitbekommen. Mich würde das einfach interessieren, für jeden ist es individuell anders und dann auch gut so. Aber vielleicht gibt es doch Erfahrungen oder sogar Hinweisen, dass es nicht gut war oder das nächste Mal anders gemacht werden würde? Auch das kann man nicht auf andere ummünzen, aber vielleicht zum Nachdenken anregen. Planen werde ich nichts. Ich weiß nur ohne Hund geht nicht. Inzwischen denke ich ohne 2 Hunde geht nicht, also zumindest nicht auf Dauer oder für immer. Ich denke die Trauer wird mich immer begleiten. Einen Welpen will ich auf jeden Fall einmal in meinem Leben noch haben. Aber für ganz lange erst mal kann ich es mir gar nicht vorstellen einen Welpen nochmal groß zu ziehen. Ein alter Hund genauso wenig. Ich denke das Schicksal oder der Zufall wird dann sowie eintreten. Ich versuche realistisch zu bleiben, am Wichtigsten ist dann aber doch die Herzensentscheidung und die Gefühle. Mir geht es aber nun um euch wie es bei euch war. Liebe Grüße
 
hm.. das ist wirklich sehr individuell.

Als wir unsere Romy gehen lassen musste, wäre ich wohl relativ zeitnah wieder bereit für einen neuen Hund in unserem Leben gewesen. Es ist schwer zu sagen im Nachhinein, ich würde schätzen, dass ich nach ca 3 Monaten soweit gewesen wäre.

Allerdings mein Mann noch lange nicht.

Es dauerte fast auf den Tag 2 Jahre, bis Casha hier einzog.
Und das auch nur weil mein Mann merkte, dass mir wirklich was fehlt und ich zugegeben diesbezüglich auch Druck gemacht habe. Denn der Grund für seine Ablehnung war ja nicht, dass er Hunde generell nicht mochte, sondern dass er immer noch um Romy trauerte bzw Angst vor einem erneuten Verlust hatte.

Was ich heute anders machen würde?
Ich würde meinem Mann durchaus seine Trauerzeit zugestehen. Aber nicht mehr so lange. Es war ganz schrecklich für mich, keinen Hund um mich zu haben.
Tatsächlich ist der Plan allerdings, generell zwei Hunde zu halten. Dann ist die Lücke vllt nicht ganz so groß, man kann um das verstorbene Tier trauern und sich in aller Ruhe mit dem Gedanken "neuer Hund" auseinandersetzen. So die Theorie.
 
Cool, diesen Plan hatte ich schon umgesetzt. Als meine Hündin anfing abzubauen und einfach langsamer und älter wurde mit 8 Jahren zog meine Zweithündin mit 1 Jahr ein. Dadurch wurde Seniorhündin viel jünger und vitaler. Und ich wollte einfach sichergehen auch, dass ein Hund schon da ist, damit ich nicht in ein Loch falle nach dem Tod und ich denke ich neige eher dazu auch Angst vor einem neuen Verlust zu haben und mir dann keinen Hund mehr her zu tun. Wir werden sehen in wie weit mein Plan aufgeht. Ich hoffe, dass meine Zweithündin nicht auch noch sehr trauert. Was ich aber eher nicht glaube. Als meine Ersthündin 2 Jahre alt war, wollte ich eh schon immer 2 Hunde haben. Das hat dann allerdings noch 6 Jahre gedauert bis es soweit war. Gedanken und Wünsche gibt es immer, was daraus dann letztendlich wird und wann finde ich dann doch echt interessant. Doch ich fühle mich jetzt schon leer nur mit einem Hund Gassi zu gehen, besonders mit so einem kleinen Hund. Die Leine spüre ich kaum und kann Abby am kleinen Finger Gassi führen. Vom Kopf her und der Verantwortung würde ich vor einem neuen Zweithund die Abby nochmal richtig gut erziehen. Alles was sich so eingeschlichen hat oder was noch verbesserungswürdig ist. Auch möchte ich unsere Bindung und Beziehung eine Zeit lang festigen und stärken. Mit ihr habe ich ja noch nicht wirklich alleine gelebt. Bisher suche ich auch schon nach neuen Herausforderungen oder einfach mal wieder Leben in der Bude. Deshalb sind öfters mal Freunde mit Hunden da oder ich biete Hundebetreuung an. Das kann ich alle Mal dann noch weiter machen oder intensivieren, falls ich das Bedürfnis danach habe.
 
Tatsächlich ist der Plan allerdings, generell zwei Hunde zu halten. Dann ist die Lücke vllt nicht ganz so groß, man kann um das verstorbene Tier trauern und sich in aller Ruhe mit dem Gedanken "neuer Hund" auseinandersetzen. So die Theorie.

Das funktioniert nicht wirklich, jedenfalls nicht bei mir.
Ich habe ja schon sehr lange immer 2 oder 3 Hunde. Wenn einer starb, war ja immer noch einer (oder 2) da. Trotzdem war die Lücke groß.

Bei uns ist nach dem Tod eines Hundes immer sehr zeitnah ein neuer eingezogen. Spätestes nach einigen Wochen.
Die Trauer um den verstorbenen Hund war trotzdem da, teilweise schon sehr intensiv. Die ist auch heute, nach Jahren, immer noch da. Grad wenn ich mit solchen Themen konfrontiert bin.

Mit dem Gedanken "neuer Hund" habe ich mich schon befaßt, als der alt gewordene oder kranke Hund noch lebte. Aktiv gesucht habe ich allerdings nie. Das wäre mir falsch erschienen.
Aber ich wußte, wenn ein Hund gegangen ist, werde ich nach einigen Tagen anfangen zu suchen.

Keinen Ersatz für den verstorbenen, sondern eine neue Freude.
 
Wir haben fast 6 Jahre gebraucht nach dem Tod von userer letzten DSH Lady. Ich wollte keinen Hund mehr, aber GöGa. Der trauerte Jahre um unsere Hündin,, ihm fehlten die langen Spaziergänge im Wald und einfach alles.
Dann trafen wir letztes Jahr auf unsere Ella, geplant war es von meiner Seite aus nicht. Nur gucken, gerechnet das ich mit einem Hund nach Hause kommen werde, habe ich auch nicht. Aber ich habe mich verliebt und da konnte ich doch nicht ohne sie nach Hause fahren. Ella zeigte sich als Traumhund, sie wollte alles richtig machen und hat alles richtig gemacht. Auch von Anfang an lieb und vorsichtig zu den Katzen, es solte so sein, daß wir 7 Jahre bräuchten-Karma!
Wir sind dermaßen glücklich mit ihr.
Ich kann nur empfehlen sich nicht schnell wieder einen Hund zuzulegen, manchmal wartet zur richtigen Zeit, der richtige Hund.
 
Tatsächlich ist der Plan allerdings, generell zwei Hunde zu halten. Dann ist die Lücke vllt nicht ganz so groß, man kann um das verstorbene Tier trauern und sich in aller Ruhe mit dem Gedanken "neuer Hund" auseinandersetzen. So die Theorie.

Diese Theorie ist zwar wünschenswert, funktionierte bei mir aber in der Praxis überhaupt gar nicht.

Als mein großer Rüde verstarb (plötzlich und unerwartet), war die Trauer immens; dazu der Schock, ihn morgens wie schlafend (auf dem Bauch, Vorderbeine ausgestreckt und Kopf auf den Pfoten) aufzufinden - mit einem Schwarm Fliegen drumherum. Für ihn war es das beste so, sein Herz versagte im Schlaf und er merkte nichts davon.
Die Hündin, sein bester Katzenkumpel, einige der anderen Katzen - alle waren für mehrere Wochen völlig von der Rolle. Am schlimmsten hatte es die beiden erstgenannten getroffen, dazu ich mit gebrochenem Herzen - es war total schrecklich.

Die Lücke, die ein Individuum hinterläßt, ist nicht zu schließen, durch nichts. Egal wieviel Tiere man hat.

Allerdings ist es ein gewisser Trost, sich an den anderen erfreuen zu können, das gebe ich zu.
Derzeit trauere ich um meine geliebte Tiffany, die am 17. August (vermutlich Schlaganfall) leider erlöst werden mußte.
Ihre Töchter und Söhne sowie ihre Freundinnen trauerten ebenfalls, aber sie "waren schneller damit fertig" (als ein Mensch).
Sie konnten sich in Ruhe verabschieden, zeigten aber auffälliges Verhalten nach der Realisation des Todes. Denn auch Tiere trauern.
 
Als es klar war das Cindy ( zu der Zeit hatten wir 4 Hunde) nicht mehr lange lebt habe ich vorher schon nach Verpaarungen geschaut die mir zu gesagt haben. Da habe ich mich in Dezember auf die Warteliste setzten lassen. Im Januar ist Cindy " überraschend schnell " gestorben. Noch viel überraschender Aiden im Februar. Jaano ist dann im März geboren
 
Mir hat es geholfen, immer ziemlich schnell einen neuen Hund zu adoptieren.
Ich hatte schon etliche Hunde und alle verstorbenen waren fuer mich einzigartig.
Man denkt immer an sie, ihre Macken und Vorzuege. Ihr Platz wird nie ausgefuellt werden.

Ein neuer Hund soll den alten ja nicht ersetzen.
Ich verstehen Menschen die lange trauern, das ist voellig normal.
Die Trauer um den verstorbenen Hund wird ja nicht kleiner mit dem Einzug eines neuen Tieres,
sie wird nur ertraeglicher weil man den Neuling ja erst mal kennenlernen muss und sich auf ihn
einstellen und sein Vertrauen gewinnen. Diese "Arbeit" hilft uns, zeitweise unsere Trauer nicht so
stark zu empfinden.
 
Bei mir war alles dabei bei von direkt wieder bis lange warten. Einmal war ich fast 2 Jahre ohne Hund. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens.
Mein Wy ist im Februar viel zu früh und plötzlich verstorben, er war erst 8.
Monate vorher hatte ich schon gekuckt wegen einem neuen Hund, allerdings als Nr. 3 gedacht. Hatte aber nix gepasst, damals sollte es noch ein erwachsener Hund werden.
Nach Wys Tot hab ich dann gesagt Amber bleibt Einzelhund, immerhin ist sie deutlich älter, wer weiss also was kommt. Zu der Zeit hatte ich noch eine Pflegehündin. Als sie weg war hielt ich es ne knappe Woche aus, auch Amber litt, so intensive Trauer eines Hundes kannte ich nicht. Sie war ein Schatten ihrer selbst, in 2h um 5 Jahre gealtert....Dann kam der nächste Pflegehund, der dringend einen Platz brauchte. Er half uns etwas, aber er war nicht "unser hund". Ich dachte ich wäre nicht bereit, Amber wäre nicht so weit...
Zufällig stolperte ich dann zum zweiten mal über Haylees Züchterin. Das Schicksal sorgte dann für den Rest. Und ich bereue nichts. Haylee ist alles was ich mir wünschen kann, sie ist unser Schicksalshund. Mit ihr lebt Amber auf, die Beziehung zwischen den Mädchen war von Anfang an wie mit ihrem geliebten Wy. Haylee ist für mich was ich brauche und bei meinem Sohn wieder ganz anders.

Geplant ist allerdings kein weiterer Hund , wenn Amber nicht mehr ist. Wäre nicht fair dem neuen gegenüber. Ich hoffe ich komme damit klar 🙈
 
Jeder Mensch ist verschieden und trauert anders, dem einen hilft gleich ein neues Tier, ein anderer braucht seine Zeit um dem neuem Tier gerecht zu werden und sich auf was neues und sich dem neuen Tier einzulassen.
Ich wollte im vorherigen Post nur sagen, das man sich nicht nur als Ablenkung gleich den nächsten oder nächstbesten Hund zulegen sollte.
Denn wenn man innerlich noch nicht bereit ist, merkt das auch der Nachkömmling, und ich glaube, so würde auch keine innige Bindung hergestellt werden können.
GöGa vergleicht Ella oft noch mit Lady, aber sie ist Lady sehr ähnlich, und wir glauben sogar, das sie vom selben Züchter sein könnte. Naja, Züchter kann man den nicht nennen, aber das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls war es Allseits Liebe auf den 1. Blick, und das ist an der Bindung jetzt deutlich zu merken.
Ella wird abgöttisch geliebt und sie liebt uns.
Das war wirklich eine Schicksalsbegegnung, das sagte auch nach der Erzählung unsere vorherige TÄ, das es so sein sollte, das 6 Jahre vergehen mussten.
 



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