Wie Hund und Katze... Fragen zu unserem Junghund

Du brauchst doch kein schlechtes Gewissen zu haben! Du scheinst eine ganz normale, engagierte und verantwortungsbewusste Hundehalterin zu sein und ich finde nicht, dass du irgendwo gröbere Fehler gemacht hast.

Dass dein Hund nicht so häufig wie ein Großstadthund Artgenossenkontakte hat, kannst du ja nichts dafür wenn du so ländlich lebst. Dafür hast du den Vorteil, dass ihr bestimmt tolle Spaziergehmöglichkeiten direkt vor der Haustür habt. Und vielleicht findest du übers Internet ja noch nette Hundebesitzer für gemeinsame Spaziergänge :)

Ich würde mit dem Hund an deiner Stelle ruhig eine größere HlRunde am Tag im Wald spazierengehen und ihr weiterhin in gefahrloser Gegend viel Freilauf ermöglichen.

Ruhezeiten finde ich aber auch ganz wichtig. Gerade Welpen und Junghunde haben ein großes Ruhebedürfnis. Darum drehen sie ja auch manchmal auf, wenn sie eigentlich schon "drüber" sind. Das ist aber nicht dramatisch sondern normal - kennt man ja auch von kleinen Kindern ;)
 
Danke dir aber grade hab ich das Gefühl ich hab alles falsch gemacht und sie lernt jetzt nie mehr mit anderen Hunden und den Katzen umzugehen :(

Aber es ist Quatsch jetzt drüber nachzudenken was hätte sein können - ich mache es ab jetzt besser, versuche Leute zu finden mit denen wir uns regelmäßig treffen können , sorge für mehr Auslastung und mache mit den Katzen weiter wie bisher.

Den freilauf kann und soll sie auf jeden Fall genießen, das ist der Vorteil hier bei uns. Und ich bin jetzt auch beruhigt dass es nicht zu spät ist, ihr beizubringen an der Leine zu laufen. :)

Heute waren wir schon etwas länger draußen und in der Wohnung hat sie auch ordentlich getobt weil wir einen Ikea Schrank aufgebaut haben hatte sie viel pappe zum rumschleudern und zerfetzen :D und als das zu langweilig wurde hat sie meinem Bonsai die Erde geklaut...

Danach hat sie sich von allein auf die Couch gelegt und ein bisschen geschlafen, kein einziges mal hat sie die Katzen angebellt bisher heute. Und um 2 kommt meine Tante mit ihrem Hund, einem 8 Monate altem Golden Retriever. Sie kennen sich schon aber beim letzen Mal hat er sie total überrannt :traurig7:
 
Hoffentlich hab ich nicht zu viel falsch gemacht und sie ist zufriedener, wenn sie mehr machen kann und Kontakte hat :( ich hab so ein schlechtes Gewissen:wuetend2:

Ich finde, du hast das bisher sehr gut gemacht. Du bist auf die Bedürfnisse eingegangen, hast sie viel frei laufen und erkunden lassen. Das machen nur wenige Welpenhalter richtig.

Im Winter ist es auch einfach schwieriger, einem Welpen gerecht zu werden.

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Danach hat sie sich von allein auf die Couch gelegt und ein bisschen geschlafen, kein einziges mal hat sie die Katzen angebellt bisher heute.

:zustimmung: Das ist doch gut.
Welpen sind wirklich entspannter, wenn sie sich gut bewegen und austoben können.

Vielleicht kannst du dich mit Jemandem aus der Welpengruppe privat zum Spielen treffen?
Das Spiel mit ungefähr Gleichaltrigen ist für Welpen besonders toll.
 
Danke <3

Also der Besuch ist zu Ende, wir sind ein kleines Stück oberhalb des Hauses auf unsere große Wiese gegangen, erst mit Leine nebeneinander und dann los gemacht. Es hat schon viel besser geklappt heute, es kam auch noch der goldie der Nachbarn dazu und alle drei haben herumgetollt und sind gerannt, haben geschnüffelt usw.

Als Jeannie sich allerdings bedrängt gefühlt hat, der andere Hund hatte sie umgeworfen und sie hat sich grade wieder aufgerappelt, hat sie ihm immer wieder im Laufen in die Lefzen gezwickt. Er hat nichts weiter gemacht, aber als er sich dann hinlegte, hat sie wieder seine Lefzen attackiert und auch geknurrt.

Ich kenne das zwar an sich aber normalerweise sagt der andere Hund doch dann Bescheid und es wird als beschwichtigung geleckt?

Was würder ihr zu dem Verhalten sagen?

PS : drinnen wollte sie noch weiter spielen, hat sich aber super von den Katzen weg schicken lassen. Ich denke das wird mit Kontakt und konsequenz werden.
Und eine Gruppe von Leuten die sich im freilauf treffen unter Anleitung einer Hundettainerin habe ich auch gefunden. Ich hoffe sie ist dann besser ausgelastet und ich kann ihre Bedürfnisse besser befriedigen. Gleichaltrige Hunde werde ich auch versuchen zu treffen, das mit der Hundeschule ist eine super Idee da Frage ich gleich am Samstag.
 
Das Spielen sieht oft wie ein Kampf oder Angriff aus und auch das Knurren gehört zum Spiel.
Das ist ja der Sinn des Spiels, dass Angriff und Unterwerfung ohne Gefahr geübt werden können.
Und das soll immer möglichst echt aussehen. Es werden alle Verhaltensweisen und Drohgebärden geübt.

So lange kein Hund ständig untergebuttert wird, würde ich da nicht eingreifen oder zu deuten versuchen. Hunde verstehen das Hundeverhalten besser als wir.
Es kann auch durchaus mal heftig zugehen. Auch das Streiten und Vertragen gehört zur sozialen Lernerfahrung. Unter gleichaltrigen jungen Hunden ist das immer noch harmlos.
 
Ok, ich bin dir wirklich sehr dankbar für deinen Rat hier!

Und meine Kleine Maus dankt es dir sicher auch :)
Dann bin ich beruhigt, so habe ich es auch vom Bauchgefühl her gemacht.

Ich denke wenn sie mehr mit gleichaltrigen spielen kann wird ihr das noch mehr Spaß machen und sie kann verschiedene Verhaltensweisen probieren und den richtigen Umgang lernen.
Und dann hoffe ich es ist noch nicht zu spät dass sie ein ein zufriedener, glücklicher gut sozialisierter Hund wird :girllove:

Wenn ihr mögt berichte ich mal weiter wie es bei uns läuft, kann man hier eigentlich auch Bilder hochladen vom Handy?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, berichte gerne weiter. Das ist dann auch für andere Welpenhalter interessant.
Wie man Bilder hochlädt, wird dir sicher noch jemand schreiben.
Ich kenne mich damit nicht aus.
 
Hallo Jeannie8!

Ich hatte mit meinen jetzigen Hunden zum Teil ganz ähnliche Probleme wie du mit Jeannie, deswegen schreib ich jetzt auch mal.

Zuallererst:

Danke dir aber grade hab ich das Gefühl ich hab alles falsch gemacht und sie lernt jetzt nie mehr mit anderen Hunden und den Katzen umzugehen :(
Das ist totaler Blödsinn! Selbst wenn du Dinge falsch gemacht hast, heißt das nicht, dass sie bestimmte Dinge NIE MEHR lernen kann! Die Kleine ist vier Monate alt, da ist noch alles drin!
Zur Ermutigung vielleicht mal ein Beispiel von mir: In unserem Haushalt lebt auch eine Katze. Sie hat bereits mit unseren beiden Hündinnen Ronja und Lucy zusammengelebt, und die beiden Hündinnen hatten/haben absolut keine Probleme mit ihr. Dann kam Rico, und Rico hatte aus irgendeinem Grund von Anfang an Angst vor der Katze (obwohl er sonst überhaupt nicht ängstlich ist). Er hat die Katze auch immer angebellt. Ich habe den Fehler gemacht, das einfach laufenzulassen, da er noch ein Welpe war und ich dachte, dass "er sich schon daran gewöhnen wird". Dem war aber nicht so. Das Bellen wurde zwar nicht häufiger, aber auch kein bisschen weniger. Als Rico neun Monate(!) alt war, habe ich angefangen, freundliches Verhalten gegenüber der Katze zu markern. Innerhalb weniger Tage hatte er das Prinzip verstanden und bellte schon deutlich weniger. Jetzt ist er zehn Monate alt und bellt die Katze so gut wie niemals mehr an. Zusammengefasst: Ein Problem etwa ein halbes Jahr lang verschleppt, dann einen Monat trainiert, Problem gelöst.:jawoll:

Und dann hoffe ich es ist noch nicht zu spät dass sie ein ein zufriedener, glücklicher gut sozialisierter Hund wird :girllove:
Wie gesagt: Nein, es ist definitiv noch nicht zu spät (und ganz unabhängig davon habe ich überhaupt nicht den Eindruck, dass du so viel falsch gemacht und den Hund "versaut" hättest!).

Aber jetzt noch mal von vorne:

1. Sie bellt die Katzen an, wenn die irgendwo sitzen wo sie nicht dran kommt. Sie meint es als Spielaufforderung (schwanz wedeln, po nach oben, po wackeln, Spielzeug bringen) aber für die Katzen und uns ist es sehr doof, dass sie so bellt. Ich markere und belohne BEVOR sie bellt mit den Kommando “gucken“ damit sie lernt nur zu schauen (soll sie bei wild ja auch) manchmal orientiert sie sich danach zu mir um aber meist bellt sie trotzdem, dann unterbreche ich das natürlich aber sie steigert sich da rein und ist dann echt frustriert und erregt.
Habt ihr hier noch Tipps für mich?

Markern ist auf jeden Fall sehr gut. Ich weiß jetzt nicht, wie du das genau machst. Ich markere bei Rico, genau wie du, das Katze-Anschauen OHNE Bellen. Ein Kommando habe ich dafür gar nicht. Er schaut die Katze an und ist dabei still -> Click und Leckerli. Das Leckerli stecke ich ihm dabei nicht ins Maul, sondern werfe es quer durch den Raum, sodass er es "jagen" kann; das ist für ihn eine noch bessere Belohnung als der gute Geschmack allein. Außerdem kann ich dadurch einmal den Blickkontakt zwischen ihm und der Katze unterbrechen, weil er einen Moment mit Jagen/Suchen beschäftigt ist. Guckt er danach wieder die Katze an -> Sofort wieder Click und fliegendes Leckerli. Wenn Jeannie sich auf dein Markerwort hin nicht zu dir orientiert, hat sie entweder das Prinzip des Markerns noch nicht verstanden, oder die Belohnung ist in dem Moment nicht attraktiv genug für sie. Du kannst wie gesagt versuchen, durch das Jagdspiel die Belohnung attraktiver zu machen, oder du verwendest hochwertigere Leckerlies. Eventuell sogar welche, die es nur für diese Übung gibt und sonst nie.
Wenn sie bellt, würde ich das auch unterbrechen. Dafür kannst du gut Bubukas Methode mit dem Zischlaut anwenden. Ich sage immer "Rico, Schlussssss". Nicht laut, nicht aggressiv, aber mit gezischtem S.


2. Aufmerksamkeit draußen und Leinenführigkeit. Es fällt ihr sehr schwer sich draußen auf mich zu konzentrieren. Sie hört toll auf das Kommando “warte“ wenn sie z.b. vorausläuft aber mit Leine zieht sie und nimmt auch fast keine Leckerli an wenn ich sie für die lockere Leine markere und belohnen will.
Ich muss dazu sagen dass sie anfangs viel ohne Leine gelaufen ist, das war wohl mein fehler aber ich dachte sie ist noch soo jung und muss erstmal ihre Umwelt erkunden. Bei uns ist das halt auch möglich aber ich will sie ja auch stressfrei mal irgendwo mit hin nehmen an der Leine. Ich bleibe natürlich stehen wenn die Leine straff wird und gehe erst weiter wenn sie locker ist, ich hoffe das bringt irgendwann Erfolg ...

Meiner Meinung nach war das viel ohne Leine laufen lassen überhaupt kein Fehler. Im Gegenteil: Das ist VIEL besser, als sie von Anfang an der Leine zu führen und sie ziehen zu lassen! Dadurch gewöhnt sich ein junger Hund nämlich das Ziehen erst so richtig an. Ich habe durchaus schon Hundetrainer gehört, die sagten, dort, wo ein Welpe nicht frei laufen könne, solle man ihn tragen. Auf diese Weise solle man das An-der-Leine-Gehen auf die Situationen beschränken, in denen man es wirklich konsequent üben kann.
Unsere Lucy ist auch immer mega aufgedreht, wenn wir vor die Tür gehen. Wenn du die Möglichkeit hast, nimm Jeannie am Anfang des Spaziergangs gar nicht an die Leine. Lass sie erst mal flitzen und sich austoben. Auf dem Rückweg, wenn sie erschöpft ist, kannst du dann die Leinenführigkeit trainieren. Eventuell nimmt sie dann auch Leckerlies besser an, weil sie dann nicht mehr so aufgeregt ist. Ansonsten ist hier ja schon ganz gut erklärt worden, wie man Leinenführigkeit üben kann.


3. Sie hat eine echt geringe Frustrationstoleranz wenn andere Hunde nichts mit ihr zu tun haben wollen. Sie bellt sie dann an, wenn der andere Hund sie z.b. ignoriert oder wenn ich sie nicht hin lasse zu anderen Hunden. Sie ist da wohl etwas unsicher da sie leider im Alter von 12 wochen gebissen wurde, ich konnte sie nicht schnell genug schützen und der andere hatte seinen Hund frei laufen :( . Darauf hin haben wir versucht viel positiven hundekontakt zu haben, was leider nicht einfach war weil sie dann auch noch kurz danach Zwingerhusten hatte (wohl auch von dem Hund :( )

Unsere Lucy ist leider auch als Welpe gebissen worden, ganz doofe Sache.... Hier muss ich dir leider sagen, dass das eine Erfahrung ist, die sich grundlegend in Jeannies Gedächtnis eingebrannt haben könnte (aber nicht unbedingt muss, je nach ihrer Persönlichkeit). Möglichst viele positive Hundekontakte sind jetzt wahnsinnig wichtig. Wenn sie nicht zu einem anderen Hund hin darf, würde ich sie mithilfe von Futter daran vorbeiführen. Wir haben dafür eine Leberwursttube (bzw. selbstbefüllte Futtertube) benutzt. Daran durfte Lucy die ganze Zeit herumnuckeln, bis wir an dem Hund vorbei waren. Wenn Jeannie das Futter nicht annimmt und trotzdem bellt, solltest du den Abstand zu dem anderen Hund größer wählen, sodass sie ruhig bleiben kann. Wenn das gut klappt, kannst du allmählich den Abstand verringern, und auch dazu übergehen, nicht mehr permanent zu füttern, sondern auch hier erwünschtes Verhalten zu markern.


Wenn ihr mögt berichte ich mal weiter wie es bei uns läuft, kann man hier eigentlich auch Bilder hochladen vom Handy?

Gerne! Fotos kannst du über picr.de hochladen. Ist eigentlich relativ selbsterklärend, aber wenns nicht klappt, frag einfach nochmal!

Viel Erfolg und vor allem viel Spaß mit Jeannie!

Wünscht dir
Amica
 
Was ich immer überlege, wenn irgendwo steht "mein Hund ist gebissen worden".

Richtig gebissen, mit eindeutiger Verletzungsabsicht? Oder doch nur barsch angerempelt und abgeschnappt? Sowas sieht manchmal ziemlich ruppig aus und hört sich auch so an. Gehört aber zum normalen Hundeverhalten, wenn ein erwachsener Hund gegenüber ihn nervenden Welpen/Junghunden ziemlich deutlich wird.

Hunde können mit sowas im allgemeinen umgehen und verarbeiten das. Und wenns wirklich gut läuft, haben sie was fürs Leben draus gelernt.

Wenn es mit einem sozial sicheren Hund, der klar im Kopf ist, zu solchen Erlebnissen kommt, muß man im Prinzip auch nicht eingreifen.
 
Was ich immer überlege, wenn irgendwo steht "mein Hund ist gebissen worden".

Richtig gebissen, mit eindeutiger Verletzungsabsicht? Oder doch nur barsch angerempelt und abgeschnappt? Sowas sieht manchmal ziemlich ruppig aus und hört sich auch so an. Gehört aber zum normalen Hundeverhalten, wenn ein erwachsener Hund gegenüber ihn nervenden Welpen/Junghunden ziemlich deutlich wird.

Hunde können mit sowas im allgemeinen umgehen und verarbeiten das. Und wenns wirklich gut läuft, haben sie was fürs Leben draus gelernt.

Wenn es mit einem sozial sicheren Hund, der klar im Kopf ist, zu solchen Erlebnissen kommt, muß man im Prinzip auch nicht eingreifen.

Hm, da hast du natürlich Recht, das habe ich gar nicht hinterfragt.
Dann präzisiere ich: Wenn ich schreibe "Lucy ist gebissen worden", meine ich, sie hatte eine tiefe, blutende Wunde, die unter Vollnarkose desinfiziert und genäht werden musste.
Bei einem "Beißen" ohne sichtbaren Kratzer hast du sicherlich Recht, RosAli, damit kann ein normal sozialisierter Hund in der Regel problemlos umgehen.

Liebe Grüße,
Amica
 



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