Alles was
@Annali schrieb kann ich, als Eurasier-Besitzerin, so unterschreiben
und ich musste ein paar mal direkt schmunzeln, weil du irgendwie auch genau unser Zusammenleben beschreibst.
Kooperation gibt es bei uns auch nur, wenn wir zusammen etwas erreichen wollen. So wie es von Annali beschreiben wurde, ist es auch bei uns eine rein spielerische Kooperation.
Wenn ich Linnie ein "Kommando" gebe, muss ich also immer damit rechnen, dass Linnie es in diesem Moment für nicht sinnvoll oder nicht dringend erachtet und entweder gar nicht ausführt oder mit Verzögerung
kenne ich nur zu gut
ich sage dann immer "ist halt ein Shiba
Ich frage mich,wie sich das dann auf die Beziehung zwischen Mensch und Hund auswirkt?
Und ich sage mir mittlerweile: ist halt ein Eurasier. Übrigens wusste ich durchaus auf was ich mich da einlasse, ich hatte aber eine Phase, in der ich uns mit anderen verglich. Bei anderen sah das alles so einfach aus und ich dachte mir ständig: Die müssen denken ich und Felix haben gar keine Bindung. Ich war zeitweise auch nach jedem Spaziergang enttäuscht, obwohl ich ja wusste, was ich da an der Leine habe... natürlich ein großer Fehler war. Man kann einfach keinen eigenständig denkenden Hund mit einem Will-to-Please-Hund vergleichen... aber darüber sind wir hinweg und sind mittlerweile ein tolles Team
Und seitdem freue ich mich über jeden Blick, den ich doch mal bekomme. Für andere mag das nur eine Kleinigkeit sein, die nicht erwähnenswert ist, ich freue mich aber draußen wirklich immer sehr, wenn er mich tatsächlich beachtet.
Ich persönlich empfinde das als wirklich sehr angenehm,es ist eigentlich genau das,was ich mir vom Zusammenleben mit einem Hund wünsche-,aber ich muss zugeben,natürlich ist es auch ein Hund,der ohne seinen Menschen aufgeschmissen wäre.
Natürlich ist es angenehm und ich stelle mir ein Zusammenleben mit so einem Hund tatsächlich auch irgendwie einfacher vor. In manchen Situationen. Ohne jetzt aber einen direkten Vergleich zu haben. Felix ist ja mein erster Hund. Dennoch würde ich mir als nächste Rasse wahrscheinlich wieder einen Eurasier holen. Einfach weil sie sind wie sie sind
Ich glaube selbstständige/eigenständige Hunde haben das Gefühl,den Menschen nicht so zu brauchen(nicht so auf den Menschen angewiesen zu sein),wie unterwürfigere Hunde.
Wie bei uns. Es gibt Situationen, gerade draußen, da macht Felix so sein Ding. Ich bin mehr oder weniger das "nervige Anhängsel" am anderen Ende der Leine. ABER damit hab ich mich abgefunden. Soll er doch schnüffeln und sein Ding machen. Er ist ein Hund und darf Hund sein. Ihm reicht es, wenn wir zusammen auf Mäusejagd gehen. (Ich finde ein Loch, zeig ihm das und er darf schnüffeln
) Bisher hatten wir noch nie Erfolg. Er findet es auch toll, wenn ich ein Leckerlie "finde" oder er eins suchen darf. Ansonsten ist er da in seiner Welt.
In der Wohnung ist das etwas anders. Da bin ich ihm wichtig, da darf ich mich mit ihm Beschäftigen und da macht er auch schön mit und kooperiert.
Und was mich immer so freut ist, wenn er dann von sich aus zum Kuscheln kommt. Weil er eigentlich kein Kuschelhund ist. Ich meine, er klettert mir nicht auf den Bauch (zum Glück nicht... 26 Kilo sind da doch zu schwer
), aber er legt sich eng zu mir und dann wird geschmust
Kann man einem Hund den will-to-please auch anerziehen?
Definitiv nein, bei einem Hund wie meinem. Man kann ihn in gewissen Situationen bestechen, dass er mitmacht. Aber wie eine Trainerin mal zu mir meinte: er macht nur mit, weil er dich mag, nicht weil er Spaß daran hat. Er sitzt also nicht freudig wendelnd da und wartet nur darauf, dass ich das Kommando gebe. Er guckt eher in der Gegend rum, schnauft vielleicht genervt, weil ich zu lange brauche, führt das Kommando dann aus und denkt sich: Jetzt ist es aber gut!