Welpen verbringen Tage und Nächte ohne Mutterhündin

HD A ist super, HD B ist normalerweise noch okay- je nach dem. ED 0 ist natürlich auch gut. Daher erst recht fraglich, wieso nicht im Verband gezüchtet wird, wenn scheinbar alles top ist.
Ich kann mir vorstellen:
Weil HD und ED auch bei den meisten freien Vereinen nicht mehr reicht, sondern mehr Untersuchungen gefördert werden, (vielleicht ist dabei was unangenehmes rausgekommen, was man einfach verschweigt?) oder weil diese Art der Aufzucht bei der Wurfabnahme sauer aufstoßen würde...
 
Das könnte tatsächlich eine längere Diskussion werden... :)

Ich bringe deine Teile des Beitrags jetzt ein wenig in eine andere Reihenfolge, um die zwei Hauptaugenmerke ein wenig voneinander zu trennen. Einmal die Sache mit der Aufklärung und einmal die Sache mit dem einzelnen Tier...

Ja, es ist richtig, dass man mit seiner Kaufkraft "Dinge" beeinflussen kann. Wenn z.B. über sämtliche Medien publik gemacht wird, dass irgendeine Marke, z.b. im Lebensmittelsektor, Mist baut, dann können viele Käufer, die sich anders orientieren etwas bewirken.

Das Vermehren, egal von welchen Haustieren, ist aber gesellschaftlich immer noch anerkannt. Wenn hier im Forum oder auch im Katzenforum immer heftigst abgeraten wird, dort zu kaufen, obwohl man bereits dort war, das Tier gesehen hat und eine Bindung entstanden ist (auch wenn die natürlich noch nicht so ausgeprägt ist), dann wird das aber an der allgemeinen Situation absolut nichts verändern.
Einfach weil so viel zu wenig Menschen erreicht werden, als dass der/die Vermehrer das bemerken würden.

In den 9 Jahren, die ich registriert bin und in denen ich diese Diskussion jetzt führe, hat sich nämlich in dieser Richtung überhaupt nichts verändert, auch wenn etliche User durch ein Forum davon abgebracht wurden, dort zu kaufen.

Wenn man dieses Problem im Allgemeinen lösen will, dann funktioniert das nur durch Aufklärung vorher, bevor man überhaupt zum ersten Antrittsbesuch erscheint. Es würde funktionieren, wenn es durchsetzungsfähige Regelungen gäbe, die von unabhängiger Stelle überwacht würden.
Und wenn das Ganze immer wieder von sämtlichen Medien thematisiert würde.

Ja du hast bis zu einem gewissen Grad recht. Geredet wird seit Langem, Vermehrer gibt es immer noch. Und natürlich wird nur ein wenig Geschreibsel in einem Forum allein die Welt nicht verändern. Aber auch große Dinge können klein anfangen und wenn man von vorneherein aufgibt und sagt "das bringt doch nix" bewirkt man statt "nur ein wenig" ganz sicher nichts. Und es ist nicht so, dass sich gar nichts verändert hat. Viele Vermehrer mussten richtige Strategien und Täuschungsmanöver entwickeln, um ihre Welpen an den Mann zu bringen. Da wo man vorher locker flockig und selbstverständlich billigst inseriert und aus dem Kofferraum verkauft hat, täuschen heute Inserate von Unfallwürfen, Geschichten von unüberlegt aufgenommenen Welpen, die einen Platz suchen, etc. über das Vermehrertum genauso hinweg, wie Verkäufe in hübschen Wohnungen, mit Welpen die noch aufgepäppelt und schön präsentiert werden. Dass die Vermehrer diesbezüglich unter Zugzwang kommen ist letztendlich ein Resultat daraus, dass die Aufklärung letztendlich - ja, langsam, schleppend und nicht vollständig - doch irgendwo in den Köpfen der Leute ankommt. Aber natürlich hören sie nicht einfach auf, sondern entwickeln ebenso ihre Strategien, um zu verkaufen - wir reden hier immerhin von einem guten Geschäft.

Wir haben hier seit April ein Gesetz, das privates Anpreisen von Hunden - auch im Internet - vollständig untersagt und zum ersten Mal auch den Webpagebetreiber dafür haften lässt. Auch das ist eine massive Veränderung und ein Zeichen dafür, dass immer mehr Bewusstsein um das Problem unseriöse Hundezucht entsteht. Aber Dinge ändern sich nunmal nicht über Nacht. Man muss Geduld haben, Integrität zeigen und dran bleiben. Aufzugeben, weil es nicht schnell genug geht, bringt genau gar nichts und wird auch ganz sicher keinen Hunden helfen.

Und dann ist mir ein User eines Forums, der bereits gezeigt hat, dass er sich informiert und wirklich um das Tier bemüht, für dieses einzelne Tier wesentlich lieber als der Nullachtfuffzehn Käufer, der garantiert sofort auf der Matte steht, sobald ein neues Inserat des Vermehrers erscheint.

Es funktioniert nicht, indem ein einzelner Käufer von einem solchen Kauf zurücktritt, das verursacht meist nur Leid für das betreffende Tier.
Und das hat auch ein Recht auf Glück, selbst wenn es "nicht seriös" produziert wurde.

Ich für meinen Teil bemühe mich, gar nicht erst an unseriösen Stellen zu "schauen". Das ist das Einzige, was man im Vorfeld tun kann.
Wäre ich nämlich erst mal an Ort und Stelle, dann würde für mich ausschließlich das einzelne Tier zählen und nicht das große Ganze.

Vor zwei Jahren, in der Vorweihnachtszeit, hatte ich vor, meine Weihnachtseinkäufe in Saarbrücken zu machen. Ich bevorzuge es in dieser Zeit mit der Bahn zu fahren, weil sämtliche Parkmöglichkeiten extrem teuer oder chronisch besetzt sind.
Kurz bevor ich fahren wollte hörte ich zufällig im Radio, dass am Hauptbahnhof in Saarbrücken Hundehändler unterwegs wären, die Welpen anbieten würden. Sie würden sie auf dem Arm tragen und mit mitleidigen Geschichten an den Mann bringen. Man solle nicht kaufen, sondern sofort die Polizei rufen.

Ich habe meine Weihnachtseinkäufe dann in einer anderen Stadt erledigt, weil ich wusste, ich dürfte dort keinem der Händler begegnen.
Dann hätte ich jetzt einen Hund mehr. Aber diese Aufklärung, über Radio oder noch besser über Fernsehen, das fand ich sinnvoll und genau so würde ich an die Sache rangehen.

Und ich bleibe dabei, an Keilanys Stelle würde ich Lotta holen. Etwas Besseres kann diesem Hund nicht passieren und die Vermehrerei kann man nur durch andere Maßnahmen eindämmen. Nicht auf Kosten dieses Welpen.

Ja, du hast Recht. Jeder Hund hat ein Recht auf ein gutes Leben. Die Sache ist nur die... wenn ich mich mit dem Gedanken beschäftige einem Hund, der es dringend nötig hat, ein besseres Leben zu bieten, habe ich unendlich viele Möglichkeiten das zu tun. Und das einzige, das den Welpen, um den es hier geht, von irgendeinem Welpen im Tierheim unterscheidet, ist, dass Keilany diesen Welpen schon kennt. Und ich verstehe auch dieses Problem. Auch ich habe teilweise Probleme mich abzugrenzen und Nein zu sagen - vor allem wenn es um Hunde geht, die ich kenne - und sei es nur, dass ich sie mal gestreichelt oder mal Gassi geführt habe. Hätte ich Lupo beispielsweise nicht schon 2,5 Jahre lang gekannt sondern hätte man mir nur von ihm erzählt, wäre er heute sehr wahrscheinlich nicht hier. Es macht bis zu einem gewissen Grad auch Sinn und ich stehe hinter dem Verantwortungsgefühl, das ich für "meine" Hunde empfinde, auch wenn "meine Hunde" nur heißt, dass ich ihnen mal ein Leckerli gegeben habe. Aber auch hier sollte man sich überlegen, was man mit seiner Handlung tut. Hätte man mir Lupo um 500€ (oder meintwegen 200€) verkaufen wollen mit der Androhung, sonst käme er ins Tierheim, hätte ich ihn nicht genommen. Ich habe auch schon Abgabewelpen, die ich auf Pflege hätte nehmen sollen, wo ebenso schon alles gerichtet und vorbereitet war, abgelehnt, weil die Besitzerin plötzlich 200€ für den Welpen haben wollte. So etwas unterstütze ich nicht und bei allem Verantwortungsbewusstsein, das ich "meinen" Hunden gegenüber habe, habe ich gelernt, dass eine sehr wichtige Fertigkeit im Tierschutz ist, sich zu überlegen, was man unterstützt und was nicht. Und dasselbe gilt für den Kauf bei Züchtern oder Vermehrern. Mitleid ist gut und wichtig. Aber Mitleid darf die Vernunft nicht völlig ausschalten. Man muss in der Lage sein zu entscheiden, wann man mit einer Handlung vielleicht einem Tier hilft, dadurch aber vielen anderen schadet. Einem Tier helfen kann ich immer. Jederzeit - es gibt dazu mehr als genug zu tun. Und wenn ich mir ein wenig Mühe gebe, finde ich auch Wege das im richtig seriösen Stil zu tun. Einfach blind zu helfen führt nirgendwo hin. Und für seriösen Tierschutz (egal ob nun im wirklichen Tierschutzbereich oder auch nur bei der Entscheidung für oder gegen einen Kauf bei einem weniger seriösen Züchter) ist es unerlässlich das Nein sagen zu lernen, täglich zu praktizieren und nie zu vergessen, wie wichtig es ist. Auch wenn man dadurch ertragen muss, mal einem Hund nicht helfen zu können, dem man gerne helfen würde. Das Nein sagen ist auch nicht leicht. Es ist jeden Tag eine Herausforderung und manchmal gelingt es besser und manchmal schlechter. Aber es ist und bleibt essentiell. Für sich selbst, für die Tiere, die schon in der eigenen Obhut stehen und für das große Ganze.

Und um mal wieder auf diese spezielle Situation zurück zu kommen. Es ist nicht gesagt, dass Keilany die beste Chance für den Welpen ist. Mit Glück passen die beiden zusammen und alles ist prima - mit Pech passiert das genaue Gegenteil. Und da wir hier nicht davon reden, dass die Welpen auf Stroh im Keller ohne Fenster aufwachsen, ist hier zwar einiges schief gelaufen, aber so dramatisch ist die Sache nun auch wieder nicht. Ebenso weiß man nicht, wer das Hundekind stattdessen übernehmen wird. Mit Pech wird die Person überhaupt nicht passen, mit Glück aber genau der Richtige sein. Und alle Möglichkeiten irgendwo dazwischen gibt es natürlich auch...

In diesem Sinne denke ich nicht an die Rettung dieses Welpen, sondern ich denke darüber nach, was Keilany eigentlich wollte, als sie sich die Mühe gemacht hat einen Züchter zu suchen. Ich bezweifle ja, dass sie einfach nur einen armen Welpen retten wollte. Wollte sie einen Welpen, der evtl. mit einer nicht so tollen Sozialisierung in die Welt kommt, oder doch einen der möglichst gesund ist, gut in ihr Leben passt und ihr ohne dramatische Probleme viel Freude macht? Ich vermute eigentlich Letzteres... und deshalb denke ich auch, dass es auf vielen Ebenen Sinn macht, in diesem Falle nicht zu kaufen. Auch wenn es schwer fällt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst einmal möchte ich sagen, dass ich einige der Posts (die Welpen werden Schäden, etc. haben) übertrieben finde.
Dann hätten alle Hunde Probleme, bei denen während der Aufzucht irgendwas nicht 100% in ordnung wäre.

Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich persönlich keinen Welpen von jemandem nehmen würde, bei dem ich Bauchgrummeln hätte und ins Grübeln kommen würde.
Und je mehr ich hier von der Zucht hier lese, desto weniger überzeugt bin ich.
Warum, möchte ich hier mal einfliessen lassen:

Ich wollte nicht ausweichend wirken, das war nicht meine Absicht, sorry wenn das falsch rüber gekommen ist. Tatsächlich sind sie keinem Verband angeschlossen und darum habe ich die Hinweise in Richtung "an Verband melden" für mich direkt gestrichen und bin nicht weiter darauf eingegangen.

Hier haben Chiwi und Blumenfee völlig Recht.
Man muss mal hinterfregen, warum man nicht in einem Verband züchtet (ob VDH oder Dissidenz ist hier völlig egal).
In einem Verband muss ich gewisse Kontrollen über mich ergehen lassen und auch die Welpen und Zuchthunde werden von einem Zuchtwart begutachtet, ebenso wie die Zuchtstätte.
Bevor mein Hund die Zuchtzulassung bekommt, muss er auf rassetypische Erbkrankheiten untersucht werden.
Schaue ich hier mal bei Laboklin, dann gibt es für den Golden Retriever folgende Tests:
Maligne Hyperthermie (MH), Degenerative Myelopathie (DM), Hyperuricosurie (SLC), Progressive Retina Atrophie (GR-PRA1), Progressive Retinaatrophie (GR-PRA2), Muskeldystrophie (MD), Progressive Retina Atrophie (prcd-PRA), Neuronale Ceroid Lipofuszinose (NCL).

Das muss jetzt nicht heißen, dass alle der Erkrankungen in der Rasse ein Problem sind. Laboklin bietet auch Tests an, die für mehrere Rassen durchführbar sind, aber nicht bei allen als Krankheiten vorliegen.
Aber zumindest PRA (und hier gibt es verschiedene Mutationen) kommt definitiv beim Goldie vor und wenn beide Eltern unerkannte Träger sind, weil nicht getestet, dann werden etwa 75% der Welpen später erblinden.

Um in einem Verband zu züchten, muss man also vorab Geld ausgeben und der Hund muss Zuchtzulassung und Arbeits- und/oder Wesensprüfung bestehen.
Man züchtet (oder sollte zumindest) in einem Verband, weil man hier mehr Austausch mit anderen Züchtern hat, sich über Erkrankungen informiert und einen besseren Überblick über die Population hat, als wenn man halt allein ab und an mal Welpen zum Verkauf in die Welt setzt.
In einem Verband zu züchten bedeutet für mich vor allem, an der gesamten Rasse interessiert zu sein und für die gesamte Rasse zu züchten.

Ich sehe bei Menschen außerhalb eines Verbands einfach nur Leute, die ihre Hunde toll finden und Welpen verkaufen wollen. Interesse an Gesundheit und der Rasse sehe ich da nicht.

Für mich bringt das Züchten im Verband mit anderen Züchtern im Grunde nur Vorteile.
Warum also züchtet man außerhalb?
Würden die Hunde die Zuchtzulassung nicht bestehen? Hat man keine Lust auf die Untersuchungen?

Beide Elterntiere haben Papiere (die wir sehen durften) und auch die Untersuchungen auf ED und HD sind mit einem Jahr gemacht worden.

Röntgen mit 1 Jahr ist für so eine große Rasse viel zu früh.
da sind die Hunde doch noch gar nicht fertig.
Offiziell ausgewertet wird bei meiner Rasse eine HD Untersuchung frühestens mit 15 Monaten.
Und wer hat das bei den Hunden gemacht? Der normale Tierarzt? Der hat in der Regel gar keine Schablone, um den norbergwinkel zu berechnen und kann daher A oder B nur vermuten.
Richtig auswerten können das Tierärzte, die das Röntgen offiziell für Vereine und Verbände machen. Bei so einem war ich gerade erst mit Smilla, aber da ihr Ergebnis zu einem unabhängigen Amtstierarzt geschickt wird, hat er mir nur seine Meinung gesagt.

Ich sag es mal so:
Wenn die Welpen deutlich billiger sind als bei Verbandszüchtern mit Auflagen, dann kann man auch weniger erwarten.
Das ist dann im Grunde nicht groß was anderes, als ein Privatwurf.
Wenn die Welpen genauso teuer sind, dann solltet ihr mehr davon erwarten dürfen.
Und wenn die Hunde nicht PRA getestet sind, dann würde ich auf jeden Fall keinen Welpen nehmen.
 
Wir reden hier von Welpen die keine Sozialisierung auf den täglichen Umgang mit dem Menschen haben und denen zusätzlich die Mutter den allergrößten Teil des Tages fehlt!
Sie sind komplett auf sich gestellt, keine Führung, keine Erziehung, gar nichts!
Und zu allem Überfluss ist das schon der zweite Wurf, die wollen doch nicht ernsthaft erzählen das beim ersten Mal alles gaaanz anders lief und sie deshalb keine Ahnung davon hatten das Welpen eben Arbeit bedeuten?
 
Aber auch große Dinge können klein anfangen und wenn man von vorneherein aufgibt und sagt "das bringt doch nix" bewirkt man statt "nur ein wenig" ganz sicher nichts. .

Wie schon vorher geschrieben, rein verstandesmäßig kann ich diesen Argumenten durchaus folgen.
Und wenn es um ein Auto geht, das im Lager stehen bleibt oder um eine Waschmaschine oder um die Pizza im Regal, dann gebe ich dir recht, dann ist es besser nur ein wenig zu bewirken, indem man das eigene Kaufverhalten anpasst anstatt gar nichts zu tun.
Der entscheidende Unterschied ist aber, dass es dem Auto, der Waschmaschine und der Pizza egal ist.

Bei Lebewesen ist da für mich eine Grenze erreicht. Da kann ich einfach nicht das einzelne Lebewesen hocken lassen und in Kauf nehmen, dass es ihm dadurch evtl. schlecht ergeht, nur damit ich prinzipiell keine schlechten Machenschaften unterstütze, was dann dafür andere tun werden.

Und machen wir uns nichts vor, ich habe selbst schon oft genug vermittelt, ich würde mal behaupten, zwei Drittel der Anfragen kann man locker in die Tonne treten. Wenn man verantwortungsbewusst vermittelt.
Da nun die Züchterin offensichtlich keine Lust auf Arbeit hat, wird sie, falls Keilany zurücktritt, sofort eine neue Anzeige schalten und die Hündin dem ersten besten in die Hand drücken. Die Chance, dass der dann das "richtige Bauchgefühl" hat, dass er viel Zeit für den Hund hat, dass er sich annähernd so viele Gedanken wie Keilany gemacht hat, ist schon ziemlich gering.
Und dann würde sich die Frage stellen, warum ein solcherart besonnener Mensch dann die Machenschaften dieser Züchterin unterstützen wollen würde.

Es ist bei weitem wahrscheinlicher, dass da ein ahnungsloser Mensch auftaucht, der sich nicht sehr viele Gedanken gemacht hat und dass es dann, falls Lotta überhaupt Probleme entwickeln sollte, noch wesentlich schlimmer für den Hund wird.

Und wofür? Die Züchterin ist ihren Hund los und wird genauso weitermachen wie vorher.

Falls Keilany jetzt sagt, nein, das habe ich mir so nicht vorgestellt, ich möchte einen Hund mit den allerbesten Startbedingungen, dann ist das absolut okay und dann sollte sie Lotta auch nicht nehmen. Dann sollte sie erneut auf die Suche gehen.
Falls ihr Herz aber bereits an Lotta hängt und sie bereit ist, sich mit evtl. auftretenden Problemen zu beschäftigen, dann ist sie einfach die beste Chance für diesen Hund und dann sollte, meiner Meinung nach, das (zweifelhafte) moralische Denken hintenan stehen.

Und nein, @Labbibube, es ist nicht unnötig immer wieder im Vorfeld darauf hinzuweisen, worauf man bei einem seriösen Züchter achten sollte und warum es besser ist, da zu kaufen. Damit zukünftige evtl. noch unbedarfte User gar nicht erst in die Falle tappen.

Und es ist nicht so, dass sich gar nichts verändert hat. Viele Vermehrer mussten richtige Strategien und Täuschungsmanöver entwickeln, um ihre Welpen an den Mann zu bringen. Da wo man vorher locker flockig und selbstverständlich billigst inseriert und aus dem Kofferraum verkauft hat, täuschen heute Inserate von Unfallwürfen, Geschichten von unüberlegt aufgenommenen Welpen, die einen Platz suchen, etc. über das Vermehrertum genauso hinweg, wie Verkäufe in hübschen Wohnungen, mit Welpen die noch aufgepäppelt und schön präsentiert werden. Dass die Vermehrer diesbezüglich unter Zugzwang kommen ist letztendlich ein Resultat daraus, dass die Aufklärung letztendlich - ja, langsam, schleppend und nicht vollständig - doch irgendwo in den Köpfen der Leute ankommt. Aber natürlich hören sie nicht einfach auf, sondern entwickeln ebenso ihre Strategien, um zu verkaufen - wir reden hier immerhin von einem guten Geschäft.

Das passt aber, meiner Meinung nach, nicht auf diesen Fall. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Hündin wirklich die Mutter ist, sie wird gut gehalten, lebt im Haus, hat einen Garten und hat wenigstens die elementaren Untersuchungen. Das unterscheidet sich erheblich von den Welpenfabriken, den Kofferraumwelpen etc..
Da hat sich wirklich einiges geändert, weil es mittlerweile wesentlich bekannter ist.
Meiner Meinung nach wurde das aber keineswegs durch einzelne Leute erreicht, die tatsächlich "nein" gesagt haben, sondern viel mehr durch die häufige Bekanntmachung dieses Themas in sämtlichen Medien. Was ich für einen wirklich wichtigen Weg halte im Hinblick auf die Sensibilisierung der breiten Masse gegenüber Haustieren, deren artgerechte Haltung und Aufzucht.

Meine Tochter unterrichtet z.B. neben ihrem Studium an Schulen den richtigen Umgang mit dem Internet, sozialen Netzwerken etc.
Ich fände es durchaus erstrebenswert, wenn auch TSV an die Grundschulen und Schulen gingen, um schon den Kindern zu zeigen, wie der richtige Umgang mit dem Thema "Haustier" ist.

Ja, du hast Recht. Jeder Hund hat ein Recht auf ein gutes Leben. Die Sache ist nur die... wenn ich mich mit dem Gedanken beschäftige einem Hund, der es dringend nötig hat, ein besseres Leben zu bieten, habe ich unendlich viele Möglichkeiten das zu tun. Und das einzige, das den Welpen, um den es hier geht, von irgendeinem Welpen im Tierheim unterscheidet, ist, dass Keilany diesen Welpen schon kennt.

Keilany wollte aber, wie du selbst schon geschrieben hast, einfach nur einen Hund und nicht irgendeinen Hund retten.
Jetzt ist sie Lotta begegnet, hat sie begleitet seit sie 2 Wochen alt war und für mich liest es sich so, als wäre dabei bereits eine Bindung entstanden.
Also geht es in diesem Moment nur um diesen bestimmten Hund und nicht darum, wie man sich im Tierschutz am besten betätigt.

Und da muss sie selbst entscheiden, ob Lotta ihr nun so wichtig ist, dass sie für diesen Hund das bestmögliche herausholen will oder ob es ihr wichtiger ist, einen (hoffentlich) problemlosen Welpen mit den besten Startbedingungen zu bekommen.
Falls sie sich für zweiteres entscheidet, ist das völlig in Ordnung und nachvollziehbar. Und falls sie sich für ersteres entscheidet auch.
Auch dann braucht sie kein schlechtes Gewissen zu haben oder sich zu rechtfertigen.

Nein sagen habe ich übrigens auch gelernt, ohne das überlebt man den Tierschutz nämlich nicht.
Das waren dann aber immer Gründe, die auf dem Wohl der bereits anwesenden Tiere beruht haben und niemals Gründe, weil ich dieses oder jenes nicht hätte unterstützen wollen.

. Und dasselbe gilt für den Kauf bei Züchtern oder Vermehrern. Mitleid ist gut und wichtig. Aber Mitleid darf die Vernunft nicht völlig ausschalten. Man muss in der Lage sein zu entscheiden, wann man mit einer Handlung vielleicht einem Tier hilft, dadurch aber vielen anderen schadet.

Das sehe ich anders. Nicht ich schade den anderen Tieren, das tut der Vermehrer ganz allein. Und das tut er auch weiterhin, wenn ich dem einen Tier, dem ich helfen könnte nicht helfe. Ich ändere das Verhalten des Vermehrers nicht, schade aber diesem einen Tier.
Dass folgenden Tieren nicht mehr geschadet wird, liegt nicht in meiner Macht. Dafür braucht es eine breite Öffentlichkeit, die Medien, soziale Netzwerke, die mit geballter Macht darauf aufmerksam machen.

Und andere Gesetze im Umgang mit Aufzucht und Haltung.

Nichtsdestotrotz erkläre auch ich denjenigen, die mich fragen, wenn sie Hund oder Katze aufnehmen wollen, worauf es ankommt, worauf sie achten sollen, wann immer möglich verweise ich auf Tierheim und Tierschutz. Wobei ich auch da die Schattenseiten erwähne und zur Vorsicht rate.
Wenn jemand nichts vom Tierschutz wissen will, dann sage ich auch, schau nach einem seriösen Züchter, besuche ihn am besten schon bevor überhaupt Welpen da sind, die dir den Kopf verdrehen könnten und sprich alles genau mit ihm durch.

. Für sich selbst, für die Tiere, die schon in der eigenen Obhut stehen und für das große Ganze.

Bei den ersten beiden Punkten bin ich absolut bei dir, beim großen Ganzen habe ich definitiv Probleme.

In diesem Sinne denke ich nicht an die Rettung dieses Welpen, sondern ich denke darüber nach, was Keilany eigentlich wollte, als sie sich die Mühe gemacht hat einen Züchter zu suchen. Ich bezweifle ja, dass sie einfach nur einen armen Welpen retten wollte. Wollte sie einen Welpen, der evtl. mit einer nicht so tollen Sozialisierung in die Welt kommt, oder doch einen der möglichst gesund ist, gut in ihr Leben passt und ihr ohne dramatische Probleme viel Freude macht? Ich vermute eigentlich Letzteres... und deshalb denke ich auch, dass es auf vielen Ebenen Sinn macht, in diesem Falle nicht zu kaufen. Auch wenn es schwer fällt...

Da hast du recht, diese Entscheidung muss Keilany allein treffen.
Und wenn sie das ehrlich und unter Einbeziehung aller Faktoren macht, dann liegt sie nicht falsch, egal wie sie sich letztendlich entscheidet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir reden hier von Welpen die keine Sozialisierung auf den täglichen Umgang mit dem Menschen haben und denen zusätzlich die Mutter den allergrößten Teil des Tages fehlt!
Sie sind komplett auf sich gestellt, keine Führung, keine Erziehung, gar nichts!
Und zu allem Überfluss ist das schon der zweite Wurf, die wollen doch nicht ernsthaft erzählen das beim ersten Mal alles gaaanz anders lief und sie deshalb keine Ahnung davon hatten das Welpen eben Arbeit bedeuten?

Ich will auch nicht sagen, dass ich das toll finde. Aber dennoch werden die Welpen zumindest regelmäßigen Menschenkontakt haben, da ja auch Menschen vorhanden sind, die da mal rein gehen, füttern, Besucher kommen, etc. Wie gesagt.... wir sind weit entfernt von ideal...und ich würde es nicht unterstützen wollen... aber dennoch noch ein schönes Stück entfernt von im Keller/im Verschlag/... aufgewachsen und noch nie einen Menschen gesehen, außer evtl. mal ne Hand, die ne Schüssel hinstellt.

Ich kenne einige Sportleute die zB darauf beharren, dass ihre Welpen mit 4 Wochen (mit Mutter) bitte raus in den Zwinger kommen und dass sie von solchen Aufzuchten immmer noch die besten Hunde bekamen. ICH halte das - wie ich auch schon im ersten Beitrag hier schrieb - für eine Unsitte. Und die Mutter zusätzlich großteils zu separieren, finde ich unmöglich. Ich wäre nicht überrascht, wenn die Welpen auch ein paar Defizite haben, die man entsprechend ausgleichen muss. Aber es gibt Hunde, die deutlich Schlimmeres durchlebt haben und dennoch gute, ausgeglichene Hunde geworden sind. Die Mutter meiner Huskies ist gestorben, als die beiden 5 Wochen alt waren und die zwei sind ebenso im Alter von 4 Wochen in den Zwinger gewandert - dort lebten sie in der restlichen Hundegruppe. Sie verbrachten den Großteil ihrer ersten 1,5 Lebensjahre im Zwinger und ja natürlich mussten sie einiges aufholen. Aber dennoch sind sie tolle Hunde geworden ;)
 
Ich war wieder so frei ein wenig "Ordnung" in deinen Beitrag zu bringen - das ist keine Kritik an dir, hilft mir aber besser zu erfassen, worum es geht und sinnvoll darauf zu antworten.

Wie schon vorher geschrieben, rein verstandesmäßig kann ich diesen Argumenten durchaus folgen.
Und wenn es um ein Auto geht, das im Lager stehen bleibt oder um eine Waschmaschine oder um die Pizza im Regal, dann gebe ich dir recht, dann ist es besser nur ein wenig zu bewirken, indem man das eigene Kaufverhalten anpasst anstatt gar nichts zu tun.
Der entscheidende Unterschied ist aber, dass es dem Auto, der Waschmaschine und der Pizza egal ist.

Bei Lebewesen ist da für mich eine Grenze erreicht. Da kann ich einfach nicht das einzelne Lebewesen hocken lassen und in Kauf nehmen, dass es ihm dadurch evtl. schlecht ergeht, nur damit ich prinzipiell keine schlechten Machenschaften unterstütze, was dann dafür andere tun werden.

Nein sagen habe ich übrigens auch gelernt, ohne das überlebt man den Tierschutz nämlich nicht.
Das waren dann aber immer Gründe, die auf dem Wohl der bereits anwesenden Tiere beruht haben und niemals Gründe, weil ich dieses oder jenes nicht hätte unterstützen wollen.

Das sehe ich anders. Nicht ich schade den anderen Tieren, das tut der Vermehrer ganz allein. Und das tut er auch weiterhin, wenn ich dem einen Tier, dem ich helfen könnte nicht helfe. Ich ändere das Verhalten des Vermehrers nicht, schade aber diesem einen Tier.
Dass folgenden Tieren nicht mehr geschadet wird, liegt nicht in meiner Macht. Dafür braucht es eine breite Öffentlichkeit, die Medien, soziale Netzwerke, die mit geballter Macht darauf aufmerksam machen.

Du sagst selbst, du gehst Situationen, wo du Tieren aus unseriösen Quellen begegnen könntest, aktiv im Vorhinein aus dem Weg. Ich nehme an du tust das, WEIL dir klar ist, dass es keine gute Idee ist diese Tiere aufzunehmen, aber - wenn du sie mal vor dir hast - nicht anders könntest. Wenn du es gut fändest Tiere von dort zu retten, würdest du doch wie in dem Beispiel von dir im letzten Post bei dem Straßentierhändler nicht einen weiten Bogen machen sondern aktiv hingehen und die Tiere dort rausholen, um sie dann gut unterzubringen.

Aber ich bringe dir gerne ein anderes Beispiel. Fleisch aus dem Supermarkt kommt in den allermeisten Fällen aus industrialisierten Tierhaltungsbetrieben, deren Haltungsbedingungen alles andere als rosig sind. Dann werden sie meist unter nicht so tollen Bedingungen in einen Schlachthof transportiert, wo sie des Öfteren ebenso unter weniger hübschen Bedingungen getötet werden. Und wir reden hier von einer riesigen, legalen Industrie, wo richtig, richtig viel Geld fließt. Wer ist hier nun für dieses Tierleid wirklich verantwortlich? Der Bauer, der Lastwagenfahrer, der Schlachter oder derjenige, der gerne sein Schnitzel auf dem Teller hat? Was macht mehr Sinn, um unseren Nutztieren zu helfen. Tierschutzorganisationen oder auch Privatpersonen, die aus Mitleid einzelne Ferkel freikaufen und sie in ein schönes Leben begleiten? Das ist eine schöne Sache, ändert aber an der Gesamtsituation nichts. Oder haben all jene vielen EINZELNEN, die sich für eine vegetarische oder vegane Lebensweise entscheiden, evtl mehr Einfluss auf unsere Fleischindustrie? Ich würde sagen ja... Die Tierschutzgesetze sind zwar immer noch mangelhaft aber werden strenger und wenn ich bedenke, dass wir nun seit längerer Zeit immer wieder mal Werbungen wie "Fleisch bringts" im Fernsehen finden, dürfte es doch irgendwem mal wo weh tun. Dass damit noch nicht alles gewonnen ist ist klar, aber von einer Fleischesserkultur, wie wir sie haben, einfach mal so schnell weg zu kommen, wird auch nicht drin sein. Da muss man - wie einer meiner Profs am Institut für Tierhaltung und Tierschutz so schön sagte - in Jahrzehnten und kleinen Schritten rechnen.

Ja natürlich ist eine breite Öffentlichkeit wichtig. Aber der Schritt davor ist, dass überhaupt mal jemand was sagt. Vegetarismus ist heute so populär wie noch nie aber angefangen hat der doch nicht wegen einer breiten Masse, sondern wegen einzelnen Menschen, die nicht gesagt haben "hat ja eh keinen Sinn." Die breite Masse und die Medien kommen erst, wenn viele kleine Leute oft genug, lange genug und konsequent genug lästig waren, sich den Mund nicht verbieten haben lassen und nicht aufgegeben haben. Jedes einzelne kleine Mal Aufklärung, sei es im Gespräch mit Bekannten, sei es in Internetforen, sei es sonst wo ist genauso wichtig, wie ein großer Zeitungsartikel. Und gerade im Bezug auf Vermehrer gibt es mittlerweile eine gute Basis - aber sie könnte selbstverstädnlich noch ausgeweitet werden. Womit wir zum nächsten Punkt kommen. :)




Das passt aber, meiner Meinung nach, nicht auf diesen Fall. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Hündin wirklich die Mutter ist, sie wird gut gehalten, lebt im Haus, hat einen Garten und hat wenigstens die elementaren Untersuchungen. Das unterscheidet sich erheblich von den Welpenfabriken, den Kofferraumwelpen etc..
Da hat sich wirklich einiges geändert, weil es mittlerweile wesentlich bekannter ist.
Meiner Meinung nach wurde das aber keineswegs durch einzelne Leute erreicht, die tatsächlich "nein" gesagt haben, sondern viel mehr durch die häufige Bekanntmachung dieses Themas in sämtlichen Medien. Was ich für einen wirklich wichtigen Weg halte im Hinblick auf die Sensibilisierung der breiten Masse gegenüber Haustieren, deren artgerechte Haltung und Aufzucht.

In diesem Fall ist es auch nicht so, dass wir von dramtatischen Vermehrern sprechen. Wir sprechen von irgendwas dazwischen, je nachdem wie man sie nennen will - ich sage dazu jetzt mal unseriöse Züchter oder Hobbyzüchter. Es ist bis zu vielen Leuten schon durchgedrungen, dass es Vermehrer gibt, aber einen guten Züchter von einem schlechten zu unterscheiden ist teilweise gar nicht so einfach. Hier wurde definitiv versucht an jemand Seriöses zu geraten, man wusste aber noch nicht genug, um wirklich differenzieren zu können. Und das ist er Punkt wo es nicht nur noch ganz massiv an Aufklärung fehlt, sondern wo es auch noch richtig oft vorkommt, dass Menschen für diese Form der unseriösen Züchter (so sie nicht gerade Welpen von ihrer Mutter trennen) gerne eine Lanze brechen. Diskussionen dazu findest genügend auch hier im Forum. Während man sich bei wirklichen Vermehrern doch recht einig ist, ist das bei Hobbyzüchtern, die mal schnell ohne Papiere einen Rüden über eine Hündin lassen - evtl. sogar noch HD und ED röntgen, weil das die Welpenkäufer gerne sehen und dann zwecks der Gesundheit beruhigt sind - bei Weitem nicht der Fall. Die werden teilweise noch wild verteidigt und die Meinungen gehen massiv auseinander. Es ist somit auch gar nicht verwunderlich, dass es die noch gibt - viele Leute finden das nämlich toll ;)

Und machen wir uns nichts vor, ich habe selbst schon oft genug vermittelt, ich würde mal behaupten, zwei Drittel der Anfragen kann man locker in die Tonne treten. Wenn man verantwortungsbewusst vermittelt.
Da nun die Züchterin offensichtlich keine Lust auf Arbeit hat, wird sie, falls Keilany zurücktritt, sofort eine neue Anzeige schalten und die Hündin dem ersten besten in die Hand drücken. Die Chance, dass der dann das "richtige Bauchgefühl" hat, dass er viel Zeit für den Hund hat, dass er sich annähernd so viele Gedanken wie Keilany gemacht hat, ist schon ziemlich gering.
Und dann würde sich die Frage stellen, warum ein solcherart besonnener Mensch dann die Machenschaften dieser Züchterin unterstützen wollen würde.

Aber letztendlich ist doch auch Keilany bei der Züchterin geladet... ;)

Ich denke ehrlich gesagt (so als mein persönlicher Eindruck aus der Ferne), dass die Mühe, die sich diese Menschen bei der Vermittlung machen, irgendwo im Mittelmaß liegt. Ich kann mich täuschen aber ich denke, dass es so eine klassische Angelegenheit wird, wo alle dubiosen Gestalten keinen Hund bekommen, aber jeder sonstige, der halbwegs nett und gepflegt auftaucht schon. Also sehe ich das tatsächlich als reine Glückssache an ;)

Keilany wollte aber, wie du selbst schon geschrieben hast, einfach nur einen Hund und nicht irgendeinen Hund retten.
Jetzt ist sie Lotta begegnet, hat sie begleitet seit sie 2 Wochen alt war und für mich liest es sich so, als wäre dabei bereits eine Bindung entstanden.
Also geht es in diesem Moment nur um diesen bestimmten Hund und nicht darum, wie man sich im Tierschutz am besten betätigt.

Und da muss sie selbst entscheiden, ob Lotta ihr nun so wichtig ist, dass sie für diesen Hund das bestmögliche herausholen will oder ob es ihr wichtiger ist, einen (hoffentlich) problemlosen Welpen mit den besten Startbedingungen zu bekommen.
Falls sie sich für zweiteres entscheidet, ist das völlig in Ordnung und nachvollziehbar. Und falls sie sich für ersteres entscheidet auch.
Auch dann braucht sie kein schlechtes Gewissen zu haben oder sich zu rechtfertigen.

Ich würde es auch tatsächlich nicht verurteilen, wenn sie sich Lotta holen würde. Ich kann es schon verstehen. Aber ich könnte es dennoch nicht guten Gewissens empfehlen und ich wäre mir auch nicht sicher, ob dieser Hund das ist, was sie so ganz eigentlich haben wollte...
 
Und ich bleibe dabei, an Keilanys Stelle würde ich Lotta holen. Etwas Besseres kann diesem Hund nicht passieren

Woher nimmst du diese Gewissheit?
Vielleicht bekommt Keilany das ganz locker hin, das ist möglich.
Wenn ich an den anderen Thread denke, dann sehe ich eine Hundeanfängerin, die ziemlich unsicher ist, wie sie einen Welpen erziehen soll. Keilany legt großen Wert darauf, dass der Hund später unproblematisch und gehorsam ist.
 
Du sagst selbst, du gehst Situationen, wo du Tieren aus unseriösen Quellen begegnen könntest, aktiv im Vorhinein aus dem Weg. Ich nehme an du tust das, WEIL dir klar ist, dass es keine gute Idee ist diese Tiere aufzunehmen, aber - wenn du sie mal vor dir hast - nicht anders könntest. Wenn du es gut fändest Tiere von dort zu retten, würdest du doch wie in dem Beispiel von dir im letzten Post bei dem Straßentierhändler nicht einen weiten Bogen machen sondern aktiv hingehen und die Tiere dort rausholen, um sie dann gut unterzubringen..

Da hast du recht. Ich persönlich versuche, diesen Situationen aus dem Weg zu gehen, wenn es mir möglich ist.
Frei nach dem Motto "was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß".
Weil ich nach Möglichkeit solchen Menschen kein Geld hinterher werfen möchte.

Wenn ich dann aber auf irgendeine Weise trotzdem mit einem solchen Tier konfrontiert werde, dann kann ich nicht wegschauen, sofern es in dem Moment überhaupt die Möglichkeit gibt, so ein Tier aufzunehmen. Ab diesem Zeitpunkt ist mir dann egal, wie die Umstände sind.

Bestes Beispiel ist da mein Kater Ivan. Ich wurde von weit entfernten Bekannten angerufen, weil sie wussten, dass ich "ständig Katzen aufnehme" und Erfahrung mit Siam Katzen habe. Ich habe am Telefon deutlich "nein" gesagt, auch erklärt, dass ich keine Katzen mehr aufnehme, meine vorherigen hängen gebliebenen Pflegis vermitteln musste, weil Kira dazu neigt, Katzen zum Fressen gern zu haben.

Zwei Tage später steht ein junges Pärchen vor meiner Tür, ein 7 Wochen alter Ivan mit roten tränenden Augen sitzt in einem Brotkörbchen und schaut mich an. Ich will gerade lospoltern, als der junge Mann mir sagt, ich wäre seine letzte Hoffnung, der Kater wäre bei ihm schon (nach dem "Züchter") im zweiten Zuhause und es würde mal gar nicht klappen. Der würde nix fressen, könnte auch noch nicht geimpft werden und so würde das Tierheim ihn nicht nehmen, weil alle Pflegestellen voll wären und es im Tierheim zu gefährlich für ein krankes ungeimpftes Kitten wäre.
Er hätte ihn, weil er helfen wollte, von seinem Bruder übernommen, der ihn mit 5! Wochen vom Züchter bekommen hätte, aber die ältere Katze hätte das nicht lustig gefunden und ihn ständig angegriffen.
Sie müssten aber den ganzen Tag arbeiten und dann würde der so laut schreien, dass die Nachbarn schon Bescheid gegeben haben.
Außerdem würde er immer auf das Sofa und das Bett klettern, obwohl er das doch nicht dürfte.

Da habe ich nix mehr gesagt, habe ihm die 50 Euro "Aufwandsentschädigung", die er haben wollte gegeben und habe Ivan behalten.
Zuerst mit der Absicht, ihn zu vermitteln, später, mit Hilfe eines Trainers, habe ich es dann geschafft, dass Kira ihn akzeptiert hat.

Und genau das meine ich. Ich hätte im Leben nicht auf eine entsprechende Anzeige geantwortet, sondern nur gedacht, armes Kerlchen.
Aber wenn die Tiere mir dann "vor die Füße fallen", fühle ich eine gewisse Verantwortung.
Was mir 2 Monate später dann Paula und ihre Geschwister eingebracht hat.

Was dein Beispiel mit dem Fleisch betrifft, da ist doch genau das passiert, was ich für den einzig sinnvollen Weg halte.
Das öffentliche Bewusstsein erreichen, hauptsächlich durch die Medien.

Wobei ich weder Vegetarier noch Veganer bin, wir unseren Fleischkonsum aber eingeschränkt haben.
Trotzdem ist da auch mal Fleisch aus dem Supermarkt dabei.
 
Woher nimmst du diese Gewissheit?
Vielleicht bekommt Keilany das ganz locker hin, das ist möglich.
Wenn ich an den anderen Thread denke, dann sehe ich eine Hundeanfängerin, die ziemlich unsicher ist, wie sie einen Welpen erziehen soll. Keilany legt großen Wert darauf, dass der Hund später unproblematisch und gehorsam ist.

Wenn das ihr Hauptanliegen ist, dann sollte sie Lotta nicht nehmen.
Wenn sie sie jetzt aber trotzdem nimmt, gehe ich davon aus, dass sie sich damit auseinandergesetzt hat, was auf sie zukommen kann und willens ist, das zu schaffen. Dann gehe ich davon aus, dass Lotta ihr wirklich am Herzen liegt.

Und für Lotta ist es doch besser, wenn sie jemand nimmt, dem klar ist, dass es Probleme geben kann und der sich im Vorfeld darüber bereits Gedanken gemacht hat. Als dass jemand kommt, der keine Ahnung hat, dass die Aufzucht nicht wirklich optimal ist und der blauäugig darauf vertraut, einen "lieben" Retriever zu bekommen.

Woher nimmst du die Gewissheit, dass der nächste Käufer es besser hinbekommt und damit besser für Lotta wäre?
Nach den Regeln der Wahrscheinlichkeit (und nach meinen Erfahrungen bei Vermittlungen) wird der nächste Käufer noch viel unbedarfter sein.
 



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