Welpen verbringen Tage und Nächte ohne Mutterhündin

Erster Hund
Lotta / Goldie
Hallo ihr Lieben,
wie ja an anderer Stelle schon berichtet, soll Ende dieser Woche unsere Lotta (Goldie Welpe) bei uns einziehen.
Heute gab es den letzten Besuch vorm Abholtag und während wir so geklönnt haben, kamen ein paar Sachen auf den Tisch, die mich und meinen Mann unsicher haben werden lassen.

Die Welpen wohnen seit der 4.ten Lebenswoche draußen. Da haben sie ein abgezäunzes Gelände für sich mit einem großen, isolierten Stall. Der Plan war, dass immer mal ein paar Welpen ins Haus geholt werden, um sie an Geräusche usw. zu gewöhnen. Heute sagte die Züchterin, dass sie davon aufgrund des Stresses den die Kleinen drinnen verursachen würden, abgesehen hat. Darüber hinaus sagte sie uns, dass die Mutterhündin von Beginn an (also Ende vierte Lebenswoche) im Haus und nicht draußen bei ihren Welpen geschlafen hat. Tagsüber ist sie nicht mehr bei den Welpen, weil sie gestresst reagiert (sind sieben lebhafte Welpen). Seit heute werden die Welpen (heute genau 9 Wochen alt) nur noch 3x am Tag gefüttert. Da hätte ich mir bis vor kurzem keinen Kopf drum gemacht, aber durch die Diskussionen in meinem anderem Thread bezüglich der Fütterung, bin ich jetzt schon verwirrt :/ Heute früh hat einer der Welpen sich durch den Zaun gebuddelt, daraufhin meinten die Züchter, dass sie es nicht mitbekommen haben, da sie circa abends um halb 10 "welpenschluss" haben und auch morgens erst gegen 7/ halb 8 wieder draußen sind zum gucken.

Jetzt meine Frage. Da das anders abesprochen war, fühlten wir uns vor den Kopf gestoßen und fragen uns, ob all diese Dinge Einfluss auf Lottas Entwicklung haben und diese im schlimmsten Fall zu Verhaltensauffälligkeiten führen können? Oder machen wir uns grundlos einen Kopf und es ist gar nichts los? Ich hoffe echt auf eure Meinungen!

Liebe Grüße,
die ratlose Keilany

Edit: zu Lotta's Verhalten bisher. Sie ist neugierig, kuschelig, zutraulich, verspielt und zeigt ihren Brüdern gerne wo es lang geht. Ergo, über ihr Verhalten oder das Ihrer Brüder können wir nichts auffälliges berichten. Sonst hätten wir schon viel früher gefragt ob irgendwas anders läuft als abgesprochen.
 
Ja, das KANN sich negativ auf die Entwicklung auswirken.

Allerdings wäre für mich der ausschlaggebende Grund, aus dieser 'Zucht' keinen Welpen zu nehmen, dass ich solche Umstände auf keinen Fall mit meinem Geld unterstützen wollen würde.
Von einem Züchter erwarte ich, dass er gewisse Dinge leistet, dazu gehört eine sorgfältige Sozialisierung und eine liebevolle Aufzucht der Welpen. Nach beidem hört sich Deine Erzählung nicht an.
 
Ich persönlich halte es für eine Unsitte Welpen (auch mit Mutter) nach der 4ten Lebenswoche aus dem Haus auszulagern, auch wenn viele Züchter das immer noch tun. Der Grund ist denkbar einfach und jeder, der schonmal Welpen aufgezogen hat, kennt ihn. In den ersten 3-4 Lebenswochen sind die Welpen noch relativ klein, bewegen sich nicht viel und um Sauberkeit kümmert sich die Mutter. Dann beginnen sie jedoch die Augen zu öffnen und werden immer agiler - gleichzeitig putzt die Mama auch nicht mehr viel hinterher UND sie werden laut, wann immer sie etwas wollen. Kurz und gut, +/- ab der 4ten Lebenswoche werden Welpen anstrengend und richtig viel Arbeit. Da ist es recht praktisch sie auszulagern... ;)

Dass man die Mutter aber dann auch noch von den Welpen trennt, vor allem so früh, erschließt sich mir nicht ganz. Dass Welpen ab einem gewissen Alter lästig werden, ist schon klar, aber es gibt da ja auch ganz einfache Mittel, um dem Abhilfe zu schaffen. Erhöhnte Liegeplätze zB oder Abtrennungen, über die die Mutterhündin springen kann, die für die Welpen aber nicht überwindbar ist, helfen einer manchmal auch genervten Mutter Ruhe zu finden, ohne sie vollständig von den Welpen trennen zu müssen.

Bei Zuchten, wo es mehr in Richtung Arbeitshundezucht geht, ist die Auslagerung ab der 4ten Lebenswoche, soweit ich das mitkriege, noch wesentlich verbreiteter, als bei reinen Familienhundezuchten. Aber auch hier gibt es das noch. Und um deine Frage zu beantworten: Ja, das KANN sich auf die Entwicklung der Hunde auswirken, was nicht heißt, dass jeder der Welpen später sicherlich Verhaltenstörungen hat. Dennoch würde ich es nicht empfehlen. Gerade in dieser Zeit ist eine gute Sozialisierung mit Menschen & anderen Sozialpartnern, sowie eine Habituierung an verschiedenste Umwelteindrücke wichtig. Bei einem Züchter, vor allem für reine Familienhunde - wo soziale Angepasstheit und unproblematisches Verhalten im Alltag umso wichtiger wird - der sich darum nicht schert, würde ich schlicht und ergreifend nicht raten zu kaufen.

Gerade Aussagen wie "sie einzeln Innen an Geräusche und Co. zu gewöhnen ist zuviel Stress" wäre es bei mir vorbei. Ich weiß nicht was du für den Hund zahlen sollst, aber Hallo??? Genau für die Arbeit zahlt man doch bitte auch. Will ich einen Hund, bei dem sich niemand die Mühe gemacht hat, ihn an wichtige Dinge zu gewöhnen, kann ich mir auch einen Welpen um eine geringe Schutzgebühr aus dem Tierschutz holen (lassen wir den gesundheitlichen Aspekt mal außer Acht).

Ich persönlich würde mir an eurer Stelle tatsächlich überlegen, ob ihr dort kaufen wollt. Ich kenne aber die anderen Faktoren rund um die Entscheidung für diesen Züchter nicht. Aber gefallen täte es mir nicht - vor allem wenn man einen ordentlichen Züchterpreis hinlegt.
 
ICH würde mir von dort keinen Welpen holen.

Die Unterbringung außerhalb des Hauses ab einem bestimmten Alter finde ich gut. Ich ziehe Züchter vor, die ihre Welpen nach vier Wochen nicht mehr rund um die Uhr im Haus haben. Wenn die Hunde nachts außerhalb des Hauses schlafen, passt das für mich.
Das ist allerdings Ansichtssache. Die meisten Welpenkäufer denken da anders drüber.

Alles andere ginge für mich gar nicht.

Wenn es dem Züchter zu viel Stress macht, die Welpen tagsüber im Haus zu haben, dann darf er nicht züchten.
Diese Zeit am Anfang ist die wichtigste Zeit im Leben eines Welpen. Da muss er genau das lernen, was diese Leute ihm verweigern. Und was auch gar nicht geht - dass die Mutter von den Babys getrennt ist.
Die Mutterhündin ist für mich bei der Welpenauswahl sowieso das Wichtigste überhaupt. Ich seh mir die Mutter an...wie sie sich im Alltagsleben verhält...und dann weiß ich, ob ich von dort einen Welpen nehmen kann, denn die Mutter gibt ihr Verhalten zu einem großen Teil an die Welpen weiter. Wenn die Mutter so gestresst reagiert, dass sie von den Babys getrennt werden muss, dann möchte ich keinen dieser Welpen haben.

Und ich würde einem Züchter, der sich nicht die Mühe macht, einen Welpen ordentlich zu sozialisieren, auch kein Geld zahlen wollen.
 
Auch ich rate Dir, Finger weg von diesem " Züchter ".
mit 4 Wochen die Hündin und die Welpen getrennt zu halten so einen Welpen möchte ich auch nicht haben.
Welpen lernen von ihren Müttern und das ist sehr wichtig, wird das verhindert, wird sich das auch auf das Verhalten des Welpen auswirken.
 
Casha hat 9 Geschwister!!!
Die Welpen waren im Haus, im Welpenzimmer mit abgegrenztem Welpenbereich, den die Mama nach Bedarf betreten oder verlassen konnte. Die Mutter ging in regelmäßigen Abständen zu ihren Kindern, wurde es ihr zuviel, verließ sie das "Gehege". Aber sie ging immer wieder rein, um ihre Kinder zu säugen. Und das waren echte Piranhas!!!
Entsprechend sah der Welpenbereich gegen Ende auch aus! Hübsch ist anders, wenn eine Horde Bulldoggen ans Abgabealter kommen...

Zur Sozialisierung außerhalb dieses Aufzuchtszimmers wurde einiges gemacht (sprengt den Rahmen).

Ich wäre bei diesen von Dir geschilderten Bedingungen mehr als skeptisch.
Für mich (!!) mit meinem jetztigen Verständnis einer guten Aufzucht wäre dieser Züchter nicht akzeptabel. Man ist bereit, eine Menge Geld auf den Tisch zu legen. Ohne zu diskutieren.
Aber dafür erwartet man auch was. Zucht ist nix, was so bequem nebenbei geht.

Ich (!!) würde Abstand nehmen, so schwer es fällt.
 
Ich glaube, wir sind uns alle einig....

Lass lieber die Finger weg von der Zuchtstätte. Einfach auch aus Prinzip! Selbst wenn du alles für den Hund dann gibst.
Ich würde ihr klipp und klar sagen, ihre Herangehensweise ist schlicht und ergreifend fahrlässig und nicht artgerecht. Und du dir jemanden suchst, der sich nicht von den heranwachsenden Welpen gestresst und gestört fühlt und sie vor die Tür setzt, weil es einfacher ist. Natürlich kann ich dir die Worte jetzt nicht in den Mund legen... aber ehrlich sein und deine Meinung und bedenken äussern wäre wichtig. Ob sie es annimmt oder es mit nem Achselzucken kommentiert.... man hofft auf Einsicht.
 
Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Hier geht es um Herz gegen Verstand.

Die Vorfreude ist groß, Welpe wurde erfolgreich ausgesucht und der Einzug steht bevor. Herz schreit ja, dein Verstand zweifelt.

Ich kann mich nur meinen Vorrednern anschließen und würde vor den Kauf zurücktreten und die Suche nach den perfekten Hund neu starten. Lass dich dabei nicht vom Züchter einschüchtern!
 
Die Unterbringung draußen war ok für uns. Das Gehege ist wirklich toll gestaltet, sie bringt regelmäßig neue Sachen hinein und der Stall wo die Welpen schlafen ist isoliert und gemütlich hergerichtet. Ehrlich gesagt stand für mich von Anfang an außer Frage, dass die Mutterhündin bei ihren Welpen ist. Ich hielt das für selbstverständlich und hätte nie gedacht, dass ich extra danach fragen müsste :(

Ich danke euch auf jeden Fall für eure Antworten. Ich habe mir schon gedacht, dass sowas in die Richtung kommen würde. Als wir heute da losgefahren sind und das mulmige Gefühl nicht verschwinden wollte, hat das alles gesagt. Nichts desto trotz wollte ich gerne andere Meinungen dazu hören. So kurz bevor es losgeht möchte ich nicht vor gespannter Vorfreude aus einer Mücke einen Elefanten machen. Das nimmt mich echt mit grad... Wir haben ab Freitag aneinandergehängt 4 Wochen Urlaub, das Haus ist welpensicher, der Termin in der Welpengruppe gemacht, selbst die Näpfe stehen schon auf ihrem Platz und die Freude auf das Knäul ist riesig. Und jetzt sowas... :(
 



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