Welpen richtig erziehen, Verhalten richtig deuten

Hallo!

Wie im Vorstellungsthread hier noch einige kurze Infos vorweg.

Ivan ist sechs Monate alt und stammt aus Russland. Wir wissen demnach nicht was er bisher so erlebt hat.
Mittlerweile ist Ivan seit drei Wochen bei uns und fühlt sich auch pudelwohl. Er ist allgemein nach der kurzen Heimfahrt bereits sofort aufgetaut.

Nun haben sich allerdings so einige Verhaltensmuster mit der Zeit eingeschleppt, die wir gerne wieder loswerden möchten, bevor er sich zu sehr daran gewöhnt.
Um die ersten zwei mal anzugehen:

Das erste Thema ist, dass er uns auf Schritt und Tritt verfolgt. Mich weniger als meine Freundin, die muss er immer im Blick haben. Sonst dreht er förmlich durch. Ich vermute, dass hat etwas damit zu tun, dass er sich in der Rangordnung vor meiner Freundin sieht? Lässt sich dadurch auch Eifersucht erklären? Wenn wir uns beispielsweise küssen fängt er an rumzuquarken. Das Hauptproblem besteht aber darin, dass er sobald meine Freundin die Wohnung verlässt, er förmlich durchdreht, indem er jault und auch bellt. Und das obwohl ich ja noch da bin.

Besten Dank für Eure Hilfe!
 
Klein-Ivan ist nigelnagelneu.
Er hat Verlustängste und kontrolliert Deine Freundin, darum läuft er ihr ständig hinterher.
Eure Aufgabe ist es nun, ihn auch mal NICHT wohin mitzunehmen, ihn tagsüber immer wieder mal einfach so auf seinen Platz zu schicken. Steht er auf, wird er ruhig aber bestimmt dorthin zurück gebracht.
Das muss jetzt nicht stundenlang sein, gerade zu Anfang nicht. Aber so lernt er, dass er euch nicht zu kontrollieren hat, dass ihr ganz gut ohne ihn überleben könnt.

Wir haben selber vor knapp 4 Wochen einen weiteren Hund aus dem TS in die Familie aufgenommen. "Ruhen können" ist auch hier Thema, obwohl Hermann "schon" 3 Jahre alt ist. Mittlerweile kann er in seinem Bettchen entspannen und immer öfter legt er sich auch so irgendwo ab, ohne dass wir es ihm sagen.

Ach ja: wenn er so unangenehme Dinge wie rumquaken macht, weil ihm was nicht passt, achtet bittet darauf, dass ihr "den Auslöser" erst dann unterbrecht, wenn er ruhig ist. Gleiches gilt, wenn er jammert, wenn Deine Freundin aus der Tür ist und der kleine Russe wird leidlich.
Da müsst ihr genau sein, denn sonst lernt er u U schnell, dass Jammern ein erfolgversprechendes Mittel der Wahl ist. 😉
 
Ein junger Hund unbekannter Herkunft und Aufzucht braucht einfach Zeit. Der wird vieles garnicht kennen.

Ich sehe sein Verfolgen von Euch auch weder als Kontrolle noch als Rangordnungsproblem.

Ivan hat (vllt. zum ersten Mal) eine Familie, Menschen, die gut zu ihm sind. Er konzentriert sich auf Euch und will Euch keinesfalls verlieren. Das ist instinktiv, grad in dem Alter noch.
Ihr solltet kleinschrittig das mal allein bleiben aufbauen. Damit er lernt, Ihr kommt zuverlässig immer wieder.

Ebenso sein Verhalten, wenn Ihr Euch küßt. Er wird Verhalten von Menschen nicht so genau kennen und kann nicht einschätzen, was da passiert.

Sowas ist ein u.U. längerer Prozeß des Lernens und der Gewöhnung.

Ich würde sehr viel über Bestätigung erwünschten Verhaltens arbeiten. Wenig mit Kommandos oder Verboten. Zeigt ihm, was Ihr erwartet und bestätigt das. Laßt ihn am normalen Leben teilnehmen und er wird sich dran gewöhnen.

Drei Wochen sind noch nicht lange.
 
Da es keine Rangordnung zwischen Hunden und Menschen gibt sieht Ivan sich auch nicht in der Rangordnung vor deiner Freundin sondern er muss dass Alleinsein lernen wie alle jungen Hunde. Das kannst du üben indem deine Freundin und du kurz die Wohnung verlassen oder mal die Tür innerhalb der Wohnung hinter euch schließt. Danach Ivan nicht beachten egal wie er sich verhält denn es soll normal für ihn werden wenn er allein ist

Küssen können Hunde nicht einordnen und er möchte splitten wenn ihr euch umarmt. Das wird besser wenn er länger bei euch ist und das menschliche Verhalten einschätzen kann.
 
Lässt sich dadurch auch Eifersucht erklären? Wenn wir uns beispielsweise küssen fängt er an rumzuquarken.

Das hat in der regel nichts mit Eifersucht zu tun.
Wie Wautzi bereits sagte - wird er das menschliche Verhalten (noch) nicht einordnen können.
Innerhalb der hündischen Kommunikation - die vermutlich Einzige die er bisher kennt - bedeutet frontales aufeinander zugehen - Mund an Mund - Umarmen - Agression. Er denkt vermutlich, das sihr "kämpfen" oder zumindest streiten würdet - er möchte schlichten und versucht daher, dazwischen zu gehen und drückt seinen Unmut aus.

Hunde wollen in der Regel nicht irgendwelche Hirarchien in Frage stellen oder im Rang aufsteigen.
Sie sind sehr harmoniebedürftig.
 
Perfekt, danke euch schon einmal! Die Tipps werden wir umsetzen mit ihm :)
Nächste Woche werden wir mal mit ihm zur Hundeschule gehen, um ihn mit anderen Welpen spielen zu lassen.
 



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