Welpe wird frech

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Yuma
Guten Abend ihr Lieben,
Ich habe einen Welpen zuhause der jetzt 12 Wochen alt ist. Ein Labbi :) Ausserdem habe ich eine 2 Jährige Bullydame, die ziemlich genervt ist. Er ist ein Wirbelwind und sie versucht ihn zurecht zu weisen wenn sie keine Lust auf toben hat. Sie knurrt sehr lautstark und mahnt ihn, mehr macht die aber nicht. Ihm stört es nicht und macht weiter. Das geht manchmal so weit das sie auf dem Rücken liegt und keine Luft mehr bekommt. Ich unterbinden das toben seiner Seite wie ich kann, wenn er nicht reagiert verweise ich ihn auf seinem Platz und sage ,,Ende,, er nicht dann auf und wird frech. Das äussert sich dann so als versucht er das letzte "Wort" zu haben indem er dann schnappt und knurrt. Meine Frage an euch, wie würdet ihr euch anschließend verhalten? Möchte er sich über mich stellen und wir kann ich das stoppen?
Ich bin dankbar für eure Antworten
 
Der Welpe will mit dem Bully spielen.
Du mischt dich (zurecht) ein.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass der Welpe einfach denkst, du spielst mit.
"Zurechtweisungen" eines Welpen, werden von dem nicht selten als Spielaufforderung aufgefasst.

Das schnappen und knurren ist nicht selten typisches Welpenspiel.
Ich tippe also darauf, dass dein welpe nicht frech ist und sich auch nicht über dich stellen will.
So blöd das jetzt klingt, aber "der will nur spielen".

Hast du dem Welpen je beigebracht "geh auf deinen Platz und bleib ruhig"?
Ist dein Welpe mit 12 Wochen überhaupt schon in der Lage so viel Frustrationstolleranz aufzubringen, dass er anstelle zu spielen, ruhig auf dem Platz bleibt?

Denk daran dass du nur die Dinge von einem Hund erwarten kannst, die seinem Entwicklungsstand/Alter entsprechen und die du ihm fair und konsequent beigebracht hast.

Was ich an deiner stelle nun machen würde:
schon viel früher eingreifen wenn der Labbi den Bully nervt.
Allein Größentechnisch und rassetechnisch ist es mehr als unfair, den Bully das regeln zu lassen. Der Labbi ist bald größer, rassetypisch sehr grobmotorisch udn durchaus "aufdringlich".
Du solltest weit eher eingreifen - shcon beim ersten knurren der Bullydame.
dass die Bullydame irgendwann nach Luft japsend auf dem Boden liegt, geht ehrlich gesagt gar nicht ...

Ich würde einfach immer weiter konsequent das Spiel unterbrechen. Ruhig aber bestimmt.
Wenn er von der Dame ablässt, würde ich ihn mit Spiel belohnen (nichts zu puschendes).
wenn er zu hoch dreht udn nur nach mir schnappt, vielleicht kurz aus dem Raum bringen dass er runter fährt, oder ihn festhalten ... ich weiß es nicht. Käme auf Hund und situation an.

ABER sei dir darüber bewusst, dass, wenn du anfängst, es auch immer konsequent durchziehen musst. udn wenn du es 50 mal in 1 Stunde machen musst - bleib ruhig und geduldig.
Meine Mutti hat imemr gesagt "wenn du einmal nein sagst, musst du es auch die nächsten 100 male durchziehen können. wenn du das nicht schaffst, sage gar nicht erst nein."

Besuchst du eine Hundeschule/Welpenschule?
Hat der Welpe genügend Kontakt zu anderen gleichaltrigen Hunden?
 
Vielen lieben dank für deine ausführliche Antwort. Also der Welpe kennt das Wort ,,Nein,, sehr gut. Eigentlich in anderen Dingen reagiert er auf ,,Nein,, sehr gut.
Wenn es aber dann mal nicht klappt und ich ihn dann weg schiebe wenn er mir zu wild wird und dabei ,,Nein,, sage wo er sonst super reagiert, passiert das selbe wie wo ich ihn auf sein Platz verweise. Ich bin beruhigt wenn du schreibst, das er sich nicht über mir stellen möchte.
Wir sind in einer Welpenschule und er ist der erste der nach einer Stunde ausgelaugt ist
 
Du hast da einfach eine sehr ungünstige Kombination. Ein aktiver, verspielter Welpe und eine Qualzuchtrasse, die ihm körperlich nichts entgegen zu setzen hat, oder besser nicht kann. Die Hündin könnte wahrscheinlich noch nicht mal mitspielen, selbst wenn sie wollte...

Du wirst sie ihr komplettes Leben schützen müssen, nicht vor dem Spielwillen des Welpen, sondern vor der Überforderung.
Wo der Labrador beim Spaziergang gerade auf Tour kommt, wird sie aus dem letzten Loch pfeifen.
Von daher schaffe Rückzugsräume. Nicht nur örtlich, sondern auch im Alltag.
 
Eigentlich passt die Kombination franz. Bulldogge, Mops, Deutscher Boxer und Labrador Retriever ganz gut. Wobei ich meinen Mops nicht mit jeden Trampel zusammenlasse - gerade Welpen sind nun mal kleine Trampeltiere. Da muss man damit rechnen, dass es zu Problemen kommen könnte.

Hat deine Bulldogge Atemprobleme? Es ließt sich leider aus dem Satz
Das geht manchmal so weit das sie auf dem Rücken liegt und keine Luft mehr bekommt.
heraus. Wenn ja: Kennst du den Grund der Atemnot? Warst du schon einmal in der Klinik und hast geguckt, ob du mit einer oder mehreren OPs deinen Hund ein besseres Leben - ein Leben ohne Atemprobleme - ermöglichen kannst?

Diese Operationen sollten so bald wie möglich stattfinden. Am besten noch, bevor es Sommer wird. Atemnot ist nicht lustig. Das ist echte Tierquälerei. Der nette Nebeneffekt wird sein, dass deine Bulldogge auch Kondition aufbauen kann und mit dem Labrador mithalten kann.

Des Weiteren wird - wie bereit angemerkt wurde - viel Management notwendig sein. Vielleicht wäre eine Hausleine eine Idee, dass du entspannt den Welpen von deiner Bulldogge entfernen kannst.
 
Nein und geh auf Deinen Platz halte ich bei einem so jungen Welpen für eine ausgesprochen ungünstige Kombination. Das kann der noch garnicht bringen.

Ich hatte vor Jahren einen Staffwelpen zusammen mit einer ca. 7-jährigen Chihuahua Hündin, die aus dem TH war und Hundekontakte weder kannte noch wollte.

Ich habe Wochen gebraucht, um der Welpenhündin klar zu machen, die ältere Hündin nicht zu bedrängen, anzurempeln, zu kneifen oder umzuschubsen.
Das war sehr viel Management und ständiges beaufsichtigen. Ich habe größtenteils mit Ablenkung gearbeitet. Heißt: Welpe ist zum spielen aufgelegt, Zweithund will aber nicht. Also habe ich zwar konsequent und energisch "Nein" gesagt, aber den Welpen dann nicht in den Korb geschickt, das er ruhig ist. Sondern selbst mit ihm gespielt. Ihm was Interessantes gezeigt, ihm was gegegeben, womit er sich beschäftigen konnte.
Und ihm mehrmals pro Woche Kontakte zu anderen Hunden ermöglicht, mit denen er spielen konnte.

Aber es dauert eben, bis sich sowas im Welpenhirn verankert. Je nach Hartnäckigkeit und Temeprament des Welpen auch etliche Wochen.
 
Kein Mensch käme auf die Idee einem Menschenbaby das schreit mit einem Abbruchkommando das schreien abgewöhnen zu wollen.

Ich seh es wie @RosAli hier bist du gefragt und zwar sowohl deine Bullyhündin zu schützen als auch den Welpen Welpen sein zu lassen. Das heißt will er mit der Bullyhündin spielen, musst du mit ihm spielen und eben nach und nach, altersentsprechend, Grenzen setzen.

Ansonsten stimme ich auch @Mestchen zu. Eine 2jährige Hündin die von ein bisschen Welpe zurechtweisen direkt umkippt. Selbst bei dieser Rasse. Das würde ich, falls noch nicht geschehen, ebenfalls mal überprüfen lassen.
 
Im Grunde wurde schon alles geschrieben: DU musst die Bullyhündin vor dem aufdringlichen Welpen schützen. Ein 12 Wochen alter Welpe kennt auch kein „nein“. Bis ein Hund ein Kommando in jeglicher Ablenkungsstufe kann brauchst du mehrere hundert Wiederholungen. Die wirst du bei deinem Welpen nicht erreicht haben.

Und ich würde auch in eine Tierklinik mit dem Bully fahren damit abgeklärt wird warum er auf dem Rücken liegt und keine Luft bekommt.

Wenn mein Welpe meinen Ersthund zu sehr bedrängt hat oder die beiden im Spiel zu sehr aufgedreht sind bin ich dazwischen gegangen und meine Hunde kennen ein „Pause“. Dann sollen sie das Spiel abbrechen. Wenn dann beide kurz zur Ruhe gekommen sind darf auch mal weitergespielt werden.

Ich würde, solange die Hunde das "Pause" bzw. bei dir "Ende" noch nicht kennen mit dem Welpen weiterspielen wenn der Ersthund keine Lust mehr hat wie RosAli geschrieben hat.

Und nein, dein Welpe ist nicht frech und er möchte sich auch nicht über dich stellen. Warum auch? Das schnappen und knurren ist eine Übersprungshandlung weil er noch nicht gelernt hat was dein „Ende“ bedeutet.
 
Ich habe eine ältere Ersthündin (knapp 7 Jahre), die ganz allgemein keine Lust auf Hundekontakt hat.
Trotzdem habe ich vor knapp 5 Monaten einen Flat Welpen dazugeholt.

Der Flat steht dem Labbi in Bezug auf Spieltrieb und Aufdringlichkeit in nichts nach, von daher kenne ich dieses Problem.
Meine Kira hat zwar keine Atemnot und kann konditionell mit Amy mithalten, aber sie kennt zum einen aus irgendwelchen Gründen die korrekte hündische Kommunikation nicht und hat zum zweiten so ganz generell keinen Bock darauf, zu kommunizieren.;)

Amy dagegen will eigentlich stets und ständig spielen und kommunzieren.
Eine Zeitlang lasse ich es laufen, meist erträgt Kira die "Zuwendung" stoisch oder dreht sich nur leicht weg.
Ab und an lässt sie sich dazu herab tatsächlich mitzumachen, von daher hat Amys Anwesenheit schon einiges bei ihr erreicht.

Wenn Amy es übertreibt, greife ich ein.
Denn Kira kennt keine Zwischenschritte, sie schaltet von Ignorieren direkt um auf massiven Angriff.

Je nach Situation gab/gibt es von mir ein deutliches Nein und anschließend Ablenken mit einem Spielzeug.
In der Regel mache ich dann ein Zergelspiel mit ihr und/oder gehe in den Garten zum Toben, beides regele ich langsam runter, bis sie sich beruhigt hat.

Besonders in den ersten Wochen hat Amy aber herausgefunden, dass man auf diese Weise ganz prima Aufmerksamkeit kriegen kann, wenn die Situation gerade ohnehin langweilig ist. Insbesondere, wenn wir gerade beim Essen waren.

Da habe ich dann anders reagiert, denn wenn ich am Tisch sitze und essen will, dann gibt es keine Spiele.
Es gab also ein deutliches Nein und ein "Hier". Das heißt, sie sollte sich neben mich auf den Boden legen.
Sie kam auch immer sofort angelaufen, stellte dann fest, es gibt kein Leckerlie und Spiel auch nicht, gut, dann ärgere ich halt Kira weiter.

Daraufhin bin ich dann jedes Mal wortlos aufgestanden und habe Amy in den Flur gebracht. Tür zu, eine Minute später, sofern sie ruhig war, Tür wieder auf. Hat sie Kira wieder belästigt, das gleiche nochmal, dann aber 2 Minuten lang.

Auf diese Weise hat sie recht schnell verstanden, dass es nichts bringt.
Ich bin ehrlicherweise kein Freund davon, den Hund auf irgendeinen Platz zu schicken, wo er dann längere Zeit liegenbleiben soll, von daher gibt es dieses Kommando für keinen meiner Hunde.
Trotzdem gibt es Situationen, wo sie nicht nerven dürfen, aber trotzdem neben mir liegen dürfen.
Oder sich auch einen anderen Platz suchen dürfen, wenn sie das wollen.

Amy hat das ganz passabel gelernt mit Hilfe einer kurzen Hausleine.
Hatten wir zum Beispiel Besuch und sie sollte nicht ständig von einem zum anderen am Tisch rennen, dann habe ich die kurze Leine drangemacht und sie anfangs in der Hand gehalten oder auf dem Stuhl unter mein Bein geklemmt.
Ansonsten habe ich ihre Versuche, Aufmerksamkeit zu kriegen ignoriert.

Etwas später hat es dann gereicht, wenn ich die Leine dran gemacht habe, sie wusste dann, okay jetzt bin ich eine Zeitlang auf Pause, kann mich irgendwo hinlegen (meist direkt neben mich), aber es gibt keine Spielchen und keine Leckerlie.

Sie hat das so verinnerlicht, dass ich mich neulich wunderte, warum mein Hund nicht mit zur Tür kommt.
Ich war bei meiner Mutter, Amy hatte die Leine noch dran, weil sie anfangs wieder meinte, sie müsste einen Veitstanz aufführen und meine Mutter liebt das nicht besonders. Als sie sich beruhigt hatte, habe ich die Leine losgelassen und Amy hat es sich auf einem Teppich neben dem Fernseher gemütlich gemacht.
10 Minuten später wollte ich gehen, Kira läuft mit, nur Amy fehlt.
Auch Rufen bringt nix. Also gehe ich nachschauen, da sitzt sie auf dem Teppich und guckt mich mit großen Augen an.
Frei nach dem Motto, guck wie brav ich bin, ich nerve nicht.:D
Daraufhin habe ich die Leine abgemacht und Amy ist sofort zur Haustür gelaufen. Ich würde mal sagen, Lektion gelernt.:p

Bei Amy hat in der Welpenzeit oben beschriebenes Verhalten gut funktioniert, heute übertreibt sie es nur noch ganz selten mal.
Und auch Kira hat dazugelernt, so dass ein Eingreifen meinerseits kaum noch nötig ist.

Anders sieht es bei den Katzen, genauer bei Kater Ivan aus. Der will eigentlich Kontakt zu Amy, aber sie ist immer noch zu stürmisch für ihn.
Will ihn jedes Mal von oben bis unten abschlabbern, was nicht in seinem Sinn ist.
Da gibt es mittlerweile nur noch ein Abbruchkommando von mir, das dann auch die nächsten 10 Minuten wirkt.;)
 



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