Ich habe eine ältere Ersthündin (knapp 7 Jahre), die ganz allgemein keine Lust auf Hundekontakt hat.
Trotzdem habe ich vor knapp 5 Monaten einen Flat Welpen dazugeholt.
Der Flat steht dem Labbi in Bezug auf Spieltrieb und Aufdringlichkeit in nichts nach, von daher kenne ich dieses Problem.
Meine Kira hat zwar keine Atemnot und kann konditionell mit Amy mithalten, aber sie kennt zum einen aus irgendwelchen Gründen die korrekte hündische Kommunikation nicht und hat zum zweiten so ganz generell keinen Bock darauf, zu kommunizieren.
Amy dagegen will eigentlich stets und ständig spielen und kommunzieren.
Eine Zeitlang lasse ich es laufen, meist erträgt Kira die "Zuwendung" stoisch oder dreht sich nur leicht weg.
Ab und an lässt sie sich dazu herab tatsächlich mitzumachen, von daher hat Amys Anwesenheit schon einiges bei ihr erreicht.
Wenn Amy es übertreibt, greife ich ein.
Denn Kira kennt keine Zwischenschritte, sie schaltet von Ignorieren direkt um auf massiven Angriff.
Je nach Situation gab/gibt es von mir ein deutliches Nein und anschließend Ablenken mit einem Spielzeug.
In der Regel mache ich dann ein Zergelspiel mit ihr und/oder gehe in den Garten zum Toben, beides regele ich langsam runter, bis sie sich beruhigt hat.
Besonders in den ersten Wochen hat Amy aber herausgefunden, dass man auf diese Weise ganz prima Aufmerksamkeit kriegen kann, wenn die Situation gerade ohnehin langweilig ist. Insbesondere, wenn wir gerade beim Essen waren.
Da habe ich dann anders reagiert, denn wenn ich am Tisch sitze und essen will, dann gibt es keine Spiele.
Es gab also ein deutliches Nein und ein "Hier". Das heißt, sie sollte sich neben mich auf den Boden legen.
Sie kam auch immer sofort angelaufen, stellte dann fest, es gibt kein Leckerlie und Spiel auch nicht, gut, dann ärgere ich halt Kira weiter.
Daraufhin bin ich dann jedes Mal wortlos aufgestanden und habe Amy in den Flur gebracht. Tür zu, eine Minute später, sofern sie ruhig war, Tür wieder auf. Hat sie Kira wieder belästigt, das gleiche nochmal, dann aber 2 Minuten lang.
Auf diese Weise hat sie recht schnell verstanden, dass es nichts bringt.
Ich bin ehrlicherweise kein Freund davon, den Hund auf irgendeinen Platz zu schicken, wo er dann längere Zeit liegenbleiben soll, von daher gibt es dieses Kommando für keinen meiner Hunde.
Trotzdem gibt es Situationen, wo sie nicht nerven dürfen, aber trotzdem neben mir liegen dürfen.
Oder sich auch einen anderen Platz suchen dürfen, wenn sie das wollen.
Amy hat das ganz passabel gelernt mit Hilfe einer kurzen Hausleine.
Hatten wir zum Beispiel Besuch und sie sollte nicht ständig von einem zum anderen am Tisch rennen, dann habe ich die kurze Leine drangemacht und sie anfangs in der Hand gehalten oder auf dem Stuhl unter mein Bein geklemmt.
Ansonsten habe ich ihre Versuche, Aufmerksamkeit zu kriegen ignoriert.
Etwas später hat es dann gereicht, wenn ich die Leine dran gemacht habe, sie wusste dann, okay jetzt bin ich eine Zeitlang auf Pause, kann mich irgendwo hinlegen (meist direkt neben mich), aber es gibt keine Spielchen und keine Leckerlie.
Sie hat das so verinnerlicht, dass ich mich neulich wunderte, warum mein Hund nicht mit zur Tür kommt.
Ich war bei meiner Mutter, Amy hatte die Leine noch dran, weil sie anfangs wieder meinte, sie müsste einen Veitstanz aufführen und meine Mutter liebt das nicht besonders. Als sie sich beruhigt hatte, habe ich die Leine losgelassen und Amy hat es sich auf einem Teppich neben dem Fernseher gemütlich gemacht.
10 Minuten später wollte ich gehen, Kira läuft mit, nur Amy fehlt.
Auch Rufen bringt nix. Also gehe ich nachschauen, da sitzt sie auf dem Teppich und guckt mich mit großen Augen an.
Frei nach dem Motto, guck wie brav ich bin, ich nerve nicht.
Daraufhin habe ich die Leine abgemacht und Amy ist sofort zur Haustür gelaufen. Ich würde mal sagen, Lektion gelernt.
Bei Amy hat in der Welpenzeit oben beschriebenes Verhalten gut funktioniert, heute übertreibt sie es nur noch ganz selten mal.
Und auch Kira hat dazugelernt, so dass ein Eingreifen meinerseits kaum noch nötig ist.
Anders sieht es bei den Katzen, genauer bei Kater Ivan aus. Der will eigentlich Kontakt zu Amy, aber sie ist immer noch zu stürmisch für ihn.
Will ihn jedes Mal von oben bis unten abschlabbern, was nicht in seinem Sinn ist.
Da gibt es mittlerweile nur noch ein Abbruchkommando von mir, das dann auch die nächsten 10 Minuten wirkt.