Welpe mit Giardien vom Züchter - zurückgeben?

Erster Hund
Aussie (2011)
Zweiter Hund
Zwergpudel (2021)
Hallo,

am Dienstag zog bei mir ein Welpe ein - Zwergpudel vom Züchter. Wir haben uns vorher alles angesehen und es machte alles einen guten Eindruck, auch wenn der Züchter relativ viel züchtet (das also gewerblich macht). Aber die Hunde sahen alle gut aus, waren untersucht, hatten die entsprechenden Papiere und waren alles sehr offen, neugierig und gut. Wir haben uns dann entscheiden ein Mädchen mit 10 Wochen zu nehmen - um einen sehr, sehr hohen Preis (Pudel sind hier eine Rarität).
Dienstagabend kam der Welpe hier an, Mittwoch hatte sie Durchfall, Donnerstag hatte sie blutigen Durchfall. Wir waren dann beim Tierarzt und der stellte Giardien fest. Sie bekommt jetzt Panacur, aber natürlich ist alles gestrichten (Hundeschule, Kontakte, etc). Gestern Abend, Sonntag, ging es ihr dann wieder deutlich schlechter.
Und umso mehr ich über Giardien lese umso schlimmer wirkt das für mich. Wir haben auch zwei Hauskatzen, die sich auf keinen Fall anstecken sollen. Dazu schlägt der ganze Durchfall natürlich extrem auf die Psyche. Seit Dienstag gehen wir nachts alle zwei Stunden raus und tagsüber alle halbe bis ganze Stunde. Ich bin ehrlich gesagt fertig mit den Nerven und wenn ich mir die Prognose für Giardien so ansehe, dann werden wir das wohl noch Monate haben.
Den Züchter habe ich über die Diagnose informiert, der meinte "das könnte passieren und wäre nicht so schlimm" und mit der Entwurmung würde das schon wieder werden. Ich sehe das anders. Davon abgesehen, dass ich jetzt hier einen Welpen habe der nichts machen darf in der wichtigsten Phase seines Lebens.
Ich spiele daher mit dem Gedanken den Welpen zurückzugeben. Ich habe mir so viel Mühe gemacht einen Welpen vom Züchter zu finden und einen gesunden Hund auszusuchen und habe dafür wirklich, wirklich viel Geld bezahlt und nun ist der Hund krank (und wird das vll noch über Monate sein). Ich bin wirklich fertig.
Was denkt ihr? Wäre es sinnvoller den Welpen zurückzugeben? Wäre das rechtlich möglich? (Ich lese unterschiedliche Meinungen, von ja bis "nicht wegen ein paar Parasiten").

Danke & lG
 
Warum möchtest du einen von dir auserwählten Partner wegen eines Krankheitsbefall wieder abgeben??? Wenn man sich einen Hund ins Leben geholt hat, dann hat man eine Verantwortung übernommen, die man nicht einfach wieder abschütteln kann, nur weil er krank wird! Egal, ob im Welpenalter oder zu einem späteren Zeitpunkt. Stehe dazu und hilf ihm!
Und ein ordentlicher Züchter ist das auf gar keinen Fall, der SO eine Antwort gibt. Natürlich ist ein Giardienbefall schlimm und kann unbehandelt zum Tod führen. Und mit einer Wurmkur ist da überhaupt nicht geholfen!! Eine ganz inkompetente Aussage!!
Zu den Giardien:
Ich habe seinerzeit eine rumänische Hündin direkt aus dem Shelter in meine Haus geholt, die dann prompt nach einer Woche an masssivem Giardienbefall litt. Ihr ohnehin schon Untergewicht von 3,6 kg (sie wiegt jetzt 8 kg!!) sank auf 3 kg, weil sie abrupt nichts mehr gefressen hatte und blutigen Kot hatte. Als sie auch noch von jetzt auf grad nichts mehr trank, sind wir SOFORT zum Tierarzt und dort musste sie 4 Tage lang stationär bleiben und bekam die entsprechende Infusionen. War 2 Minuten vor 12!!! Sie ist durchgekommen. Aber das ganze hat mich mit den folgenden Medikamenten dann so ca. 1300,- € gekostet. Aber was bedeutet Geld, wenn man sich einen Partner ins Haus geholt hat? Ich stehe zu meiner Entscheidung, ob es direkt am Anfang passiert oder zu einem späteren Zeitpunkt!
Und ja, es war eine anstrengende Zeit wegen der ganzen Hygienemaßnahmen! Aber es lässt sich alles bewerkstelligen. Und wenn man diese einhält, kann nicht viel passieren. Mein damaliger zweiter Hund hat mit uns gelebt und sich NICHT angesteckt!
Hier kannst du dir Infos einholen: https://www.naturheilkunde-bei-tieren.de/giardia-lamblia.html?page=ingiardia
Ich bereue überhaupt nichts und trauere auch dem Geld nicht nach, denn ich habe jetzt eine tolle Partnerin an meiner Seite, die ich niemals wieder abgeben würde.

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Ich habe selber keine Erfahrungen mit Giardien weil meine Hunde noch keinen Giardienbefall hatten aber was ich von anderen Hundehaltern gehört habe bekommt man mit der richtigen Behandlung, Hygiene, der passenden Ernährung und einem Darmaufbau Giardien in den Griff. Für mich ist es absolut nicht nachvollziehbar, dass du wegen einer sicherlich hartnäckigen aber behandelbaren Erkrankung den Hund zurückgeben möchtest. Sobald meine Welpen eingezogen waren war für mich klar, dass ich sie bis zu ihrem letzten Moment begleite durch alle Höhen, Tiefen und Krankheiten begleite und eine Abgabe kommt für mich nur Infrage wenn ich mich nicht mehr ausreichend um die Hunde kümmern kann (z.B. wenn ich krank werde).

Ich hätte aber keinen Züchter unterstützt der nicht aus Liebe zur Rasse züchtet und keinen überzogenen Preis bezahlt.
 
Ich kann sehr gut verstehen, dass deine Nerven blank liegen.
Insbesondere, wenn da noch 2 Katzen sind, die sich anstecken könnten.

Ich habe schon mehrfach Erfahrungen mit Giardien im Haus gemacht, von sehr hartnäckig bis relativ leicht therapierbar war alles dabei.

Grundsätzlich ist es wohl so, dass ein Giardienbefall bei Hunden leichter zu therapieren ist als bei Katzen.

Ich hatte eine Katze aus dem Ausland als Pflegekatze, die bei Einzug unter Giardien litt.
Katzen kann man separieren und das war sie auch, so dass sich keine meiner damals 3 weiteren Katzen angesteckt hat.
Dafür waren die Giardien sehr hartnäckig, die Behandlung zog sich über knapp 3 Monate.

Danach war sie aber fit.

Kira hatte bei Einzug ebenfalls Giardien, da sie aber noch einige andere, schwerwiegendere Infektionen hatte, war das fast Nebensache.
Trotz ihres schlechten gesundheitlichen Zustands waren die Giardien recht schnell besiegt, sie bekam 5 Tage Panacur, 2 Wochen Pause, wieder 5 Tage Panacur.
Obwohl sie natürlich nicht separiert war, haben meine damals 3 Katzen sich nicht angesteckt.
Sie hatten aber auch nicht viel Kontakt zu Kira, weil Kira zu dem Zeitpunkt noch nicht katzenkompatibel war und ich aufpassen musste.

Vor 3 Jahren hatte ich einen Welpen, Amy, die mehr oder weniger von Anfang an Probleme mit der Verdauung hatte.
Die Diagnose Giardien kam erst Monate später, vorher waren die Tests immer negativ.
Bis sie Wasserdurchfall hatte und auch alles erbrach, was sie zu sich nahm.

Amy bekam aufgrund ihres geschwächten Zustands sofort 10 Tage Metronidazol, von der Tierklinik verschrieben.
Sie hat sich innerhalb von ein paar Wochen erholt, war etwa 2 Monate später beschwerdefrei und ist es bis heute geblieben.
 
Ich hab mir mittlerweile glaube ich so ziemlich alles durchgelesen was es über Giardien online gibt und ganz ehrlich, das liest sich wie eine absolute Horrorstory, in der sich jeder ansteckt und sich das ganze sechs Monate zieht.

Wir therapieren jetzt mit
5 Tage Panacur, 5 Tage Pause
5 Tage Panacur, 5 Tage Pause
5 Tage Panacur, 5 Tage Pause
dann erneut testen

Bis dahin aber keine Hundeschule, kein Hundekontakt, etc. Also im besten Fall ist sie ein Monat isoliert, im schlimmsten sechs Monate? Dann hab ich ja einen sozialen Krüppel. Und wie gesagt, zwei Katzen wohnen hier auch noch, die sollten sich wirklich nicht anstecken.

Und die Tipps online sind auch toll und widersprechen sich ständig. Fängt schon bei der Hygiene an: Täglich alles desinfizieren. Die einen sagen mit Dampfreiniger, die nächsten sagen das bringt nix. Die einen sagen mit Desinfektionsmittel x, die anderen sagen es gibt kein Desinfektionsmittel das gegen Giardien hilft.
Ähnlich verhält es sich mit dieser Möhrensuppe gegen Durchfall. Die eine Hälfte sagt ja, die andere nein.

Medikamente und kohlenhydratarme Nahrung bekommt sie jetzt und wir versuchen es möglichst hygienisch zu halten (viel Waschen, etc), aber wie gesagt, das ist ja offenbar eine Never Ending Story.

Ich hätte aber keinen Züchter unterstützt der nicht aus Liebe zur Rasse züchtet und keinen überzogenen Preis bezahlt.
Alle (Zwerg- und Klein)pudel haben aktuell überzogene Preise, unabhängig vom Züchter. Auch "aus Liebe zur Rasse" aber ohne Papiere kostet mindestens 2.000 Euro plus. Und wir haben uns sehr, sehr genau informiert vorher. Kann dir gerne meine Excel-Liste zeigen, wenn du möchtest.

Auf der einen Seite denke ich mir halt, dass sowas nicht passieren sollte beim Züchter. Auf der anderen Seite muss da nur ein Hund aus der falschen Pfütze trinken und dann haben sich alle angesteckt. Es ist einfach sehr, sehr ärgerlich einen Hund zu kaufen der von Tag 1 an krank ist und isoliert werden muss. Vor allem wenn man sich einen Welpen nimmt, damit man ihn gut sozialisieren kann und genau das dann nicht machen darf.
 
Alle (Zwerg- und Klein)pudel haben aktuell überzogene Preise, unabhängig vom Züchter. Auch "aus Liebe zur Rasse" aber ohne Papiere kostet mindestens 2.000 Euro plus. Und wir haben uns sehr, sehr genau informiert vorher. Kann dir gerne meine Excel-Liste zeigen, wenn du möchtest.
Durch Corona sind Welpen aller Rassen im Moment teuer aber durch deine Recherche wusstest du das ja. 😉 Und mit "aus Liebe zur Rasse" meinte ich keine Welpen ohne Papiere.

Ich würde mir den verlinkten Artikel von @Kade1301 durchlesen und nicht davor ausgehen, dass ihr die Giardien monatelang nicht los werdet.

Und wenn dir das mit dem Welpen zu viel wird dann würde ich ihn zeitnah zum Züchter zurückgeben.
 
Hast du das schon gelesen? Klingt für mich nicht sehr dramatisch, vor allem, was die Ansteckung der Katzen angeht. https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=19372
Das kannte ich noch nicht. Vielen Dank. Das deckt sich mit vielem was ich mir ursprünglich dachte (Vertrau dem Tierarzt, so schlimm kann das schon alles nicht werden). Aber manche dieser Giardien-Seiten lassen einen dann doch ganz panisch werden.
Gestern hatten wir auch wieder einen Rückfall, da liest man dann halt doch gerne mal nach was man falsch macht und wird nur noch unruhiger.
 
Giardien kannsich der Hund immer und überall einfangen.Die muss sie gar nicht vom Züchter mitgebracht haben.Die Umstellung beschleunigt sowas halt.
Ich würde Panacur geben,auf gute,aber nicht übertriebene Hygiene achten,dann wird das schon.
Meine Hunde hatten schon Kontakt zu Hunden die Giardien hatten und haben sich nicht angesteckt.Zur Unterstützung habe ich ihnen die Kräuterbuttermilch von Swanie Simon gegeben. https://www.drei-hunde-nacht.de/gesundheit/entwurmung/giardien/

Du musst den Hund jetzt nicht auch 4 Wochen komplett isolieren,nur Hundekontakte vermeiden und immer schön Häufchen sammeln.Kopf hoch,das wird!
 
Ich habe mit Giardien jetzt keine Erafhrungen.

Aber prinzipiell würde ich kein Tier zurückgeben, nur weil es nach seinem Einzug erkrankt. Allerdings würde ich den Züchter nachdrücklich auf Kostenbeteiligung ansprechen. Immerhin hast Du einen stolzen Preis bezahlt.

Auch mit einem Welpen, der nun teilweise nicht optimal sozialisiert werden kann, kann man so einiges später nachholen. Vor allem, wenn der Welpe prinzipiell offen und neugierig ist, wie Du ja schreibst. Und Umweltsozialisierung bspw. ist ja trotzdem möglich.

Ich würde bei einer Rückgabe ständig den Gedanken im Kopf haben, was denn nun bei diesem Züchter mit dem Welpen passiert. Der wäre ja dort auch isoliert. Und ob sich eingewerblicher Züchter die Mühe macht, wenigstens das Mögliche zu machen, halte ich für fraglich.
 



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