Welpe mit "Biss"

Erster Hund
Jaska / Schäfermix (05/14)
Hallo zusammen,

seit 10 Tagen haben wir jetzt unseren 3monatigen Schäfermischling Jaska (männlich). Er hat sich unglaublich schnell eingelebt, schläft Nachts größtenteils durch und ist (bis komischerweise auf die Küche) auch stubenrein. Das einzige große Problem, das wir mit ihm momentan aber haben ist, dass er wirklich alles anknabbert und (wenn man nicht eingreift) kaputtbeisst, vorallem wenn er seine "verrückten 5 Minuten" hat.

Soweit ich weiß ist es bei Welpen ja normal, dass sie einen gewissen Bisstrieb haben, weil ja auch die Zähne noch nachkommen. Bei Jaska ist es allerdings so, dass er oft Sachen, auf die er beissen dürfte (wie z. B. ein Kauknochen oder sein Spielzeug) oft ignoriert und sich dafür Dingen widmet von denen er weiß, dass sie tabu sind (z. B. Möbel, seine Liegedecke, sein Bett usw.).

Im Forum hier hab ich jetzt schon ein paar Threads gelesen, in denen es darum geht, dass der Welpe beim spielen zwickt und (spielerisch) beisst. Wenn Jaska aber zu viel Energie hat, dann wird er sogar richtig aggressiv wenn man ihm etwas verbietet und beisst sehr stark zu, was auch regelmäßig zu blutenden Wunden am Arm führt, da die auch immer wieder aufgerissen werden. Vorallem bei meiner Frau ist er da sehr übermütig, weil er vor ihr scheinbar nicht ganz so viel Respekt hat wie vor mir.

Er hat natürlich auch viele brave und ruhige Phasen, aber wenn seine Beissphasen werden eigentlich täglich länger und häufiger. Ich habe mir schon von einigen Hundetrainern Tipps geben lassen, aber keiner davon hat bis her was gebracht, z. B. das "Spiel" beenden, in dem man den Hund kurz vor die setzt wenn er wieder zu fest beißt. Das führt bei Jaska eher zu noch mehr Gebeisse und Geschnappe.

Sollte es einen Thread geben, in dem ein identisches Thema schon diskutiert wurde, dann nehmt mir diese Neueröffnung hier nicht übel und schickt mir bitte einen weiterleitenden Link. Ansonsten würde ich mich über Erfahrungsberichte und Ratschläge von euch freuen, denn trotz jahrelanger Hundeerfahrung zuvor weiß ich momentan nicht wirklich weiter.
 
Wir haben um die Möbel zu schützen Kartons vor die kritischen Stellen gepackt. Unserer lässt sich davon abhalten. Wenn eurer die Kartons zerbeisst, könnt ihr auch diese Platten aus dem Baumarkt holen. Mit denen haben wir das Rattengehege eingegrenzt. Das kostet nicht viel und mit Panzertape lässt sich ein individueller Schutz aufbauen für die Möbel.

Ich glaube die heißen MDF-Platten oder so ähnlich. Die sind an einer Seite rau und die andere Seite ist glatt. Die glatte Seite ist schwer anzunagen, da die Zähne abrutschen. Allerdings ist ein Hund so groß das er an den Rand der Platten kommt, aber die halten ein bissel mehr aus, wie Karton.

Damit könntet ihr viel frsut vermeiden, Wenn die Gefahrenquelle gebannt ist und hättet mehr ruhe um die Beisshemmung euch gegenüber aufzubauen, da der Frustfaktor, ich darf da nicht dran, will aber, erstmal gelöst wäre.
 
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Danke für deine Antwort, Silva. Das mit dem Möbel abgrenzen wird nicht nötig sein, das lässt er sich noch am ehesten verbieten wenn man aus sagt. Zumal wir eine ziemlich große Wohnung haben und es unverhältnismäßig viel einzupacken wäre. Schlimmer empfinde ich, wie er seine Liegedecken und sein Bett zerrupft und halt das immer heftiger werdene Beißen in Hände und Arme. Daher hoffe ich, dass mir hier jemand weiterhelfen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorallem bei meiner Frau ist er da sehr übermütig, weil er vor ihr scheinbar nicht ganz so viel Respekt hat wie vor mir.

Ich habe mir schon von einigen Hundetrainern Tipps geben lassen, aber keiner davon hat bis her was gebracht, z. B. das "Spiel" beenden, in dem man den Hund kurz vor die setzt wenn er wieder zu fest beißt. Das führt bei Jaska eher zu noch mehr Gebeisse und Geschnappe.

Hallo,

klingt nach ganz normalen Welpenwahnsinn!
Bitte nicht verzweifeln und keine Sorgen machen, in der Ruhe liegt die Kraft.

Es handelt sich um ein Hundebaby, was erst seit 10 Tagen bei euch lebt.
Mit Respektlosigkeit gegenüber deiner Frau hat das wenig zu tun, eher im Gegenteil, seinen Spieltrieb lebt er ihr gegenüber scheinbar richtig aus, (leider) gehört der Einsatz der gnadenlosen, spitzen Milchzähne dazu.
Noch kann der junge Hund nicht begriffen haben, dass Menschenhaut nur wohl dosiert berührt werden darf.
Egal, welche richtige Methode konsequent bis jetzt angewandt wurde, im äußerst seltenen Fall hat ein Welpe nach so kurzer Zeit die Beißhemmung begriffen.
Du hast geschrieben, dass die bisherigen Tipps (also mehrere?) der Trainerin nichts brachten.
Bitte wechselt nicht die Methoden, bleibt bei einer, nämlich Kontaktabbruch, wenn der Welpe zu stark zwickt, bei einigen hilft ein kurzes lautes "Aua", andere Welpen stachelt das noch mehr an.
Dass er dann zunächst noch mehr aufdreht, ist meist auf Frust zurückzuführen, weil das Spiel beendet wurde.
Aufgedreht ist das Hundekind dann immer noch.
Notfalls verlasst ihr kurz den Raum, kehrt nach ein paar Sekunden zurück und schenkt dem Welpen keine neue Aufmerksamkeit, widmet euch anderen Dingen.
Achtet darauf, dass ihr den Welpen beim Spielen nicht so aufdreht, bleibt ruhig dabei und beendet es, bevor er komplett durchdreht.
Ich gebe Welpen gerne ein altes Handtuch oder einen alten Socken, an dem sie sich auslassen können, meist sind diese Dinge bessere und interessantere Spielzeuge als Hundespielzeug.

Wie sieht der Tagesablauf mit Welpen aus?
Wie oft geht ihr heraus?
Was macht ihr sonst so mit ihm?

LG Leo
 
Hallo, ich kann Schweizersocke nichts mehr hinzufügen, wollte aber auch nochmal sagen, ja alles 'normal'. Unser, mittlerweile Riesenbaby, ist dies bezüglich auch furchtbar. Es wird aber langsam immer und immer besser.
Aber mit NEIN oder aus hatten wir gar keinen Erfolg, das hat ihn nur total angestachelt.
Sirius ist jetzt ca. 4,5 Monate und die Schnauze lässt er jetzt meistens zu, außer bei Fremden und aufregenden Situationen, eben wenn er ein bisschen angespannt ist versuchen wir die Hände zu erwischen.
Also keine Sorge und weiter konsequent bleiben, bei dem einen geht es flott, bei dem anderen eben langsamer.
 
Kann Schweizersocke auch nur zustimmen, ist alles Anfangs schwer und neu aber das kommt. Man lernt mit der Zeit auch damit umzugehen und auch kleine Erfolge (kürzere Aufdrehphasen, vorsichtigeres Maul) zu sehen.

Leo ist heute auf den Tag genau 14 Wochen alt, er ist jetzt seit 4 Wochen und zwei Tagen bei uns, und es wird wirklich immer besser! :girllove:

Mal gibt es Tage, da knappt er so gut wie gar nicht (kommt uns zumindest so vor :denken24:) und mal ist es 5 min "extrem", was aber kein Vergleich zu der Anfangszeit ist, da war das teilweise echt schmerzhaft.

Wir haben immer dann aufgequietscht, wenn er von dem ganz zaghaften Knabbern abgewichen ist, er hat dann iritiert geschaut (sah so aus: :nachdenklich1:) & meist so ":wut:" augestachelt weiter gemacht. Sind dann aufgestanden und haben das Zimmer verlassen, paar Sekunden, naja max ne Minute, bei 20 Sekunden hat ihn das nicht so runtergebracht, und dann wieder ruhig gestreichelt. Wenn er wieder anfing- gleiches Spiel von vorne.

Das mit ihm "absetzen" (auf seinen Platz bringen) hat bei uns nicht funktioniert, weil er während des auf dem Arm tragens zu seinem Platz auch super in die Arme reingebissen hat und das alles nicht besser gemacht hat.

Also haben wir das Feld verlassen.

Hat aber (toi toi toi) was gebracht, gehen aber trotzdem in den Situationen immer noch so um mit ihm.

Wichtig ist auch anderer Welpen-/ Hundekontakt, da lernen sie auch gaaaaanz viel, was die Beißhemmung angeht :zustimmung2:
 
Vielen Dank für all eure hilfreichen Antworten :) Dann werd ich jetzt auf jeden Fall die Methode Kontaktabbruch beibehalten.

@SchweizerSocke: Der Tagesablauf sieht bisher so aus, dass mich der Hund um 6:30 aufweckt, dann bin ich mindestens eine Stunde draußen mit ihm (Geschäft machen, kleine Runde Gassi gehen, spielen), im Anschluss bekommt er sein Frühstück und dann schläft er meistens wieder eine Runde. Wenn er dann wieder wach ist bekommt er natürlich sehr viel Aufmerksamkeit und Zuwendung, egal in welcher Form. So wiederholt sich das den Tag über. Noch bekommt er 3x pro Tag fressen (hätte ihm bis 4 Monaten eigentlich 4x was gegeben, aber er kam mit der 3x-Angewohntheit schon so vom Züchter, also hab ichs beibehalten). Gassi gehe ich 2-3x pro Tag mit ihm (jeweils 15 Minuten), und sonst halt so oft im Garten mit ihm oder drinnen zum Spielen wie es geht.

Nebenher sind wir noch 1x pro Woche mit ihm in der Welpenschule :)
 
Hallo,

was ihr zusätzlich noch machen könntet:

Ein Leckerchen zwischen zwei Finger stecken, dem Welpen vor die Nase halten und nur loslassen, wenn er es in angemessener Weise (ohne in die Menschenhaut zu zwicken) freigeben.
In der Regel verstehen Welpen ganz schnell, was erwartet wird.

Die meisten Welpen haben die Beißhemmung bis zur 16./20. Lebenswoche begriffen.

Schenkt dem Welpen im Haus nicht die ständige Aufmerksamkeit, meist drehen sie dann noch mehr hoch, werden sie zu sehr in den Mittelpunkt gestellt, fällt ihnen ggf. das Alleinesein in Zukunft schwerer.
Zeigt ihm in kleinen Schritten die Welt.
Geht in die Natur, lasst ihn dort ohne Leine mal toben und alles erkunden.
Präge ihn auf Umweltreize (Autos, Kinder, Radfahrer, Stadtbesuche, Geräusche etc.) Je nach dem, was ihr für die Zukunft braucht.
Alles in kleinen Schritten:
Fahrt mit ihm in die Stadt und setzt euch dort 15 Minuten auf eine Bank, geht an Schulen/Kindergärten vorbei, lauft mit ihm über einen Parkplatz, sucht auch Wege auf, wo euch Radfahrer/Jogger/Fußgänger kreuzen.
Übt das Alleinebleiben.

LG Leo
 



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