Welpe Fellprobleme, Zuckreiz

Vielen Dank! Den anderen Beitrag hab ich auch gerade gelesen und muss zugeben das bringt mich noch mehr zum verzweifeln. Scheinbar ist ja eigl. kein fertig Futter gut genug.. Und Barfen ist bei mir wie gesagt schwierig und auch da hätte ich Angst, meinem Hund nicht genug Nährstoffe zu geben.
Wie habt ihr euch da denn so gut informiert? Irgendwelche Bücher/Doku Empfehlungen oder so?
Ich hatte mich vor dem Hundekauf natürlich eingelesen und dann auch einfach auf die Züchterin vertraut mit dem Futter, aber ich merk grad immer mehr, dass mein Wissen hinten und vorne nicht reicht.
Die Zusatzprodukte habe ich auf Empfehlung meiner Trainerin gekauft (welche leider auch Barft und keine Futterempfehlung hat) die aber mit mir die Zusatzstoffe meines Futter durchgeschaut hat und eben meinen Hund auch persönlich kennt und meine Frustration den Tierärzten gegenüber grad was Futter angeht und das Jucken... Ich werde es damit jetzt erstmal probieren und dann will ich aber eigl unbedingt das Futter wechseln. Wie s aussieht wird das aber eine Weile dauern bis ich mich da so weit informiert hab, dass ich ein halbwegs gutes find und den Rest halt dazufütter...
 
Barfen ist kein Hexenwerk, auch wenn es am Anfang so ausschaut.
Bücher die da ganz gut sind:
Nadine Wolf, Das Barf Buch
Susanne Reinerth, Natural Dog Food
Nach den Büchern kann man sich rein theoretisch sogar einen eigenen Futterplan erstellen. Aber es gibt in den meisten Gegenden inzwischen schon Barf-Läden, die das oft auch machen. Nur hinterfragen was die für einen fachlichen Background haben.

(Hunde)Futter ist ein schwieriges Thema, fragt man 3 Leute hat man 5 Meinungen.
 
Ich hatte ja auch Anfangs Futterprobleme. Dass ging bis zu offene Stellen und vereiterte Wunden. Es wurde so lange gekratzt, bis es blutete und dann auch noch eiterte. Das Fell fiel aus oder brach an den Spitzen ab (schwarzes Fell wurde braun und stumpf) , dazu kam dann auch noch Dauerdurchfall. Das war bei meinen ersten DSH. Vorher hatte ich alle meine Hunde problemlos gebarft. Wollte ich nun aber nicht mehr. Die Grenzen waren auf und es gab alles mögliche an Fertigfutter. Warum also weiter barfen? Fertigfutter war doch viel bequemer. Das Ende vom Lied war, dass sich der Tierarzt keinen Rat mehr wusste. Ich musste mich also im Internet und auf Schulungen schlau machen. Da lernte ich dann eine Ernährungsberaterin und ihren Partner kennen. Beide vertrieben ein Futter, das dem Barf ziemlich nahe kommen sollte. Dass probierte ich dann aus. War nicht ganz billig, aber in der Not frisst der Teufel Fliegen. Und siehe da, schon in der ersten Woche kratzte sich mein Hund so gut wie nicht mehr. Die Wunden heilten ab und das Fell wuchs wieder gesund nach. Ich hatte hier im Forum schon mal darüber berichtet. Damit wurde ich dann Kunde bei meiner Ernährungsberaterin. Ich füttere es auch zum Teil heute noch im Wechsel mit Animonda Gran Carno (Fressnapf und Zooplus) .
Sieh dir doch mal ihre Seite an www.luban.panys.info . Vielleicht ist das Futter ja auch was für deinen Hund? Einfach mal probieren. Kleiner Tipp: Kilo-Abpackungen sind um einiges preisgünstiger.
 
Wie habt ihr euch da denn so gut informiert?

So schwer ist das gar nicht, man muss erstmal das Wichtigste wissen und kommt dann zu den Feinheiten.

Hunde sind von Natur aus überwiegend Beutetierfresser (zu circa 80 %).
Die restlichen 20 % der Nahrung bestehen z. B. aus Obst, Nüssen, Gräsern, Kräuter, Eiern. Das würde sich ein Hund in der Natur auch selbst suchen, ebenso würde er den Kot von Pflanzenfressern suchen und fressen.

Der ganze Anteil an Pflanzen dient aber eher als Ballaststoff für eine gute Verdauung und zur Ernährung der wichtigen Darmflora.
Der Hund kann die Nährstoffe aus Pflanzen nur schwer, teilweise gar nicht verwerten.
Besser kann er die verdaute Pflanzennahrung aus dem Darm der Beutetiere verwerten.

Die gesamten Nährstoffe sind für den Hund im Beutetier enthalten - auch die Vitamine.

Woraus besteht ein Beutetier?

Muskelfleisch (ca. 50 %) - mit 15 - 25 % Fett (Herz und Magen zählt auch zum Muskelfleisch)
Pansen/Blättermagen (ca. 20 %) bei Wiederkäuern (z. B. Rinder, Ziegen, Schafe)
Innereien (Leber, Niere, Milz, Lunge) ca 15 % (Leber, Niere, Milz liefern alle wichtigen Vitamine)
fleischige Knochen
ca 15 % (sie bestehen zur Hälfte aus Fleisch und zur anderen Hälfte aus Knochen)

Die Mengen muss man nicht akribisch einhalten, sondern es sind Richtwerte.
Ein Wolf hat auch nicht jeden Tag die gleiche Beute und bekommt beim Fressen im Rudel mal mehr Muskelfleisch oder mehr Innereien ab.

Kleine Beutetiere werden mitsamt aller Knochen gefressen, bei größeren Beutetieren bleiben etwa die Hälfte der Knochen liegen. Es werden eher die weichen Knochen gefressen.

Tiere, die keine Wiederkäuer sind, haben keinen Pansen, sondern einen Magen, da ist der Muskelfleischanteil etwas höher.

Knorpel, Sehnen, Bindegewebe werden auch gefressen, fallen aber nicht ins Gewicht.
Wenn das Muskelfleisch keine 15 - 25 % Fett enthält, gibt man Fett extra dazu.

Was man sich nur merken muss sind die von mir fett markierten Bestandteile und die rot markierten prozentualen Anteile.
Danach kann man einen Barfplan erstellen, aber auch ein Dosen- oder Trockenfutter bewerten.

Zu dem Beutetier (80 % der Mahlzeit) kommen noch 20 % pflanzliche Anteile und dann ist die Mahlzeit komplett.
Was man sonst noch wissen muss, sind ein paar (wichtige) Kleinigkeiten.
Man braucht keine unzähligen Zusätze und Pülverchen.
 
Swanie Simon hat das BARFEn nach Deutschland gebracht.
Glaube ich nicht. Das Wort vielleicht, das Barfen nicht. Dass gibt es schon länger als Swanie lebt. Hieß nur eben einfach Rohfütterung. Heute machen nur eben viele eine Wissenschaft daraus und verdienen ihr Geld damit. Ich z.B. habe schon vor 60 Jahren gebarft. Ich habe 2 Hundebücher um 1920, da wird die Rohfütterung (Barf) schon genau beschrieben. Es müssen sich also schon vorher Hundeleute damit befasst haben.
 
Ich z.B. habe schon vor 60 Jahren gebarft.
Hast du damals getreidefrei gefüttert? Vor 50 Jahren bekam unsere Hündin Fleisch, Innereien und Matzinger Hundeflocken (und ab und zu ein Ei und alles, was so anfiel und was sie sich erbettelt und erstohlen hat - aber an die Flocken erinnere ich mich genau).
 
Nein, nicht ganz. Zum Fleisch gab es dann noch Haferflocken, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Graupen und natürlich reichlich Gemüsesorten. Gemüse war immer mit drin und die anderen 5 Zutaten im Wechsel. Kartoffeln gabs seltener. Die waren im Hundefutter eigentlich verpönt. Ich hatte sie aber trotzdem gern mal mit verfüttert. Knochen gabs natürlich auch regelmäßig. Leber höchstens 1x die Woche und nicht zu viel davon. Lunge gabs immer dann, wenn die Hunde wieder mal zu rund geworden sind. Innenrein und Schlund haben wir auch gern mal mit verfüttert. Das wurde dann gern mit Muskelfleisch gemischt. Na und Eier gabs gleich mit Schale 1x die Woche. Hartes Brot/Brötchen wurde auch gern mal geknabbert. Abgewogen haben wir nichts. Da gabs 2 Teile Fleisch und 1 Teil Sättigungsbeilage. Wir haben aber nicht nur roh gefüttert, sondern auch mal das Fleisch abgekocht, wenn es nötig war (Notschlachtungen). Da wurde dann die Brühe mit verfüttert und Nudeln, Reis, Graupen Kartoffeln damit gekocht oder Haferflocken eingeweicht.
 
Ja, so kenne ich das auch, aber das ist meines spärlichen Wissens nach kein Barfen, weil das davon ausgeht, dass ein Hund wie ein Wolf ernährt werden soll. Ohne was abzukochen, ohne Getreide, ohne Essensreste. Oder täusche ich mich?
 
Oder täusche ich mich?
Nein, aber man muss ja nicht ausschließlich nur Barfen. Ohne Getreide z.B. ist m.M.n. eine moderne Sache und kam vor wenigen Jahren überhaupt erst auf. Und was wird hier immer erwähnt? Der Hund ist kein Wolf mehr? Aber egal. Manche Sättigungsbeilagen müssen einfach gekocht werden, sonst kann sie der Hund nicht oder nur schlecht verwerten. Früher musste man abwechslungsreicher füttern. Man hatte ja kaum Futterzusätze (außer Futterkalk). Na und Notschlachtungen musste man nun mal der Keime wegen abkochen. Das waren ja nicht nur Tiere, die sich ein Bein gebrochen hatten. Oft wurde solches Fleisch auch schon gekocht im Schlachthof oder Freibank (so hieß es bei uns) angeboten. Ich denke, auch wenn man nicht nur ausschließlich gebarft hat, hat man trotzdem gebarft.
 



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