Welcher Hund passt zu uns?

Hallo,
wir sind eine kleine Familie. Vater, Mutter und Teenager. Da ich Ende des Jahres meine Berufstätigkeit aufgebe, möchte ich mir endlich wieder einen Hund zulegen. Nur weiß ich nicht , welche Rasse. Vorstellungen haben wir. Ich liste sie mal auf: Mindestens 50 cm, Familienfreundlich, Geschlecht egal, möglichst nicht haarend, aber kein "Nackthund", Fell soll schön kuschlig sein.
Im Gegenzug können wir anbieten: einen Garten (nicht groß, aber besser als gar nichts), lebe zwar in einer Großstadt (Berlin), aber ganz am Rand. Die Felder zum Auslauf sind fussläufig 10 Minuten entfernt, Erfahrung mit Hunden, wenn auch schon einige Jahre her. Erfahrung mit Fellpflege haben wir. Wir haben Katzen, die täglich gebürstet und entknotet werden müssen.
Wir haben uns überlegt einen Bobtail oder Briard. Nur wurde uns gesagt, dass dies Hütehunde sind, was wir ja wussten. Hütehunde sind dann keine Familienhunde. Stimmt das? Was habt Ihr für Erfahrungen mit diesen Rassen?
Hybridhunde wollen wir auch nicht.
Vielen Dank für die Tips. Vielleicht liegen wir mit unseren Wünschen und Vorstellungen auch ganz verkehrt.
Gruß
keks2001
 
Auch Hütehunde können gute Familienhunde sein.

Allerdings brauchen sie Beschäftigung, wie eigentlich alle Hunde. Aber unausgelastete Hüter sind eine Pest.

Was wollt Ihr denn dem zukünftigen Hund noch bieten? Außer Spaziergänge und Garten? Habt Ihr hundesportliche Ambitionen? Oder sonstige Ausbildungen? Für Suchen bsw.
 
Vielen Dank für die Antwort.
Direkt Hundesport wollte ich nicht machen, oder besser gesagt, habe ich daran noch nicht gedacht. Hundeschule auf alle Fälle. Ansonsten sind wir aktive Camper. Auf dem Campingplatz sind viele Hunde. Da gibt es viel Abwechslung.

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Wir haben an einen Briard oder Bobtail gedacht. Fellpflege, also täglich bürsten ist kein Problem. Das sind wir mit unseren Langhaarkatzen gewöhnt.
 
Wie wäre es mit einem königspudel? Ich habe keine direkten erfahrungen mit der rasse aber kenne ein paar aus der Nachbarschaft, diese sind zumindest sehr familienfreundlich und haaren wenig bis gar nicht. Mir persönlich sagen sie optisch zwar nicht so zu aber den Charakter finde ich klasse, sie wirken auf mich sehr gelehrig und dennoch haben sie irgendwie ein stück weit ihren eigenen kopf. :zwinkern2:
 
Ich kann mir bei den gegebenen Bedingungen einen Bobtail schon gut vorstellen.
In meiner Jugend hatten wir in der Nachbarschaft einige und die waren alles tolle, ruhige Hunde. Jetzt hab ich leider schon lange keinen mehr gesehen.
Man müsste sich halt nochmal intensiv mit der Rasse beschäftigen und welche persönlich kennen lernen. Am Besten bei anderen Haltern oder sogar Züchtern. Auch was das Haaren betrifft.
Den Briard kenne ich leider überhaupt nicht persönlich, dazu kann ich garnichts sagen.
Grundsätzlich gibt es aber keinen Grund, warum ich von den beiden Rassen abraten würde. Ich denke so falsch ist die Vorstellung nicht.
 
Ob auf einem Campingplatz ein Briard eine gute Wahl ist? :nachdenklich1:
Hütehunde wären, finde ich, nicht generell verkehrt allerdings wenn ich das richtig sehe wurden sowohl der Bobtail als auch der Briard nicht nur zum hüten der Herden sondern auch zum bewachen eingesetzt. Beim Bobtail stand in einem Artikel eben auch das er ein Herdenschutzhund ist.
Allerdings scheint das schon wirklich lange her zu sein deshalb kann es gut sein das man das vernachlässigen kann. Da müsstet ihr mal mit Züchtern in Kontakt treten.

Eine weitere Überlegung. Wie du schreibst auf den Campingplätzen sind häufig viele Hunde und du schreibst was von Abwechlung. Auch da solltet ihr dann drauf achten ob die beiden Rassen sich vollumfänglich mit anderen Hunden verstehen. Auch wäre vielleicht die Gegenüberlegung ob andere Hunde sich mit euren verstehen werden. Könnte mir beim Bobtail vorstellen das gerade Hunde die sowas noch nie gesehen haben Probleme kriegen könnten da sie beim Bobtail die Körpersprache und Mimik nicht lesen können. Einen Briard wiederum stell ich mir als äußerst selbstbewusst vor. Auch damit kann er anecken.

Beide Rassen sind auch absolut Arbeitshunde. Heißt die wollen auch arbeiten und zwar täglich also nicht nur schnöde Mal um den Block oder das Feld hoch und runter. Diese Tiere müssen körperlich und geistig ausgelastet werden. Aus dieser Sicht scheinen beide aber auch sehr vielseitig zu sein was es etwas einfacher macht das passende für euch zu finden.

Vom Geschlecht her würde ich persönlich eher zum Rüden tendieren. Grad wenn es in südliche Länder geht. Ich stell es mir nicht grad angenehm vor mit einer läufigen Hündin, irgendwo am Mittelmeer, auf einem Campingplatz voller Hunde zu sitzen oder durch die Stadt zu laufen, am Strand zu liegen usw.
Und für mich käme eine Kastration ohne medizinischen Grund niemals in Frage.

Eine weitere Überlegung gerade wenn es regelmäßig ins südlichere Ausland geht. Ich war noch nie dort kann also zur Sicherheit auf den Campingplätzen nichts sagen aber bei einem Rassehund, inbesondere wenns eine sehr teure und bekannte Rasse ist, würde bei mir auch immer die Angst bestehen das dieser vor Ort begehrlichkeiten wecken würde. Von unseren Nachbarn der Sohn hatte sich einen DSH zugelegt. Er war damals noch Fernfahrer nach Spanien und als der Hund noch kein Jahr alt war wurde ihm tatsächlich in den LKW eingebrochen und der Hund gestohlen. Zum Glück konnte die Polizei den Dieb erwischen und den Hund seinem Besitzer zurück geben aber der Plan einen Freund und Beschützer mit bei zu haben wurden komplett auf Eis gelegt und der DSH von da an zuhause gelassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Briard gilt als sehr sensibel. Das bedeutet, dass er jede Stimmung in der Familie mitbekommt. Mein sensibler Dackel-Mix möchte im Extremfall nicht mit mir Gassi gehen möchte wenn es mir nicht gut geht. In eine laute temperamentvolle Familie wird dieser Hund daher nicht reinpassen.

Die Rasse braucht eine Aufgabe und da reicht es nicht drei-/viermal ein Bällchen zu werfen sondern der Hund braucht einen „Hobby“.

Je nachdem wo du eine Rassebeschreibung liest wird der Briard auch mal als stur beschrieben. Er wird also eine Aufgabe die für ihn keinen Sinn ergibt nicht ausführt. Bei einem solchen Hund brauchst du absolute Konsequenz. Diese Charaktereigenschaft muss man mögen.

Auch der Bobtail wird als Hund mit starker Persönlichkeit beschrieben. Wenn du eine gewisse Eigenständigkeit bei Hunden magst dann sind deine ausgewählten Rassen etwas für dich.

Wenn du Hunde mit viel Fell magst wie wäre es dann mit einem Elo? Ich kenne einen aus dem Rally Obedience Kurs eines meiner Hunde und der Hund arbeitet gut mit seinem Frauchen mit und ist ziemlich verspielt.
 
Zwei optisch ähnliche Rassen die ich persönlich kenne, wären der Bearded Collie und der Schafpudel.
Ich denke der Bearded ist für euch deutlich angenehmer im Umgang als ein Bobtail oder Briard, weil er eben schon durch und durch Collie ist und deswegen relativ wenig mit klassischen Schutzaufgaben zu tun hatte. Ich habe diese Hunde als sehr freundlich und aktiv, aber stest "klar im Kopf" und ausgeglichen erlebt. Sie werden auch viel als Familienhunde gezüchtet.

Der Schafpudel ist da schon eher etwas anspruchsvoll und eigensinnig und wahrscheinlich eher weniger für Anfänger oder als reiner Familienhund geeignet. Zumindest meiner Erfahrung nach.
 
Mit Bobtails kenne ich mich nicht aus.

Aber eine Schulfreundin meiner Tochter hatte vor etwa 12 Jahren einen Briard, bzw. eigentlich der Vater. Sie haben ein wirklich riesiges Gelände, mit Bachlauf am Ende. Der Hund durfte den ganzen Tag in dem Gelände laufen, es war immer jemand zu Hause und er hatte tagsüber jederzeit Zugang zum Haus. Nachts schlief er draußen in einem Unterstand.
Der Vater hat die Begleithundeprüfung mit ihm gemacht, war noch ein paar Mal in einer Hundegruppe, ansonsten gab es regelmäßige Spaziergänge und eben das wirklich riesige Gelände, das er jeden Tag bewacht hat.
Ich glaube, zu der Zeit hatten sie auch noch Hühner, auf die er aufgepasst hat.

Der Hund war den Familienangehörigen gegenüber loyal und freundlich, aber wirklich niemand hätte es gewagt, das Gelände zu betreten, wenn nicht einer der Familienangehörigen anwesend war. Mit der Zeit war ihm das Gelände dann scheinbar doch zu langweilig, er fand immer wieder einen Weg nach draußen und stromerte dann durch das ganze Dorf.
Er war wirklich eine imposante Erscheinung und absolut friedlich, solange man eine gewisse Distanz nicht unterschritt. Dieser Hund strahlte ein Selbstbewußtsein aus, das habe ich in der Form bei noch keinem anderen Hund je gesehen.
Er war auch ein paarmal bei uns vor dem Haus, hat wie selbstverständlich alles abgeschnuppert und solange man etwa 2-3 Meter von ihm entfernt blieb, hat er einen auch nicht weiter beachtet. Mir kam es so vor, als ob er inzwischen das ganze Dorf als "sein Gelände" betrachtete und täglich seine Kontrollgänge machte.

Es gab keine Probleme mit dem Straßenverkehr, auch da war er absolut souverän und gelassen und wußte genau, wann er die Dorfstraße überqueren konnte. Aber natürlich gab es riesige Probleme mit mehreren Leuten im Dorf, die einfach Angst vor diesem schwarzen Riesen hatten (blöderweise war er auch noch pechschwarz). Immer wieder wurde die Polizei gerufen, der Hund zurückgebracht und letztendlich musste er in einem Zwinger bleiben bis Herrchen daheim war und ihn unter Kontrolle hielt. Egal wie gut er das Gelände sicherte (war wegen des Bachlaufs natürlich nicht gerade einfach), der Hund fand immer einen Weg nach draußen.

Er war dann noch wenige Jahre im Zwinger, wurde irgendwann krank und starb recht früh. Ich nehme an, dass das kein Leben für ihn war, obwohl Herrchen sich sehr bemühte und soviel Zeit mit ihm verbrachte, wie ihm möglich war.

Von daher würde ich niemals einen Briard aufnehmen, wenn der auch nur ansatzweise so tickt wie der Hund, den ich kannte, wäre ich völlig überfordert. Obwohl ich ja sagen muss, ich fand, dass das ein wunderschöner toller Hund war und ich hatte auch zu keinem Zeitpunkt Angst vor ihm.
Es war ein bißchen wie in früheren Zeiten, als es normal war, dass die Hunde frei herum liefen und dieser Hund war keinesfalls unberechenbar oder nervös, sondern sehr souverän und gelassen.

Aber in unseren heutigen Gegebenheiten gibt es leider keinen Platz mehr für solch wundervolle Tiere.
Zumindest im Otto Normal Haushalt, erst recht, wenn der sich am Rand einer Großstadt befindet in einem normalen Wohngebiet.
Selbst in unserem sehr ländlichen Ort mit einem riesigen eigenen Gelände war dieser Hund fehl am Platz.
 
Das schreit nach Airedale Terrier.:happy33:
Familienfreundlich, nicht haarend,verträglich mit Artgenossen und Schulterhöhe je nach Rüde oder Hündin, zwischen 56cm und bis 63 cm.
Ein Terrier macht so ziemlich alles mit und ist in sämtlichen Bereichen einsetzbar, Hauptsache man kann dabei sein.
 



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