Wasserpistole .... Pro oder Contra?

Erster Hund
Kim (Labbi 10 Jahre)
Zweiter Hund
Ronja (28.4.00-11.4.12)
Dritter Hund
Bailey *23.2.12
Hi ihr ....
Ich hab da mal ne Frage. Da ich mit meinen Hunden Gott sei Dank noch nie in so einer Situation war, habe ich auch keine Ahnung darüber.
Also .... Meine Schwester hat eine kleine Chihuahua Dame, die jetzt 4Jahre alt ist. Sie war mit ihr in der Hundeschule und die Kleene ist wirklich super erzogen. Das einzig negative ist, dass sie mittlerweile anfängt zu kläffen, wenn es an der Türe klingelt. (Da sie in Miete wohnt, ist das eben nicht so prickelnd). Meine Schwester hat sich dafür jetzt eine Wasserpistole zugelegt und gibt einen "Schuss" Wasser auf Emmi ab, sobald sie in der Situation wieder los legt. Ich finde diese Lösung nicht besonders, aber leider weiß meine Schwester ja immer alles besser und außerdem hat der Martin Rütter das auch schon gemacht ...... na dann.
Sie hat auch schon so ein Halsband in Erwägung gezogen, aus dem dann Wasser spritzt..... Ich finde das ...... hm, na sagen wir mal absolut ätzend. Emmi ist ein ganz gelehriger, intelligenter Hund und man müsste doch auch ne feinere Art und Weise dafür finden, oder sehe ich das total falsch?

Grüßle
Ute
 
Die Wasserpistolenmethode würde ich nur dann benutzen, wenn es anders nicht machbar ist. Ich bin ehrlich, ich habe sie auch benutzt. Ergebniss: Sobald Rocco die Pistole sieht verkrümmelt er sich. Hat ja letztendlich den gleichen Effekt wie ein Anti-Bellhalsband. Ich habe allerdings die Pistole nur zweimal benutzen müssen.

Hat sie schon anderweitig versucht den Hund das Kläffen abzugewöhnen?

Viele Grüße
 
Ich habe an meinem Rüden mit einer Wasserflasche gearbeitet.

Das Problem an Aussagen wie "Der Rütter machts doch auch...!" ist, dass "der Rütter" das eben NICHT einfach so mal macht. Der Rütter ist auch nicht allwissend. Man muss nicht alles aus dem Fernsehen auch glauben.

Nur weil ein Hund bellt wenn es klingelt, braucht man noch lange keine Schreckreize einsetzen. Millionen Hunde bellen wenn es klingelt und vielen von ihnen wurde das abgewöhnt, ganz ohne Wasserpistole. Deine Schwester sollte lieber mal analysieren, wie sie sich selbst verhält, sobald es klingelt. In 90% der Fälle ist es doch so: Klingeln---> Frauchen springt auf---> Frauchen rennt wie von der Tarantel gestochen zur Tür---> Frauchen brüllt und droht, dass der Köter Ruhe geben soll---> Frauchen ist gestresst.

Dass ein Hund das Klingeln mit einer stressigen und vor allem actiongeladenen Situation verknüpft, ist doch selbstverständlich und nicht Fehler des Hundes. Eine Wasserpistole ist da ganz sicher nicht vonnöten, weil sich da auch kein Lerneffekt einstellen wird.

Ich habe mit der Wasserflasche gearbeitet. Warum habe ich das?
Mein Rüde ist ritualisiert aggressiv. Nach meinem Umzug blieb er fast ein Jahr in der Obhut meiner Schwester, die ihn fast den ganzen Tag im Hof allein ließ und ihn nicht auslastete. Frust baute sich auf, vorbeigehende Hunde wurden zur Zielscheibe, wurden angekläfft und angeknurrt. Dieses Verhalten automatisierte sich. Mein Rüde reagierte irgendwann nicht mehr aggressiv, weil er gefrustet war (schließlich wird er bei mir artgerecht ausgelastet), sondern weil er es gewohnt war. Hunde verknüpfte er mit Bellen und Aggressionen.
Wir waren beim Trainer. Und wir haben jedes erdenkliche Mittel ausprobiert, diese Aggressionen zu stoppen. Nichts hat funktioniert.
Die Wasserflasche war unser letztes Einsatzmittel. Dieser Schreckreiz riss ihn aus seinem ritualisierten Verhalten und verunsicherte ihn zunächst. Der Wasserstrahl kam ganze 3x zum Einsatz. Der Reiz hat so tiefen Eindruck hinterlassen, dass ich ihn ab diesem Zeitpunkt ablenken und seine Aggressionen umlenken konnte. Mit viel positiver Bestärkung und Belohnung in Form von Ballspielen können wir nun ohne Terz an fremden Hunden vorbeigehen.

Damit will ich nur sagen: Bei so einem lächerlichen Firlefanz wie Kläffen wenn es klingelt, ist der Einsatz einer Wasserpistole oder (Gott bewahre!) eines Sprühhalsbandes völlig fehl am Platz und absolut nicht der Situation angemessen. Wer wegen solchen Kinkerlitzchen zu massiven Schreckreizen greifen will, ist einfach nur faul. Und ganz unter uns: Der Rütter würde das bestimmt genauso sehen.
 
Ich bin auch ein Rütter-Fan, allerdings wendet er ja auch oft verschiedene Methoden zum gleichen Thema an.. Einmal war es die Wasserpistole, ein anderes mal eine Wurfkette, dann wiederrum hat das Frauchen den Hund an die Leine nehmen sollen und immer mit zur Tür laufen sollen, bis der Hund keinen Bock mehr drauf hatte (diese Methode klappt bei meinem DEFINITIV nicht, weil er weiß, es geht raus, wenn ich die Leine hole), dann wiederrum ignorieren... Rütter zeigt ja lediglich die verschiedenen Methoden, die man anwenden KANN. Würde er immer das selbe im Fernsehen zeigen, wäre auch ein Rütter ziemlich langweilig, weil man ja alles schon kennen würde...

Ich würde auch erst einmal auf die Pistole verzichten und es anderweitig versuchen, dem Hund abzugewöhnen.
 
Rütter zeigt ja lediglich die verschiedenen Methoden, die man anwenden KANN. Würde er immer das selbe im Fernsehen zeigen, wäre auch ein Rütter ziemlich langweilig, weil man ja alles schon kennen würde...

Nun ja, Langeweile des Zuschauers sollte kein Grund sein, einfach an Hunden herumzuexperimentieren. Hunde sind individuell und jeder braucht sein eigenes, zugeschnittenes Training. Und wenn sich die Methoden deshalb wiederholen, dann soll es so sein. Die Wasserpistole zu verwenden, weil man "das noch nicht hatte", ist ja Quatsch.
Vor allem kommt es darauf an, ob Alternativmethoden nicht ebenso fruchten würden. Eine Wasserpistole ist ein Schreckreiz. Das Problem an Schreckreizen ist, dass man schlecht einschätzen kann, wie ein Hund auf dieses negative Erlebnis reagiert. Manche werden verunsichert, manche passiv aggressiv und andere wiederum interessierts nicht. Wenn es auch anders geht, sollte man zuerst diese Methoden anwenden und vor allem darauf achten, inwieweit man selbst das negative Verhalten des Hundes beeinflusst. Was passiert zum Beispiel wenn es klingelt, die Besitzerin aber nicht darauf eingeht? Wenn sie nicht aufspringt, nicht zur Tür geht, sondern einfach mit dem weitermacht, was sie gerade tut?
Bellt der Hund nur oder läuft er auch zur Tür und pöbelt den Besuch an? Was passiert, wenn man den Klingelton ändert? Bellt der Hund aus Verunsicherung und hält sich eher im Hintergrund, oder bellt er und läuft dabei nach vorne und bleibt an Frauchens Seite? Lässt er sich ablenken mit Spielzeug oder Leckerlis?

Das sind alles Faktoren, die mit einbezogen werden müssen. Schreckreize aller Art würde ich nur dann einsetzen, wenn das Verhalten so ritualisiert ist, dass der Hund die gesamte Umwelt ausblendet, sich durch nichts mehr ablenken lässt und auf keine Aktion mehr eingeht.
 
Nun ja, Langeweile des Zuschauers sollte kein Grund sein, einfach an Hunden herumzuexperimentieren. Hunde sind individuell und jeder braucht sein eigenes, zugeschnittenes Training. Und wenn sich die Methoden deshalb wiederholen, dann soll es so sein. Die Wasserpistole zu verwenden, weil man "das noch nicht hatte", ist ja Quatsch.

Ich würde aber auch nie mit einer Kette arbeiten, weil der Hund an der Terasse bellt, wenn die Katze vorbei lauft.. Rütter hingegen schon... Ich denke schon, dass er sein Handwerk versteht und im Fernsehen ist ja eh alles noch mal anders als bei uns. Aber für die Zuschauer wäre es nun einmal "langweilig" wenn immer das gleiche kommen würde. Wie gesagt, ich bin auch ein Rütter-Fan, aber wie du schon sagst, man sollte eben nicht alles im Fernsehen daheim einfach nachmachen, da jeder Hund individuell ist.
 
Man kann das alles nicht pauschalisieren.

Im TV werden nur kleine Ausschnitte gezeigt. Auf alle individuellen Eigenarten des bestimmten Hundes kann nicht eingeganmgen werden. Das wäre für die Zuschauer nicht interessant.
Generell gibt es keinerlei Pauschallösungen.
Wenn ich bei meiner bellfreudigen Madame mit ner Wasserpistole ankommen würde hätte ich bald einen Dauerkläffer!
Die würde nur bellen um einen fetten Strahl abzubekommen - sie LIEBT das!

Gut geeignet ist eine Methode die wirkt ohne dem Hund Schaden (auch Trauma) zuzufügen.
 
Schreckreize setzt man dann gezielt ein, wenn der Hund sich so sehr in das unerwünschte Verhalten hereinsteigert, dass er nicht mehr auf Kommandos reagiert. Oder wenn es bereits sehr stark ritualisiert ist. Auch dann genügen meist wenige Anwendungen um den erwünschten Verhaltensabbruch zu erzeugen. Danach muss mit Alternativverhalten und Belohnungen gearbeitet werden.

Worst Case ist: Die Hündin verknüpft den Besuch mit einem negativen Ereignis. Hündin lernt: Besuch ist etwas Bedrohliches. Sie baut immer mehr Abneigung gegen Besucher auf und fühlt sich unwohl. Der Hund hat Stress, kommt nicht zur Ruhe wenn Besuch da ist, wird vielleicht sogar aggressiv gegen Besucher. Nun malt euch aus was passieren könnte, wenn die Wasserpistole einmal nicht da ist...
 
Hi ihr .....
Danke erstmal für eure Antworten.
Ich kann von Emmi behaupten, dass sie eher ängstlich als aggressiv ist. Sie rennt beim Klingeln an der Tür sofort hin und macht Spektakel. Seit meine Schwester mit der Wasserpistole "hantiert" hat (das war 2 Mal), wäre es wohl besser ..... Emmi versteckt sich dann lieber. Das zeigt mir doch, dass sie jetzt Angst hat. Es kann doch keine Lösung sein, meinen Hund noch mehr zu verunsichern .... Allerdings ist meine Schwester sowas von "Kritikresistent" ..... man könnte schreien.:zornig:
Ich finde den Herrn Rütter auch ziemlich prima, aber das kann doch nicht heißen, dass ich jeden Kniff bei meinem Hund "ausprobieren" muss. Wie ihr schon sagtet: individuell angepasst.

Grüßle
Ute
 
Wie man einem Hund so etwas abgewöhnt muß man wirklich auf den Charakter des Hundes abstimmen. Mein Erster Hund war eher agressiv wenn es klingelte, ging dann auch nach vorne und bedrohte den Paketboten massiv. Bei Ihm habe ich eine Rappeldose eingesetzt, oder auch eine Wasserspritze. Später, als das nicht nützte habe ich einen anderen Klingelton ausprobiert bis die Gewöhnung wieder da war. Dann habe ich den Ton wieder gewechselt.

Bei meiner jetzigen Hündin muss ich anders agieren. Sie ist nämlich ängstlicher Natur. Sie kläfft zwar auch, aber rennt nich nach vorne. Ich lasse sie, weil sie auch wieder aufhört und eigentlich nur meldet. Wenn dann jemand Unbekanntes vor der Tür steht knurrt und bellt sie wohl nochmal kurz, verzieht sich aber von selbst in IHR Badezimmer.

Abgesehen davon, finde ich es gar nicht soo schlimm, wenn ein Hund mal meldet. Vielleicht verschreckt sowas ja auch einen verkappten Einbrecher, der hört :Da ist ein Hund! Ob der Hund im ernstfall den `Schwanz`einzieht weiß er ja nicht.:frech3:
 



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