@Tiffany ich kann zu deinem Post jetzt keinerlei Bezug herstellen und mag auch lieber nicht darauf eingehen oder gar meine Sichtweise dazu schreiben, denn das führt sicherlich nur zu Missverständnissen...
Zum Thema direkt weiß ich aber dennoch etwas:
Phineas ist ja vom Züchter, Tibbers von Privat. Für Tibbers und diese Entscheidung gab es persönliche Gründe. Glücklich bin ich mit beiden.
Ich hatte mich bei dem zweiten Hund erst nicht speziell für einen Zwergpinscher vom Züchter entschieden. Ich wollte einen Zwerg aus zweiter Hand, privat, deutsches Tierheim oder Ausland war mir egal. Privat gab es in der Umgebung aber gar keine Pinschlinge, nur 400km aufwärts, im Tierheim habe ich mir leider nur anhören müssen, dass ich keinen Hund bekomme, weil Vollzeit Berufstätig und nur Mietswohnung und mir ja auch der bereits vorhandene Hund weggenommen gehört, weil der ja nur vernachlässigt sein kann... Also Ausland. Leider war es so, dass die beiden Pinschlinge, in die ich mich echt anhand der Bilder/Videos und Beschreibung verguckt hatte genau dann vermittelt wurden... Wir haben uns dann also nach einem halben Jahr für einen Zwerg aus guter Zucht entschieden! So, das hat an der Stelle noch nicht viel mit dem Thema zu tun, aber so viel zu meiner Einstellung. Prinzipiell bin ich offen für vieles, Hinterhof- und Qualzuchten gehören natürlich nicht dazu!
Als eine Freundin mir berichtete, sie wolle sich einen Welpen holen, aber nicht vom Züchter, sondern privat, war ich auch dabei um zu schauen wie die Kleinen so leben. Das war bilderbuchmäßig toll, obwohl es ein "Ups"-Wurf war und die Kleinen wurden dann mit 12 Wochen, geimpft und gechipt abgegeben, das war ok. Ich war aber auch dabei als eine andere Bekannte sich eine Franz. Bulldogge holen wollte und ich habe mich auch nichz davor gescheut ihr klar zu sagen, dass diese armen Tiere ja mit ihren damals 8 Wochen und bei moderaten Temperaturen schon nicht richtig atmen konnten! Natürlich war die "Züchterin" sauer, die Freundin hat vom Kauf aber abgesehen und das war es mir Wert. Man muss sowas echt nicht unterstützen und ich könnte das auch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren!
Ein Bekannter hier im Ort hat eine Pekinesendame aus einer "privaten Zucht". Er hat erst hinterher erfahren, dass beide Elterntiere an ED litten und die Mütter Hündin sogar operiert war. Natürlich hat die Kleine auch beidseitig so schlimme ED (operiert), dass sie echt schlimme Jahre hinter sich hat. Er würde nie mehr einen Hund von privat kaufen und auch nur noch eine gesündere Rasse, das sagt er ganz klar.
Letztens hab ich eine Frau mit einem Mops getroffen, die mir vorgeheult hat, dass man hier auf dem Land sehr oft auf einen schlechtatmenden Hund angesprochen wird. Sie meinte sie würde sich nie mehr einen Mops holen. Ihr gefällt der Hund zwar, aber diese negative Aufmerksamkeit gefällt ihr nicht... Hier auf dem Dorf und auch in den Hundeschulen wird also sehr wohl Aufklärung betrieben und die Besitzer auffälliger Hunde werden nicht schikaniert, aber informiert. Ich denke so etwas ist auf dem Dorf, wo man sich eher kennt, eher so als in der Großstadt.
Zu Auslandshunden ist meine Meinung eher zweigeteilt. Klar, wer beurteilt welcher Hund nach Deutschland gekarrt werden sollte und welcher nicht? Klar habe ich mit jedem Tier Mitleid. Aber in MEINEM Augen hilft es diesen eben richtig auf der Straße lebenden Tieren nicht sie da rauszuholen. Stattdessen sollten die Bedingungen vor Ort besser werden. Nun wird ein Zwergpinscher oder Ratanero oder ähnlich großer Hund oder von mir aus auch mittelgroßer Hund wohl kaum auf der Straße aufgewachsen sein, sondern eher eine Familie gehabt haben und jeder Hund hat sein Glück verdient. ABER! Ich kenne leider auch beide Seiten...
Eine gute Freundin hat aktuell zwei Italiener, Segugio, beide ehemalige Jagdhunde, ausgesetzt. Sie sagt ganz klar, dass sie beide liebt, mit beiden glücklich ist, aber beide auch nach drei Jahren noch unfassbar viel Arbeit machen und anstrengend sind. Ihr letzter Auslandshund, auch ein Segugio war ein Engel dagegen und sie sprach auch von Dankbarkeit. Aktuell sieht das eher nicht so aus, wenn der eine anstatt dem Hundefutter lieber die Lederstiefel oder den Fransenteppich frisst...
Eine Kollegin sagt ganz klar, dass sie sich nie mehr einen Hund aus dem Ausland holen würde. Ihr Hündin wurde ihr als lieb, neugierig und offen vermittelt, als lernwillg und dankbar. Ist das genaue Gegenteil... Unsicher, schnell überfordert, leicht gereizt, sieht ihr Heil in der Flucht... Alles Training, alle Trainer, alle Geduld haben nichts gebracht. Sie bekommt Panikattacken beim Autofahren, bei anderen Hunden, bei fremden Menschen, in der Stadt... Sie kann nirgends mit ihr hin, geht nur im Wald spazieren oder spielt auf dem Hof. Das ist okay für sie, aber sie geht schon seit Jahren nicht mehr in den Urlaub, weil die Hündin in fremder Umgebung speichelt, erbricht, Durchfall hat und nicht mehr frisst und sie keine anderen Menschen an sich ran lässt, so das eine Verpflegung durch Fremde auch unmöglich wäre. Die Hündin darf ihr Leben auf dem Hof leben, ist dort auch zufrieden, aber nochmal will meine Kollegin so einen Hund nicht...
Ich kenne auch noch sechs weitere Auslandshunde, vier davon sind hier glücklich, zufrieden und tolle Hunde geworden, die anderen beiden leider auch nicht, haben auch nach Jahren noch etliche schwierige Probleme, die erst nach und nach rauskommen, wenn ein Problem scheinbar gelöst ist. Natürlich kann einem das auch mit einem Hund aus einem deutschen Tierheim so gehen, aber meistens sind es doch Probleme, die in meinen Augen auf der Straße gemacht werden.
Wie gesagt, ich bin nicht gegen Auslandshunde, ganz und gar nicht, aber ich empfinde es vermehrt so, dass es einfach als Weg genutzt wird legal Geld zu machen (für die Vereine und Tierheime). Und es kommt in Mode, dass jeder Mal in seinem Leben einen Hund gerettet haben möchte... Mein Empfinden!
Noch eine letzte sehr traurige Geschichte: kurz bevor Phineas einzog wurde bei einem Tierschutzverein in Italien, der mir bekannt ist, eine 18 Jahre alte Zwergpinscherdame abgegeben, weil alt, blind und die Familie jetzt einen Welpen hat, der Zeit in Anspruch nimmt. Anstatt der Hündin in Italien bei den Tierschützern ein schönes Restleben zu bieten (bei 18 Jahren reden wir ja von keinen x verbleibenden Jahren mehr!) wurde sie lieber für 350€ nach Deutschland in eine Familie verkauft und mit dem nächsten Transport etliche Stunden hergekarrt. Natürlich hat die Kleine diesen Transport nicht überlebt, der Stress und die Aufregung waren wohl zu viel... Und das zeugt in meinen Augen leider nicht von Tierschutz, sondern von Geldgier...
Möge aber bitte jeder seine eigene Meinung haben!