Was tun bei "Qualzucht" und "Hinterhofvermehrer"...

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Zweiter Hund
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Gerade bin ich über diesen Blogbeitrag von Ralph Rückert gestolpert https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=20842

Es ist ein Thema, das zurzeit (und auch die letzten Jahre) ja immer und immer wieder auftaucht, in den unterschiedlichsten Kanälen.
Eigentlich - so sollte man meinen - müsste heute doch jeder gut informiert sein. Man kauft keine Wühltischwelpen und Qualzuchten gleich dreimal nicht. Wenn man es doch tut, unterstützt man mit seinem Geld bewusst Tierleid. Punkt. Da gibt es auch nichts zu diskutieren.

Ich merke an mir, dass ich zunehmend genervt von diesen Themen bin und auch nicht mehr unbedingt diplomatisch reagieren kann. Wie dumm oder ignorant sind die Menschen denn bitte, die freudestrahlend mit ihrer 6 Monate alten Französischen Bulldogge im Hundeverein aufschlagen. Ein Tier, das schon beim ersten Blick schreit "Ich verrecke hier elendig auf Raten". Ein Tier, bei dem Hinten und Vorne nicht zusammen passt, das schon in Ruhestellung, die Zunge permanent aus dem Maul stehen hat, das dem normalen Schritt eines erwachsenen Menschen nicht folgen kann und nach einer Stunde gemütlichem Schlendern unters Sauerstoffzelt muss.
Aber sie ist doch sooooo niedlich 💗💗💗
Echt, mir kommt da das ****en und ich möchte die Leute schon fragen, warum sie überhaupt einen Hund haben, wenn sie ihn augenscheinlich so sehr hassen, dass er ein Leben lang durch diese Hölle gehen muss.

Aber was tun? Lächeln und nicken, weil jeder das Recht hat, seine eigenen Tiere so zu quälen, wie es ihm beliebt?
Was würdet ihr tun, wenn ihr z.B. Trainer wärt (manche von Euch sind es ja) und bei euch im Kurs möchte jemand mitmachen, der eine röchelnde Kreatur sein Eigen nennt.
Lasst ihr ihn mitmachen, auf die Gefahr hin, dass das Tier bei euch in der Stunde umkippt?
Schickt ihr diese Leute weg? Mit welcher Begründung? Unter einem Vorwand? (Kurs ist schon voll!) oder ganz offen?

Wenn der Hund mitmachen darf. Schafft ihr es dauerhaft, nicht unwillkürlich den Kopf zu schütteln, wenn das arme Tier sich durch die Stunde quält?

Das betrifft jetzt natürlich nicht nur die Plattnasen, obwohl es bei ihnen natürlich zunächst am offensichtlichsten ist.
Das betrifft auch die vollkupierten umweltunsicheren Dobermänner, die als Welpen von einem ganz tollen Züchter aus dem Ausland geholt wurden, dann ihr liebevolles Zuhause jedoch bereits im Welpenalter aufgrund ganz unglücklicher und dringlicher Umstände sofort wieder verlassen mussten (die Brüder übrigens auch alle..) und so Woche für Woche an Dreifachgeschirr und doppeltem Halsband unter Einsatz von zwei Menschen angekarrt werden.
Oder all die Rumänen oder Spanier oder Griechen, die Woche für Woche von den komplett überforderten Frauchen eine Stunde lang aus irgendwelchen dunklen Ecken heraus komplimentiert werden. Oder es wird wenigstens versucht.

Warum können die Menschen nur nicht ihr Hirn anschalten, bevor sie ihrem vermeintlich geliebten Hund so etwas antun? Wie kann ich mir wirklich einreden, ich würde meinen Hund lieben, wenn ich ihm sehenden Auges so etwas antue?
Dabei sind die meisten Menschen, die sich sowas ins Haus holen, grundsätzlich keine dummen Menschen, wo man sagen könnte "Ach, die können das überhaupt nicht überblicken".

Könnt ihr als Trainer euch wirklich einreden "Ja, aber ich mache es, um dem Hund zu helfen!"?
Wie kann man einem Hund helfen, der auf ewig ein jämmerliches Leben als Krüppel führen wird, nur weil die Besitzer es sich so wünschen?
Müsste man als Trainer nicht eigentlich offensiv darüber aufklären, wie sehr die Tiere leiden?
Würde nicht jeder sofort sagen: oh, Dein Hund Humpelt, du solltest für heute besser aufhören. Oder: Oh, Dein Hund blutet, mach für heute Schluss.

Und könnt ihr daneben stehen und lächeln, obwohl euch die Galle hochkommt, weil alles "Tierquälerei" schreit?

Und nicht, dass es jetzt hier zu Missverständnissen kommt:
Übernimmt irgendjemand so einen Hund, um ihm noch ein schönes Restleben zu ermöglichen, sieht aber die Probleme und klärt darüber auf, so wie es z.B. Mestchen getan hat, dann ist das eine ganz andere Geschichte und hat auch meinen Respekt verdient.
 
Ich würde versuchen, es diplomatisch an den Mann zu bringen.
Also dem Franz-Besitzer, der unbedingt den Agi-Kurs machen möchte und dessen Hund schon nach schlichter Platzbetretung ne Pause braucht, darauf hinweisen, dass das eventuell keine gute Idee ist. Kann man ja mal versuchen, aber ich behalte mir vor, das dann auch abzubrechen.

Bei ängstlichen Hunden, die mehr Stress als sonstwas haben, wäre der Ansatz doch ein ganz anderer, als einen Kurs zu belegen, wo noch weitere Hunde und Menschen auf dem Platz sind. Wären da nicht zuerst ein paar Einzelstunden sinnig und später dann ein Einzeltraining in einer Ecke des Platzes, wo der Hund zwar die anderen sehen kann, aber trotzdemnoch gut "isoliert und sicher" ist?
In diesem Fall wäre ich übrigens schon ein Freund klarer Worte: "Das ist Deinem Hund zuviel, da kommen wir nicht weit und er lernt nur, dass er Dir ausgeliefert ist, weil Du ihn zwingst". Das dürfte ankommen und das wird auch niemand so wollen.
Meine Meinung über ATS bzw Vermehrer würde ich für mich behalten, evtl später, wenn es sich ergibt und das Mensch-Hund-Team Fortschritte macht, mal vorsichtig einstreuen. Ist ja niemandem geholfen, wenn man die Leute vergrault.

(Nachtrag: "Kurs" ist bei uns im Verein immer sowas wie "Stadtgang" oder "Agi" oder "Treibball". Das "normale" Training findet in offenen Gruppen statt, weshalb tatsächlich einige Mitglieder mit speziellen Hunden wie beschrieben in einer Ecke des Platzes oder zu Beginn gar nur auf dem Vorplatz traineren, mit einem Trainer an ihrer Seite)
 
Warum können die Menschen nur nicht ihr Hirn anschalten, bevor sie ihrem vermeintlich geliebten Hund so etwas antun? Wie kann ich mir wirklich einreden, ich würde meinen Hund lieben, wenn ich ihm sehenden Auges so etwas antue?

Ich weiß es nicht. Und ich verstehe es auch nicht.

Aus Sicht eines Trainers m.M. nach auch schwierig, wie man solche Fälle behandelt.

Ich meine, der ausländische Angsthund oder der "Wanderpokal" mit Verhaltensauffälligkeiten, das läßt sich aus Trainersicht besser handlen. Da kann ich den Leuten klipp und klar sagen, die Situation grad, das ist zuviel für euren Hund. Das wäre so oder so anzugehen, damit es Erfolg bringt.
Sowas sehen die Leute auch ein und kooperieren. Meistens zumindest.

Der eben angeschaffte Welpe aus einer Qualzucht, der gesundheitlich beeinträchtigt ist, das ist wirklich schwierig. Diese Menschen lieben ja ihren Hund. Wollen das beste für ihn. Die jetzt vor den Kopf zu stoßen und auszuschließen, weil sie genau so einen Hund angeschafft haben, bringt ja eigentlich nichts. der ist ja nunmal da und sie werden ihn auch nicht wieder hergeben.
Solchen Leuten müßte man vor der Anschaffung gründlich die Meinung sagen. Aber da fragt ja keiner vorher nach.
Da kann man nur ins Gewissen reden, für den evtl. nächsten Hund und für genau diesen Hund das Beste aus der Situation machen.
 
Tiere aus dem südlichen und südosteuropäischen Ausland sind ja nun nicht unbedingt dem Tode geweihte Qualzuchten, sondern eher durch ihr schlimmes Vorleben ev. verhaltensauffällig und daher in einer guten Hundeschule bestens untergebracht.
Das betrifft auch die vollkupierten umweltunsicheren Dobermänner, die als Welpen von einem ganz tollen Züchter aus dem Ausland geholt wurden, dann ihr liebevolles Zuhause jedoch bereits im Welpenalter aufgrund ganz unglücklicher und dringlicher Umstände sofort wieder verlassen mussten
Oder all die Rumänen oder Spanier oder Griechen, die Woche für Woche von den komplett überforderten Frauchen eine Stunde lang aus irgendwelchen dunklen Ecken heraus komplimentiert werden. Oder es wird wenigstens versucht.


Mehr als zynisch, diese Sätze. Worauf zielst Du damit ab?
Daß es Menschen gibt, die ein Tierleben retten wollen, mit allen Konsequenzen, und anfänglich in der Hundeschule so ihre Problemchen haben?
Sorry, aber diese Problemchen haben all die anderen Menschen mit Welpen aus hochklassigen, "gesunden", deutschen Zuchten auch!

Denn das Problem - deshalb sind ja bereits die Welpenkurse so voll - hängt am anderen Ende der Leine.


Und ich finde es toll und bemerkenswert, wenn Menschen sich die Mühe machen, nicht mit einem gerade angesagten Rassehund zu prollen, sondern sich der Existenzen annehmen, die ansonsten ev. in der Tötung landen würden.
Reine Rasse, kein Doodle, keine Papiere, aber ein sehr sehr schlimmes Vorleben, dafür meist noch nicht mal besonders schön ......

MEIN HERZ schlägt für die, die keine Lobby haben.
Auch und gerade wenn sie Frauchen in den ersten Stunden in der Hundeschule schier zur Verzweiflung oder Fast-Aufgabe oder in Tränen bringen.

Am Ende werden's eh meist die besten. Die besten ever!
 
Wenn ich Trainerin wäre würde ich die Halter von Angsthunden (egal aus welchen Gründen) darauf hinweisen, dass der Hund von den Menschen und Hunden um ihn herum überfordert ist wenn das offensichtlich der Fall ist und Einzelstunde(n) anbieten. Eventuell kann der Hund dann irgendwann wieder in die Gruppenstunde.

Was die Qualzuchtrassen angeht würde ich natürlich ganz klar von Beschäftigungen die für die Rasse nicht sinnvoll sind abraten. Das aber grundsätzlich. Also kein Flyball mit dem Mops und kein Agility mit dem Dackel.

Und sonst allgemeine Informationen liefern, vielleicht als Theorieteil während dem eigentlichen Training. Möglich wäre dann die Anatomie des Hundes anzusprechen und dabei darauf hinzuweisen welche Probleme Rassen mit zu kleinen Nasenlöchern haben und hoffen, dass alle Hundehalter zuhören, auch die die es betrifft.😉

Ich fand in der Hundeschule Theorie immer interessant.
 
Sorry, aber diese Problemchen haben all die anderen Menschen mit Welpen aus hochklassigen, "gesunden", deutschen Zuchten auch!

Denn das Problem - deshalb sind ja bereits die Welpenkurse so voll - hängt am anderen Ende der Leine.


Also, ich hab jetzt lange nachgedacht, ob ich da was schreiben soll. Aber nein... die von @Hermelin genannten Probleme hatte ich noch nie.
Doch, einmal.. war allerdings der Hund meiner Eltern. Yorkiehündin, 3 Jahre, vom Vermehrer gekauft (wir wussten es damals nicht besser)... die zeigte aufgrund des Erlebten derart heftige Deprivationssymptome, dass es nicht mehr schön war. Da war nichts zu wollen und nichts besser zu machen, das ist allerdings fast 25 Jahre her und da war es mit dem Hundewissen allgemein noch nicht allzuweit her.

Die Welpenkurse sind wohl eher nicht voll, weil das "Problem" am anderen Ende der Leine hängt, sondern weil die Menschen es von Anfang richtig machen möchten und deshalb zeitnah einen Hundeverein oder eine Hundeschule aufsuchen um zu lernen.

Nebenbei stehe ich Hunden aus dem Ausland auch mehr als kritisch gegenüber. Zumindest, wenn sie über Händler hierher kommen bzw nur über ein Foto ausgesucht wurden. Aber das ist hier im Forum auch ein offenes Geheimnis.
Und nein, ich sehe keinen Gewinn für den rumänischen Strassenhund, der Zeit seines Lebens als Freigeist lebte, gut durchs Leben kam und dann nach Deutschland "gerettet" wird und sich hier den Gegebenheiten anpassen soll.
 
Nachtrag, weil es eventuell uneindeutig ist:
Sowohl Romy als auch Casha kamen als Welpen vom seriösen, guten Züchter uns.
 
Ich schreib der Einfachheit halber mal direkt in den Text.

Tiere aus dem südlichen und südosteuropäischen Ausland sind ja nun nicht unbedingt dem Tode geweihte Qualzuchten, sondern eher durch ihr schlimmes Vorleben ev. verhaltensauffällig und daher in einer guten Hundeschule bestens untergebracht.

Genau. Und das füllt die Hundeschulen.



Mehr als zynisch, diese Sätze. Worauf zielst Du damit ab?
Daß es Menschen gibt, die ein Tierleben retten wollen, mit allen Konsequenzen, und anfänglich in der Hundeschule so ihre Problemchen haben?
Sorry, aber diese Problemchen haben all die anderen Menschen mit Welpen aus hochklassigen, "gesunden", deutschen Zuchten auch!

Nein, die Probleme haben Menschen mit Hunden aus guter Zucht eben nicht so oft und in dem Maße. Man kanns natürlich auch mit dem Hund bester Herkunft vergeigen, ist aber nicht so häufig.

Denn das Problem - deshalb sind ja bereits die Welpenkurse so voll - hängt am anderen Ende der Leine.


Und ich finde es toll und bemerkenswert, wenn Menschen sich die Mühe machen, nicht mit einem gerade angesagten Rassehund zu prollen, sondern sich der Existenzen annehmen, die ansonsten ev. in der Tötung landen würden.
Reine Rasse, kein Doodle, keine Papiere, aber ein sehr sehr schlimmes Vorleben, dafür meist noch nicht mal besonders schön ......

Leider gibt es bei den Menschen, die sich der "Existenzen" annehmen genügend, die den oft speziellen Anforderungen dieser Hunde in keinster Weise gewachsen sind. Statt "mit dem Rassehund zu prollen" gibts leider auch sehr viele Retter mit Helfersyndrom. Die es eigentlich lieber bleiben lassen sollten.
Aber es ist ja z.Zt. hip, angesagt und gesellschaftlich akzeptiert, Auslandshunde jeglicher Art und Herkunft zu retten.


MEIN HERZ schlägt für die, die keine Lobby haben.

Mein Herz auch. Unter anderem deswegen halte ich immer noch Amstaffs. Die haben nämlich wirklich keine Lobby. Zumindest nicht in Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern auch nicht.

Auch und gerade wenn sie Frauchen in den ersten Stunden in der Hundeschule schier zur Verzweiflung oder Fast-Aufgabe oder in Tränen bringen.

Am Ende werden's eh meist die besten. Die besten ever!
 
Aber was tun? Lächeln und nicken, weil jeder das Recht hat, seine eigenen Tiere so zu quälen, wie es ihm beliebt?
Was würdet ihr tun, wenn ihr z.B. Trainer wärt (manche von Euch sind es ja) und bei euch im Kurs möchte jemand mitmachen, der eine röchelnde Kreatur sein Eigen nennt.
Lasst ihr ihn mitmachen, auf die Gefahr hin, dass das Tier bei euch in der Stunde umkippt?
Schickt ihr diese Leute weg? Mit welcher Begründung? Unter einem Vorwand? (Kurs ist schon voll!) oder ganz offen?
Das betrifft auch die vollkupierten umweltunsicheren Dobermänner, die als Welpen von einem ganz tollen Züchter aus dem Ausland geholt wurden, dann ihr liebevolles Zuhause jedoch bereits im Welpenalter aufgrund ganz unglücklicher und dringlicher Umstände sofort wieder verlassen mussten (die Brüder übrigens auch alle..) und so Woche für Woche an Dreifachgeschirr und doppeltem Halsband unter Einsatz von zwei Menschen angekarrt werden.
Oder all die Rumänen oder Spanier oder Griechen, die Woche für Woche von den komplett überforderten Frauchen eine Stunde lang aus irgendwelchen dunklen Ecken heraus komplimentiert werden. Oder es wird wenigstens versucht.

In meinem einen Verein bin ich ja RO Trainerin. RO finde ich kann ja fast jeder Hund machen und zu uns kamen bis jetzt auch nur "gesunde" Hunde. Ich würde die Leute durchaus drauf ansprechen, aber trotzdem schauen, wie wir zu einer für alle befriedigende Lösung kommen. Die Leute wegschicken hilft ihnen ja auch nicht und bevor die woanders den Hund wirklich bis zum umfallen fordern, kann ich in meiner Stunde drauf achten und versuchen den Leuten ein Gefühl für ihren Hund beizubringen. Dann kann der Hund im Rahmen des möglichen was machen und die Besitzer werden sensibilisiert und achten hoffentlich bei der Anschaffung des nächsten Hundes besser darauf. Das gilt genauso für die Auslandshunde oder Hunde die einfach aus schlechten Verhältnissen kommen.

Warum können die Menschen nur nicht ihr Hirn anschalten, bevor sie ihrem vermeintlich geliebten Hund so etwas antun? Wie kann ich mir wirklich einreden, ich würde meinen Hund lieben, wenn ich ihm sehenden Auges so etwas antue?

Ich glaube, dass sich einige einfach nie damit auseinander gesetzt haben, dass es dem Hund (Mops, Französische Bulldogge, etc.) wirklich so schlecht geht. Die Züchter und andere Besitzer sagen, dass das Röcheln und schnarchen nicht schlimm ist und so gehört und wenn der Hund dann vielleicht noch rumhopst und seien es nur fünf Schritte (sind doch eh faule Hunde, die laufen nicht mehr), dann wirkt für den naiven Neuling vielleicht alles gut.

Dabei sind die meisten Menschen, die sich sowas ins Haus holen, grundsätzlich keine dummen Menschen, wo man sagen könnte "Ach, die können das überhaupt nicht überblicken".

Da denke ich, kommt bei vielen der Egoismus ins Spiel, die wollen halt so einen Hund und dann holen die sich einen. "Schau, der Mops in der Nachbarschaft kann atmen" (dass der vielleicht etliche OPs hinter sich hat interessiert nicht)

Könnt ihr als Trainer euch wirklich einreden "Ja, aber ich mache es, um dem Hund zu helfen!"?
Wie kann man einem Hund helfen, der auf ewig ein jämmerliches Leben als Krüppel führen wird, nur weil die Besitzer es sich so wünschen?
Müsste man als Trainer nicht eigentlich offensiv darüber aufklären, wie sehr die Tiere leiden?
Würde nicht jeder sofort sagen: oh, Dein Hund Humpelt, du solltest für heute besser aufhören. Oder: Oh, Dein Hund blutet, mach für heute Schluss.

Fakt ist einfach, der Hund ist schon auf der Welt und der Hund lebt auch schon bei den Leuten, nur weil ich jetzt sage, dass das schlecht ist, werden die den Hund nicht abgeben (wohin dann mit ihm?) oder ihn einschläfern (frisst noch, läuft, hat "Lebensfreude"). Da finde ich schon, dass ich dem Hund im Rahmen meiner Möglichkeiten helfe, wenn ich es schaffe den Besitzern die Augen zu öffnen und wenigstens in den ein / zwei Stunden in denen der Hund bei mir am Platz ist drauf achten kann, dass es ihm nicht unnötig schwer gemacht wird (egal ob der Mops oder der lahmende Hundesenior unbedingt Agi machen soll)

Und könnt ihr daneben stehen und lächeln, obwohl euch die Galle hochkommt, weil alles "Tierquälerei" schreit?

Bei Menschen die nicht einsichtig sind und darauf beharren, dass es richtig ist sich Qualzuchten oder übermäßig ängstliche Hunde zu holen schränke ich den Kontakt so gut möglich ein, das muss ich mir und meinen Nerven nicht antun.

Tiere aus dem südlichen und südosteuropäischen Ausland sind ja nun nicht unbedingt dem Tode geweihte Qualzuchten, sondern eher durch ihr schlimmes Vorleben ev. verhaltensauffällig und daher in einer guten Hundeschule bestens untergebracht.
Daß es Menschen gibt, die ein Tierleben retten wollen, mit allen Konsequenzen, und anfänglich in der Hundeschule so ihre Problemchen haben?
Sorry, aber diese Problemchen haben all die anderen Menschen mit Welpen aus hochklassigen, "gesunden", deutschen Zuchten auch!

Denn das Problem - deshalb sind ja bereits die Welpenkurse so voll - hängt am anderen Ende der Leine.

Ich hab ja aktuell einen Welpen vom guten Züchter und nein, all diese Probleme, die die meisten mit ihren "geretteten" Straßenhunde haben, hab ich mit meinem Welpen nicht.
Das soll nicht heißen, dass jeder Auslandshund übermäßige Probleme hat, aber fakt ist, dass ein Großteil der in Massen nach Deutschland gekarrten Hunde hier nicht glücklich wird und es für den Hund besser wäre ihn kastriert wieder in seine Freiheit zu entlassen.
Und ich finde gerade die Leute, die meinen sie würden die armen Hunde "retten" und ihnen einen Gefallen tun schlimmer, als jemand der sich z.b. einen Mopswelpen holt und sich zumindest danach noch aufklären lässt und erkennt, was schief gelaufen ist und in Zukunft besser darauf achtet und sich so eine Rasse nur noch ausm Tierheim holt.
 
Ich bin zwar kein Trainer, geb hier trotzdem mal meinen Senf dazu.
Ich persönlich würde mir keinen Hund ins Haus holen, bei dem ich von vornherein merke, dass er Atemprobleme hat. Das würde mir gelinde gesagt auf die Nerven gehen.
Wenn mein bis dato gesunder Hund im Alter Gesundheitsprobleme bekommt, geb ich ihn natürlich nicht ab und wir stehen es gemeinsam durch.
Es kann tatsächlich sein, dass der/die nächste(n) Hunde aus dem Tierschutz kommen. Aber diese müssen hier in Deutschland sein, entweder auf Pflegestelle, im TH oder sogar aus Privatabgabe. Ich will sie vorher selber erleben, die müssen zumindest dahingehend lenkbar sein, mit unseren anderen Tieren klarzukommen.
Das und auch das Qualzuchtproblem ist, was ich anderen gegenüber ganz unaufdringlich kommuniziere. Ich teil einfach nur meine Überlegungen mit, die ich bei unserer Hundeauswahl habe- sogar gegenüber Nichthundehaltern, wenn sie fragen.
 



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