Was ist denn jetzt wirklich im Hundefutter? "Du bist was Du isst!"

Früher gab es nicht soviele Hundefuttersorten, seitdem es eine Schwemme von Futtern gibt verliert man als Halter die Übersicht.
Was die Zusatzstoffe betrifft die gab es auch nicht in dem horrendem Ausmaß wie heute.
Heute nutzt man anscheinend jede Gesetzeslücke aus, deshalb ist alles drin was das Gesetz zuläßt.
Ein Beispiel die Antioxidantien.

So seh` ich das auch.
Ich glaube, dass das Fertigfutter zu der Zeit, wo es eingeführt wurde, nicht so sehr belastet war wie heute.

Bei dem, was heute auf dem Markt ist, würde ich meinem Hund niemals Fertigfutter geben. Aber das geht mir mit Menschenessen genauso.
 
Also soweit ich das bisher überblicke sind diese Zusatzstoffe tatsächlich in ALLEN Trockenfuttersorten enthalten.

Beim Nassfutter gibt es hingegeben Ausnahmen. Bei zahlreichen Sorten sind gar keine ernährungsphysiologische Zusatzstoffe enthalten, andere enthalten nur ganz wenige (künstliche) Zusatzstoffe (meinst Vitamin E und D, sowie Zink) - wobei mir hier nicht so ganz klar ist, ob die künstlich sind oder nicht.

Will man also diese (künstlichen) Zusatzstoffe nicht füttern (aus welchem Grund auch immer), so muss man zwangsläufig auf Nassfutter, Barf oder selbst kochen umstellen - oder habe ich was übersehen?

Sehen die "Hundefutter-Experten" hier im Forum das ähnlich?

Torsten
 
Also soweit ich das bisher überblicke sind diese Zusatzstoffe tatsächlich in ALLEN Trockenfuttersorten enthalten.

Beim Nassfutter gibt es hingegeben Ausnahmen. Bei zahlreichen Sorten sind gar keine ernährungsphysiologische Zusatzstoffe enthalten, andere enthalten nur ganz wenige (künstliche) Zusatzstoffe (meinst Vitamin E und D, sowie Zink) - wobei mir hier nicht so ganz klar ist, ob die künstlich sind oder nicht.

Es ist tatsächlich so, dass im Dosenfutter weniger bis gar keine Zusatzstoffe enthalten sind.
Die Konservierung geschieht über das Einkochen (wie beim Einwecken). Darum müssen keine Konservierungsstoffe zugesetzt werden.

Die meisten Vitamine sind relativ hitzestabil. Es gehen zwar einige verloren, aber längst nicht alle.
Der Vitaminverlust beim Einkochen soll nicht höher sein, als beim normalen Kochen auch.
Mineralstoffe und Spurenelemente sind unempfindlich gegenüber Hitze.

Zugesetzte Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind immer synthetisch oder isoliert.
Alles, was man unter Zusatzstoffe aufgelistet findet, fällt darunter.

Zink ist zum Beispiel in Fleisch und besonders in Innereien ausreichend enthalten. Der natürliche Zinkgehalt wird nicht aufgelistet. Ist Zink unter den Zusatzstoffen aufgeführt, wurde es extra zugefügt.
Da stellt sich ja die Frage, warum setzt man ein Spurenelement noch extra zu, wenn es im Fleisch schon enthalten ist. (Spurenelement bedeutet, es werden nur winzige Mengen benötigt.)

Wichtig ist vor allem die Bioverfügbarkeit.
Zink kann durch die Koppelung an die Aminosäuren im Fleisch besonders gut aufgenommen werden.
Wird es isoliert zugesetzt, ist die Verwertbarkeit in Frage zu stellen.

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2001/daz-50-2001/uid-5197

Kupfer findet man auch oft unter den Zusatzstoffen, dabei ist Kupfer als Spurenelement auch ausreichend in Innereien enthalten. Es wird ziemlich sicher zur Konservierung eingesetzt. Kupfer hat eine keimtötende Wirkung:

http://www.apotheke-alte-messe.de/m...dies-und-das/antibakterielles-kupfer/?id=9275

Kupfer ist schon bei einer leichten Überdosierung stark zellschädigend.

Will man also diese (künstlichen) Zusatzstoffe nicht füttern (aus welchem Grund auch immer), so muss man zwangsläufig auf Nassfutter, Barf oder selbst kochen umstellen - oder habe ich was übersehen?

Das ist richtig. Wobei man auch dem Dosenfutter nicht unbedingt trauen kann.
Nach meiner Information sind nur die Stoffe deklarationspflichtig, bei denen es eine gesetzlich vorgeschriebene Höchstmenge einzuhalten gibt.

Außerdem enthalten Dosen wohl eine Beschichtung, die giftiges BPA enthält.
 
Das ist richtig. Wobei man auch dem Dosenfutter nicht unbedingt trauen kann.
Nach meiner Information sind nur die Stoffe deklarationspflichtig, bei denen es eine gesetzlich vorgeschriebene Höchstmenge einzuhalten gibt.

Außerdem enthalten Dosen wohl eine Beschichtung, die giftiges BPA enthält.

Aber auch hier gibt es Ausnahmen. So hat mir z.B. die Firma Herrmann's (Herrmann's Hundefutter) folgendes mitgeteilt:

„Die Dosen bzw. auch Pouches sind mit BPA-NI.-Lacken beschichtet – das steht für non-intent - und sind damit BPA frei. Es ist eine alternative Beschichtung ohne BPA als Ausgangssubstanz. Das ist, soweit bekannt, eine neue Dosenbeschichtung und laut Gesetzgebung und aktuellem Stand der Wissenschaft gesundheitlich unbedenklich. Bei Bedarf können die Dateien mit den Erklärungen des Herstellers per Mail zugesandt werden."

Torsten
 
Ich bin wie (wie auch bei meiner eigenen Ernährung) kein Freund von Zusatzstoffen, deshalb schau ich immer genau auf die Inhaltsstoffe und recherchiere sie. Leider sind da die Qualitätsunterschiede teilweise sehr groß
 
Passend zum Thema:

"Inzwischen haben wir beschlossen, eine POSITIV-LISTE für Hunde und Katzenfutterhersteller zu erstellen.
Untertitel: Fertigfutter, welches Tierärzte empfehlen können ohne rot zu werden.

http://kritische-tiermedizin.de/ernaehrung/positivliste.htm

Futtermittelfirmen, welche in unsere POSITIV-LISTE aufgenommen werden, erklären eidesstattlich unter ausdrücklicher Übernahme der Produkthaftung, dass sie keine synthetischen Stoffe im Herstellungsprozess verwenden: weder synthetische Vitamine, Farbstoffe, Antioxydantien, Stabilisatoren, Konservierungsmittel, Geschmacks- und Geruchstoffe oder andere unnatürliche Stoffe."

Ein wie ich finde sehr guter Ansatz.

Torsten
 
"Seit der Gründung war es unsere Philosophie, ohne Zusatzstoffe im Futter auszukommen. Um jedoch mit Blick auf das Thema Alleinfuttermittel und im Sinne einer ausschließlichen Fütterung einer einzelnen Sorte den Nahrungsbedarf der Tiere zu decken, haben wir unsere Linie Selection auf den Prüfstand gestellt. Jede einzelne Rezeptur wurde hinsichtlich Nährstoffgehalte mit den Angaben zu Bedarfswerten von FEDIAF abgeglichen. Um dabei weiterhin die Kriterien nach Biokreis-Regeln zu erfüllen, haben wir das Plus an Nährstoffen hauptsächlich durch natürliche Zutaten ergänzt.

Gerade aber Spurenelemente wie Zink, Mangan oder Selen sind trotzdem zusätzlich nötig, um die natürlichen Nährstoffschwankungen aufzufangen. Diese haben wir mit einer Nährstoffmischung komprimiert (ernährungsphysiologische Zusatzstoffe), die dabei trotzdem auch die strengen Biokreis-Richtlinien erfüllt.

Denn auch beim Verband Biokreis geht man davon aus, dass man ohne Zugaben von essenziellen Spurenelementen den Bedarf der Tiere in einem Alleinfuttermittel nicht decken kann.

Nach dem Motto „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ liefert die Nährstoffmischung die Spurenelemente Eisen, Kupfer, Mangan, Zink und Selen."


Hat sich jemand von Euch in letzter Zeit zufällig mit dieser Thematik beschäftigt? Irgendwie erzählt da jeder was anderes. Aber was stimmt tatsächlich? Gibt es Untersuchungen / Studien aus der jüngeren Vergangenheit, die da vielleicht mehr Aufschluss geben könnten? Falls jemandem von Euch da was bekannt ist, würde ich mich über ein paar Hinweise / Links sehr freuen.

Torsten
 
Hat sich jemand von Euch in letzter Zeit zufällig mit dieser Thematik beschäftigt? Irgendwie erzählt da jeder was anderes. Aber was stimmt tatsächlich?

Ich habe schon viele Hundehalter in Ernährungsfragen beraten. Manche Hundehalter haben meinen Ernährungsplan (Barf) vorsichtshalber nochmal einer zertifizierten Ernährungsberaterin vorgelegt. Die hatten nichts zu beanstanden, sondern haben den Plan für gut befunden.

Gerade aber Spurenelemente wie Zink, Mangan oder Selen sind trotzdem zusätzlich nötig, um die natürlichen Nährstoffschwankungen aufzufangen. Diese haben wir mit einer Nährstoffmischung komprimiert

Das ist bei dem Futter von Herrmann auch nötig, weil es nicht ausgewogen ist.
Ich habe es in diesem und den folgenden Beiträgen in dem Thread erläutert:


In dem Thread habe ich verschiedene Dosen- und Trockenfutter von unterschiedlichen Herstellern genauer erklärt.

Mein Fazit:
Trockenfutter ist für Hunde nicht geeignet.

Dosenfutter ist um einiges besser, aber auf Dauer nicht ausgewogen genug.
Ich habe jedenfalls bisher noch kein ausgewogenes Dosenfutter gefunden.

Das Futter von Herrmann enthält zu wenig Fleisch (nur 50 %) und wie die meisten Dosenfutter, zu wenig Innereien bzw. nur immer Leber.
Es wird überwiegend von allen Futterherstellern zuviel Herz und Lunge verwendet und Niere und Milz findet man fast gar nicht.

Innereien (Leber, Niere, Milz) sollten 15 % vom tierischen Anteil (80 % der Mahlzeit) ausmachen.
Die Innereien sind echte Nährstoffbomben.

Der Knochenanteil ist oft auch zu gering oder nicht in Prozent angegeben.
Es werden statt Knochen überwiegend Eierschalen oder Algenkalk zugesetzt, die aber nicht die gleichen Nährstoffe haben wie Knochen und Knochenmehl.

Sind zu viele Pflanzen im Hundefutter, werden bestimmte Nährstoffe - z. B. Zink - gebunden.
Die Phytinsäure in Pflanzen kann auch Kalzium binden.
Wenn z. B. viel Getreide oder Pflanzeneiweiß im Futter ist, wird die Verwertung von Kalzium oder Zink beeinträchtigt.

Besonders Veganer und Vegetarier sollten auf eine ausreichende Zufuhr von Zink achten. Sie nehmen wegen ihrer pflanzlichen Ernährung viel Phytinsäure auf. Phytinsäure bindet sich an das Zink, so dass es vom Körper nicht mehr aufgenommen werden kann

Zusammenfassung:

1. Durch Fleisch, Fett, Innereien und Knochen bekommen Hunde alle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die sie brauchen.

2. Diese Nährstoffe sind für den Hund optimal bioverfügbar.

3. Würde Herrmann das Futter ausgewogen zusammenstellen, bräuchte er nichts zusetzen.

4. Herrmanns Zusatz von Bierhefe ist wenig sinnvoll, da viele Vitamine aus dem B-Komplex hitzeempfindlich sind und das Einkochen nicht überstehen.
Das sollte der Hundehalter lieber selbst dazu geben.
 
Nicht vergessen sollte man Blut , ein Lieferant von Natrium,
da die Tiere beim schlachten meist ausbluten , fehltet dieses dann oft im Hundefutter .
 



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