Ich kann den Link mit meinem alten Handy gerade nicht öffnen, schließe mich aber Wautzi und lina an, die haben gute Erklärungen und Einwande.
Ich verteufel nicht automatisch alles was mit "Dominanz" und "Rangordnung" irgenwie zu tun hat.
Aber hellhörig sollte man werden und genau aufpassen.
Hinterfragen und selber denken (was du ja tust) sollte man eh bei jeder Theorie/Erziehungsmethode.
Schau mal hier in der Ruprik "Basiswissen Hund", da sind einige sehr gute, aufschlussreiche Posts angepinnt die mir sehr geholfen haben zu Beginn.
Als Arek dann einzog, half es mir sehr viel, meinen Hund mit einem Kind zu vergleichen. Ich habe ihn bewusst vermenschlicht. Nicht so dass er Klamotten bekam oder am Tisch essen durfte.
Aber vom Verstehen her, bin ich auf meinen Hund so eingegangen, wie ich auf ein Kind eingehen würde. Auch ein Kind braucht Regeln, Grenzen, Struktur, Förderung, Abwechslung, Sicherheit, Verständnis usw.
Das setze ich durch in dem ich auf das Kind eingehe, seine Bedürfnisse sehe und befriedige und einen Rahmen vorgebe in dem es sich frei bewegen kann. Genau wie beim Hund.
Mein Hund muss beim Treppe hochlaufen auf jedem Absatz warten. Aber nicht weil ich ihn kontrollieren will, sondern weil ich ih aus Sicherheitsbründen im Blick haben will. Mein Kind muss auch an der roten Ampel warten, aber nicht weil ich es dominieren will, oder ihm permanent zeigen will wer der Boss ist.
Bei Mensch und Hund gibt es eine Art Rangordnung. Die gibt es auch bei Mutter und Kind. Aber du musst sie nicht erzwingen oder durch irgenwelche dubiosen Alltagsregeln permanent festige oder erkämpfen.
Wenn du zuverlässig, ehrlich, liebevoll, konsequent und gerecht bist, Bedürfnisse erkennst und deinem Gegenüber (egal ob Hund oder Kind) Freiheiten lässt, endsteht diese Rangordnung ganz automatisch.
Ich habe noch nie mit meinem Hund irgendeinen "mentalen Kampf" um die Rangordnung austragen müssen.
Er fordert mich manchmal zum spielen auf. Wenn ich drauf eingehe freut er sich, wenn ich "Nein" sage ist es auch OK und er fordert sich nichts ein.
Mein Hund darf mich anknurren wenn ich seine Grenzen überschreite. Ich lasse ihn dann in Ruhe. Trotzdem hat er mich erst 3 mal (in ähnlichen Situationen) angeknurrt und nutzt das nicht aus oder so.
Mein Hund darfs ins Bett, auf die Cuch, Sessel oder sonst wo. Ih kann ihn problemlos runterschicken. Wenn ich mich dazu setze und er den Körperkontakt nicht will, geht er weg.
Ich glaube wir haben von Anfang an ne super Bziehung zum Hund weil ich davon ausgehe, das jedes "Fehlverhalten" einen Grund hat. Und der Grund ist nicht dass mein Hund mich dominieren will.
Ich mag keine Menschen mit denen ich "kämpfen" muss, bei denen ich mich beweisen muss, bei denen ich mich verstellen muss (nie Schwäche zu zeigen ist unnatürlich). Wrum sollte ich meinen hund mögen wenn ich davon ausgehe, dass er mich nur unterwerfen will ...
Zusätzlich zu linas Buchtip, kann ich noch "gewusst wie, leben mit hund" vom kynos verlag empfehlen.
Und dann ein letzter Tip:
Universaltips für Hunde gibt es nicht. Lernt euch kennen, findet zueinander, findet euren eigenen Alltag und wie ihr es am besten umsätzen könnt.
Der Universaltip "immer als erster durch jede Tür gehen" ist in eurem Alltag vielleicht gar nicht umsetzbar.
Bei uns nicht weil ich das bei Automatiktüren shon gefährlich finde. Wenn ich in Straßenbahn und Bus einsteige, oder durch die Drehtür im Laden gehe, fände ich es sehr riskant meinen Hund nicht im Blick zu haben.
Ich hatte zuerst auch Flexileinen verteufelt. Mittlerweile finde ich die super weil sie zu mir, meinem Hund, unserem Alltag und unserer Umgebung super passen.
Es kommt immer auf das Mensch-Hund-Team an - Universaltips oder Universalmethoden gibt es nicht.
Dem Hund ist es auch ziemlich egal welche Hausregeln jetzt aufgestellt werden. Wichtig ist dass seine Bedürdnisse trotzdem erfüllt werden, die Regeln konstant bleiben und nicht "heute so und morgen so" und das sie hundegerecht beigebracht werden.