Was haltet ihr von diesen Regeln?

Erster Hund
Julie/ Labbimix (7)
Zweiter Hund
Dobby/ Mix 04/17
Guten Morgen,

hier zieht ja hoffentlich bald der erste Hund ein. Nun lese ich quer durch das Netz, schaue auch schonmal nach Hundeschulen usw im Umkreis. Nun bin ich daran hängen geblieben und finde es recht logisch und interessant:

http://das-hundetraining.de/verhalt...ür-das-zusammenleben-von-menschen-und-hunden/

Liest sich das auch für euch schlüssig? Oder scheinen da grobe Fehler drin zu sein?

LG, Steffi
 
Ich hab jetzt nur den Beginn gelesen und dann aufgehört weil es klassisches Dominanzgedöns ist. Diese "Dominanzschiene" ist leider immer noch sehr beliebt obwohl es eine ziemlich umwissenschaftliche Betrachtungsweise hündischer Verhaltensweisen ist ^^

Kurz gesagt, nein, ein Hund ist nicht ständig drauf aus, der "Alpha" zu sein. Und so eine Rangordnung gibt es auch nicht zwischen Individuen unterschiedlicher Spezies.

Ich empfehle mal das Buch "am anderen Ende der Leine" von Patricia B. McConnell.
 
Guten Morgen,

hier zieht ja hoffentlich bald der erste Hund ein. Nun lese ich quer durch das Netz, schaue auch schonmal nach Hundeschulen usw im Umkreis. Nun bin ich daran hängen geblieben und finde es recht logisch und interessant:

http://das-hundetraining.de/verhalt...ür-das-zusammenleben-von-menschen-und-hunden/

Liest sich das auch für euch schlüssig? Oder scheinen da grobe Fehler drin zu sein?

LG, Steffi



@ carlos wieso muss es eine Hundeschule sein?

Ein guter Verein tut es doch auch.
 
Hm, woran erkennt man denn bei den Beschreibungen das mit der Dominanz? Bzw ab wann wirst es zu viel?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir fällt allgemein auf, dass ständig die Wörter „Rudel“, ranghoch/-niedrig und Dominanz erwähnt sind. Hunde leben mit Menschen nicht in einem Rudel, daher gibt es auch keinen Rang. Manche Tipps davon kannst du in Teilen übernehmen aber alles wo dem Hund "Dominanz" nachgesagt wird und vom Rang gesprochen wird kannst du vergessen.

Zum Thema Begrüßung: Ich finde es okay den Hund kurz zu ignorieren bis er sich ein bisschen beruhigt hat und ihn dann zu begrüßen. Ich stelle also meine Tasche ab und begrüße meine Hunde dann.
Das hat aber nichts mit meinem „Rang“ zu tun sondern ich möchte einfach nicht dass sich meine Hunde angewöhnen Menschen anzuspringen.

Liegeplätze: Ein Hund schläft dort wo es für ihn bequem ist, wo es nicht zieht und er seine Ruhe hat. Gern auch dort wo es nach „seinem“ Menschen riecht.
Meine Hunde dürfen auf Couch und Bett und ich habe keine „Rangordnungsproblem“ weil meine Hunde auf erhöhten Schlafplätzen liegen.

Spielen: Natürlich dürfen auch mal meine Hunde gewinnen und mit dem Zergel weggehen.

Die Regeln zum Bellen kannst du übernehmen, das ist ein guter Tipp.

Futter einteilen: Ich füttere meine Hunde oft aus der Hand um mit ihnen zu trainieren. Kauartikel, die sich nicht mehr mögen räume ich weg weil es nicht zu Ressourcenproblemen kommen soll.

Körperkontakt: Das sind gute Tipps, allerdings solltest du da dieses „hochrangig“ unbedingt ausklammern. Wenn es bei der Körperpflege zu Gegenwehr kommt vertraut der Hund seinem Menschen oft noch nicht ausreichend.

Besuch empfangen: Einen entspannten Hund wenn Besuch kommt finde ich sinnvoll. Ich würde den Hund auf eine Decke zu schicken damit der Besuch in Ruhe reinkommen kann.

Führung übernehmen ist schon wichtig und wird von Hunden gern angenommen aber das kannst du locker angehen und wenn du deinen Hund streicheln möchtest wenn er dich anstubst gibst du damit nicht die „geistige Führung“ ab.:zwinkern2:

Kot und Urin absetzen: Meine Hunde haben keinen festen „Löseplatz“. Sie dürfen überall markieren, außer natürlich an Autos, Mülltonnen, Hauswänden u.ä.

Es gibt nicht DEN dominanten Hund.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mich Wautzi da nur anschließen, sie hat eigentlich alles gesagt, was es zu dem Thema zu sagen gibt :zustimmung:
 
Ich kann den Link mit meinem alten Handy gerade nicht öffnen, schließe mich aber Wautzi und lina an, die haben gute Erklärungen und Einwande.

Ich verteufel nicht automatisch alles was mit "Dominanz" und "Rangordnung" irgenwie zu tun hat.
Aber hellhörig sollte man werden und genau aufpassen.

Hinterfragen und selber denken (was du ja tust) sollte man eh bei jeder Theorie/Erziehungsmethode.

Schau mal hier in der Ruprik "Basiswissen Hund", da sind einige sehr gute, aufschlussreiche Posts angepinnt die mir sehr geholfen haben zu Beginn.

Als Arek dann einzog, half es mir sehr viel, meinen Hund mit einem Kind zu vergleichen. Ich habe ihn bewusst vermenschlicht. Nicht so dass er Klamotten bekam oder am Tisch essen durfte.

Aber vom Verstehen her, bin ich auf meinen Hund so eingegangen, wie ich auf ein Kind eingehen würde. Auch ein Kind braucht Regeln, Grenzen, Struktur, Förderung, Abwechslung, Sicherheit, Verständnis usw.
Das setze ich durch in dem ich auf das Kind eingehe, seine Bedürfnisse sehe und befriedige und einen Rahmen vorgebe in dem es sich frei bewegen kann. Genau wie beim Hund.

Mein Hund muss beim Treppe hochlaufen auf jedem Absatz warten. Aber nicht weil ich ihn kontrollieren will, sondern weil ich ih aus Sicherheitsbründen im Blick haben will. Mein Kind muss auch an der roten Ampel warten, aber nicht weil ich es dominieren will, oder ihm permanent zeigen will wer der Boss ist.

Bei Mensch und Hund gibt es eine Art Rangordnung. Die gibt es auch bei Mutter und Kind. Aber du musst sie nicht erzwingen oder durch irgenwelche dubiosen Alltagsregeln permanent festige oder erkämpfen.

Wenn du zuverlässig, ehrlich, liebevoll, konsequent und gerecht bist, Bedürfnisse erkennst und deinem Gegenüber (egal ob Hund oder Kind) Freiheiten lässt, endsteht diese Rangordnung ganz automatisch.

Ich habe noch nie mit meinem Hund irgendeinen "mentalen Kampf" um die Rangordnung austragen müssen.

Er fordert mich manchmal zum spielen auf. Wenn ich drauf eingehe freut er sich, wenn ich "Nein" sage ist es auch OK und er fordert sich nichts ein.

Mein Hund darf mich anknurren wenn ich seine Grenzen überschreite. Ich lasse ihn dann in Ruhe. Trotzdem hat er mich erst 3 mal (in ähnlichen Situationen) angeknurrt und nutzt das nicht aus oder so.

Mein Hund darfs ins Bett, auf die Cuch, Sessel oder sonst wo. Ih kann ihn problemlos runterschicken. Wenn ich mich dazu setze und er den Körperkontakt nicht will, geht er weg.

Ich glaube wir haben von Anfang an ne super Bziehung zum Hund weil ich davon ausgehe, das jedes "Fehlverhalten" einen Grund hat. Und der Grund ist nicht dass mein Hund mich dominieren will.

Ich mag keine Menschen mit denen ich "kämpfen" muss, bei denen ich mich beweisen muss, bei denen ich mich verstellen muss (nie Schwäche zu zeigen ist unnatürlich). Wrum sollte ich meinen hund mögen wenn ich davon ausgehe, dass er mich nur unterwerfen will ...

Zusätzlich zu linas Buchtip, kann ich noch "gewusst wie, leben mit hund" vom kynos verlag empfehlen.

Und dann ein letzter Tip:
Universaltips für Hunde gibt es nicht. Lernt euch kennen, findet zueinander, findet euren eigenen Alltag und wie ihr es am besten umsätzen könnt.
Der Universaltip "immer als erster durch jede Tür gehen" ist in eurem Alltag vielleicht gar nicht umsetzbar.
Bei uns nicht weil ich das bei Automatiktüren shon gefährlich finde. Wenn ich in Straßenbahn und Bus einsteige, oder durch die Drehtür im Laden gehe, fände ich es sehr riskant meinen Hund nicht im Blick zu haben.

Ich hatte zuerst auch Flexileinen verteufelt. Mittlerweile finde ich die super weil sie zu mir, meinem Hund, unserem Alltag und unserer Umgebung super passen.

Es kommt immer auf das Mensch-Hund-Team an - Universaltips oder Universalmethoden gibt es nicht.
Dem Hund ist es auch ziemlich egal welche Hausregeln jetzt aufgestellt werden. Wichtig ist dass seine Bedürdnisse trotzdem erfüllt werden, die Regeln konstant bleiben und nicht "heute so und morgen so" und das sie hundegerecht beigebracht werden.
 
Wir leben auch ohne die meisten dieser Regeln entspannt mit unseren Hunden.

Bei uns läuft wohl ähnlich, wie von wauzi beschrieben.
 
hier zieht ja hoffentlich bald der erste Hund ein. Nun lese ich quer durch das Netz, schaue auch schonmal nach Hundeschulen usw im Umkreis. Nun bin ich daran hängen geblieben und finde es recht logisch und interessant:

Liest sich das auch für euch schlüssig? Oder scheinen da grobe Fehler drin zu sein?


Bitte verfalle nicht in den Fehler zu denken, zu der Anschaffung eines Hundes gehöre neben Halsband, Leine, Napf und Futter auch ein festes Regelwerk, nach welchem man mit dem Hund umzugehen hat.

Das ist schädlich für die Bindung zu dem Hund.
Die Anleitungen in dem Link sind völlig überholt und unbrauchbar.

Warte ab, wer da zu euch kommt. Ein Hund ist ein eigenständiges Lebewesen mit Vorlieben und Abneigungen.
Der Hund wird verunsichert sein und versuchen, seinen Platz in eurem sozialen Familiengefüge zu finden.
Hilf ihm dabei, damit der Hund eine gute Bindung zu euch aufbauen kann.
Das erreichst Du durch Liebe, Verständnis und dadurch, dass Du berechenbar für den Hund bist.
 



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