Wann soll der Hund hören?

Hallo, angestoßen durch den Thread, wie gut die Hunde der Trainer erzogen sein sollten kam ich auf eine vllt. etwas provokante Frage.

In welchen Situationen fordert ihr gehorsam eures Hundes?



Da ich momentan zwar keinen Hunde habe, habe ich dennoch eine Vorstellung davon wann ich mir Gehorsam des Hundes wünsche:
- Grundgehorsam (Bleib/Steh, Platz, Sitz, Fuß)
- Im Restaurant unter dem Tisch ruhig verhalten
- Rückruf, oder vorher alternativen erarbeiten da ich mit Windhunden liebäugel, und das sind nun mal Jäger vom Feinsten^^
- Nichts aufschlabbern was auf dem Boden liegt
- Keine Leinen Pöbelei

Individuell fällt mir jetzt noch ein:
- Evtl. Hochspringen und bellen kontrollieren
- sonstige Verhaltensweisen steuern/entgegensteuern (Radfahrer jagen etc.)
 
Mir fällt gerade auf, dass ich nur eine richtig wichtige Gehorsamsforderung habe. Die anderen wichtigen Sachen mache ich lieber ohne Gehorsam, da bringe ich dem Hund bei, von allein "vernünftig" zu handeln.
Ich nenne es mal den Unterschied zwischen Gehorsam und Erziehung, auch wenn diese Trennung so absolut natürlich nicht ist: Gehorsam ist: ich sage "mach xy" und der Hund tut es. Erziehung ist: ich gehe in eine Situation und der Hund verhält sich angemessen ohne dass ich was sagen muss.
- Grundgehorsam (Bleib/Steh, Platz, Sitz, Fuß)
Ist mir wichtig, aber im Alltag kaum nötig. Eigentlich nutze ich es hauptsächlich für die Beschäftigung, als Grundlage für diverse Spiele usw.

- Im Restaurant unter dem Tisch ruhig verhalten
Das erste Beispiel für den oben genannten Unterschied. Das geht natürlich über Gehorsam (Platz!) aber mir ist es lieber, der Hund benimmt sich "von allein". Ein gehorsamer Hund liegt still unter dem Tisch, weil ich ihn dort abgelegt habe. Mein Hund liegt still unter dem Tisch, weil es einfach normal ist, ruhig rumzuliegen, wenn ich am Tisch sitze.

- Rückruf, oder vorher alternativen erarbeiten da ich mit Windhunden liebäugel, und das sind nun mal Jäger vom Feinsten^^
Die einzige lebenswichtige Gehorsamsübung! Ohne funktionierenden Rückruf kein Freilauf. Punkt.
Was du mit Alternativen meinst, ist mir nicht ganz klar. Ich kenne keine Alternative zum Rückruf, nur Varianten davon.

- Nichts aufschlabbern was auf dem Boden liegt
Auch das ist im Idealfall kein Gehorsam sondern fest etabliertes Verhalten.
*hust* Bei Motte bin ich froh, wenn ich schnell genug reagiere und sie (per Gehorsam) vom Schlucken abhalten kann. Ich mache oft Suchspiele im Gras und habe es nie geschafft, Motte beizubringen, dass nur von mir geworfene Leckerli fressbar sind. Zu Hause darf sie auf Befehl "Küche wischen", wenn was für sie geeignetes runtergefallen ist.

- Keine Leinen Pöbelei
Auch da sehe ich ein Unterbinden durch Gehorsam nur als die zweitbeste Variante.
Besser wäre, wenn der Hund lernen würde, dass Pöbeln gar nicht nötig ist. Und das ist dann wieder kein Gehorsam sondern dann verhält sich der Hund von allein richtig.

Dasselbe gilt für die letzten beiden Beispiele. Sollte es nötig sein (weil solches Verhalten natürlich nicht von jetzt auf gleich verändert wird), wäre aber beides mittels sauberem Rückruf zu managen.
 
Hi, Schnaufnase

mir war auch aufgefallen beim schreiben, dass Gehorsam ja eher, wie du es ja selbst schon geschrieben hast ein "Mach dies mach das" ist und alles andere erlerntes Verhalten in bestimmten Situationen.
Okay also kann bei Gehorsam von Grund"befehlen" ausgehen.....

Was ich mit der Alternative beim Rückruf meine, ist eher die Tatsache, dass es dann eben nur im gesicherten Auslauf ohne Leine geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
An Gehorsam erwarte ich "nur" einen sofort ausgeführten Rückruf und ein sofort ausgeführtes "Stopp!".
Alles andere hat weniger mit Gehorsam, sondern mit Erziehung zu tun.
Caro hatte keinen schönen Start ins Leben. Vier Jahre fehlen ihr ja leider. In Restaurant mitzunehmen ist nicht möglich. Caro hört sehr gut, aber selbst wenn ich sie ins "Platz" schicke, kann man bellen, jammern und jaulen. :zwinkern2: Kiara hingegen legt sich wie selbstverständlich hin und döst. Da brauche ich keinen Kommando, sie hat als Welpe einfach gelernt, dass es keine Aufmerksamkeit am Tisch gibt.

Auch Leinenpöblerei (Caro macht es gerne) hat weniger mit Gehorsam zu tun. Je nach Grund der Pöblerei muss ich unterschiedlich agieren.
Kiara hat gepöbelt aus unsicherheit. Fixierenden Hunden gehe ich nun immer aus den Weg, ansonsten behalte ich Kiara in meiner Nähe.
Caro pöbelt manchmal. Bei ihr muss ich schön füttern, zumal sie in Gegensatz zu Kiara ohne Leine kein Problem mit Artgenossen hat.
 
Ohh, Schnaufnase, schön erklärt den Unterschied von Gehorsam und Erziehung :happy4:
Wenn ich da bei uns mal so "drüberdenke" gibts da eigentlich nur den Rückruf und das Kommando "Warte" als unverhandelbaren Gehorsam :nachdenklich1:
Den ganzen Schnickifatz wie Sitz, Bleib und son Kram sind eher Spielerei, ein paar Tricks... Platz hab ich Grizu immer noch nicht beigebracht :happy33:
Bei der Erziehung war ich da ausgiebiger beschäftigt!
Nix vom Boden fressen, automatisch auf der Seite hinsetzen wenn was entgegenkommt, ruhig warten wenn ich was zu tun hab, keine anderen Hunde anstänkern, sich an mir orientieren wos lang geht, auf dem Weg bleiben, also eigentlich Sachen die er von sich aus so machen soll!

Ich versteh das immer nicht wenn Leute ihren Hund die ganze Zeit volltexten, mach dies, lass jenes, nu was ganz anderes...
Wenn wir unterwegs sind fällt manchmal Stunden kein Wort, das finde ich erst richtig klasse entspannend und für mich ein erreichtes Ziel in meiner Art mit Wuff zu leben :happy:
 
- Grundgehorsam (Bleib/Steh, Platz, Sitz, Fuß)

Vieles davon brauche ich im Alltag nicht. Das "steh" brauche ich z.B. nur in der Hundeschule oder jetzt mit Mogli beim RO.

Ich übe den Grundgehorsam mit meinen Hunden und sie können auch alles aber es ist für mich eher Beschäftigung für unterwegs oder Übung zuhause als "Auffrischung".

- Im Restaurant unter dem Tisch ruhig verhalten

Das fiel Balou, nachdem er als Welpe mal an den Kopf getreten wurde weil ein Gast keine 2 Sekunden Zeit hatte bis ich meinen Hund platziert habe, sehr schwer. Ich musste lernen, dass Balou einen sicheren Platz braucht um sich zu entspannen.
Ich bugsiere alle meine Hunde unter den Tisch und erwarte dass sie sich dort ruhig verhalten. Ob sie liegen, stehen oder sitzen ist egal.

- Rückruf, oder vorher alternativen erarbeiten da ich mit Windhunden liebäugel, und das sind nun mal Jäger vom Feinsten^^

Ich erwarte natürlich einen Rückruf der sofort ausgeführt wird und habe da auch lange mit Schleppleine und einer Leine, die in Richtung von Balou geworfen wird daran gearbeitet aber manchmal funktioniert ein stopp/sitz besser und ich kann mittlerweile einschätzen wann das der Fall ist.

- Nichts aufschlabbern was auf dem Boden liegt

Nach zwei Anti-Giftködern Kursen habe ich es aufgegeben. Keine Chance bei Balou. Da hilft nur Giftköder-Radar gründlich lesen, Hund darf den Weg nicht verlassen, Rückruf bzw. Stopp/sitz.

- Keine Leinen Pöbelei

Auch das wird ein lebenslanger Lernprozess bei Balou bleiben. Ich bin froh wenn er nicht um sich in Richtung seiner Mithunde schnappt und mittlerweile habe ich auch Alternativen gefunden wie ich ihn bei Sichtung seines "Lieblingsfeindes" beschäftigen kann.

Individuell fällt mir jetzt noch ein:
- Evtl. Hochspringen und bellen kontrollieren

Hochspringen war nie wirklich ein Problem. Gebellt wird, ich kann dem ganzen aber ein Ende setzen.

Hermann hat anfangs alle Hunde angebellt und sogar gebellt wenn er ein Klappern, das ähnlich wie eine Hundemarke klingt, gehört hat. Das haben wir mittlerweile gut im Griff und ich kann ihn überall (Hundemessen, Spaziergänge, Stadt) mitnehmen.

- sonstige Verhaltensweisen steuern/entgegensteuern (Radfahrer jagen etc.)

Das haben meine zum Glück nie gemacht.
 
Da ich momentan zwar keinen Hunde habe, habe ich dennoch eine Vorstellung davon wann ich mir Gehorsam des Hundes wünsche:
- Grundgehorsam (Bleib/Steh, Platz, Sitz, Fuß)
- Im Restaurant unter dem Tisch ruhig verhalten
- Rückruf, oder vorher alternativen erarbeiten da ich mit Windhunden liebäugel, und das sind nun mal Jäger vom Feinsten^^
- Nichts aufschlabbern was auf dem Boden liegt
- Keine Leinen Pöbelei

Alles Dinge, bei denen du mit einem Windigen gute Karten hast :), sie sind in der Ruhephase, bzw. Nicht-Action-Phase im Allgemeinen sehr ruhig, wissen sich von Haus aus zu benehmen, sind meistens nicht verfressen, usw.. (sind eh die Besten Hunde! :D)
Nur die Geschichte mit dem Gehorsam ist bei so eigenständigen Hunden oft etwas kniffliger als bei Will-To-Please Hunden. Man muss sie halt von der Notwendigkeit der Kommandos überzeugen.
Mit was für einem Windhund liebäugelst du denn?

Die einzige lebenswichtige Gehorsamsübung! Ohne funktionierenden Rückruf kein Freilauf. Punkt.
Was du mit Alternativen meinst, ist mir nicht ganz klar. Ich kenne keine Alternative zum Rückruf, nur Varianten davon.
Wir haben eine Alternative: Eigenständiges Vorstehen.

Wann soll mein Hund hören?
Eigentlich immer, wenn ich ihm was sage ^^
Aber mir ist bewusst, dass es viele viele Situationen gibt, wo er nicht hören kann, deswegen wird er da gesichert, denn setze ich ihm einer Situation aus, wo er sich nicht richtig verhalten kann, erwarte es aber trotzdem von ihm, dann ist das unfair...
 
Ich mag das Wort "gehorsam"nicht gerne... Ich bin nicht der Herrscher über meinen Hund,wir sind ein Team...demnach habe ich keine Gehorsamsanforderung an ihn,wir kommen prima miteinander klar,das ist für mich das Wichtigste,und das kann man nicht an trainieren, man muss sich verstehen lernen und zusammen finden,
Das Einzige wo ich wirklich immer verlange dass er ohne wenn und aber hört ist "sofort hier"das ist sozusagen das Notfallkommando wenn er wirklich sofort bei mir sein muss.

Gesendet von meinem MPQC730 mit Tapatalk
 
Wir haben eine Alternative: Eigenständiges Vorstehen.
Ich glaube, das ist ein Missverständnis. Du denkst dabei nur an Wild bzw. an die Jagdproblematik?

Eine so konkrete Situation kann man natürlich auch anders als mit Rückruf lösen.
Aber trotzdem ist ein Rückruf wichtig. Denn wenn der Hund am Trecker auf dem Feldweg oder bei der herannahenden Wandergruppe (wahlweise: Stöckelentengruppe, Mountainbiker, Kindergartenausflug) vorsteht, dann ist das im harmlosen Fall unpassend und im schlimmsten Fall lebensgefährlich.
 
@Hermelin: Wenn es nach mir ginge: Saluki,Greyhound, Sloughi,Whippet,Galgo Espanol,Podenco Andaluz (ja ich weiß kein Windhund in dem Sinne^^) da es aber nicht nach mir und mein Freund die Windhunde äußerlich nicht so mag. fällt die wahl eher auf Podencos, Pharaohound, oder Cinerco del ettna, oder hübsche Windhundmixe^^

Aber das ist noch Zukunftsmusik, und es wird dann wohl eher Richtung Podenco gehen ;)

OT Ende ;)
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben