Wann einschläfern?

Ich hatte gestern ein doofe Diskussion und bitte euch um Rat. Mein Hund hat einen aggressiven, bösartigen Tumor am Bein und seit einigen Tagen weint er trotz Schmerzmittel, kann kaum liegen ( stöhnt, schmatzt) und bekommt von allen Schmerzmedis höchstdosis.
Aber ( und deswegen bin ich unsicher) sein Allgemeinbefinden ist wenig gestört. Er frisst gut ( nunja bekommt Cortison) wir gehen noch spazieren, er spielt noch, er ist freundlich aufgeschlossen, begrüßt alle fröhlich wedelt.
Und nun erklären mich einige Leute für verrückt sozusagen, das ich ihn so schon gehen lass.
Aber der Tumor ist groß wie ein Apfel, höchst berührungsempfindlich und dieses jammern und Brummen nachts geht mir durch Mark und Bein.
Und das mit Leute jetzt ein schlechtes Gewissen einreden wollen, macht mich unsicher.
Die Leute die ich so kenne sind der Meinung, man soll einen Hund einschläfern lassen, wenn er nur noch so darlegt und nicht mehr frisst, nicht mehr aufstehen mag und mein Hund hätte ja noch viel Lebensqualität.
Nun weiß ich nicht …..
 
Ich verfolge euren Verlauf in FB.
die Entscheidung kann dir niemand abnehmen und niemand hat das recht dir darin reinzureden.
Lass dir nicht die Zeit des verabschiedens mit Schuldgefühlen kaputt machen.
Du kennst ihn am besten. Und daher kannst nur du sagen was für ihn zumutbar ist und was nicht. Wovon er mehr profitiert.
Unsere Freunde sind lebenslang für uns dagewesen. Das ist die Zeit in der wir zeigen können dass wir nun für sie da sind und im Sinne ihres Wohles entscheiden können.
 
Unsere Tiere haben keine Vorstellung von der Zukunft , sie leben vorwiegend im hier und jetzt .
Sie können von uns dann erlöst werden, wenn es so weit ist und brauchen keinen schmerzhaften ,qualvollen Tot erleiden .
Nur müssen ihre Menschen die richtige Zeit für den Abschied erkennen , sie sollten nicht aus Egoismus versuchen
das unvermeidliche zulange aufzuschieben , nur weil sie selber nicht loslassen wollen .

Ich denke , es ist immer besser , Haustieren schnell einen sanften Tot zu schenken , wenn keine Möglichkeit einer Besserung mehr besteht
und dieses sollte lieber einen Tag zu früh geschehen , als eine Stunde zu spät .
 
Ich kann nur für mich sprechen.

Ich habe meine Hunde gehen lassen, wenn Schmerzmittel die Wirkung verloren haben. Auch wenn der Hund ansonsten noch "da" war. Gefressen hat, gelaufen ist, am Leben teilgenommen hat.

Auch wenn mich das innerlich fast zerrissen hat, als bspw. Lea sich noch aus ihrem Körbchen erhoben hat, um die zu uns kommende TÄ freundlich zu begrüßen. Es war trotzdem die richtige Entscheidung. Auch in Absprache mit der behandelnden TÄ.
 
Eine Freundin von mir hat mal gesagt: "solange du zweifelst ist es noch zu früh."

Ich habe erst einen eigenen Hund einschläfern müssen,und sie hat mir gezeigt als es soweit war.
 
Ich habe erst einen eigenen Hund einschläfern müssen,und sie hat mir gezeigt als es soweit war.
Das ist aber nicht immer so.

Meine Lea war schwerst krank. Herz, Arthrose, Krebs. Und hatte zuletzt ständig Schmerzen. Trotzdem hat sie nicht gezeigt "es reicht jetzt".
Wie ich schon geschrieben habe, die TÄ kam zu uns, zum einschläfern und Lea ist mühsam aus ihrem Korb hochgekommen, um die TÄ zu begrüßen. Sie hat bis zuletzt aktiv am Leben teilgenommen.
Trotzdem war es kein wirklich lebenswertes Leben mehr, mit ständigen Schmerzen, Luftnot usw.
 
Es gibt nur wenige Entscheidungen im Leben, wo man auf nichts anderes als den Verstand statt auf sein Herz hören sollte, und das sind gemeinerhand die schmerzhaftesten 😔


Es gibt ein sehr schönes Gedicht zu dieser Thematik, der/die Verfasser/in ist leider unbekannt.

Abschied

Vielleicht werd' ich einst gebrechlich und schwach,
und quälende Pein hält ständig mich wach.
Was dann getan werden muss, entscheide allein.
In diesem Kampf können wir nicht die Sieger sein.

Und bist du dann traurig, versteh' ich es wohl,
doch deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
Denn an diesem Tag, mehr als je zuvor gescheh'n,
muss deine Freundschaft und Liebe auf's Schwerste bestehn.

Schau, wir hatten so viele Jahre voll Glück.
Keine Furcht darf, was kommen muss, halten zurück.
Du möchtest doch nicht, dass ich leide dabei,
drum gib, wenn die Zeit kommt, mich bitte frei.

Bring mich dahin, wohin ich gebracht werden muss.
Nur eins noch, bitte bleib' bei mir bis zum Schluss.
Halte mich fest und red' mir gut zu
bis meine Augen kommen zur Ruh.

Ich weiß, mit der Zeit wirst du es wissen,
es war eine Wohltat, die du mir erwiesen.
Und denke, wenn ich schon längst nicht mehr hier,
mir blieb Leid und Schmerz erspart, dank dir.

Und dann gräme dich nicht, dass du es bist.
der entschied, wann die Zeit gekommen ist.
Wir zwei waren doch viele Jahre glücklich vereint,
lass nicht zu, dass dein Herz jetzt bittere Tränen weint.
 
Hi @ToffeeFee

Ich möcht ja nix vorweggreifen,aber ich hätt gerne mal gewusst,wo genau der Tumor sich befindet,und ob man da nicht hätte eine Amputation vornehmen können.
Son Fluserich meistert sein Leben auch auf 3 oder auch 2 Beinen...
Bösartiger Tumor,Apfelgroß....OK..da hätte man schon ehr reagieren können( Muß ja irgendjemand festgestellt haben ) zwecks Ampu und so.
Hat der denn schon gestreut oder noch nicht ?
Mir kommt das so vor,als wäre das mal wieder so typischer Fall von Symptombehandlung ( Schmerzmittel ) anstatt die Ursache ( Tumor ) auszuschalten.
 



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