Vorgestellt: Der Australian Silky Terrier

Auf den ersten Blick verwechseln ihn die meisten mit dem Yorkshire Terrier, wahrscheinlich aufgrund des langen, seidigen Haarkleids - dabei steht der Silky ansonsten dem Australian Terrier wesentlich näher. Entstanden ist er auch tatsächlich bei der Erschaffung des Australian Terriers, wahrscheinlich als eine Art "Nebenprodukt". Nix genaues weiß man nicht, damals wurden die Rassen ja noch nicht so streng getrennt gezüchtet, sondern vor allem bei der Kreation neuer Rassen einfach das eingekreuzt, was gerade sinnvoll erschien. Und beim Australian Terrier war das neben divesern anderen eben auch der Yorkshire Terrier, der an einige der Nachkommen statt des für den Australian Terrier angestrebten rauhen Fells sein Seidenhaar weitergab.

Lange Zeit wurden die beiden Rassen auch parallel gezüchtet, es konnte also gut sein, dass im gleichen Wurf die einen Welpen als Australian Terrier, ihre Geschwister aber als Silky Terrier registriert wurden. Später wurden die Rassen dann endgültig getrennt und jeweils eigene Standards verfasst.

Der Silky (der auch die eine oder andere Namensänderung durch hat, er hieß ursprünglich Sydney Silky, dann Australian Silky, zwischendurch wurde das Australian mal weggelassen und dann wieder eingeführt) trägt heute noch sichtbar das Erbe beider Rassen in sich. Er ist etwas kleiner und zierlicher als der Australian, aber deutlich größer und schwerer als der Yorkie. Von den Proportionen wie auch vom Wesen her ist er allerdings dem Australian Terrier deutlich näher: Er ist etwas länger als hoch, hat eine lange Schnauze und einen eher flachen Oberkopf (anders als der Yorkie, der eher quadratisch gebaut ist, eine kurze Schnauze und den typischen runden "Toy-Oberkopf" hat). Sein Fell ist seidig wie das des Yorkies, aber nur halblang und dadurch deutlich pflegeleichter. Und was den Charakter angeht ist er eine - wie ich finde - sehr gelungene Mischung aus beiden.

Der Silky ist in der Regel lebhaft, intelligent, wachsam und will seine Aufgabe haben. Bekommt er die nicht, sucht er sich selbst eine... Er ist ähnlich spielfreudig wie der Yorkie, bringt dabei aber auch die "Terrier-Ernsthaftigkeit" des Australian mit: Hat er einen Entschluss gefasst, dann zieht er das auch durch. Und den Jäger in sich kann er nicht verleugnen. Eine Freundin von mir hatte zuerst Yorkies und Staffs, die den Ratten im Hof schon mal nach sind, aber nie auch nur ansatzweise eine erwischt haben. Bis sie ihren Silky bekam, dann war ruckzuck Schluss mit Ratten im Hinterhof... Der Silky ist also vom Wesen her keineswegs eine Toyrasse, auch wenn er auf den ersten Blick so aussehen mag. Entsprechend sollte seine Erziehung sein: Geht man einfühlsam und gleichzeitig absolut konsequent vor, dann ist er ein toller Hund. Zwang geht allerdings gar nicht, einfach nebenher laufen lassen genauso wenig. Er ist also ein Hund für Menschen, die einen Zwerg wie einen richtigen Hund behandeln wollen.

Hier noch ein kleiner Bildervergleich:

Der Yorkshire Terrier, Foto von Masaharu Takemori, Quelle Wikimedia Commons:


Der Australian Terrier, Quelle Wikimedia Commons (Lizenz gemeinfrei ohne Autorenangabe):


Und dazwischen der Australian Silky Terrier, hier der Einfachheit halber Sandor Terrorkrümel:
 
Danke!
Ich gebe es zu, ich hätte sowohl den Silky als auch den Australian Terrier wahrscheinlich einfach als Yorki-Mix gesehen. Asche auf mein Haupt!
 
Ich gebe es zu, ich hätte sowohl den Silky als auch den Australian Terrier wahrscheinlich einfach als Yorki-Mix gesehen. Asche auf mein Haupt!

*lach* Da bist du wahrhaftig nicht allein, und glaub mal, sowohl die Silky- wie auch die Australianhalter sind daran schon lange gewöhnt. Da hilft es wohl, dass beides keine "Prestigerassen" sind: Wer sich einen Australian oder einen Silky anschafft, der tut das nicht um irgendwie aufzufallen oder bewundert zu werden, sondern wirklich nur weil ihm die jeweilige Rasse gefällt.

Spannend wird es nur, wenn die Kommentare von selbsternannten Fachleuten kommen. Ich hatte mit Glenny und Kaya mal so eine Begegnung, über die ich heute noch lachen muss. Damals hat mich eine Frau angesprochen und mir natürlich völlig ungefragt verkündet, dass ich mit diesen merkwürdigen Yorkies aber völlig übers Ohr gehauen wurde, O-Ton: "Mit diesen komischen Yorkies hat man Sie aber völlig betrogen, damit würden Sie auf einer Ausstellung keinen Blumentopf gewinnen, ich kenne mich da aus!" :cool:
 
Es gibt inzwischen einfach zu viele Rassen, ich komm da nicht mehr mit. :D
Ich rate aber auch nicht mehr. Wenn ich mir nicht absolut sicher bin, frag ich lieber gleich, was für eine Rasse das ist. Bevor ich in irgend ein Fettnäpfchen trete....
 
Na ich glaube, um da komplett mit zu kommen muss man das schon als Vollzeitjob machen. Zumal mittlerweile auch jeder Halter einer Designermischung darauf besteht, eine besonders exklusive und damit erkennenswerte Rasse zu haben. Klar ist das nicht leistbar. Ich hab auch Rassegruppen, da bin ich ziemlich sattelfest, und andere, da würde ich eine glatte Bauchlandung hinlegen. Aber mal ehrlich: Wenn jemand unbedingt will, dass sein Hund als eine bestimmte Rasse von jedem erkannt wird, dann hat er eh merkwürdige Prioritäten, oder? ;)
 
Danke!
Ich gebe es zu, ich hätte sowohl den Silky als auch den Australian Terrier wahrscheinlich einfach als Yorki-Mix gesehen. Asche auf mein Haupt!

Ich auch.;)

Wenn ich jetzt die Bilder genau betrachte, sehe ich schon Unterschiede. Beim einzelnen Hund auf der Straße, ohne Vergleichsmöglichkeit, würde ich wahrscheinlich wieder voll daneben liegen.:oops:
 
Spannend wird es nur, wenn die Kommentare von selbsternannten Fachleuten kommen. Ich hatte mit Glenny und Kaya mal so eine Begegnung, über die ich heute noch lachen muss. Damals hat mich eine Frau angesprochen und mir natürlich völlig ungefragt verkündet, dass ich mit diesen merkwürdigen Yorkies aber völlig übers Ohr gehauen wurde, O-Ton: "Mit diesen komischen Yorkies hat man Sie aber völlig betrogen, damit würden Sie auf einer Ausstellung keinen Blumentopf gewinnen, ich kenne mich da aus!" :cool:
Ich habe vor einiger Zeit eine selbst ernannte Kooiker-Fachfrau getroffen.:D Rico war noch ein Welpe, und Kooiker sind als Welpen noch nicht so rot wie als erwachsene Hunde. Die roten Flecken sind mit sehr vielen schwarzen Haaren durchsetzt, die erst mit zunehmendem Alter verschwinden. Nur an den Ohrspitzen bleibt das Schwarz erhalten (diese Ohrfransen sind das Markenzeichen der Rasse). Ich war also mit dem Welpen Rico in der Fußgängerzone unterwegs und die Dame erkannte ihn tatsächlich als Kooiker. Sie sagte dann zu mir: "Na, mit dem vielen Schwarz wird der auf jeder Ausstellung durchfallen. In meinem Hundeverein findet jedes Jahr eine Kooikerausstellung statt, deshalb ich kenne mich aus. Die dürfen nicht tricolor sein. Rot-weiß, alles andere ist nicht erlaubt."

Alles klar. Wenn man keine Ahnung hat....:cool::D

Liebe Grüße
Amica
 
Den Australian und den Silky Terrier würde ich auch durcheinanderbringen aber der Yorkshire Terrier sieht schon deutlich anders aus.

Spannend wird es nur, wenn die Kommentare von selbsternannten Fachleuten kommen. Ich hatte mit Glenny und Kaya mal so eine Begegnung, über die ich heute noch lachen muss. Damals hat mich eine Frau angesprochen und mir natürlich völlig ungefragt verkündet, dass ich mit diesen merkwürdigen Yorkies aber völlig übers Ohr gehauen wurde, O-Ton: "Mit diesen komischen Yorkies hat man Sie aber völlig betrogen, damit würden Sie auf einer Ausstellung keinen Blumentopf gewinnen, ich kenne mich da aus!" :cool:

Über solche Kommentare kann man sich wirklich nur amüsieren, oder?

Rassen zu erkennen die man nicht oft sieht ist aber auch schwierig, finde ich. Ich habe mal einen Dansky mit einem Jack Russell verwechselt. Die Hundehalter kannten das aber schon. Ich frage dann ob das die und die Rasse ist. Und die meisten erzählen dann gern was "ihre" Rasse von der die man häufiger sieht unterscheidet.

Und die nicht so häufigen Rassen merke ich mir dann für meine "könnte hier mal einziehen"-Liste.
 
Ja ja, die lieben Fachleute! :p:D

Den Australian und den Silky Terrier würde ich auch durcheinanderbringen aber der Yorkshire Terrier sieht schon deutlich anders aus.

Wahrscheinlich würdest du eher den Silky und den Yorkie verwechseln. Den Australian erkennt man ziemlich gut an dem harschen Haar. Aber der Yorkie war so lange Moderasse, dass mittlerweile alles mögliche, was nur ansatzweise nach kleinem Terrier mit langem Seidenfell aussieht, als Yorkie verkauft wird. Was diese Hunde nicht weniger liebenswert macht, aber das Erkennen der Rasse schon gewaltig erschwert. Mir ist sogar mal ein Hund untergekommen, der war kniehoch, hatte Schlappohren und halblanges welliges Fell - aber die Halter bestanden darauf, das sei ein reinrassiger Yorkshire "mit Papieren!". Und üblicherweise bekommt man dann noch die Geschichte erzählt, die würden immerhin auch in verschiedenen Größenklassen gezüchtet. Auch so etwas, wozu ich dann nur höflich nicke und mir meinen Teil denke. Hauptsache, sie lieben ihren Hund, der Rest spielt für den Familienhundehalter eh keine Rolle.
 
Kommt ja noch dazu, dass viele Yorkshire geschoren werden. Da ist nichts mehr mit seidig langem Fell.
 



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