Vestibular-Syndrom bei 15-jähriger Golden-Dame

Guten Abend,

ich bin in großer Sorge um meine Lucy!

Sie ist 15 Jahre alt und hat Arthrose (sie bekommt Rimadyl), ansonsten geht es ihr gut, außer, dass sie seit geraumer Zeit taub ist.
Noch letze Woche waren wir an der Nordsee, da war sie richtig fit und tobte eine gewisse Zeit am Strand und auch anschließend alles super, voller Lebensfreude.
Montagmorgen dann der Schock. Es sah alles nach einem Schlaganfall aus, Kopfschiefhaltung, Taumeln, orientierungslos, wirrer Blick.
Ich bin sofort zu unserem Tierarzt, sie diagnostizierte das Vestibular Syndrom. Seitdem bekam sie 5 Infusionen (Jonosteril) und Propentofyllin (2x täglich).
Seitdem habe ich das Netz danach hoch und runter durchforstet und meistens steht geschrieben, dass sich der Zustand nach 2-3 Tagen deutlich bessert und dass nach ca. 2 Wochen der Hund genesen ist.
Bei Lucy hat es sich insoweit gebessert, dass der Nystagmus weg ist, sie frisst (nur nicht ihr Fressen), trinkt und hat eine kühle feuchte Nase. Ansonsten bietet sich uns ein trauriges Bild...sie schläft fast ununterbrochen und Laufen geht ganz schlecht. In den eigenen 4 Wänden klappt es ganz gut, aber draußen ist noch nicht mal ein kurzer Spaziergang möglich. Sie geht 1-2 Meter und bleibt dann stehen oder setzt sich. Deshalb mache ich mir große Sorgen!!! Ist das nach 3 Tagen "normal"? Wie lange kann dieser Zustand anhalten?

Für mich als Bezugsperson ist es zur Zeit emotional die Hölle. Sonntag hatte ich noch einen fitten Hund und am nächsten Morgen ist nichts mehr wie es war. Das haut mich um.

Ich würde mich sehr über Erfahrungsberichte und viele gedrückte Daumen freuen.


Gruß
Andrea mit Lucy
 
Wenn es das Syndrom ist.
Kommt sie wieder zwar langsam aber sicher.
Wir hatten das Thema erst hier im Forum .
Las ihr Zeit.
 
Bei Lucy hat es sich insoweit gebessert, dass der Nystagmus weg ist, sie frisst (nur nicht ihr Fressen), trinkt und hat eine kühle feuchte Nase.

Freu dich darüber, weil das wirklich schon ein Schritt voran ist.

Ansonsten bietet sich uns ein trauriges Bild...sie schläft fast ununterbrochen und Laufen geht ganz schlecht. In den eigenen 4 Wänden klappt es ganz gut, aber draußen ist noch nicht mal ein kurzer Spaziergang möglich. Sie geht 1-2 Meter und bleibt dann stehen oder setzt sich. Deshalb mache ich mir große Sorgen!!!

Es hilft deinem Hund nicht weiter, wenn Du dir Sorgen machst.
Eine liebevolle Begleitung und Unterstützung ist wichtig, Sorgen belasten nur.

Die vestibuläre Störung ist nur eine Störung und keine Krankheit.
Das muss man sich bewusst machen. Das Gleichgewichtsorgan ist gestört, darum ist ihr schwindelig.
Sie fühlt sich als wäre sie zu lange Karussell gefahren.

Ansonsten bietet sich uns ein trauriges Bild...sie schläft fast ununterbrochen und Laufen geht ganz schlecht. In den eigenen 4 Wänden klappt es ganz gut, aber draußen ist noch nicht mal ein kurzer Spaziergang möglich. Sie geht 1-2 Meter und bleibt dann stehen oder setzt sich.

Ich würde die Spaziergänge noch kurz halten, solange sie Probleme hat.
Vielleicht kannst Du sie auch mit einem Geschirr und einer kurzen Leine etwas stützen.
Auch beim Fressen ist es gut, wenn man den Futternapf hochhält. Das Beugen des Kopfes verursacht Schwindel.

Hab einfach Geduld. Das Vestibularsyndrom geht eigentlich immer weg. Das kann auch mal länger als 3 Wochen dauern.

Ich bin immer kritisch, was die Behandlung mit Karsivan angeht. Da man die Ursache für das Vestibularsyndrom nicht kennt, kann man es eigentlich auch nicht behandeln.
Karsivan wird nicht von allen Hunden vertragen.

Mögliche Nebenwirkungen:

Karsivan® ist im Allgemeinen sehr gut für Hunde verträglich. Selten können nach der Gabe von Karsivan® allergische Hautreaktionen auftreten, zum Beispiel Quaddeln. Sehr selten werden Fressunlust, Erbrechen, Durchfall, Unruhe, Atemnot, Herzrasen, Bewegungsstörungen und ein Kollaps beim Hund nach der Verabreichung von Karsivan® beobachtet.

http://www.tiermedizinportal.de/medikamente/medikamente-im-fokus-karsivan-bei-alten-hunden/125312

So selten wie es dort beschrieben ist, kommen die Nebenwirkungen gar nicht vor.
Es ist möglich, dass deine Hündin Herzrasen, Atemnot und Bewegungsstörungen durch das Medikament hat.
Viele alte Hunde werden auch sehr unruhig.
 
Danke für eure Antworten. Ich hatte mir ein paar Erfahrungsberichte erhofft, aber nun gut, im Netz findet man ja einige Infos.

Heute ist Tag 5 und es geht ihr schon wesentlich besser! :)
Sie bettelt teilweise schon wieder und wirkt auch sonst aktiver, wobei sie tagsüber noch viel schläft.
Manchmal schwankt sie noch beim Gehen, aber auch das ist schon besser geworden.

Meine TÄ hat mir eindringlich empfohlen, dass ich ihr Karsivan 2x täglich gebe und das dauerhaft.
Ich habe Schiss es abzusetzen, hinterher riskiere ich einen Rückfall.

Seit Montag bin ich jetzt sowieso ängstlicher geworden, das war wirklich ein Schock. Davon muss ich mich erstmal erholen.
Ich mag sie gar nicht mehr alleine lassen, maximal ein paar Minuten.
Ich weiß, dass ich mich seeeehr dankbar schätzen kann, dass sie überhaupt 15 geworden ist, trotzdem ist der Gedanke, dass ich sie in naher Zukunft verlieren kann, absolut grausam. Mir wird von allen Seiten geraten, dass ich mich an den Gedanken gewöhnen muss, aber ich kann und will es nicht. Ich habe sie mit 9 Wochen bekommen, sie gehört zu mir und unserer Familie. Würden doch Hunde so alt wie Schildkröten werden...

Bitte drückt uns die Daumen, dass es weiter bergauf geht.
 
D
Ich mag sie gar nicht mehr alleine lassen, maximal ein paar Minuten.
Ich weiß, dass ich mich seeeehr dankbar schätzen kann, dass sie überhaupt 15 geworden ist, trotzdem ist der Gedanke,

Bitte drückt uns die Daumen, dass es weiter bergauf geht.

Du mit Schildkröten ist schlecht kuscheln.
Sei dankbar fuer 15Jahre, .
Sie wird das trotz dem Alter ueberwinden.
Bei einem Schlaganfall sieht das anders aus.:jawoll:

Es dauert sehr lange, bis der Hund wieder in etwa wird.
Und ob diese Zeit, noch wäre?
Frei dich auch wenn alles länger dauert und halt dich an die TÄ.
Alles Gute.:winken5:
 
Mir wird von allen Seiten geraten, dass ich mich an den Gedanken gewöhnen muss, aber ich kann und will es nicht.

Ich freue mich, dass es Deinem alten Hund wieder so viel besser geht. Noch einige Tage, denke ich, dann ist sie wieder die Alte.

Dennoch sollest Du Dich mit dem Gedanken vertraut machen, dass Dein Hund am Ende seiner Lebenszeit angekommen ist, ganz unabhängig von dem Vestibular-Syndrom.

Es kommt nicht darauf an, ob Du Dich an den Gedanken gewöhnen kannst oder willst. Besser ist es aber.
Das Leben holt Dich sowieso ein. Und es wird etwas einfacher, wenn Du vorbereitet bist.

Geniesse die Zeit mit Ihr doppelt und dreifach.
 
Ich weiß, dass ich mich seeeehr dankbar schätzen kann, dass sie überhaupt 15 geworden ist, trotzdem ist der Gedanke, dass ich sie in naher Zukunft verlieren kann, absolut grausam. Mir wird von allen Seiten geraten, dass ich mich an den Gedanken gewöhnen muss, aber ich kann und will es nicht.

Wenn Dein Hund bisher gesund war, kann er auch 17 oder 18 Jahre alt werden.
Das Vestibularsyndrom hindert deine Hündin nicht daran.

Meine TÄ hat mir eindringlich empfohlen, dass ich ihr Karsivan 2x täglich gebe und das dauerhaft.
Ich habe Schiss es abzusetzen, hinterher riskiere ich einen Rückfall.

Hunde neigen nicht zu Durchblutungsstörungen. Es gibt keine Indikation für die Einnahme des Medikaments, weil deine Hündin keine Krankheit hat.
Ohne Notwendigkeit bekommt bei mir kein Hund Medikamente.

Der Wirkstoff Propentofyllin wird auch beim Menschen eingesetzt. Meine Mutter hatte dadurch eine ziemliche Wesensveränderung und ständigen Schwindel. Sie ist gestürzt und hat sich einen komplizierten Bruch zugezogen.

Man kann auch mit Kräutermischungen die Leistungsfähigkeit der Organe beim Hund verbessern und das ohne Nebenwirkungen.

- - - Aktualisiert - - -

Dennoch sollest Du Dich mit dem Gedanken vertraut machen, dass Dein Hund am Ende seiner Lebenszeit angekommen ist, ganz unabhängig von dem Vestibular-Syndrom.

Das würde ich mal differenzierter betrachten.
Natürlich sind 15 Jahre ein stolzes Alter. Aber viele meiner alten Tierschutzhunde sind deutlich über 15 Jahre alt geworden.

Vor allem, wenn der Hund bis jetzt noch organisch gesund ist, hat er noch gute Chancen auf ein paar Jahre.
Gibt ja auch Hunde, die werden über 20 Jahre alt.
 



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