Verzweifelt, darum hier - Mein Hund wird aggressiv

Hallo,

ich bin vor ein paar Minuten bei euch hereingeschneit - habe mich kurz vorgestellt - und nun komm ich schon mit meinem Problem um die Ecke... für mich ist es ein großes Problem und ich erhoffe mir natürlich Tipps und vielleicht auch ein bisschen "Beruhigungsarbeit" von eurer Seite ;-)

Ich hatte gerade in das Thema " ...die schlimmsten Fehler von Neuhundebesitzern" hineingeschnuppert. Einiges erkenne ich auch auf Anhieb wieder - denn ich/wir sind auch Neuhundebesitzer. Seit 6 Monaten um es genau zu sagen.

Nun zu meinem relativ ausführlichen Bericht und die Verzweiflung/Angst, die ich seit Wochen mit mir rumschleppe...

Wir haben vor 6.5 Monaten unseren Lando aus dem Tierheim nachhause geholt. Er ist ein Männchen - gerade 1 Jahr geworden - und eine Mischung aus Hovawart und Schäfer - oder Cocca, das weiß niemand so genau....

Eigentlich ist er ein sehr lieber Hund. Sehr geduldig gegenüber unseren Kindern, verschmust, frech ... naja einfach süß eben. Doch langsam überkommen mich Zweifel, dass die "Idee" mit dem Hund keine gute war! Warum?! Weil die Probleme immer größer werden! Und ich mittlerweile Angst habe, mein Hund sei eine Gefahr!!!!

Er ist gerade erst 6 Monate bei uns - eigentlich keine Zeit - doch ich habe alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Trotz tausender Ratschläge, zwei Hundetrainern und meiner Wenigkeit, die der Meinung war, Hundeerziehung - für mich kein Problem....

Anfags war alles super. Doch eigentlich bewegen wir uns immer noch auf einer Stelle - seit er bei uns ist, übe ich Grundgehorsam wie Sitz, Platz, Bleib usw. - statt das es besser wird, wird es immer schlimmer! Plötzlich greift er Rüden an, aber derart massiv, dass ich meinen Hund selbst nicht wiedererkenne. Früher hatte er mit allen Hunden schön gespielt. Sicher, es liegt nun am Alter, er ist jetzt selbst ein Rüde - aber ich habe die Situationen, wenn andere Rüden kommen, nicht im Griff - und das macht mir Angst!

Problem Nr 2: Er kläfft und bellt unentwegt. enn wir zuhause sind. Er hat ein derartiges Revierverhalten entwickelt, dass ich überhaupt nicht mehr weiß, was ich tun soll! Er verbellt Vögel, Autos, Spaziergänger und unseren eigenen Besuch! Anfangs war es ein Bellen, dann ein immer ernergischeres - und jetzt zeigt er aggressives Potential - und das ist das Eigentliche - weshalb ich derart verzweicfelt bin und euch jetzt wohl die Hände vors Gesicht schlagen lässt:

Er wird immer unsicherer anderen Menschen gegenüber - es gab mittlerweile schon drei "Angriffe" gegenüber Menschen: zwei mal an unserer Haustüre und einmal in unserer Bar:

Als er etwa 8 oder 9 Monate war, klingelte es an der Haustüre. Mein Mann öffnete, die Windfangtüre war zu. Der Hund natrlich gebellt und auf "Alarmbereitschaft". Da kam mein Sohn um die Ecke und riss vor lauter Neugier die Zwischentüre/Windfangtüre auf - und Lando natürlich wie eine Rakete geschossen auf den Mann los, an ihm hochgesprungen in Richtung Gesicht. Es ist GOTT SEI DANK NICHTS PASSIERT!!!! Der Bekannte nahm es locker, er is ja noch klein... Das gleiche Spiel ist vor etwa einem Monat noch einmal bei wem anderen passiert. Auch hier ist nichts passiert. Es liegt wohl auch daran, dass die Leute sehr groß sind und Lando nicht an ihnen hoch kam. GOTT SEI DANK!!!!!

Doch einmal hat er geschnappt!!! Und seit dem habe ich echt Angst, dass mein Hund eine Gefahr ist. Vor kurzem hatte ich ihn für etwa 10 Minuten in meiner Bar mitdabei. Es war schon geschlossen - ein gast war noch da. Der wollte meinen Hund unbedingt sehen, er hat selber Hunde und liebt Hunde ect. Jedenaffls hab ich das blöderweise getan. Der Gast ist meinem Hund ständig ganz nah ans Gesicht - mit seinem Gesicht. Ich habe ihn gewarnt, unser Hund ist sehr unsicher habe ich gesagt - und da is es auch schon passiert: Lando ist ohne Vorwarnung, ohne etwas dem Gast, der in der Hocke direkt vor ihm war, ins Gesicht und hat ihn gezwickt. Nicht fest, man hat auch nichts gesehen - ABER ER HAT ES GETAN!!!!

DAS ist alleine meine Schuld, weil ich die Signale meines Hundes nicht gesehen habe. Ich schreibe mir das hier alles von der Seele, weil es mich arg belastet. Wir wollten diesen Hund, wir wollten ihm ein gutes Zuhause geben - und jetzt haben wir einen gefährlichen Hund aus ihm gemacht.

Ich war natürlich schon vorher in der Hundeschule - allerdings war das ein großer Flopp! Da kam ich auf die Idee, ihn selbst zu erziehen. Ich war zwischendrin 3 mal in einem Einzeltraining um mir Tipps zu holen - jetzt ahbe ich eine Trainerin engagiert, die bei uns zuhause mit uns trainiert - die erste Std. ist allerdings erst nächste Woche. Ich war auch beim Tierarzt und lasse mich wegen Kastration beraten ... aber ich trau mich nicht mehr auf die Straße mit meinem Hund! Ich gehe in Wiesen und Wäldern, denn da kann ich ihn von der Leine machen und Grundgehorsam üben. Und er kann mal toben wie er will.

Ich habe allerdings immer Angst, das jemand kommt - ein Mensch - der ihn verunsichert und Lando dann plötzlich angreift. Ein anderer Hund oder vielleicht auch ein Hase - und Lando rennt dann weg... ich vertraue meinem Hund nicht obwohl ich schuld bin, dass er so ist - weil ich ihn nicht von Beginn an konsequent erzogen habe....

Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich mit der Situation derzeit umgehen soll?

Vielen Dank
 
Hallo,

Wow, harter Tobak was du das erzählst, aber atme mal tief durch.
Was du machen kannst, und zwar theoretisch sofort, ist deinen Hund an die Schleppleine zu legen und nur noch mit dieser Gassi zu gehen. Da hat er Auslauf, gleichzeitig aber hast du ihn sicher an der Leine und kannst eingreifen wenn es nötig ist.
Du sagst du hättest alles falsch gemacht... Wo genau liegt denn deiner Ansicht nach der Fehler ? Was denkst du falsch gemachht zu haben ?
Ich habe ebenfalls einen sehr unsicheren Hund der schon mal schnappt wenn ihn jemand anfassen will, aber da liegt es halt am Halter ( dir und mir ;) ) das solche Situationen nicht vorkommen. Situationen in denen der Hund etwas regelt. Dann dürfen andere Leute nicht mehr an den Hund ran und fertig.
Bei der Situation mit dem Gesicht ganz nah an das Hundegesicht bringen...aus Hundesicht wurde dein Hund bedroht, und zwar massiv, und hat sich "nur" dagbegen gewehrt. Wie kann man nur so dumm sein so etwas zu machen obwohl die Besitzerin des Hundes warnt ?
Da hätte es an dir gelegen einzugreifen, und trotzdem würde ich fast sagen selbst schuld.
Du hast recht, natürlich geht das gar nicht das dein Hund Menschen ( oder Hunde ) beisst.
Was haben dir denn die bisherigen Trainer geraten was du tun sollst ?
Ich denke bei euch liegt viel im Argen, aber alles ist lösbar, verzweifle nicht.
 
Hallo

also, der erste Trainer hatte nicht viel geraten. Drum bin ich dort auch nicht mehr hingegangen. Allerdings waren da solche Probleme nicht aktuell. Der zweite Trainer war eigentlich gut - nur 140km entfernt. Er sagte, das mein Hund ein toller Hund ist, ich aber zunächst Bindungsarbeit machen muss, damit mir mein Hund vertraut. Das habe ich auch gemacht, scheinbar nicht gut genug, oder oft genug oder richtig?! Üben Üben Üben - aber wie??

Ich lasse Lando gar nicht mehr von der Leine, wenn wir in der "Öffentlichkeit" sind - nur hier wo wir wohnen. Wir haben einen großen Garten und um uns herum Wälder und Wiesen. Wenn niemand hier spazieren geht, dann kann er frei Laufen. Da übe ich dann. Manhcmal klappt es auf Anhieb, manhcmla muss ich es 3,4 mal wiederholen und ein anderes mal folgt Lando gar nicht...

Tja, was mache ich falsch? - Zu inkonsequent. Mein unsicheres Verhalten merkt Lando sofort. Ich will gar nicht unsicher sein, doch ich werde fast schon panisch, wenn andere Menschen oder Hunde des Weges daherkommen. Ich hab Angst, das was passiert. Das hat Lando natürlich schon lange durchaut... drum glaubt er auch, mich so beschützen zu müssen... daher vermutlich auch dieses extreme Revierverhalten zuhause... obwohl er dort macht, was ich sage. Komisch.

Ich erhoffe mit von der neuen Trainerin natürlich, dass sie mir/uns helfen kann. Ich will einen freundlichen Hund, der keine Angst vor allem hat und nicht alles als Bedrohung sieht - insbesondere fremde Menschen. Ich weiß nicht, was er bisher durchmachen musste aber hier bekommt er keine Schläge. Warum wird er dann immer aggressiver? Vielleicht übertreibe ich ja auch - aber drei "Angriffe" gegen Menschen... und wenn ihr sehen könntet, wie seine Körperhaltung bei manchen Menschen ist... da sieht man sofort, das er Angst hat und am liebsten auf Angriff gehen würde....

Jetzt will ich ihn nicht mal mehr unter Hunde bringen. Zumindest solange, bis die Trainerin mit mir geübt hat, wie ich solche Hundebegegnungen wieder in den griff bekomme.... die Leute sehen mich an, als wäre ich der schlechtste Hundehalter, den es gibt. Sie lassen ihre Hunde frei laufen - ich habe meinen an der Leine und alle Mühe, ihn festzuhalten, wenn es wieder ein Rüde ist, der vorbeikommt...

Lando ist relativ groß - etwas kleiner als ein Schäferhund - schon mit 6 Monaten dachten viele, er sei schon erwachsen und wunderten sich, das er nicht "aufs Wort folgt" - die wissen ja nicht, dass wir ihn "erst" seit knapp 7 Monaten haben und er aus dem Tierheim kommt und eigentlich selbst gerade erst ein jahr geworden ist... ich weiß nicht - müsste er nicht schon längst super folgen und brav sein und die Angst verloren haben? Oder ist das in 6 Monaten so oder so zu viel verlangt?
 
Weisst du überhaupt etwas zu seiner Vorgeschichte ? Hat man dir im Tierheim was dazu gesagt ?

Drum würde ich dir zu einer Schleppleine raten. Da kannst du üben üben üben, und wenn Leute kommen hast du ihn dennoch sicher.
Ich finde es übrigens sehr unfair das die anderen Hundebesitzer ihren Hund nicht anleinen wenn sie sehen das du deinen an der Leine hast. Da kann ein "Würden sie bitte ihren Hund kurz festhalten / anleinen bis wir vorbei sind" vermutlich schon helfen.

Zu unsicher, Panik.... Deine Stimmung überträgt sich auf den Hund. Wenn du denkst "Ogott ogott da kommen welche" dann geht diese Stimmung automatisch auf den Hund über. Auch wenns schwer fällt, versuche ruhig zu bleiben. Wie soll dein Hund sicherer werden wenn der "Rudelführer" Angst hat ? Das klappt nicht.

Was habt ihr denn für eure Bindung getan ? Wie lastet ihr den Hund geistig aus ? Wie reagierst du wenn euch beim Spazierengehen jemand entgegenkommt und dein Hund Theater macht ?
 
Zuletzt bearbeitet:
also, ich habe Lando ja aus dem Tierheim. Dort hatten sie damals gesagt, er und seine beiden Geschwister wären aus finanziellen Gründen des besitzers ins Tierheim gekommen. Im Dezember hatten wir eine Platzkontrolle - ob es Lando auch gut geht. Da wir nicht da waren, hatte meine Schwigermutter den Termin wahr genommen.

Zwei Wochen später war sie auf irgendeinem Treffen, dort lernte sie jemanden kennen, der zufällig in diesem Tierheim arbeitete. Der erzählte, das er Lando kenne und dass der nicht aufgrund der gewalttätigen Haltung des Besitzers im Tierheim wäre...

Zur Bindungsarbeit: Ich/Wir spielen mit ihm fangen, verstecken, machen "Zerrspielchen" - allerdings nicht zu wild... ich kämme ihn, füttere ihn, wir üben natürlich.... ich bin die Hauptbezugsperson, da ich auch die meiste Zeit von Zuhause aus arbeite. Morgens steht Lando erst auf, wenn ich auch aufgewacht bin und aufstehe. Er folgt mir eigentlich immer überall hin mit. gehe ich in die Küche, geht er mit. gehe ich in den Garten zum Rauchen, kommt er auch. Geh ich duschen - will er auch dabei sein. Und wenn ich mich auf die Couch lege, legt er sich zu mir vor den Boden, genau neben mich. Ich dachte daher, das er eine Bindung zu mir hat.

ber ich muss zugeben, seit das so dramatisch geworden ist, spiele ich nicht mehr so mit ihm, es macht alles irgenwie keinen "Spaß" mehr. Früher - also noch vor gar nicht all zu langer Zeit- sind wir durch die Wälder und haben Sitz, Platz, hüpf drüber.... ect. gemacht. Jetzt will er sowieso nur noch schnüffeln. Wenn ich einen Ball werfe oder so, dann interessiert ihn das nicht. Er spürt lieber Fährten auf...

Also eigentlich ist das Gassi gehen so gar nicht so dramatisch. Solange keine anderen Rüden da sind. Jetzt war ich auch gerade nochmal ne schnelle Runde - da hats wieder geklappt. Die menschen haben ihn nicht interessiert, die spielenden und schreienden Kids mit ihren Schlitten auch nicht.... das ist aber nicht immer so. Wenn wir manchmal an Menschen vorbeigehen - dann geht er mit dem Kopf hoch, als würde er in ihr Gesicht schauen wollen - oder an der Hand riechen oder so... und wenn Männer mit Mützen und schwerem Schritt kommen, dann kriegt er Angst - oder eher "Aggressionen". Aber ich nehme ihn schon immer an die kurze Leine, wenn sich Menschen nähern... oder Hunde.... da weiß er sofort, es kommt wer und schaut sich schon um wo derjenige ist...

er ist ein sehr schlauer Hund und gehört viel mehr gefordert. Doch wenn er grundlegende Sachen nicht befolgen will - dann macht das Spiel auch keinen Spaß... auch hier hoffe ich auf Hilfe von der Trainerin....

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ja das wichtigste hab ich ja vergessen: manchmal will er menschen "angreifen", wenn die vorbei kommen. Also er geht Beispielsweise auf der rechten Seite, es kommt jemand links vorbei, dann rennt er auf die andere Seite rüber zu der Person. Was er genau machen will kann ich nicht sagen, da ich schneller bin wie er und ihn an der Leine zurückziehe... das ist aber die "Angstsituation" ...
 
Tut mir leid wenn ich dir das jetzt so sage, aber das dein Hund dir überall hin folgt ist in meinen Augen keine Bindung, sondern Kontrolle.
Ein Hund der nicht kontrolliert kann entspannt auf seinem Platz liegen bleiben wenn Frauchen in den Garten geht. Er muss nicht hinterherkommen um alles abzuchecken. Verstehst du was ich meine ?
Der Hovawart ist, wie der Name schon sagt ( Hofwächter.. ) ein Hund der aufpasst, schützt, bewacht. Der Schäferhund ebenso.
Wenn er nur mit der Nase am Boden hängt gibt es mehrere Möglichkeiten: Entweder er findet es schlicht und ergreifend langweilig was du ihm zu bieten hast, oder / und er schnuppert einfach sehr gerne. Hast du mal daran gedacht vielleicht einen Hundesport mit ihm auszuführen ? Da könnte er seine Energie abbauen, sicherer werden, würde lernen auf dich acht zu geben etc.

Ich verstehe gut das das Spielen und lernen dir in der Momentaen Situation gar keine Freude mehr macht. Aber ihr kommt eben nicht drumrum.
Dein Hund merkt auch: Hmpf...die wirft jetzt den Ball, aber hat gar keine Lust mit mir etwas zu machen.
Verstecke Leckerlies oder gar den Ball und lass ihn suchen, mache "Waldagility" mit ihm wenn sich die Möglichkeit bietet, geb ihm neue Aufgaben, nimm als Belohnung für ein korrekt ausgeführtes Sitz ( nur mal als Beispiel ) einmal gemeinsam Fährte verfolgen, ein Suchspiel oder ähnliches her.
Und vor allen Dingen lass niemanden an deinen Hund heran, auch wenn du gerne möchtest das er sich streicheln und knuddeln lässt, er möchte das offenbar nicht. Leider kann er nicht sagen "Ich möchte nicht angefasst werden", und so wie es scheint kommt von dir auch kein angebrachter Schutz, da nimmt er das eben selbst in die Hand.
 
ich hab hier auch so einen Kanditaten bezüglich Menschen.

verbockt haben es die Hundesitter die wir hatten als Jordan 6 Monate alt war. Nach langen Recherchen haben wir dann herausgefunden das er getreten wurde, geschlagen wurde und dann eingesperrt wurde.
Ich fand ihn in seiner eigenen Pi....e sitzen...ein jämmerlicher Anblick.

Seit dem kann er mit Menschen nichts mehr anfangen. Nachdem er zweimal zugezwickt hat, weil er bedrängt wurde obwohl ich gewarnt hatte haben wir uns entsprechend gerichtet.

Wenn das Wetter schlecht ist und er muss drinne bleiben bei Besuch, geht er an die Leine im Wohnzimmer. Bei schönem Wetter geht er in den Garten oder je nach Leuten die da sind, geht er in den Zwinger. Der steht auf unserer Terasse so das er trotzdem "dabei" sein kann.

Im Urlaub hat er gelernt das er andere Menschen absolut ignorieren muss. Ich steh auch immer als Block zwischen allem um ihn nicht in Bedrängnis zu bringen. Das hat sich so eingewöhnt das ich es schon gar nicht mehr merke.

Bei Jordan ist nichts mehr zu retten. Die Hundetrainer haben auch das Handtuch geworfen. Wir leben damit gar nicht so schlecht obwohl wir uns manchmal wirklich wünschen er wäre ein kleines bisschen zugänglicher.
 
hm, also ehrlich, so hab ich das noch gar nicht gesehen - wenn er mich verfolgt, kontolliert er... hihi - wirklich??!! Ich dachte echt, er ist eben gerne bei mir.

Diese Waldspielchen: das hab ich vorher gerne gemacht, jetzt hab ich aber Angst, das er mir abhaut, weil er ne Fährte aufnimmt... ich würd das sehr gerne machen... nur darf man doch Hunde eigentlich gar nicht von der Leine lassen?

Es gab mal ne Situation, da wurde er von einem Hund angegriffen. Und konnte sich nicht wehren. Da bin ich heldenhaft dazwischen, hab die italienische Dogge am Halsband gezerrt und mich zwischen beide Hunde gedrängt, um meinen Hund zu schützen. Ich habe zwar hinterher gehört, das man niemals dazwischen gehen soll.... zu gefährlich - aber ich hatte total Angst um meinen Lando.... die nächsten drei Wochen war er ganz anders zu mir...

Wir haben bei uns in der Nähe einen Agility-Platz. Da waren wir auch schon öfters. Aber er macht da nix. Er schaut nur doof - vor der Brücke hat er Angst, wenn er diese Hürden springen soll rennt er außenrum... Ich mach mich da voll zum Deppen weil ich alles vormache - sogar durch den Reifen hab ich mich gequetscht - und der Hund schaut nur doof, was ich da für einen Schmarrn mache :frech1:

Ja, streicheln darf ihn auch niemand. Wenn wir auf der Straße sind eh nicht. Aber diese Situation hatte sich bisher auch noch nicht wirklich ergeben.... nur Zuhause will der Besuch eben gern hingehen... Lando versteht aber nicht, das ich einfach Fremde ins Haus lasse.... ich versteh nicht, warum ihn das so aufregt...

Wie lange/Oft sollte ich denn mit ihm am Tag so spielen? Ich meine das er ausgelastet ist? Auch geistig natürlich? Wir machen schon Leckerli verstecken... das im ald hat ihm immer besonders Spaß gemacht....
 
Ich wiederhole es so lange bis es dir zum Hals raushängt: Besorg dir eine Schleppleine :zwinkern2:
Guck mal, das ist eine: http://www.hundeleinen.de/catalog/images/Beta-Biothane-Schleppleine-orange.jpg

Die gibts in verschiedenen Längen, Formen, Farben. Dein Hund ist angeleint, hat trotzdem ein gewisses Maß an Freiheit, und du für deinen Teil hast Kontrolle und die Sicherheit ihn jederzeit stoppen zu können.
Du kannst so üben, fährten, spielen....

Wenn ihm Leckerliesuchen Spaß gemacht hat dann baue da weiter drauf auf. Du kannst zb. selbst kleine Fährten legen ( Wurstwasser eignet sich hervorragend, oder Leberwurst in einer alten Socke verpackt zb. ).
Diese eine Fährte ( an deren Ende etwas besonders Leckeres wartet ) findet dann nicht dein Hund, sondern du. DU machst ihn darauf aufmerksam was du da gerade tolles endeckt hast. "Hey, guck mal, ich hab was gefunden....lass uns da mal gemeinsam entlangsuchen..."
Dein Hund kann so mit der Zeit lernen das es sich lohnt auf dich zu achten ( "Ey, die findet immer so coole Dinge, ich muss die mal genauer im Auge behalten..." ).

Ich hoffe du gerätst diesmal an einen kompetenten Trainer der dir helfen kann.

Und nur mal so als kleinen Denkanstoss: Vor meinem jetzigen Hund hatte ich einen Schäfehundmischling, der war ähnlich drauf wie deiner, und ich habe es hinbekommen. Am Ende waren wir soweit das er es zwar nicht liebte angefasst zu werden, es aber "ertrug" ohne zu mucken. Das hat aber seine Zeit gedauert und war ein langer Weg.

Edit, weil ich immer die Hälfte vergesse :) :

Das du bei dem Vorfall bei dem er angegriffen wurde dazwischengegangen bist war zwar "falsch", aber dennoch gut. Er hat gesehen: Hoppla...die nimmt ihre Führungsrolle ernst, die beschützt mich.
Das kannst du auch tun wenn er nicht angegriffen wird. Laufe zb. mit ihm einen Bogen um andere Hunde, versuche dich vor ihn zu schieben wenn euch andere Hunde entgegegenkommen. Kommt ein unangeleinter Hund auf euch zu...schick ihn weg. Stell dich selbstbewusst hin, sage: "Hau ab" oder sowas in der Art und sorge dafür das kein Freilaufender Hund an deinen angeleinten herankommt.

Und vor allem: Keine Angst ;) WEnn du Souveränität ausstrahlst seit ihr ein Stück weiter, und Souveränität strahlt man nicht aus wenn man sich unsicher ist. Auch wenn du nicht weisst was du tun sollst...lasse es den Hund nicht merken. Versuche immer den Eindruck zu vermitteln das du genau weisst das du jetzt da rechts am anderen Hund vorbeigehen willst. Gehe schnell und selbssicher, und lasse nicht zu das du dir unsicher wirst oder Angst bekommst.
 
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Tja, was mache ich falsch? - Zu inkonsequent. Mein unsicheres Verhalten merkt Lando sofort. Ich will gar nicht unsicher sein, doch ich werde fast schon panisch, wenn andere Menschen oder Hunde des Weges daherkommen. Ich hab Angst, das was passiert. Das hat Lando natürlich schon lange durchaut... drum glaubt er auch, mich so beschützen zu müssen... daher vermutlich auch dieses extreme Revierverhalten zuhause... obwohl er dort macht, was ich sage. Komisch.
Es ist schon super, wenn du selbst deine Unsicherheit bemerkst. Da ich einen ähnlichen, aber bei weitem nicht so argen Rüden habe, würde ich dir bei Hundebegegnungen (zumindest bis der Trainer da ist) folgende Dinge raten:
1. Sobald du einen Hund von weitem siehst, beobachtest du deinen Hund genau. Bei der kleinsten Reaktion von ihm (Kopf hoch, Rute hoch, steif machen) drehst du sofort kommantarlos um und gehst in die andere Richtung. Schaut er dich an, lobst und belohnst du ihn. Du must deinen Hund genau beobachten. Knurrt er oder geht nach vorn, ist es eigentlich schon zu spät. Halte viel Abstand zu anderen Hunden. Mind. so viel, dass Lando noch relativ entspannt ist.
ODER
2. Du übst zu Hause "Schau" mit ihm, d.h. auf Kommando soll er dich ansehen. Übe erst im Haus bis es super klappt, dann in sehr reizarmer Umgebung draussen, dann mit einem fremden Hund, der sehr weit entfernt ist,....das ist langwierig und vielleicht nicht den Übungen des neuen Trainers kompatibel. Von daher würde ich erst abwarten, was er sagt. Das Buch "Alter Angeber" (Leinenaggression bei Hunden) von Patricia B. McConnell behandelt diese Art Training und ist recht lesenswert, weil es da auch um das Verstehen der Aggression geht.

Ich erhoffe mit von der neuen Trainerin natürlich, dass sie mir/uns helfen kann. Ich will einen freundlichen Hund, der keine Angst vor allem hat und nicht alles als Bedrohung sieht - insbesondere fremde Menschen. Ich weiß nicht, was er bisher durchmachen musste aber hier bekommt er keine Schläge. Warum wird er dann immer aggressiver? Vielleicht übertreibe ich ja auch - aber drei "Angriffe" gegen Menschen... und wenn ihr sehen könntet, wie seine Körperhaltung bei manchen Menschen ist... da sieht man sofort, das er Angst hat und am liebsten auf Angriff gehen würde....
Du sagst, Lando ist ein Hovawart-Mix, evtl noch mit Schäferhund. Hovawarte sind nicht unbedingt sehr einfach und ich würde sie eigentlich auch nicht unbedingt zu einer Rasse für (inkonsequente, unsichere) Hundeneulinge zählen.
Hovawarte sind/waren Wachhunde, die auf ihre Menschen, Haus und Hof besonders aufpassen. Ein Hovawart wurde zur Selbstständigkeit gezüchtet. Inkonsequente Menschen nimmt er oft nicht ernst und Unsicherheit merkt jeder hund. Aber gerade Wach- und Hütehunde übernehmen in solchen Fällen gern selbst das Zepter.
Wenn wirklich noch ein Schäferhund in Lando steckt und er von beiden Elternteilen einen Teil der Rasseeigenschaften geerbt hat, hast du einen hütenden Wachhund.


Jetzt will ich ihn nicht mal mehr unter Hunde bringen. Zumindest solange, bis die Trainerin mit mir geübt hat, wie ich solche Hundebegegnungen wieder in den griff bekomme.... die Leute sehen mich an, als wäre ich der schlechtste Hundehalter, den es gibt. Sie lassen ihre Hunde frei laufen - ich habe meinen an der Leine und alle Mühe, ihn festzuhalten, wenn es wieder ein Rüde ist, der vorbeikommt...
Wenn Lando zu den größeren Hunden gehört, denke ich nicht, dass er erwachsen wird. Bei großen Hunden dauert das Erwachsenwerden mitunter bis zu 4 Jahren (die Regel sind 2-3 Jahre). Aber vielleicht wird er sich seiner Geschlechtsreife bewusst und hat dazu noch eine pubertäre Phase.
Soweit ich weiß, neigen Hovawarte auch stark zu "Revierzwang" (mir fällt grad kein anderes Wort ein). Das heißt, alles gehört ihnen und sie dulden andere Hunde, vor allem gleichgeschlechtlich, kaum in ihrem Revier.
Das muss natürlich nicht sein und es liegt einfach daran, dass er unsicher, pubertär, wachsam,...ist. Der trainer wird sicherlich mehr dazu sagen können.


Ich bin grundsätzlich nicht unbedingt für Kastration, aber auch kein Gegner davon.
Und eigentlich bin ich auch völlig gegen frühe Kastras.
Aber vielleicht wäre es in eurem Fall doch nicht unbedingt verkehrt, Lando bald kastrieren zu lassen, bevor er wirklich erwachsen und ein "ganzer" Kerl geworden ist.
Wenn man dann zeitgleich noch mit Hilfe eines Trainers arbeitet, kann so eine Kastra von Vorteil sein.

Zur Bindungsarbeit: Ich/Wir spielen mit ihm fangen, verstecken, machen "Zerrspielchen" - allerdings nicht zu wild... ich kämme ihn, füttere ihn, wir üben natürlich.... ich bin die Hauptbezugsperson, da ich auch die meiste Zeit von Zuhause aus arbeite. Morgens steht Lando erst auf, wenn ich auch aufgewacht bin und aufstehe. Er folgt mir eigentlich immer überall hin mit. gehe ich in die Küche, geht er mit. gehe ich in den Garten zum Rauchen, kommt er auch. Geh ich duschen - will er auch dabei sein. Und wenn ich mich auf die Couch lege, legt er sich zu mir vor den Boden, genau neben mich. Ich dachte daher, das er eine Bindung zu mir hat.
Ich würde Fang- und Zerrspiele erst einmal sein lassen. Das pusht hoch und wenn er dabei auch ständig gewinnt, fühlt er sich noch toller.
Stattdessen lieber Kopfspiele (Intelligenzspiele, Tricks üben, Leckerli suchen,...) und Impulskontrolle. Lass ihn nicht hinter dem fliegenden Ball her jagen. Lass ihn ablegen, wirf den Ball und wenn er gelandet ist, gibst du ihm ein Kommando zum Apportieren.
Dass er dir überall hin folgt, muss nicht unbedingt starke Bimdung bedeuten, sondern kann auch Kontrollzwang sein. Vieklleicht hält er dich für "allein nicht lebensfähig" und muss auf dich aufpassen.
Lass ihn nicht mehr überall hinterher kommen. Geh auch mal allein zum Rauchen,....


ber ich muss zugeben, seit das so dramatisch geworden ist, spiele ich nicht mehr so mit ihm, es macht alles irgenwie keinen "Spaß" mehr. Früher - also noch vor gar nicht all zu langer Zeit- sind wir durch die Wälder und haben Sitz, Platz, hüpf drüber.... ect. gemacht. Jetzt will er sowieso nur noch schnüffeln. Wenn ich einen Ball werfe oder so, dann interessiert ihn das nicht. Er spürt lieber Fährten auf...
Da scheint wirklich die Pubertät durch zu kommen...

Ich kenne dich und Lando ja nicht, aber ich finde es gut und völlig richtig, dass ihr einen Trainer kommen lasst.
Was ich geschrieben habe, sind meine Erfahrungen mit Hovawarten und treffen natürlich nicht auf jeden zu.
Nicht jeder Hovawart ist, wie ich beschrieben habe und bevor du mit irgendwelchen Übungen experimentierst, solltest du den Trainer abwarten.
Aber vielleicht kannst du dir aus meinen Erfahrungen einige Dinge ableiten, erkennst doch Situationen wieder, macht dir Mut weiter zu trainieren und soll dir deutlich machen, dass du nicht allein da stehst.
 



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