Verzogener Modehund - was hab ich mir da angetan?

Ich habe vor Jahren eine völlig verzogene (oder auch überhaupt nicht erzogene) Chihuahuahündin übernommen.

Und kann nur sagen, man bekommt alles hin. Aber nicht gleich und sofort und wahrscheinlich auch nicht in einer Woche.

Das braucht liebevolle Geduld und Konsequenz und noch mal Geduld.

Wenn Euch was am Hund liegt, solltet Ihr das aufbringen können. Wenn es nur nervt, solltet Ihr ihn zurückgeben oder ihm schnellstens ein neues Zuhause suchen.

Tips habt Ihr ja genügend bekommen, jetzt liegt es an Euch, die umzusetzen. Nur schnelle Erfolge solltet Ihr nicht erwarten.
 
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
Du solltest von dem Kleinen nicht allzu viel erwarten. Wenn der Hund in der Zeit bei seiner Vorbesitzerin nichts gelernt hat und alles tun durfte, worauf er gerade Lust hatte, kannst du von ihm nicht verlangen, dass er sich sofort an deine Bedürfnisse anpasst. Er wird anfangs wahrscheinlich ohnehin zu verwirrt von der ganzen Situation sein und muss sich auch erst einleben. Ihn innerhalb einer Woche "fit" zu bekommen, halte ich unter diesen Umständen für utopisch. Wenn dir das Wohl des Kleinen am Herzen liegt, dann nimm dir die Zeit und hilf ihm dabei, sich an seine neue Familie und sein neues Zuhause zu gewöhnen. Andernfalls halte ich es auch für sinnvoller, für ihn jemanden zu finden, der ihm genau das bieten kann.
 
Drücke dir die Daumen und du wirst sehen, mit viel Geduld wird aus einem" Rotz" ein " Silber Löffel":zwinkern2:
 
So, bevor jetzt weiterhin alle denken, ich sei der letzte unsensible Arsch, hier noch ein paar Anmerkungen.

1. Modehund sage ich deshalb, weil französische Bulldoggen leider grad trendy sind und der Hund von seiner Vorbesitzerin nur deshalb gekauft und vor allem auch wie ein Accessoire behandelt wurde.
Ein Hund kann von mir aus gerne 30 Halsbänder und 5 Facebook Accounts haben, vielleicht sollte man aber eher Wert auf Erziehung als auf gute Medienpräsenz und schicke Optik legen.

2. Ich hatte bereits Hunde. Sogar mehr als einmal. Alle aus dem Tierheim. Alle auf ihre Art speziell. Keine Sorge, ich bin nicht ganz blöd.
Und ja, jeder meiner Hunde war am Ende alt und krank und wurde gepflegt und man musste oft Nachts raus etc.
Ich habe übrigens auch ein Kind, das auch nicht von Anfang an "funktioniert" hat.
Und ich setze das mit Absicht in Anführungszeichen, weil dieser Begriff im Zusammenhang mit einem Lebewesen Quatsch ist.

3. Mir ist natürlich klar, dass das für den Kleinen eine ganz schwierige Situation ist. Von jetzt auf gleich in eine neue Umgebung und plötzlich gibt´s da Regeln.
Das tut mir auch herzlich leid für den Kleinen und ich bin auch in einem gewissen Spektrum bereit, Geduld zu haben.
Er springt auf die Betten? Ja, ist nervig, aber das kriegt man weg, damit könnte ich leben. Auch das Hochspringen ist zu verkraften, meinetwegen.
Das sind schlechte Angewohnheiten... Aber dass er wegen jedem Mist beißt und so ein Theater veranstaltet, ist halt nicht ganz so leicht in den Griff zu bekommen.

4. Ich kenne Signale von Hunden und kann auch gut unter einem Spielknurren/-beißen und einem echten Knurren/Beißen unterscheiden. Und bei dem kleinen Rüpel hier handelt es sich sicher nicht um Spielen.

5. und jetzt kommt der entscheidende Punkt.
Meine erste und größte Sorge gilt meiner kleinen Tochter!!!
Und es kann nicht sein, dass sich meine Tochter in ihrem Zimmer einsperren muss, weil sie sich von dem Hund belästigt oder gestört fühlt.
Genausowenig kann es sein, dass meine Tochter jedesmal vor Angst weint, wenn der Hund mal wieder wie besessen kläfft.
Und ich möchte auch nicht, dass meine Tochter angeknurrt bzw nach ihr geschnappt wird, wenn sie sich dem Hund ruhig nähert und ihm ihre Hand hinstreckt.
Und das ist grad der Zustand hier!!!
Und ich sehe es nicht ein, dass meine Tochter zurückstecken muss, weil man mir so ein "Kuckucksei" untergejubelt hat.
Er bellt auch sofort jedes Kleinkind an, das er sieht.
Das ist in unserem Haushalt, in dem auch andere Kinder zu Besuch kommen absolut untragbar und das will ich auch nicht noch ein paar Wochen ausprobieren, denn das Risiko ist mir zu groß.

6. Ich muss nächste Woche arbeiten. Zwingend!
Und ich kann es unsern Nachbarn nicht zumuten, dass der Hund hier zwischenzeitlich die Bude abreißt, zumal die auch ein neugeborenes Baby hier haben.
Ich bin nicht lange weg, maximal 2 Stunden, aber das muss er hier ohne Drama aushalten.

7. Ich bin einfach sauer, weil mir der Hund als sehr ruhig, kinderlieb und gut erzogen "verkauft" wurde. Er sei sehr lieb und gehorsam und überhaupt. Sonst hätte ich mich niemals auf den Hund eingelassen. Dass er noch kein erwachsener Hund ist, sondern noch jung und wild ist, war mir klar und das ist auch okay. Aber mit Kindern verträglich war meine oberste Prämisse und ich bin einfach stinksauer, dass man mir da so einen Mist erzählt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann bin ich jetzt mal einfach ganz direkt und der unsensible A***: Gib den Hund ab. Entweder auf die lange Variante über die Kleinanzeigen oder die Schnelle: Tierheim!

Du scheinst ziemlich genervt über den Hund zu sein und das merkt der!
 
Wenn es definitiv ernstgemeintes Knurren ist und er deine Tochter auch schon "gezwickt" hat, würde ich an deiner Stelle (und als Mutter von mittlerweile 3 erwachsenen Kindern) den Hund wieder abgeben und zwar schnellstens.
Allerdings würde ich ihn nicht der Vorbesitzerin zurückgeben, sondern versuchen einen Tierschutzverein bzw. ein Tierheim zu finden, wo man an seinen Problemen auch arbeitet und ihn nicht nur verwahrt.
Denn das wäre fatal, in Anbetracht seines Alters sollte jetzt unbedingt mit ihm gearbeitet werden, damit sich dieses Verhalten nicht weiter verfestigt.

Ich denke auch, mit viel Erfahrung könntest du das Verhalten des Hundes deiner Tochter gegenüber normalisieren, bleibt aber immer das Problem, dass gerade in dieser Altersphase Besuchskinder den Hund erheblich provozieren können, auch ohne bösen Willen. Das wäre mir viel zu heiß und ich weiß, wie oft es laut und turbulent zugeht, wenn mehrere Kinder im Haus sind.
Meiner Meinung nach mit diesem Hund nicht zu verantworten.
 
Dann bin ich jetzt mal einfach ganz direkt und der unsensible A***: Gib den Hund ab. Entweder auf die lange Variante über die Kleinanzeigen oder die Schnelle: Tierheim!

Du scheinst ziemlich genervt über den Hund zu sein und das merkt der!


Das ist nicht unsensibel, das ist realistisch... Ich werde nachher nochmal mit der Vorbesitzerin sprechen, was sie sich dabei eigentlich gedacht hat. Sie kann mir nicht erzählen, dass sie nichts von seiner Kinderangst/-unsicherheit wusste. Und genauso wusste sie, dass hier ein kleines Kind wohnt...
 
@ Zufallsprodukt: Fühlst du dich persönlich angesprochen oder weshalb erwähnst du das jetzt zum zweiten Mal?

Meine Hunde hatten btw auch immer einen Haufen Halsbänder, Leinen und Fotos bei Facebook und Instagram, aber schöner Schein und schöne Fotos sind einfach nicht alles.
Und so war es halt bei der Vorbesitzerin.
Da wurde der Hund schick angezogen und hübsch fotografiert, aber um sowas wie Erziehung hat man sich dafür gar nicht gekümmert.
Und das ist meiner bescheidenen Meinung nach nicht ganz der richtige Weg.
 



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