Vertraut ihr eurem Hund?

Jürgen, in der Situation hätte ich nichts gemacht.

Ich hätte sie kommentarlos wieder rüber geholt und parallel mein "Nein" gefestigt, da es offenbar nicht fest genug verankert ist.

Maximal wäre ich in der Sekunde, in der sie im Begriff war, rüberzuhopsen, körperlich dazwischen gegangen, hätte sie also kommentarlos durch meine Präsenz davon abgehalten.


Das NEIN war DAS Signal schlechthin für mich. Ein sicherer Abbruch.

Wenn man ein Verhalten festigt und routiniert, verinnerlicht der Hund es irgendwann.

In einer wirklich gefährlichen Situation ist es nur logisch, dass man auch mal im Notfall zu drastischen Mitteln greifen muss.
Aber dass Hundi mein "Nein" nicht annimmt in einer solchen Situation ist nun wirklich kein Notfall.
Eher ein Beweis dafür, dass du noch nicht gut genug mit ihr gearbeitet hast ;)

Klar kann man alles über Strafe absichern und beibringen.
Ich kenne HH, die ihre Hunde einfach machen lassen, wie sie wollen und jedesmal, wenn sie etwas tun, was sie nicht sollen, gibts ne Strafe.

Komischerweise sind diese Hunde nicht annähernd so gut im Gehorsam, wie beispielsweise meine Missy.
Das hat nichts mit Maschinen- Verhalten zu tun, sondern damit, dass ich die Verantwortung für das Verhalten meines Hundes übernehme.
 
Hallo Frau Grimm,

Du hättest 30 kilo Hund mal eben kommentarlos wieder rüber geholt? Das würde ich gerne sehen wie Du mit WUPP da mal eben den Bello wuchtest:happy:
Ich stand direkt neben ihr, vielleicht ist meine Präsenz weniger präsent als die Deine. Im Ernst: sie war noch relativ neu hier und somit in der "Testphase", da konnte ich ihr die Nummer nichtmal verübeln. Mittlerweile reicht NEIN , dies sehr präsent. Sicher war damals noch viel Weg vor uns, ist es wohl nach wie vor.
Ein ganz klares VETO was Deine Bewertung der Situation anbelangt. Es ist gefährlich wenn Jeannie das Grundstück verläßt. Gefährlich für sie und theoretisch für andere. Sei es "nur" der Schreck den manche(r) kriegt oder das jemand ernstlich zu Schaden kommt. Beides will ich nicht und somit lernte sie den Zaun zu respektieren.

umzäunte Grüße von Jürgen
 
es ist ein schönes, interessantes Thema, aber auch ein heisses.

Jede Rasse ist anders, jeder Hund ist anders und auch jeder Mensch.

Ich habe sechs 45 kg Hunde. Die hebe ich nicht mal so eben an.

Ich schrieb bereits über das Vertrauen. Uns gegenüber 100%. Draussen 90%.

"Ich haue und beisse nicht".

Doch an Strassen und Autobahnen würde ich sie absolut angeleint lassen.

Auch glaube ich mit Sicherheit: dass unsere Dobis ein Rudel Hirsche für interessanter finden als mich. Also: Aufpassen.

Unsere Dobis mögen keine Katzen. Sie mögen keine Radfahrer und auch keine Jogger. Doch das beruht auf Gegenseitigkeit.

GsD haben wir wenig Kontakt mit Menschen. Kaum!

Nur wir und die sechs Dobis, ein achter Rudel.

Liebe Grüsse, Margot und die sechs Dobis
 
Ich laufe hier mit Jürgen konform.

Natürlich wird immer weiter versucht alle Befehle zu festigen, aber Fr. Grimm man muss dabei auch bedenken, das 99% der Hundehalter keine Hundetrainer sind.
Deswegen können, wollen sich viele auch nicht zu 100% auf den Hund konzentrieren.

Also geht man auch mal den Weg des schnelleren Erfolges.

Um hier mal auf 2 Beispiele einzugehen, 1. die Sache mit den Katzen, auch mein Hund hatte da so seine Probleme, das bewegt sich, das jage ich, bis sie auf einen Kater traf, der nicht weglief.
Seitdem ist es deutlich besser geworden.
2. Der Zaun, ich hatte für Nuggets junge Tage einen Schafszaun aufgestellt, zusätzlich zu unserem doch recht ausbruchsicheren, der war zwar auch keine 100% Sicherheit, aber als sie wieder mal versuchte auszubrechen verhedderte sie sich und wickelte sich hoffnungslos ein, nicht ohne Schadenfreude liess ich sie 5 Minuten als Paket hängen, danach war dann Ende mit Ausbrechen.
Zum Ende noch die Radfahrer, ohne sie zu sichern ging es gar nicht, es kam wieder einer sie schoss los, ich warf die Leine, diese schlug neben Ihr auf, sie erschrak sich und überschlug sich, auch hier hatte sich das Thema dann erledigt.
Natürlich arbeite ich an der Erziehung, aber soll ich meinem Hund gerade in jungen Jahren seine Lebensfreude durch permanenten Leinenzwang nehmen?

Denn bei hartnäckigen Hunden kann ein sicheres Nein auch mal schnell 2 Jahre dauern.
 
Hallo Frau Grimm,

Du hättest 30 kilo Hund mal eben kommentarlos wieder rüber geholt? Das würde ich gerne sehen wie Du mit WUPP da mal eben den Bello wuchtest:happy:
Ich stand direkt neben ihr, vielleicht ist meine Präsenz weniger präsent als die Deine. Im Ernst: sie war noch relativ neu hier und somit in der "Testphase", da konnte ich ihr die Nummer nichtmal verübeln. Mittlerweile reicht NEIN , dies sehr präsent. Sicher war damals noch viel Weg vor uns, ist es wohl nach wie vor.
Ein ganz klares VETO was Deine Bewertung der Situation anbelangt. Es ist gefährlich wenn Jeannie das Grundstück verläßt. Gefährlich für sie und theoretisch für andere. Sei es "nur" der Schreck den manche(r) kriegt oder das jemand ernstlich zu Schaden kommt. Beides will ich nicht und somit lernte sie den Zaun zu respektieren.

umzäunte Grüße von Jürgen

Womit wir uns langsam aber sicher argumentativ von "Ein Klaps als erzieherisches Mittel hat hier und da Sinn und Zweck" hin zu "Im Affekt ist mir die Hand ausgerutscht, da die Situation nicht kontrollierbar war und ein Gefahrenpotential bot" bewegen...

Verstehst du, was ich damit sagen will?

Grundsätzlich, auch an Lenga... ich war ja nicht immer schon Hundetrainerin :D
Als ich meine Lütte bekam bin ich ins absolut KLIRREND kalte Terrierwasser geworfen worden und hatte keine Ahnung von NICHTS!!!

Aber eins wusste ich... aus ureigenster Erfahrung:
NIEMALS werde ich Hand an ein Lebewesen legen.
Niemals.
Nicht in tausend Jahren.
Und glaubt mir, es gab Situationen, ja, während des Aufbaus der Jagdverhaltenskontrolle WOCHEN, wo ich allabendlich heulend nachhause gestiefelt bin.

Eine Situation gab es, in der meine Lütte in einem Park in der Nähe einer Straße einem Radfahrer nachgehen wollte. Da hab ich mich auf sie gestürzt.
Sie an den Beinen zu packen bekommen. Unser Glück.
Klar hätte ich ihr in der Situation auch eher ne 20m Leine an den Kopp geworfen.

Das war aber MEINE Unfähigkeit, die Situation einzuschätzen.

Niemals gab es auch nur für ein "Fehl"verhalten (Es EXISTIERT kein Fehlverhalten. Hunde handeln IMMER instinktiv und ohne böse Absicht.) einen Klaps oder auch nur einen Anrantzer.
Wozu auch? ERZIEHERISCH reiß ich damit nix, ich mach mir im schlimmsten Fall nur die Bindung kaputt.

Und da ich eine wirklich heiße Jagdsau habe, BRAUCHTE ich eine über alle Maßen starke Bindung.

Und obwohl ich bei Null angefangen habe, habe ich es... oh Wunder.. geschafft, nicht nur einen (lach) Hund komplett ohne negatives Affektverhalten meinerseits zu erziehen.

Das hat nichts mit Glorifizierung meiner Selbst zu tun, sondern ist auch verhaltensbiologisch belegbar ;)

Wie bereits erwähnt, Jürgen, ist es eine Sache, seine Menschlichkeit zuzugeben und zu sagen, ... es gab mal Situationen, wo ich mir nicht anders zu helfen wusste (Überforderung, jetzt hast du es ja gar zugegeben, aber ist ja auch okay... wir haben ALLE solche Momente!!!).
Aber eine gänzlich andere ist es, ein solches Verhalten zu RECHTFERTIGEN!

Wenn jemand an dem Punkt ist, Affektstrafe zu rechtfertigen und gutzuheißen, dann kann man auch gar nicht mehr diskutieren.
Das hat nichts mehr mit Sinn und Unsinn zu tun, sondern ist eine EINSTELLUNG.

Und es ist eben nicht meine.
Das finde ich, gerade angesichts der Tatsache, dass eben auch andere User mitlesen, sehr wichtig zu unterstreichen...
Dass so etwas keine Option sein muss..

Und Jürgen, was meinst du mit der Frage, ob ich 30 Kilo mal eben wieder kommentarlos rübergeholt hätte?
Ja, hätte ich.

Leine ran, mitnehmen, fertig.

Wenn der und sich sträubt, vor mir wegrennt, etc, dann liegt das Problem wirklich tiefer.
Wie du schon sagtest, hattet ihr da wohl noch keinen guten Bezug zueinander.
Um so wichtiger wäre es MIR gewesen, entweder sekundenschnell dazwischen zu gehen (Ja, das geht sogar bei deutsche Dogge-Rüden, wie ich es gestern auch wieder tun musste) oder mir eben klarzumachen, dass der HUND hier überhaupt nix dafür kann, dass er mein "Nein" noch nicht wirklich verstanden hat.

Wie gesagt... es ist alles eine Frage der Einstellung.
Und wenn man will, kommt man ohne Klaps und Schreck aus.
Glaubs mir ;)
 
Hallo Frau Grimm,

ich kann das hier kurz machen und werde auch nicht weiter argumentieren. Dies erscheint mir in diesem Fall sinnlos, wir reden hier mehr oder weniger intensiv aneinander vorbei.
Du hast Deine Einstellung zum Klaps, ich meine. Zum Ende hin ein paar kurze Anmerkungen.

"NIEMALS werde ich Hand an ein Lebewesen legen.
Niemals.
Nicht in tausend Jahren."

nunja, "never say never"....:wut:


"Und Jürgen, was meinst du mit der Frage, ob ich 30 Kilo mal eben wieder kommentarlos rübergeholt hätte?
Ja, hätte ich.

Leine ran, mitnehmen, fertig."

Über den Zaun hast Du wohl dezent überlesen? Leine hatte ich nicht dabei, wozu auch hier im Garten.

abschließende Grüße von Jürgen
 
Hallo, Juergen,

ich verstehe Dich und kenne das so gut.

In einem anderen Forum hatte ein Mädchen gerade mal 1 Jahr einen Hund.

Sie war: Trainerin, Verhaltenstherapeutin und, und, und,........

Jede Rasse ist anders, jeder erzieht anders, und jeder Hund ist anders und wiegt anders.

Wenn man dann eine Frage hatte, dann fielen die über einem her, als wenn man der letzte sadistische Tierquäler wäre.

Dieses junge Mädchen suchte dann beimir einen wunden Punkt. Sie wollte sich mit mir über PN unterhalten. Da habe ich geschrieben, dass ich inzwischen den Eindrück hätte, ich hätte es mit Psychopathen zu tun und PN als Psychische Nervenabteilung zu definiere wäre..

Schwupp war ich draussen. Was das Mädchen sich geleistet hatte, stand zu keinem Zeitpunkt im Gespräch. Selbst die leitenden haben es nicht gerafft.

Erziehung und Ernährung ist ein heisseres Thema als Politik und Religion.

Auch können die Leute besser Kinder erziehen, die keine haben.

Wir mit unseren Dobermännern werden dann korrigiert von einem, der einen Ärmelhund hat, der noch gehbehindert ist.

Juergen,bei solchen Themen ist eswirklich besser, man hält sich heraus.

Bestimmte Fragen stelle ich gar nicht mehr. Es gibt zu viele Experten.
Zuviele Häuptlinge und zu wenig Indianer!

LG, Margot und die sechs Dobis
 
Hallo Margot,

erstmal vorab gesagt denke ich das es hier nicht der Fall ist das wir übereinander herfallen. Das Klima hier ist doch ein sehr angenehmes.:zustimmung: Nur ist spezifisch diese Diskussion an einem Punkt angekommen an dem de facto mit Ideologien argumentiert wird, Frau Grimm und ich werden da nicht überein kommen. Müssen wir auch nicht, wie Du selber es ja auch sagst: Jeder Hund ist anders, hat andere Bedürfnisse und stellt auch andere Anforderungen.

Experten sind wir hier doch so ziemlich alle wie unschwer abzulesen ist.:happy2: (sorry, konnte ich mir nicht verkneifen da mal wieder zu lästern)

oberschlaue Grüße von Jürgen
 
Vertrauen ist auch ein sehr starkes Wort. Wem oder was kann man 100% vertrauen?

Unsere Dobis sind Individualisten. Können und dürfen Hund sein.

Uns gegenüber kann ich sagen 100%. Aber so in Gottes freier Natur?!

Egal, wie erzogen, unsere Hunde finden ein Rudel Hirsche interessanter als mich.

Entgegen den Angaben von Rütters, man muss immer spannender als alles andere bleiben für den Hund.

Die Dobis sind absolute Renner. Ein Hund, der stark ausgelastet werden muss.

Unsere Laufrunden, gleichzeitig auch Kopfarbeit durch Schnuppern und sonstiges, betragen immerhin für unsere Hunde 5 Std/Tag und dazu noch das Gelände. Ravi drei Stunden/Tag plus Gelände, wegen seiner lädierten Beine.

Bewegung ist das A und O. Damit steuert man so ziemlich alles. Bei Hasso und Cora waren wir täglich bis zu 8 Std. unterwegs. Sie waren immer ausgelastet, hatten nie Frust. Zufriedene Hunde. Rund um!

Dies sind so unsere gemachten Erfahrungswerte.

Wie sagt auch Cesar Milan? Bewegung - Disziplin - Zuwendung

Können wir voll und ganz unterstreichen.

Liebe Grüsse, Margot und die sechs Dobis
 
Ein Hund denkt nicht er handelt instinktiv.

Und deshalb kann nur jemand seinen Hund zu 100% vertrauen, der Ihn auch zu 100% unter Kontrolle hat.

Das kann und will ich von mir nicht behaupten.
 



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