Vermieter umstimmen

Hallo ihr Lieben,
nach langer und intensiver Recherche haben wir uns dazu entschieden einen Vierbeiner in unsere Familie zu integrieren.
Natürlich schrieb ich im Zuge dessen auch unseren Vermieter an, um ihn von unserem Vorhaben zu unterrichten.
Leider war dieser weniger begeistert und trübte unsere Stimmung.
Er hat per se nichts gegen Tiere, er gestattet jedoch keine Hundehaltung aus folgenden Gründen:
- es hätten schon mehrere Mieter gefragt und er hat befürchtet, dass die Hunde sich untereinander nicht vertragen und es daher Unruhen gibt
- ihm tun Hunde im städtischen Bereich einfach "unendlich leid"

Soweit so gut. Nun dachte ich mir aber, dass seine Argumente recht schwammig sind, weil erstens sind wir eine recht kleine (8 Parteien), tolerante und freundliche Hausgemeinschaft, die sich einigen kann und zweitens wohnen wir in einem Heidelberger Randstadtteil, welches fußläufig nur 10 Minuten, mit dem Fahrrad und Hundeanhänger sogar nur wenige Minuten von den Feldern, Sandhauser Dünen und einem Wald liegt. Bis vor wenigen Jahrzehnten galt dieser Stadtteil sogar noch als Dorf.
Ich habe also ein wenig recherchiert und heraus gefunden, dass Vermieter seit 2013 mit dem §307 BGB nicht mehr so einfach die Hundehaltung verbieten können und hing einen Zettel an die Haustür, worauf meine Nachbarn eintragen können, ob sie etwas dagegen hätten, wenn Hunde im Haus erlaubt wären.
Das Ergebnis war, wie zu erwarten, hat niemand Einwände und neben uns wünscht sich noch ein Nachbarpärchen einen Hund.

Lange Rede kurzer Sinn, ich möchte unseren Vermieter natürlich gern mit unserem Ergebnis konfronieren und ich sitze nun schon seit einigen Tagen grübelnd am Laptop und weiß nicht, wie ich die Email formulieren soll.
Irgendwie soll rein, dass wir uns als Nachbarn zusammen schließen und gemeinsam Hunde auserwählen, die sich vertragen und wir uns im Krankheitsfällen und Urlaubsplänen unterstützen und auch, dass wir zwar städtisch ohne Garten (aber großem Hof in einer ruhigen Seitenstraße) leben, es Hunden jedoch auch in dieser Umgebung sehr gut gehen kann. Beispielsweise im Vergleich zu Tierheimen.
Ich hoffe ihr versteht mein Problem und könnt mir irgendwie helfen!
Vielen Dank in voraus!
 
Also soweit ich weiß, darf ein Vermieter rechtlich keine Hundehaltung verbieten 🤔
Ich meine das jedenfalls mal gelesen zu haben...

Treff dich doch mit den anderen Mietern, die auch gerne einen Hund hätten, und setzt euch mit dem Vermieter mal zusammen und redet.
 
Also soweit ich weiß, darf ein Vermieter rechtlich keine Hundehaltung verbieten

Habe ich auch mehrfach gelesen, bin da aber skeptisch.
Es wird da immer "Abers" geben die einem Mieter - aus guten Gründen - die Hundehaltung doch verbieten.

Wenn z.B. schon zu viele Hunde im Haus wohnen und sich eventuell Bewohner beschwert haben, wenn vor + hinterm Haus viel Hundekot liegt der nicht weggemacht wird usw.
Wenn die Gegebenheiten ungünstig sind. (in einer 1 Raumwohnung 3 große Hunde zu halten, stellt eine überäßige Nutzung der Räumlichkeiten dar, worauf die Wohnung einfach nicht ausgelegt ist - da hat der mieter mMn jedes Recht Nein zu sagen).

Klar kann man sich vor Gericht streiten und hoffen, dass man so zu "seinem Recht" kommt.
Würde ich z.B. aber nicht machen, denn mir ist eine gute Beziehung zum Vermieter wichtig.
Sonst kommt es später schnell zu Streitigkeiten und viel Stress. jeder Hund bellt mal in der Wohnung, verursacht Dreck im Haus usw. Ein entspannter Vermiter ist wesentlich hilfreicher als einer der auf Streit aus ist ;)

In Francis Fall ist es gut, dass die Nachbarn auch dahinter stehen.
Da würde ich in jedem Fall nochmal vernüfntig mit dem Vermieter veruschen zu reden.
Ich würde eine Unterschriftensammlung im Haus machen, dass die Hausbewohner sich bewusst sind dass der Hund MAL bellen kann, dass er MAL ein paar Haare mehr im Hausflur verliert usw. und dass sie dennoch einverstanden sind mit der Hundehaltung eines Nachbarn.

Eine solche Liste würde ich dem Vermieter vorlegen und auchnochmal sachlich schreiben, dass ihr die Hundeanschaffung im Haus gut überlegt habt.
Hunde im Haus müssen sich nicht vertragen, sie leben ja nicht zusammen - wenn sie sich kurz im Hausflur begegnen, geht man aneinander vorbei und gut ist. Damit dass ohne Probleme klappt, seid ihr gerne bereit eine Hundeschule zu besuchen. Außerdem habt ihr gute Beziehungen zu Nachbarn so dass man sich auch einfach gut absprechen und einigen kann.

Ihr nehmt euch Zeit für eine Eingewöhnungszeit, habt Pläne dass der Hund nicht lange alleine ist, übt das Stressfreie alleine bleiben mit ihm, steht in regelmäßigem Kontakt zu Nachbarb, so dass es durch Dauerbellen keine Lärmbelästigung geben wird.

Schreibt auch, welchen Hund ihr ungefähr holen wollt (Größe, Listenhund?)
Wenn ihr keinen Hund aus dem Tierheim aufnehmt, würde ich den Vergleich weglassen.
Ich persönlich würde den Vergleich jedoch generell nicht anbringen.

Ein Hund braucht keinen Garten um sich wohl zu fühlen (ein paar Ausnahmen (wie Herdenschutzhunde vielleicht) mal ausgeschlossen).
Er braucht regelmäßig Auslauf und Beschäftigung, Ruhe und vor allem Familienanschluss.
Die allermeisten Hunehalter sind dieser Überzeugung - ob du deinen Vermieter damit überzeugen kannst, weiß ich nicht.

Wichtige Bedürfnisse des Hundes sind z.B.
- Fressen, Ruhe (bis zu 20h am Tag), geistige Beschäftigung - das geht sowohl in Garten als auch Wohnung gleichermaßen gut.
- Familienanschluss - ein Hund will die meiste Zeit bei seiner Familie sein und nicht alleine im Garten rumhängen
- Bewegung - im Garten von A nach B zu laufen ist auch für einen Hund sinnlos - außerhalb des Gartens muss eh spaziert werden
- schnüffeln und neue Gerüche erkunden - das Schnüffeln für einen Hund ist für uns wie das Lesen von Buch oder Zeitung. Schnüffelt der Hund nur im Garten, ist es als würden wir jeden Tag die selbe zeitung lesen - er muss auch viel außerhalb des Gartens "lesen" dürfen

Ein Garten verleitet vor allem dazu, dass längere Spaziergänge nicht mehr gemacht werden.
Mit nem Wohnunghund muss man täglich 3-4x raus. Selbst e 5-Minuten Runde um den Block bietet dem Hund mehr Abwechslung, als "einmal schnell in Garten lassen und pullern".

(Das soll nicht heißen dass Garten per se schlechter ist! Es kommt IMMER auf den Hundehalter an sich an.
Aber einem Gartenhund geht es nicht automatisch besser nur weil er in den Garten kann ...)

Ob sich der Vermieter von den Fakten überzeugen lässt, bzw überhaupt interessiert ist sie anzuhören, weiß ich natürlich nicht.


Wenn der Vermieter trotzdem nicht einlenkt, würde ich mich entscheiden ob ich den Hundewunsch erstmal beiseite schiebe oder mich nach einer neuen Wohnung umschaue.
Wie gesagt, rechtliche Schritte würde ich nicht gehen.
 
Warum geht man eigentlich immer davon aus, dass jeder Hunde zu mögen hat?

Wenn ich einen Vermieter freundlich darauf anspreche, er aber nunmal ein Problem mit Hundehaltung in seiner Immobilie hat, sollte ich das akzeptieren oder mir dann alternativ eine andere Wohnung suchen.

Eine Unterschriftensammlung mag ganz nett sein, trotzdem würde der Vermieter kein gutes Gefühl bei einer ggf. Zähneknirschend erteilten Erlaubnis haben!
Auch wenn ich Miete zahle, gehört mir das Objekt nunmal nicht in welchem ich wohne und ich sollte die Abneigung des Eigentümers - welche ja einen Grund hat - respektieren.
 
Warum geht man eigentlich immer davon aus, dass jeder Hunde zu mögen hat?

Wenn ich einen Vermieter freundlich darauf anspreche, er aber nunmal ein Problem mit Hundehaltung in seiner Immobilie hat, sollte ich das akzeptieren oder mir dann alternativ eine andere Wohnung suchen.

Eine Unterschriftensammlung mag ganz nett sein, trotzdem würde der Vermieter kein gutes Gefühl bei einer ggf. Zähneknirschend erteilten Erlaubnis haben!
Auch wenn ich Miete zahle, gehört mir das Objekt nunmal nicht in welchem ich wohne und ich sollte die Abneigung des Eigentümers - welche ja einen Grund hat - respektieren.

Und wenn er eine Abneigung gegen Schwarze, Frauen, Schwule, Juden und vor allem Kinder hat soll man dass auch akzeptieren! Ist ja sein Eigentum. Seh ich genauso. Hat ja auch einen Grund. 🤪

Was erlauben sich Mieter auch sich auf Gesetze zu berufen die es gibt! Alles Pöbel! Und am Ende muss man sogar noch an Veganer vermieten die ein Problem mit Fischgrätenparkett haben. 😤

@Luva nicht nur die Abneigungen von Vermietern haben einen Grund sondern auch unsere Gesetze.
 
@Crime
Es geht hier um Hundehaltung,
was der Vergleich mit Schwarzen, Juden etc. in deinem Beitrag soll, erschließt sich mir grad nicht.

Mal davon abgesehen, dass ICH nicht mit aller Gewalt versuchen würde, meinen Vermieter umzustimmen, in dem ich ihm mit irgendwelchen Unterschriften und "ich darf Hunde halten"-Gesetzestexten vor der Nase herumwedele, nachdem ich in eine Wohnung eingezogen bin, wo doch im Vorfeld schon klar war, dass der Vermieter keine Hunde im Haus haben möchte...

Mieter kommen, Mieter gehen. Sich da jetzt zusammenzuschließen und extra Hunde "aussuchen" wollen, die sich vertragen...nee sorry, zu dieser undurchdachten Idee fällt mir grad tatsächlich nix mehr ein.

Aber gut, lassen wir die persönlichen Ansichten jetzt mal außen vor, sieht ja (wie man hier schon sieht 😆) jeder anders und gehen stattdessen mal etwas mehr in's rechtliche Detail.

Auch wenn Vermieter laut Mietrecht zwar keine Möglichkeit haben, die Hundehaltung zu verbieten, haben sie jedoch durchaus das Recht, die Hundehaltung von einer Genehmigung - welche natürlich als Klausel in den Mietvertrag aufgenommen werden muss - abhängig zu machen.

In dem Fall darf der Vermieter also durchaus eine Einzelfallentscheidung treffen, da der Mieter dann in der Genehmigungspflicht steht. 😉
Das wird wohl auch einen Grund haben ☝😆
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Genehmigung darf dann aber, mein Kenntnisstand, nur aus trifftigem Grund verweigert werden. "Ich mag keine Hunde" gilt hierbei genauso wenig wie "Die anderen Mieter mögen keine Hunde".
 
Trifftige Gründe findet ein Vermieter aber, wenn er denn möchte. Tierhaarallergien, ein empfindlicher Boden in der Wohnung, ein hellhöriges Haus reichen da aus.
Ich würde das schon alleine deshalb nicht riskieren, weil der Vermieter dadurch immer ein Druckmittel hat durch die Möglichkeit die Hundehaltung zu widerrufen. Das ist auch nicht so einfach, da stehen dann Aussagen gegen Aussagen und endet fast immer vor Gericht, aber sowas zieht sich lange, kostet viele Nerven und viel Zeit und wenn man am Ende einen Richter hat, der Tiere nicht so mag, hat man rasch den kürzeren gezogen.
Wenn der Vermieter also eher dagegen ist und keine triftigen Gründe findet es sofort zu verbieten, dass findet er die Möglichkeit, wenn er es drauf anlegt, auch hinterher. Und dann hat man einen Hund, der abgeschafft werden muss oder man muss ausziehen. Dann lieber direkt eine andere Wohnung suchen, dessen Vermieter nicht gleich von vornherein abgeneigt ist.

Übrigens muss eine Wohnung auch immer entsprechend passen. Einer vierköpfige Familie in einer Zwei-Zimmer-Wohnung darf die Haltung eines mittelgroßen Hundes ebenso verweigert werden wie einer einzelnen Person in einer 30qm Wohnung. Kleine Hunde sind schwieriger zu verbieten.
 
Ich würde das schon alleine deshalb nicht riskieren, weil der Vermieter dadurch immer ein Druckmittel hat durch die Möglichkeit die Hundehaltung zu widerrufen.

Ich dachte das hatte ich in diesem Thread ebenfalls schon erwähnt. War aber wohl einer mit identischem Thema. Ich hab den Fehler in so weit gemacht als das alle Mietparteien ihre Zustimmung gaben und der Vermieter meinte solange es niemanden stört ist es ihm egal. Nach 6 Monaten fing dann eine Mietpartei an Forderungen zu stellen sonst würden sie sich beschweren....
 



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