Verhaltensprobleme (Fressneid) nach der Läufigkeit

Erster Hund
Anuka /Boxer (2,5 J)
Hallo zusammen,
Meine Hündin ist 2,5 Jahre alt und hat seit einer Woche ihre 4. Läufigkeit hinter sich.
In unserer Wg lebt noch ein älterer kastrierter Rüde und seit Ende ihrer Läufigkeit geht Nuka auf ihn los, wenn er uns Menschen beim Essen zu nah kommt.

Es war bislang so, dass die Hunde während wir Menschen am Essen waren neben dem Tisch lagen und nachdem wir fertig waren etwas bekommen haben.

Jetzt darf der andere Hund aber nicht näher als ca 3 Meter ran kommen ohne das Nuka knurrt oder auf ihn los geht. Bislang ist nichts passiert und wenn ich sie dann in den Platz schicke, legt sie sich auch hin, ist aber immer noch angespannt und wartet nur darauf, dass ich unaufmerksam werde.

Ich kann mir ihr Verhalten nicht erklären. Es geht nur um das Essen, ansonsten sind die beiden verträglich. Vor der Läufigkeit haben die noch gemeinsam nebeneinander aus einem Fressnapf gefressen. Beide Hunde haben immer Zugang zum Essen und werden definitiv satt.

Unsere Reaktion auf Nukas Verhalten ist bislang, dass ich ihr Befehle Platz zu machen und der andere Hund in sein Körbchen geht.

Ich kann mir Nukas Verhalten nicht erklären, vielleicht hat ja jemand von hier eine Idee woher das kommt oder Ratschläge, wie man daran arbeiten kann, damit Nuka das Verhalten nicht beibehält.
 
Ich würde noch vor einer Reaktion der Hündin den Liegeplatz neben dem Tisch während der Mahlzeiten untersagen und beide Hunde auf ihren Platz schicken.

Mein Essen - hast Du nicht zu verteidigen, denn ich entscheide.
 
Immer das ganze Essen wegzusperren ist kurzfristig zwar eine Idee, aber auf lange Sicht macht es vieles komplizierter, da wir in einer Wg Leben und hier jeden zu anderen Zeiten isst/kocht oder einkauft, weshalb fast immer eine Situation entsteht, wo Essen im Spiel ist. Weshalb ich ihr dieses Verhalten gerne abtrainieren würde, anstatt alles immer wegzupacken.
Nur habe ich auch keine Idee, wie man sowas abtrainiert, oder ob es notwendig ist oder ob es vllt nur ein vorübergehendes (hormonell) bedingtes Verhalten durch die Läufigkeit ist und vllt auch wieder von alleine weg geht, wenn man es nicht bestärkt?

Das Problem liegt auch darin, dass Nuka, wenn sie so weiter macht, nur noch aus meinem Zimmer darf, wenn ich Zuhause bin, was für sie dann teilweise 6 Stunden in einem Raum bedeuten würde. Bislang darf sie auch raus, sobald jemand aus der Wg da ist, aber ich kann von den anderen hier ja nicht erwarten, dass die dazwischen gehen wenn mein Hund auf den anderen losgeht.

Ihr Platz ist auch in meinem Zimmer im ersten Stock, weshalb ich sie da nicht hin schicken will, da sie dann gar nichts mehr mitbekommt und der andere Hund immer noch unten (und somit beim Fressen) wäre.
 
Das Problem liegt auch darin, dass Nuka, wenn sie so weiter macht, nur noch aus meinem Zimmer darf, wenn ich Zuhause bin, was für sie dann teilweise 6 Stunden in einem Raum bedeuten würde.

Teilweise bedeutet für mich: nicht täglich. Nicht immer.
Ich halte es durchaus für zumutbar, wenn Nuka generell alleine bleiben kann.

Wenn sie nur noch in den Gemeinschaftsräumen sein darf, wenn Du dabei bist, kannst Du das auch besser managen. Da Hunde eh die meiste Zeit des Tages verschlafen würde ich das für eine gewisse Zeit so handhaben.
Wenn sie akzeptiert hat, dass sie keinerlei Anspruch auf die Ressource "Platz am Tisch" hat, dann kann man das ja wieder anders handhaben.

Nachtrag: das ist übrigens das, was ich unter "abtrainieren" verstehe.
Darfste nicht - lasse ich nicht zu - mehr Freiheit nur, wenn das läuft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mir ihr Verhalten nicht erklären. Es geht nur um das Essen, ansonsten sind die beiden verträglich. Vor der Läufigkeit haben die noch gemeinsam nebeneinander aus einem Fressnapf gefressen. Beide Hunde haben immer Zugang zum Essen und werden definitiv satt.
Ich denke, dass Nuka nach der Läufigkeit in einer Scheinschwangerschaft steckt. Scheinschwanger werden prinzipiell alle Hündinnen nach der Läufigkeit, nur äußert es sich unterschiedlich: Nicht jede Hündin hortet Kuscheltiere und bekommt Milcheinschuss; manche zeigen überhaupt keine "Symptome". Nukas Körper sagt ihr aber jetzt vermutlich: Du bist schwanger, du musst alles essen, was du bekommen kannst, damit deine Nachkommen genug Nährstoffe bekommen! Entsprechend wird sie grantig, wenn sie befürchtet, ein Artgenosse könnte ihr Nahrung streitig machen.

Ich würde die Situation am Esstisch komplett ändern. Wenn gegessen wird, liegt kein Hund mehr direkt beim Tisch, sondern beide sind von vornherein auf ihrem jeweiligen Platz. Ich würde die Hunde nicht erst auf ihre Plätze schicken, wenn es schon geknallt hat, sondern die Auseinandersetzung verhindern, indem ich sie vorher schon auf ihre Plätze verweise. Und ich würde mir überlegen, das evtl. grundsätzlich so zu machen. Also nicht nur in der Zeit nach den Läufigkeiten, sondern immer. Denn dann etabliert sich ein festes Ritual; beide Hunde wissen irgendwann, dass das immer so läuft und entsprechend wird es für beide einfacher, die neuen Regeln einzuhalten. Wenn man immer umswitcht, wissen die Hunde nie, woran sie sind.

Liebe Grüße
Amica
 
Mit den Mitbewohnern reden geht wohl nicht?
Doch reden geht schon, aber zuviel Verlangen kann und will ich da dann auch nicht.

Teilweise bedeutet für mich: nicht täglich. Nicht immer.
Ich halte es durchaus für zumutbar, wenn Nuka generell alleine bleiben kann.

Wenn sie nur noch in den Gemeinschaftsräumen sein darf, wenn Du dabei bist, kannst Du das auch besser managen. Da Hunde eh die meiste Zeit des Tages verschlafen würde ich das für eine gewisse Zeit so handhaben.
Wenn sie akzeptiert hat, dass sie keinerlei Anspruch auf die Ressource "Platz am Tisch" hat, dann kann man das ja wieder anders handhaben.

Nachtrag: das ist übrigens das, was ich unter "abtrainieren" verstehe.
Darfste nicht - lasse ich nicht zu - mehr Freiheit nur, wenn das läuft.

Ja teilweise ist nicht immer, weil ich darauf achte nach mindestens 6 Stunden 1-2 Stunden mit dem Hund zu gehen, aber wenn ich dann noch arbeiten muss bin ich danach auch wieder paar Stunden weg. Das würde sich schon negativ für den Hund auswirken, wenn sie nicht mehr raus kann, wenn ich nicht da bin.

Ich denke, dass Nuka nach der Läufigkeit in einer Scheinschwangerschaft steckt. Scheinschwanger werden prinzipiell alle Hündinnen nach der Läufigkeit, nur äußert es sich unterschiedlich: Nicht jede Hündin hortet Kuscheltiere und bekommt Milcheinschuss; manche zeigen überhaupt keine "Symptome". Nukas Körper sagt ihr aber jetzt vermutlich: Du bist schwanger, du musst alles essen, was du bekommen kannst, damit deine Nachkommen genug Nährstoffe bekommen! Entsprechend wird sie grantig, wenn sie befürchtet, ein Artgenosse könnte ihr Nahrung streitig machen.
Danke, dass ist natürlich eine mögliche Erklärung. Dass übermäßiges Fressen ohne andere Symptome Auftritt habe ich noch nicht gewusst.

@all
Ich werde Nuka unten mal einen eigenes Körbchen hinstellen, in das ich sie dann schicken kann, wenn gegessen wird, dann haben beide Hunde unten einen eigenen Platz wo sie dann hin müssen und hoffen, dass es sich dann mit der Zeit auflöst und nur an der Scheinschwangerschaft liegt.

Vielen Dank für eure Ratschläge :)
 



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