Unser Welpe dreht durch, normales Verhalten?

Anfangs waren wir täglich mit ihr auf der Wiese, aber uns wurde gesagt, dass dies am Anfang zu viel Bewegung ist und es wurde auf die 5 Minuten Regel verwiesen (Gelenke, Reizüberflutung).

Die 5-Minuten-Regel gilt für Spaziergänge, wo man eine Strecke läuft. Das ist tatsächlich anstrengend für Welpen.
Darum sollte man nicht zu viel laufen.
Ich kenne das von 2 - 3-jährigen Kindern. Die sind den ganzen Tag in Bewegung. Geht man aber spazieren, dann können sie nach wenigen Metern nicht mehr laufen. Das ist noch zu anstrengend. Darum hat man für das Alter eine Karre oder einen Buggy dabei.

Welpen dürfen sich so viel bewegen, wie sie wollen. Sie selbst müssen die Zeit bestimmen können.
Ohne Bewegung würden sie ja keine Kondition aufbauen können.
Die freie Bewegung ist auch wichtig, damit sie gesunde Knochen, Gelenke, Bänder aufbauen können. Nur durch ausreichende Bewegung werden Knochen und Knorpel gut ernährt.

Ich würde auf der Wiese auch nichts üben. Das freie Spielen und Erkunden ist für die Entwicklung sehr wichtig und sollte nicht zu kurz kommen. Den Rückruf muss man eigentlich nicht üben. Welpen haben einen Folgetrieb, den muss man sich nur erhalten. Sie kommen in dem Alter immer, wenn man sie ruft.
 
Wie hast Du sie dann am besten zur Ruhe bekommen? Sie beruhigt sich bei uns, bspw. heute, selbst nach 30 Minuten nicht ansatzweise von alleine und will immer wieder in was neues beißen (Sofa, Tisch...) obwohl man ihr Ersatz in Form von Kuscheltieren oder einem Seil gibt. Aktives spielen mit Ihr verstärkt dann noch ihre unbändige Phase.

Ich habe schon viele Welpen aufgezogen. Dass Welpen so überdreht sind, liegt an der modernen Welpenhaltung. Ich kenne das nicht, die Welpen haben einfach an unserem Leben teilgenommen. Als meine Kinder jünger waren, waren die Welpen viele Stunden mit den Kindern im Garten. Wenn sie müde waren, haben sie sich einen Platz zum Schlafen gesucht.

Das heutige Problem mit Welpen liegt auch an dem Irrtum, dass freie Bewegung die Gelenke schädigen könnte. Sehr verbreitet ist der Gedanke, Welpen müssten erst lernen, Ruhe zu finden. Aber das ist Unsinn.

Fakt ist: Sobald ein Welpe wach ist, ist er voller Energie und Tatendrang. Er will sich dann bewegen, spielen, toben und die Welt erkunden. Da werden auch immer die Zähne eingesetzt, beim Spielen und beim Erkunden (alles zerfetzen).
Dem muss man einfach gerecht werden, dann entspannt sich der Welpe von allein und packt sich einfach selbst zum Schlafen hin.
Ja, das ist anstrengend und man muss es mit Humor nehmen. Wenn man einen Garten hat, ist es einfacher.
Es ist aber die normale Entwicklung eines Welpen.

Häufig sind wir 20-40 Minuten auf der Wiese, je nachdem wie motiviert der kleine Wirbelwind ist.

Das ist nicht sehr lang.
Mit 10 Wochen haben meine Welpen deutlich länger gespielt und erkundet. Die Spiele werden auch mal ruhiger, sie sind nicht immer wild.
Der Bedarf an Schlaf tagsüber wird mit jeder Woche weniger und die aktive Zeit wird mehr.
 
Wie hast Du sie dann am besten zur Ruhe bekommen? Sie beruhigt sich bei uns, bspw. heute, selbst nach 30 Minuten nicht ansatzweise von alleine und will immer wieder in was neues beißen (Sofa, Tisch...) obwohl man ihr Ersatz in Form von Kuscheltieren oder einem Seil gibt. Aktives spielen mit Ihr verstärkt dann noch ihre unbändige Phase.

Keine Ahnung. Ich habe da nichts besonderes gemacht. Einfach Alltag, normales Leben, Haushalt, Kinder, was auch immer und den Hund nicht weiter beachtet, wenn der bereits seine Bespaßung hatte.

Klar machen Welpen auch immer wieder Dummheiten, schleppen irgendwas weg oder beißen in Dinge, wo sie nicht reinbeißen sollten.

Dann hab ich halt den Schuh (oder was auch immer) ruhig weggenommen, dem Welpen ein Spielzeug gegeben und weiter gemacht, was ich vorher getan habe.

Die Intention dabei war aber eigentlich nicht, den Welpen zur Ruhe zu bringen, sondern eher, die Dinge vor Beschädigung zu bewahren, die ich noch eine Weile behalten wollte. 😉 Die durften ansonsten rumwuseln, auch allein mit ihrem Spielzeug spielen. Ich hab nur eingegriffen, wenn was "gerettet" werden mußte.
Zur Ruhe kam der Hund von ganz allein, wenn sie gemerkt hat, passiert nichts weiter. Und ja eigentlich draußen genug Spaß gehabt hatte.

Sogar mein doch ziemlich temperamentvoller Amstaffwelpe hat relativ schnell begriffen, das nicht immer Action ist. Das sich die Welt nicht nur um sie dreht und das ganz allgemein drinnen eher geruht wird.
 
Bei unserem ersten Hund Flash hatten wir keine Ahnung. Bei uns vier Kindern und meinem Eltern hat ja quasi immer jemand was mit dem Hund gemacht oder es ist was spannendes passiert und es war den ganzen Tag Action, aber ohne viel Stress oder Druck. Flash war ganz normal, hat sich ganz normal verhalten, ganz normal entwickelt.

Bei meinem ersten eigenen Hund Tibbers hatten wir dann ja mehr Wissen und dann wurde mir immer wieder gesagt nur 5 Minuten pro Lebensmonat laufen, nicht überfordern, nicht das und nicht jenes. Tibbers war die ersten Wochen so eine kleine Bestie, dass ich manchmal den Tränen nahe war, dann hab ich beschlossen, dass ich darauf nix mehr geb und den Hund machen lass und plötzlich hatten wir nen ganz tollen kleinen Zwerg.

Phineas kam dann als Zweithund dazu und da stellte sich dann die Frage nach "Ruhe lernen" und nur 5 Minuten pro Lebensmonat und so Quark gar nicht mehr. Klar, an der Leine ist er als Welpe keine zwei Stunden gelaufen, da hab ich ihn dann auch getragen oder wir haben andere Dinge gemacht und wir sind dann einfach oft dahin, wo beide frei laufen konnten. Da Tibbers ja auch seine täglichen Runden wollte war Phineas genauso mit dabei, die beiden haben dann getobt, erkundet, gwschnüffelt und Zuhause lag der Zwerg dann rum. Wir waren viel unterwegs, war er müde wurde er getragen, wenn die Luft raus war ging es heim. Die Welpenzeit mit ihm war so toll, entspannt und wunderschön und ich würde es nie mehr anders machen 😍
 
Ich mach mir da auch keine Kopf drum.
Ich kenn auch den Spruch im ersten Jahr unbedingt Ruhe lernen.
Ja das schon, aber das geht ja automatisch - ich bespaß den Zwerg ja nicht dauerhaft, nur weil er gerade wach ist!
Er kann hier frei rumlaufen und sich selber beschäftigen - solange er keinen Unfug anstellt.
Zwischendrin spiel und übe ich mit ihm und dann fällt er auch ganz von alleine um.
Lediglich wenn er überdreht grenze ich seinen Raum ein, damit er schneller zur Ruhe kommt.
Das war aber bisher sehr selten der Fall.
Eingrenzen heißt - z.B. Zimmertüre schließen, damit er mit mir in einem Raum bleiben muss oder vom Garten rein und die Terrassentüre schließen.
Gelaufen sind wir anfangs auch nur Minirunden, aber das hat man auch mitbekommen, dass es ihm sonst zu viel ist.
Alternative war noch tragen. Aber das ändert sich tatsächlich recht schnell.
 
Ich kenne das von 2 - 3-jährigen Kindern. Die sind den ganzen Tag in Bewegung. Geht man aber spazieren, dann können sie nach wenigen Metern nicht mehr laufen.

Das ist tatsächlich ein grandioser Vergleich!! Jede Mama kennt das doch: Kinder zwischen einem und drei oder vie Jahren sitzen wirklich fast nie ruhig, sie sind bis auf Essen und Mittagsschlaf den ganzen Tag in Bewegung, klettern unermüdlich auf Sofas und wieder runter, üben Hüpfen, kullern herum und laufen in ihrem Tempo in ihre Richtung riesige Strecken. Aber an der Hand in die „richtige“ Richtung keine 100 Meter, das entspricht einfach nicht ihrem Bedürfnis nach freiem Erkunden. Werden diese Kinder zu viel künstlich ruhig gestellt (Kinderwagen, Autositz, Medien), sind sie in der Regel danach zu Hause kaum zu bändigen, machen viel kaputt, tun sich selbst viel weh und sind unausgelastet.

Exakt wie bei Welpen...

Und auch was @Crime sagte, ist richtig. Ich habe einen Wurf Welpen großgezogen und im Alter von 8-10 Wochen haben die stundenlang im Garten getobt, gerauft und gerannt, bis sie dann alle zusammen wieder 1-2 Stunden gepennt haben... nix mit 5-Minuten-Regel...
 
Ich würde auf der Wiese auch nichts üben. Das freie Spielen und Erkunden ist für die Entwicklung sehr wichtig und sollte nicht zu kurz kommen. Den Rückruf muss man eigentlich nicht üben. Welpen haben einen Folgetrieb, den muss man sich nur erhalten. Sie kommen in dem Alter immer, wenn man sie ruft.
Hallo,
sicherlich sind Begegnungen und das freie Spiele mit anderen jungen , wie älteren Hunden sehr wichtig für einen Welpen ,
welcher nun ohne seine Geschwister leben soll , um seine soziale ,wie körperliche Endwicklung zu fördern .
Aber natürlich ist auch eine Beschäftigung , oder ein spielerisches Training mit seinem Welpen immer gut ,
dieses stärkt die Bindung und man kann auch das Verhalten und eine bewusste Konditionierung fördern .

Wer seinem Welpen ein Kommandowort , oder ein Verhalten einprägen möchte , kann jetzt auch leicht dazu die Spielfreude ,
oder den Folgetrieb nutzen .
So lässt sich ein Rückruf konditionieren , oder man kann dem dem Welpen beibringen , auf seinen Nahmen zu reagieren .

Das gemeinsame , freie Spiele mit seinem jungen Hund , ist bestimmt ebenso wichtig und fördernd , wie das Spielen mit einem Menschenkind. .
 
Aber natürlich ist auch eine Beschäftigung , oder ein spielerisches Training mit seinem Welpen immer gut ,
dieses stärkt die Bindung und man kann auch das Verhalten und eine bewusste Konditionierung fördern .
Der Beschäftigung im Freien stimme ich ohne weiteres zu.
Es geht ja niemand mit seinem Welpen auf eine Wiese und kümmert sich dann nicht mehr um ihn.

Spielerisches Training und/oder Konditionierung braucht es in diesem Alter nicht, die Welpen können sich noch gar nicht wirklich darauf konzentrieren und so überfordert man manchen Welpen der sich gerade mit seiner "neuen" Umwelt und ihrem neu gewonnenen Körpergefühl auseinander setzt.

Hierbei stört das Training genau so wie die Ansätze einer Konditionierung.

Wann kann/darf sich ein Hund wie ein Hund verhalten wenn nicht in seiner Welpenzeit?

Wer seinem Welpen ein Kommandowort , oder ein Verhalten einprägen möchte , kann jetzt auch leicht dazu die Spielfreude ,der den Folgetrieb nutzen .
Spielfreude (manche Hunde haben sie ein Leben lang) und den Folgetrieb muss man nicht nutzen um später den Hund "gehorsam" zu machen.

Wer das nutzen "muss", zeigt nur seine eigene Hilflosigkeit in Sachen Hundeerziehung.

Viel wichtiger ist in diesem Alter eine positive Bindung, gegenseitiges Vertrauen/Respekt und Achtung voreinander aufzubauen, dann klappt die Erziehung eigentlich schon fast von alleine.
 
Spielerisches Training und/oder Konditionierung braucht es in diesem Alter nicht, die Welpen können sich noch gar nicht wirklich darauf konzentrieren und so überfordert man manchen Welpen der sich gerade mit seiner "neuen" Umwelt und ihrem neu gewonnenen Körpergefühl auseinander setzt.

Hierbei stört das Training genau so wie die Ansätze einer Konditionierung.

Wann kann/darf sich ein Hund wie ein Hund verhalten wenn nicht in seiner Welpenzeit?
Hallo Schlawuffel , ich freue mich immer über deine wenig qualifizierten Darstellungen ,
so habe ich noch weiter einen Anlass, über dieses Thema zu schreiben .

In der Kindheit lernt man am meisten , dieses trifft nicht nur auf den Menschen zu , sondern ebenso auch bei Hunden .
Alles ist in dieser Zeit ist prägend und geht ein, in den Erfahrungsschatz für ein ganzes Leben .

Die Erziehung und Prägung sollte man aber nicht dem Zufall überlassen , sondern gezielt einsetzen , um dem Bemühen zu seinem Wunschhund zu gelangen , der allen Erfordernissen in seinem Leben gerecht werden kann .
Selbstverständlich sollte sich Erziehung immer an den Möglichkeiten des Hundes orientieren und seine Bedürfnisse einbeziehen ,
nur so kann man eine positive Motivation, in guter Atmosphäre aufbauen und für die Prägung nutzen .
Ein Hund wird und soll sich immer wie ein Hund verhalten , aber durch eine gute Prägung soll er so vorbereitet werden ,
sich in seiner Umwelt auch in unbekannten und stressigen Situationen, problemlos zu bewegen .

Wer glaubt bei der Hundeerziehung , gerade die Welpenzeit ohne gezielte Prägung verstreichen zu lassen ,
der versäumt die wichtigste Möglichkeit , für eine gute Hundeerziehung .





 
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Spielerisches Training und/oder Konditionierung braucht es in diesem Alter nicht, die Welpen können sich noch gar nicht wirklich darauf konzentrieren und so überfordert man manchen Welpen der sich gerade mit seiner "neuen" Umwelt und ihrem neu gewonnenen Körpergefühl auseinander setzt.
Viel wichtiger ist in diesem Alter eine positive Bindung, gegenseitiges Vertrauen/Respekt und Achtung voreinander aufzubauen, dann klappt die Erziehung eigentlich schon fast von alleine.
Hast du nie deinen Welpen mit Namen gerufen, wenn du wolltest, dass er zu dir kommt oder auf dem Weg zu dir war , nie in dem Moment, wo er sich hingesetzt hat, "sitz" gesagt usw? Nie spielerisch ein Leckerchen über den Kopf des Welpen gehalten und dabei "sitz" gesagt, wenn er sich gesetzt hat? Oder den Ball geworfen und wenn er den Ball bringt," brings" gesagt? Wieso soll es dem Welpen schaden oder überfordern oder der HB deshalb hilflos in der Hundeerziehung sein?
Spielfreude (manche Hunde haben sie ein Leben lang) und den Folgetrieb muss man nicht nutzen um später den Hund "gehorsam" zu machen.
Wer das nutzen "muss", zeigt nur seine eigene Hilflosigkeit in Sachen Hundeerziehung.
Ich habe noch keinen Hund gesehen, der nur weil sein HB den Folgetrieb spielerisch nutzt, automatisch als erwachsener Hund "gehorsam" gemacht wurde. Im Gegenteil, wer den Spieltrieb und den Folgetrieb eines Welpen richtig nutzt, erleichtert sich die Hundeerziehung und spätere Ausbildung enorm. Mit Hilflosigkeit in der Hundeerziehung hat dass so gar nichts zu tun, im Gegenteil.
 



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